Holz künstlich/chemisch stark verwittern lassen!?

Gunnarhaus

ww-kastanie
Registriert
29. November 2008
Beiträge
28
Alter
41
Ort
Hamburg
Moin Leute,

ich möchte Holz (Weichholz: Kiefer, Fichte oder Tanne) künstlich/chemisch stark verwittern lassen, so daß es aussieht wie auf dem Bild im Anhang.
Die Patina ist erstmal nebensächlich, es geht um die Verwitterung. Es soll aussehen, als wenn das Holz schon ewig irgendwo draußen rum gelegen hätte.

Hat da vllt jemand ne Idee und kann mir weiterhelfen?

Freue mich auf eure Antworten!

Gruß Gunnar
 

Anhänge

  • DSC_0211_1024x680.JPG
    DSC_0211_1024x680.JPG
    323,7 KB · Aufrufe: 480

Gunnarhaus

ww-kastanie
Registriert
29. November 2008
Beiträge
28
Alter
41
Ort
Hamburg
Guten Morgen,

das sieht nicht schlecht aus. Allerdings gehts bei dem Lack wieder nur um die Farbe.
Mir ist die Struktur und die starke Verwitterung aber wichtiger!
 

Annimi

ww-robinie
Registriert
8. Februar 2012
Beiträge
623
Ort
FRÄNKISCHE FACHWERKREGION
Hey Gunnar,

Du hast ein paar Möglichkeiten, wenn es nicht viel Holz ist was Du brauchst und es aus rein Dekozwecken ist, dann schau nach Treibholz auf Überschwemmungswiesen.

Fachgerecht wäre eher, mit Salmiak mehrere Tage eingehüllt in Tüten aufstreichen, später mit Drahtbürste und etwas Wasser nachbehandeln.
Für mehrere Tage an der frischen Luft ausräuchern lassen, damit der Salmiakgeruch verschwindet.
 

Gunnarhaus

ww-kastanie
Registriert
29. November 2008
Beiträge
28
Alter
41
Ort
Hamburg
DIe Sache mit dem Treibholz mache ich schon, an jedem Strand etc wo ich vorbei komme. Da bin ich abe rimmer drauf angewiesen, was dort gerade rumliegt.

Wenn ich das mit dem Salmiak richtig verstanden habe, funktioniert es am besten mit Eiche, oder?! ich möchte Weichholz verwenden! Salmiak sorgt doch auch nur für einen dunklen holzton?!

Das holz soll verwittert sein! richtig alt, kaputt und angefressen aussehen. die Farbe ist vorerst egal!!!
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.300
Ort
Dortmund
Verwitterung heißt ja, dass das weiche Früholz wegerodiert ist. Das kannst du durch Bürsten (Drahtbürste oder spezielle Nylonbürsten) nachahmen.

Eine einfache Methode, um schnell ideal verwittertes Holz herzustellen, gibt es leider nicht. Man kann nur nachahmen.
 

derstraubi

ww-esche
Registriert
18. Dezember 2011
Beiträge
432
Ort
München
Diese Verwitterung entsteht ja dadurch, daß das Lignin von UV Strahlen zersetzt wird, dann vom Regen ausgewaschen wird, so dass nurmehr der Zellstoff übrig bleibt (daher die silbergraue Farbe).
Wir müssen also sehen wie wir das Lignin aus dem Holz bekommen und das steht hier:
Papier ? Wikipedia

Würde also der Einfachheit halber das Holz bei großer Hitze (Dampfkessel) in Natronlauge kochen. Eventuell kann man das schon vorher etwas Bürsten oder Sandstrahlen. Keinen Alu-topf nehmen, der wird von der Natronlauge aufgelöst. Hinterher gut wässern und neutralisieren mit Essigsäure (geht auch mit Salzsäure, ist aber heikler). Das Holz wird aber dauerhaft geschädigt bleiben und z.B. mehr arbeiten und Feuchtigkeit ziehen.
Kommt also sehr darauf an welches Holz Du wofür überhaupt behandeln willst.

Bitte um Rückmeldung was wie geklappt haben sollte. :emoji_slight_smile:
 

stefjoerg

ww-kastanie
Registriert
31. August 2010
Beiträge
32
Ort
Spittal
Hallo Gunnar!

Was wäre wenn du Altholz von Abbruchgebäuden oder Ähnlichen verwendest. Da sind sicher noch gute Bretter dabei und sieht dann orginal aus. Meiner Meinung kannst das ganze chemische Zeugs vergessen. Wir machen das imAlpenraum halt so.
LG Stefjoerg
 

Grenen

ww-ulme
Registriert
15. Juli 2007
Beiträge
177
Ort
Holland
Hallo Gunnar,

Wir verwenden einen Makita 9741 mit Messingstahldra​htbürste um die Struktur und starke Verwitterung in fichtenholz zu bekommen.

Fichte oder Kiefer mit natronlauge so intensiv zu behandeln das es verwittert aussieht hat zur folge das keine weitere dauerhafte Oberflächenbehandlung mehr möglich ist.
 

kelisnake

ww-pappel
Registriert
23. Februar 2012
Beiträge
3
Ort
Dresden
Diese Verwitterung entsteht ja dadurch, daß das Lignin von UV Strahlen zersetzt wird, dann vom Regen ausgewaschen wird, so dass nurmehr der Zellstoff übrig bleibt (daher die silbergraue Farbe).
Wir müssen also sehen wie wir das Lignin aus dem Holz bekommen und das steht hier:
Papier ? Wikipedia

Würde also der Einfachheit halber das Holz bei großer Hitze (Dampfkessel) in Natronlauge kochen. Eventuell kann man das schon vorher etwas Bürsten oder Sandstrahlen. Keinen Alu-topf nehmen, der wird von der Natronlauge aufgelöst. Hinterher gut wässern und neutralisieren mit Essigsäure (geht auch mit Salzsäure, ist aber heikler). Das Holz wird aber dauerhaft geschädigt bleiben und z.B. mehr arbeiten und Feuchtigkeit ziehen.
Kommt also sehr darauf an welches Holz Du wofür überhaupt behandeln willst.

Bitte um Rückmeldung was wie geklappt haben sollte. :emoji_slight_smile:

Hallo,

ich will ja nicht kleinlich sein, aber das mit dem Lignin und dem Regen (oben) stimmt so nicht!!
Lignin ist das stabilste Element im Holz, das lässt sich nicht einfach rausregnen...
Wenn das so wäre, dann gäbe es ja keine bleiche bei der Papierherstellung
 

derstraubi

ww-esche
Registriert
18. Dezember 2011
Beiträge
432
Ort
München
Natürlich wird Lignin nicht einfach rausgeregnet, sondern erst nachdem es von den UV Strahlen zersetzt wurde.
Die Bleiche bei der Papierherstellung löst nur das Restlignin, das durch den Kochvorgang nicht vollständig gelöst werden konnte.

Hier gibts noch mehr:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sulfatverfahren_(Papierherstellung)
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Holz&action=edit&section=14

Ich wollte übrigens auch keine Doktorarbeit über Holzchemie schreiben, sondern nur erläutern, warum ich es für nötig hielte das Lignin anzugreifen um einen möglichst echten Verwitterungseffekt zu erreichen.

Nachdem ich aber bis heute nicht weiß was das überhaupt werden soll ist diese ganze Möglichkeitenaufzählerei sowieso nur Topfschlagen und deshalb für die Katz.
 

kelisnake

ww-pappel
Registriert
23. Februar 2012
Beiträge
3
Ort
Dresden
Oh Hallo

Ich will mich ja nicht streiten, aber Wikipedia ist kein Nachweis für irgendetwas!
Die Artikel die da stehen kann jeder Hans-Wurst zusammen tippen.

Lignin kann man nicht einfach mal so entfernen! Wenn es so wäre, wären wir Holztechnologen ja auch für die Katz
 

anobium60

ww-robinie
Registriert
9. Januar 2009
Beiträge
867
Ort
Tauberbischofsheim
Eine ähnliche Begründung zur Zersetzung von Lignin unter Sonnlicht wie sie Hermann Straub beschrieben hat findet man auch bei den baufachinformationen des Fraunhoferinstitut. Aber dann kann wahrscheinlich auch jeder schreiben was er will.
 

Gunnarhaus

ww-kastanie
Registriert
29. November 2008
Beiträge
28
Alter
41
Ort
Hamburg
Hallo Leute,

ich seh jetzt grad erst, dass hier noch wieder was passiert ist. Hab leider keine Benachrichtigung bekommen.

Ich will aus diesem verwitterten Holz Bilderrahmen bauen. Sie sollen also nichts aushalten und auch nicht weiter behandelt werden. Evtl stellenweise noch mit Beize...mal sehen.

Und es wird Kiefern-, Fichtenholz oder Tanne verwendet. Also keine Harthölzer!
 

Gunnarhaus

ww-kastanie
Registriert
29. November 2008
Beiträge
28
Alter
41
Ort
Hamburg
Hallo Gunnar,

Wir verwenden einen Makita 9741 mit Messingstahldra​htbürste um die Struktur und starke Verwitterung in fichtenholz zu bekommen.

Fichte oder Kiefer mit natronlauge so intensiv zu behandeln das es verwittert aussieht hat zur folge das keine weitere dauerhafte Oberflächenbehandlung mehr möglich ist.

Das hört sich gut an. hast du da vielleicht auch mal ein Bild für mich?
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Guten Abend , da geht's ja hier gut ab
die Frage war doch nach Nadelholzverwitterung.Da ich mich noch erinnere, daß Lignin ca. 30 Prozent
bei Nadelholzinhaltsstoffen ausmacht, bei Laubholz keine 20 Prozent stellt sich doch die Frage ob nicht
die Umkehrung des Nachweisverfahrens des Ligningehaltes auch zum Erfolg führen könnte. Dazu wird
70-75 Prozentige Schwefelsäure im Hydrolyseverfahren angewendet um die Kohlenhydratanteile zu
elementieren. Muss doch auch so funktionieren, vorhergehendes ausbürsten sieht bestimmt noch
heftiger aus und verstärkt die Haptik ungemein.Harald
 

Grenen

ww-ulme
Registriert
15. Juli 2007
Beiträge
177
Ort
Holland
Das hört sich gut an. hast du da vielleicht auch mal ein Bild für mich?

Hoffe du kannst es erkennen auf die Bilder

Geht aber nur mit Messingstahldra​htbürste und nicht mit Nylonbürste. (nylonbürste wird meistens standard beim kauf der Maschine geliefert)
 

Anhänge

  • verweerd hout 002.JPG
    verweerd hout 002.JPG
    67,3 KB · Aufrufe: 220
  • verweerd hout 003.JPG
    verweerd hout 003.JPG
    65,2 KB · Aufrufe: 195
  • grenen winkelkast 010.JPG
    grenen winkelkast 010.JPG
    66,8 KB · Aufrufe: 193

Boesch96

ww-pappel
Registriert
21. März 2016
Beiträge
1
Ort
Schwyz, Schweiz
Ich denke mittlerweile sind doch einige Jahre vorüber, nach dem hier mal gefragt wurde und trotzdem will ich doch noch mal sagen was ich so herausbekommen habe.

Einerseits hab ich zwar nur gelesen, aber mit vielen Rückmeldungen das es geklappt hat, das durch die Kombination Stahlwolle+Essig eine Tinktur ergibt, welche dem Holz den ausgewaschenen grauen Styl verleiht. Probiert hab ich es noch nie, hatte nie Stahlwolle zu Hause :emoji_wink:

Das andere, welches ich nun schon probiert habe, wäre die Verwendung von Beizen und Gasbrenner. Einerseits habe ich die Kombination helle Eichenbeize und
Nussbaumbeize probiert und ein überraschend ähnliches Bild bekommen.
Die zweite Methode, den Gasbrenner einzusetzen und so richtig das Holz verkohlen hat mich ebenfalls sehr positiv überrascht. Bei beiden Vorgänge wurde eine Nylonbürste verwendet.

Hoffe konnte ein wenig helfen :emoji_wink:
 

Anhänge

  • 20160319_134737.jpg
    20160319_134737.jpg
    144,9 KB · Aufrufe: 142
  • 20160319_144149.jpg
    20160319_144149.jpg
    175 KB · Aufrufe: 156
  • IMG-20160319-WA0008.jpeg
    IMG-20160319-WA0008.jpeg
    538,8 KB · Aufrufe: 182

Helmchen

ww-ahorn
Registriert
22. Februar 2016
Beiträge
134
Ort
Attendorn
Moin,

Ich empfehle dir das Holz zu bürsten und es ein paar Gänge in der Spülmaschine unterzubringen.
Die gebürstete Fläche, das Wasser, das Waschmittel und etwas Temperatur tun ihr übriges.
Lass es dann mal trocknen und guck wie dir das Ergebnis gefällt.
Bei Bedarf einfach wiederholen
 

frankundfrei

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
2.124
Ort
Lichtenfels
Eisenoxide für Vergrauung

das durch die Kombination Stahlwolle+Essig eine Tinktur ergibt, welche dem Holz den ausgewaschenen grauen Styl verleiht

Das funktioniert bei gerbstoffhaltigen Hölzern wie bei Eiche und Lärche recht gut. Bei Fichte entsteht ein leichter Schimmer von "Veralterung" - macht sich aber auch gut, wenn man das als Grundlage für eine Weiterbehandlung mit grauer Ölbeize verwendet.

Natural hat gerade auf der Holz- und Handwerk einen "Old-Oak-Converter" gezeigt, der diesen Effekt auf Grundlage von Eisenoxide bietet.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

wolgos

ww-robinie
Registriert
28. Februar 2004
Beiträge
648
Ort
Ruhrpott
Sandstrahlen.

Mit Druckluft, oder mit einem Hochdruckreiniger.
Natürlich jeweils mit einen Sandstrahlvorsatz.

Bei Luft staubt es fürchterlich, beim Hochdruckreiniger kann man es auf der Wiese machen.

Wolfgang
 

deevil2000

ww-pappel
Registriert
30. Januar 2018
Beiträge
1
Ort
Düsseldorf
Das hört sich gut an. hast du da vielleicht auch mal ein Bild für mich?
moin!
ist schon ein bißchen her, daß in diesem forum was los war.
aber da du anscheinend von natural bist und beim thema künstliche holzalterung mit mischst und ahnung hast,wollte ich mal nachfragen, ob du nicht ein paar von euren produkten erläutern, bzw vorstellen willst - zb den von dir genannten old oak-converter.

ich fertige seit einiger zeit tischplatten aus altholz (zur hälfte fichte, zur hälfte eiche) und die richtige optik zu erzielen ist jedes mal ein hoffen und bangen.
ich benutze den vergrauer von moose färg und der tuts auch - wenn auch mit sehr unterschiedlichen ergebnissen.
auch die essig-mit stahlwolle-methode kenne ich - mit kaffee vorher drauf verstärkt sich die wirkung auf weichholz ungemein.

jetzt sind diese effekte aber allesamt eher grün, als grau - und natürlich funktioniert das auch nur auf weichholz.
laugen färbt das holz zwar gelb. aber zum einen ist es kein schönes gelb. zum, anderen kann ich es mit keinem der vorgenannten effekte in kombination benutzen, da sich essig-eisen und lauge gegenseitig quasi "auslöschen", je nachdem was ich als letztes benutzt habe.

vielleicht hast du ja tips, wie man mehr in eine braune richtung kommt und welche behandlungen man problemlos kombinieren kann?
 

kbluemel

ww-kiefer
Registriert
1. Juli 2004
Beiträge
45
Ort
Schermbeck
Die Eichenbretter für eine Treppe habe ich sandstrahlen lassen, das hat die weichen Holzanteile schon gründlich entfernt.
Klaus
 
Oben Unten