Holz für Möbel

michaeI

ww-pappel
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Hallo zusammen!

Als erstes mal ein großes Lob an euch! Wirklich ein klasse Forum!
Ich lese hier schon einige Zeit mit und nun hab ich selbst mal eine Frage.

Wir haben bei uns daheim hauptsächlich Pressspanmöbel von IKEA. Mit den Jahren haben die ziemlich gelitten, so dass ich mich nun mal daran wagen wollte und die Möbel Stück für Stück durch selbstgebaute Massivholzmöbel zu ersetzen.

Ich habe vor Leimholzplatten dafür zu verwenden. Als Holzart hab ich entweder an Kiefer (wenn ich danach noch alles lackiere) oder Buche gedacht.

Jetzt war ich gerade im örtlichen Baumarkt (Bauhaus) und hab mich nach Platten umgesehen. Dort gibt es große Leimholzplatten für ca. 40€/qm.

Daneben hab ich noch kleine Maße gesehen (Buche Leimholz B/C) für rund 12 €/qm. Optisch sehe ich keine Einwände gegen diese Platten und vom Preis her unschlagbar. Kiefer würde ca. die Hälfte kosten.
Jetzt zu meiner Frage: Was spricht denn dagegen die Möbel aus diesem Holz zu bauen? Ich denke, dass ich einen Großteil damit bauen kann, und wenn man dann doch mal eine größere Platte kauft, kann man ja immernoch die großen bei Bedarf nehmen?
 

Konze

ww-eiche
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Für den Anfang spricht meines Erachtens nichts dagegen, wenn die Platten gut aussehen und GERADE sind.

Ganz persönlich würde ich noch auf das FSC/PEFC-Siegel achten wollen (auch wenn das keine Garantie für irgendwas ist...).
 

michaeI

ww-pappel
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Was heißt für den Anfang? Kann man damit vernünftige Ergebnisse erzielen?

Und werde ich Probleme mit dem Verzug bekommen wenn ich den Korpus mit Flachdübeln häufig verbinde und das ganze leime? Weil eigentlich kann sich ja dann kein Brett mehr verziehen, weil immer die beiden anliegenden Bretter so Art Gratleisten bilden? Oder sehe ich das falsch?

Bei den Türen würde ich mir dann nochw as überlegen müssen..
 

hausmaddin

ww-esche
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Ich würde meinen, für den Anfang bedeutet lieber fehler machen und lernen mit Holz das etwas günstiger ist als mit teurem Holz.
 

schrauber-at-work

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Mahlzeit,

ich kaufe im Baumarkt eigentlich nur hier und da mal ein Abschnittrest Multiplex aus der Restekiste. Das meiste Leimholz baue ich selbst. Was an Plattenware zugekauft wird (sehr selten) kaufe ich beim örtlichen Baustoffhandel zu wesentlich besseren Konditionen wie im Baumarkt.

Ein Kumpel baut auch regelmäßig Möbel aus Plattenmaterial (Tischlerplatten, Leimholz, Multiplex) und kauft direkt im Holzhandel ein. Dort zahlt er inkl. Anlieferung, für bessere Qualität mit durchgehenden Lamellen bei Leimholz, wie das Keilgezinkte Zeug aus dem Baumarkt ~1/3 weniger als im Baumarkt.

Würde mal die Fühler in deiner Gegend ausstrecken welcher Baustoff- oder Holzhandel (der an privat Liefert) vergleichbares material hat und die Preise vergleichen. Alternativ mal bei Tischlereien/ Schreinereien in der Umgebung schauen, fragen kostet ja erstmal nichts.

Gruß SAW
 

pixelflicker

ww-robinie
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Wenn dir die Optik gefällt spricht eigentlich nichts gegen das Holz. Es ist recht günstig und einfach zu bekommen. Vor Verzug würde ich bei dem Holz im Baumarkt nicht besonders viel Sorge haben. Buche ist da zwar etwas empfindlicher, aber wenns dort noch einigermaßen gerade ist, dürfte das nicht mehr viel arbeiten, schätze ich. Aber das sehen einige anders, glaub ich.
Ich selbst kaufe meine Platten über einen Schreiner. Da bekomme ich einen guten Preis und bessere Qualität als beim Baumarkt. Aber kann schon sein, dass der Baumarkt etwas günstiger ist.

Die Frage ist halt die nach der Optik. Ich hab so ein Brett schonmal in Eiche gekauft, da sind halt auch dunkle Stücke drin und welche mit nicht so schönen Ästen und so. Wenn dich das nicht stört. Ich hab auch schon durchaus gelungene und schicke Möbel gesehen die aus solchen Keilgezinkten Platten gemacht wurden.
 

Time_to_wonder

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Weil eigentlich kann sich ja dann kein Brett mehr verziehen, weil immer die beiden anliegenden Bretter so Art Gratleisten bilden?

Die beiden anliegenden Korpusteile bilden keine Gratleiten, es sei denn Du gratest Deine Möbel zusammen. Aber sie stabilisieren sich gegenseitig, wenn man es richtig macht. Insofern ersetzen sie in ihrer Funktion die Heilige Kuh Gratleiste. :emoji_slight_smile:

Bei den Türen würde ich mir dann nochw as überlegen müssen..

Wie wäre es mit Rahmen und Füllung?
 

michaeI

ww-pappel
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Ok super! Dann werde ich mein erstes Möbelstück aus Platten bauen und so mal Erfahrungen sammeln. Wenn mir dann mal hochwertigeres Holz wichtig ist, werde ich zum Schreiner um die Ecke fahren. Aber ich denke zum Üben kann man erstmal für 5 bzw. 10 Euro pro qm nicht meckern, wenn das Holz nicht aus irgend einem Grund totaler Müll ist.
 

derdad

Moderator
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Was heißt für den Anfang? Kann man damit vernünftige Ergebnisse erzielen?

Und werde ich Probleme mit dem Verzug bekommen wenn ich den Korpus mit Flachdübeln häufig verbinde und das ganze leime? Weil eigentlich kann sich ja dann kein Brett mehr verziehen, weil immer die beiden anliegenden Bretter so Art Gratleisten bilden? Oder sehe ich das falsch?

Bei den Türen würde ich mir dann nochw as überlegen müssen..

Bei einem Korpus ist die Qualität nicht so ausschlaggebend. Meist wird er noch irgendwo verschraubt o.ä. die Probleme beginnen meist bei den Türen.
Lt deiner Fragestellung nehme ich an, du hast noch kaum Erfahrung mit Massivholz. Da wäre etwas theoretisches Wissen ganz gut, das du dir aneignen solltest. Praxiswissen kommt mit der Zeit.
Fang mit kleinen Projekten an, die auch keinen Anspruch auf Top Qualität haben. Da kannst du lernen.
Solche Projekt gehen auch mit Ware aus dem Baumarkt.

Noch was zu Fachbegriffen:
Der Verzug dem man mit einer Gratleiste entgegenwirkt ist meist nicht das grosse Problem. Der wird auch Werfen genannt. Das grössere Problem ist das Windisch werden. Da verdreht sich das Holz Probellerartig. Dem kannst du nur mit guter Holzauswahl vorbeugen.

LG Gerhard
 

Biker1002

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Hi,

wenn das Holz aus dem Baummarkt optisch für dich okay ist, dann spricht da im Prinzip nix dagegen.

Grade wenn es um Möbel geht, die du ständig siehst, lohnt es sich nach meiner Erfahrung etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen um in gutes Rohmaterial zu investieren.
Grade die sehr günstige Baumarktware ist in der Regel keilverzinktes Leimholz mit sehr kurzen Lamellen, die idR nicht sortiert wurden.
Damit bekommst du bei großen Oberflächen immer ein sehr unruhiges Gesamtbild.

Wenn dir das von der Optik gefällt okay, wenn nicht: Im Holzfachmarkt Leimholz mit durchgehender Lamelle und A/B Sortierung kaufen. Dabei lohnt sich der Preisvergleich im Netz.
Ich hab bei meiner Regalwand:emoji_frowning2: https://www.woodworker.de/forum/projekt-bibliothek-t102850.html )
einen Sonderposten Eiche, mit durchgehender Lamelle in der Plattengröße 1200x1250x19 ergattern können. Der hat "nur" 70€/qm gekostet + 250 KM Fahrt. Der Holzhändler vor Ort wollte (allerdings für größere Platten) ca. 130€/qm haben.

Nach meinen Erfahrungen lohnt es sich immer, im Holzfachhandel zu schauen und nur im Notfall in den Baumarkt zu gehen.

LG
der Andreas
 

v8yunkie

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Holz

Es spricht allenfalls was dagegen, wenn Du die Oberflächen mit dem Handhobel (anstelle Schleifen) bearbeiten wolltest - da wirst Du bei dem sog. "keilgezinkten" (Stückchen-)Holz Ausrisse bekommen, weil die Stücke nicht alle in einer Faserrichtung verleimt sind.

Alternativ kannst Du auch im Holzhandel Holz mit durchgehenden Lamellen kaufen - das ist etwas teurer aber auch ruhiger vom Erscheinungsbild.

Gruss,
Thomas
 

michaeI

ww-pappel
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Lt deiner Fragestellung nehme ich an, du hast noch kaum Erfahrung mit Massivholz. Da wäre etwas theoretisches Wissen ganz gut, das du dir aneignen solltest. Praxiswissen kommt mit der Zeit.

Habt ihr denn Empfehlungen über Bücher/Webseiten, mit denen man sich dieses theoretische Wissen aneignen kann?
 

Konze

ww-eiche
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Habt ihr denn Empfehlungen über Bücher/Webseiten, mit denen man sich dieses theoretische Wissen aneignen kann?

Falls du des Englischen mächtig bist und Bock auf Videos hast, empfehle ich den Kanal von Matthias Wandel. Den finde ich persönlich super. Speziell bei Massivholz musst du aber ein bisschen nach den passenden Videos suchen. Hier ist ein interessantes.

Ansonsten noch super: Joey aus Neuseeland. Der arbeitet fast ausschließlich mit Massivholz.

Ansonsten hab ich das Buch "Handbuch Holzwerken". Aber da habe ich fast noch nie reingeguckt. Bin mehr so der Typ Trial&Error.
 

Orgelbauer

ww-robinie
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Es spricht allenfalls was dagegen, wenn Du die Oberflächen mit dem Handhobel (anstelle Schleifen) bearbeiten wolltest - da wirst Du bei dem sog. "keilgezinkten" (Stückchen-)Holz Ausrisse bekommen, weil die Stücke nicht alle in einer Faserrichtung verleimt sind.

Alternativ kannst Du auch im Holzhandel Holz mit durchgehenden Lamellen kaufen - das ist etwas teurer aber auch ruhiger vom Erscheinungsbild.

Gruss,
Thomas

ÄÄÄÄÄhhh, autsch...
Wer sagt denn sowas ?
Wenn da nicht zu "verwachseneHölzer" verwendet wurden, und der Hobel schön scharf,
kann auch mit etwas Übung sauber Hirnholz (quer zur Faser) gehobelt werden !
Nur mal so nebenbei :emoji_wink:
 
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