Holz draußen bearbeiten?

Trueheimer

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Hallo liebe Profis,

ich habe mir vor kurzem eine "Massivholzplatte" (Akazie, Rest von einer "Massivholzplatte Exclusivholz Akazie in 38mm Stärke) als Schreibtischplatte zugelegt.

Die Platte soll bereits geölt sein. Grundsätzlich scheint das auch der Fall zu sein - sie ist mir allerdings im Moment noch einen kleinen Ticken zu rauh.

Ist es möglich, das gute Stück noch ein bissel feiner zu schleifen? Dachte an einen "Gang" mit 120er und als Dessert noch einem Gang 240er Schleiferpapier.
Danach nochmal mit dem von Bauhaus mitgegebenen Akazie-Öl drüberölen.

Entscheidender Part der Frage - mangels Platz indoor: Macht das im Moment Sinn, das ganze auf der (überdachten) Terrasse zu machen? Also Bearbeitung und ggf. noch die paar Stunden einziehen lassen? Oder ist das draußen momentan zu kalt/feucht/whatever?
 

IngoS

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Hallo,

schleifen kannst du draußen, und hoffen, dass die Platte nicht irgendwie zur Farbangleichung gebeizt ist, dann wird es schlechter, statt besser.
Erst mal auf der Unterseite probieren.
Zum Ölen sollten Platte und Öl besser Raumtemperatur haben.

Gruß

Ingo
 

ChristophW

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Also schleifen geht, aber ölen würde ich das drinnen. Trotzdem zwei Anmerkungen (ich habe auch so eine Platte):
  1. Die Platten sind meist noch farblich behandelt, daher kann sich der Farbeindruck durch schleifen verändern, ggf. wird es etwas unregelmäßiger
  2. Akazie-Öl prüfen das das für den Innenbereich gedacht ist und die Empfehlungen des Herstellers beachten
 

moto4631

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Das nächste Bauernopfer der Bauhaus-Akazienplatte. :emoji_grin:

Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich Dir sagen das Deine Platte nach dem Schleifen aussieht wie Kiefernholz mit Nutella.

Wenn überhaupt Schleifen dann nur gaaaaanz sachte und ja nicht zu tief, das triefende klebrige Öl das sich zzt. auf der Platte befindet ist dunkel pigmentiert um die grauenhafte Wahrheit des Holzes zu kaschieren.

Oder richtig schleifen wie es sich gehört und mit einem entsprechend dunklen Öl wieder nachölen.
So wie jetzt sieht die Platte aber nie wieder aus.
 

Trueheimer

ww-pappel
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Das nächste Bauernopfer der Bauhaus-Akazienplatte. :emoji_grin:
Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich Dir sagen das Deine Platte nach dem Schleifen aussieht wie Kiefernholz mit Nutella.

Doch so schlimm? :emoji_grin:
Hab ich schon fast befürchtet...
Nunja, ich habe die (weil verschnitten beim vorigen Käufer) für 120 Euro bekommen (die "ganze" [400x80x3,8] kostet ja eigentlich 400 Euro, insofern war ich mit den 120 für 2,60m noch ganz zufrieden).

Dann lass ich das mit dem Schleifen und nutze sie so wie sie im Moment ist. In zwei Jahren wegschmeißen oder damit rumexperimentieren kann ich ja immer noch...

Ich bin absoluter Laie was diesen Holzbearbeitungs-Kram angeht.

Bin auf das Thema aufmerksam geworden, weil ich ein Video gesehen hab (https://www.youtube.com/watch?v=k22WxwjWM0E&t=1s) bei dem man eine Buche-Arbeitsplatte gebeizt + lackiert hat.

Eigentlich wollte ich mich daran versuchen, dachte aber dass ich mit der Akazienplatte vom Bauhaus ein, zwei Schritte einsparen kann.
Offenbar weit gefehlt :emoji_grin:

Dann werd ich die Platte so wie sie jetzt ist erstmal einsetzen und mir dann bei der wärmeren Jahreszeit mal Gedanken machen wie es weitergehen kann...
 

moto4631

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Ich hab die Platten damals als Fronten für unsere Badmöbel verwendet.
Grundsätzlich läßt sich das Holz recht gut verarbeiten und ist auch bis heute stabil, obwohl im Bad.

Leider ist es halt keine echte Akazie (was mir heute auch klar ist) sondern nur irgendwas zusammengewürfeltes das in einem Akazienfarbton geölt wurde.
Bei mir damals so dick das das Öl den Beipackzettel noch verinnerlicht hat, gaaaaanz toll. :rolleyes:
 

Trueheimer

ww-pappel
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Ich hab die Platten damals als Fronten für unsere Badmöbel verwendet.
Grundsätzlich läßt sich das Holz recht gut verarbeiten und ist auch bis heute stabil, obwohl im Bad.

Leider ist es halt keine echte Akazie (was mir heute auch klar ist) sondern nur irgendwas zusammengewürfeltes das in einem Akazienfarbton geölt wurde.
Bei mir damals so dick das das Öl den Beipackzettel noch verinnerlicht hat, gaaaaanz toll. :rolleyes:

Also sonderlich dick geölt scheint mir die Platte jetzt nicht zu sein - vielleicht stand sie auch einfach nur lange genug im Bauhaus auf der Resterampe und konnte dort durchtrocknen :emoji_wink:

Für mich war diese ganze Aussucherei von ner Tischplatte für den neuen Schreibtisch einfach nur ein wochenlanges elend und ich hab ganz spontan (nach dem gefühlt 15. Besuch in unterschiedlichen Bauhäusern :emoji_grin:) zu dieser Platte gegriffen, da die letzte Alternative ("Walnussmassivholzplatte" - ebenfalls vom Bauhaus) mir doch schlussendlich zu dünn erschien.

Aber ich drifte vom Thema ab...
Zumindest nehme ich aufgrund der Rückmeldungen hier (vielen Dank an alle!) mal mit, dass ich die Outdoor-Bearbeitung nur in den wärmeren Monaten durchführen kann. Bis dahin kann ich dann also weiter grübeln was ich mit der Platte noch anstelle :emoji_grin:
 

WinfriedM

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Ich würde auf jeden Fall nachölen, was da an Öl original drauf ist, ist nicht der Rede wert. Überstände nach 20 Minuten wieder vollständig mit Lappen entfernen. Es sei denn, die haben dir Osmo Topoil mitgegeben. Das sollte man eher ganz dünn oberflächlich auftragen, z.B. mit Schwamm und dann trocknen lassen. Ob dir die Optik dann gefällt, solltest du erstmal auf der Unterseite testen.

Ich hatte übrigens auch schon Akazie von Bauhaus, die in keiner Weise gefärbt war.

So dunkel wird die falsche Akazie vermutlich durch eine thermische Behandlung in einem Ölbad. Deshalb ist die dann auch schon vorgeölt.
 

Trueheimer

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Es sei denn, die haben dir Osmo Topoil mitgegeben. Das sollte man eher ganz dünn oberflächlich auftragen, z.B. mit Schwamm und dann trocknen lassen.

Sie haben mir genau das mitgegeben. Osmo Topoil Akazie matt. Primär um zunächst mal die Schnittkante vom Zuschnitt nachzufärben. Die hatten mir den Tip gegeben, ein altes T-Shirt als Lappen zu nutzen und es damit dünn aufzutragen. Sieht jetzt an der Schnittkante gar nicht so dämlich aus. Hab es mit 120er Schleifpapier angeschliffen, dann das Öl (was eher eine Quark-Konsistenz hat) mit dem alten Shirt aufgetragen und eingerieben.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Wenn es Quark-Konsistenz hat, hast du es vermutlich nicht gut durchgeschüttelt. Das Öl hat die komische Eigenschaft, wenn es länger steht, dann in der Konsistenz dicker zu werden.

Lappen geht auch, aber für mich hat sich ein Spülschwamm am Besten bewährt. Der fusselt auch nicht. Nach 5-10 Minuten nochmal mit ausgewrungenem Schwamm gleichmäßig dünnst auf der Oberfläche ausstreichen und dann trocknen lassen. Wie bei Lack während der Trockenzeit Staub vermeiden.
 

GuterSchnitt

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Alles nur geölt?

Hallo Trueheimer
Ein paar Dinge möchte ich dir mitgeben:
1. Du darfst dir eine geölte Fläche nicht wie zwei Millimeter zähen Brei vorstellen. Eine geölte Fläche ist ähnlich dünn wie eine lackierte Fläche. Bei richtiger Verarbeitung sitzt das Öl aber tiefer in den Poren.
2. Wenn du ein Industrieprodukt kaufst, das "geölt" ist, so gilt das für den End"anstrich". Es ist durchaus möglich, dass die Grundierung auch aus anderen "Stoffen" besteht - und das wiederum kann dir Probleme beim nacharbeiten machen, wenn du es nicht komplett herunterschleifst. Wenn die Oberfläche rauh ist, so stehen aber die Chancen gut, dass es tatsächlich lediglich (schlecht) geölt ist.
3. Und das Dritte ist wirklich WICHTIG!!! Wenn du keine Erfahrung mit dem Ölen hast, dann beherzige bitte auf jeden Fall diesen Rat: KNÜLLE DEINEN LAPPEN NACH DEM ÖLEN NICHT ZUSAMMEN. Hänge ihn (wie eine wehende Fahne) auf, bis er restlos trocken ist! Vom Öl getränkte Lappen sind selbstentzündlich. Bitte beherzige das auf jeden Fall!!!
Ansonsten viel Spaß bei der Arbeit (auch wenn erst im Sommer!)
 

gleiter

ww-robinie
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Hi!

Eine bereits geölte Platte noch mal mit 120er zu bearbeiten erachte ich als sehr mutig - wenn nicht übermütig. Leicht möglich, dass Du dann die ganze Platte neu aufarbeiten mußt um die Schleifkringel raus zu bekommen.

Wie wir's machen: 120, ölen, GUT trocknen lassen, 240, Oberfläche wie auch immer fertig stellen.

Bei GUT trocken bist Du ja bereits...

... und es erspart ev. böse Überraschungen, wenn ich lese was die Vorschreiber so zu sagen hatten.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 
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