Hier noch ein Beitrag den ich leider so nirgens im Netz gefunden habe. Offenbar hat es noch nie jemand für angemessen empfunden eine solche Anleitung zu erstellen:
Wie bremse ich einen Rodel:
(Das tragen von wirklich festen, hohen Schuhen aus Leder empfehle ich sehr. Der wichtigste sicherheitsrelevante Ausrüstungsgegenstand ist jedoch der Kopf. Damit kann man denken, und mit denken hat man am Besten schon einige Minuten vor dem Crash begonnen.)
- Mit den Füssen auf beiden Seiten auf dem Boden. Man kann sich zusätzlich nach hinten lehnen und die Hände dazunehmen. Die einfachste und bekannteste Art. Ist jedoch nur wenig effektiv bei vereister Fahrbahn oder hohen Geschwindigkeiten. Dazu gibt es spezielle Schuhe mit Spikes. Ich mag die nicht. Es ist fast nicht berechenbar wie heftig die Spikes einhängen. Ausserdem habe ich Angst vor einem Unfall, wenn ich damit in jemanden reinrasseln sollte.
- In einer kurve kann man mit einem Fuss und einer Hand gleichzeitig auf der Kurveninnenseite bremsen. Es epfiehlt sich jedoch bereits vor der Kurve zu bremsen.
- Ohne aufzustehen mit beiden Füssen auf den Boden "stehen" und den Rodel vorne kräftig anheben. Die hinteren Enden der Kufen pflügen sich durch das Eis und bremsen stark. Ist die wohl verbreiteste Art zu bremsen bei zügigem Rodelfahren. Geeignet bei hohen Geschwindigkeiten und auf Eis. Nachteile: Kann in einer Kurve nicht angewendet werden. Mit zwei Personen auf einem Rodel braucht man extrem Kraft, ausser es sind beides erfahrene Rodler.
Wenn das nicht reicht:
- Gibt es Platz um dem Hindernis auszuweichen?
- Gegen ein Hindernis Fahren, die Bahn verlassen. Natürlich möglichst NICHT in den nächste Baum oder eine Betonmauer. Aber es ist meist besser gegen einen Schnewall zu fahren oder einen zumindest halbwegs kontrollierten Ausflug abseits der Bahn zu riskieren als jemanden zu rammen. Nachteil: Führt meist zu einem Sturz und setzt etwas Training und unerschrockenheit voraus. Absperrnetze sind dazu absolut ungeeignet, sie führen zu einem sehr unsanften Stopp. Auf Strassen mit Metallzäunen oder Leitplanken sollte man erst gar nicht Rodeln.
- Absteigen. Damit ist ein kontrolliertes absteigen in voller Fahrt hinter den Rodel gemeint. Man rutscht dann auf dem Bauch hinter dem Rodel her, den man vorne mit den Händen kontrolliert. Wenn man abgestigen ist ergeben sich zwei Möglichkeiten:
A: Man dreht den Rodel 90 Grad Quer zur Fahrtrichtung und belastet ihn mit dem Oberkörper. Vorteil: Bremst wirklich schnell und lässt sich mit etwas training soger noch lenken. Nachteil: Eine Kollision in dieser Position ist sehr gefährlich, sowohl für den Rodler als auch für den Unfallgegener. B: Man lässt den Rodel kontrolliert auf eine Seite fahren, meist Bergauf. Dazu wenn möglich den Rodel umdrehen, damit er nicht auf den Kuven endlos weiterfährt. Dieses absteigen wende ich an, wenn ich eine Kollission mit Personen nicht mehr vermeiden kann. Man gleitet dann gegen die anderen Personen ohne den gefährlichen und harten Rodel. Nachteil: Wenn man den Rodel nicht mehr hat gibt es nur noch die Richtung "Geradeaus", ausserdem geht vom unkontrolliert fahrenden Rodel ein nicht unerhebliches Risiko aus.
Es versteht sich von selber, dass jede Art zu Bremsen traniert sein will. Ausserdem braucht es etwas Routine um sich richtig zu verhalten, viel Zeit um darüber nachzudenken verbleit meistens nicht.
Ich verabscheue aus ganzem Herzen Rodler, die schneller fahren als sie bremsen können. Am schlimmsten finde ich Leute die laut johlend und lachend die Bahn hinunter schlingern und dabei von Crash zu Cash fahren und sogar in eine Menschenmenge hinenbrettern weil sie auf einem bisschen Eis schlicht nicht mehr lenken oder bremsen können.
Nachtrag: Jeder der meine Anleitungen befolgt tut das auf eigenes Risiko.