Hocker aus Eiche

Herr_Hobelix

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Hallo,

nach den vielen großen Projekten hier einmal etwas Kleineres, nach dem Motto "Kleine Werkstatt, kleine Projekte". Wollte schon immer einen Hocker bauen und habe mich jetzt daran versucht. Ganz klassisches Design. Alles aus Eiche und die Keile sind aus Nussbaum. In Summe recht viel Handarbeit bis auf ein paar Handmaschinen wie zB für den Zuschnitt. Oberfläche wurde dann noch geölt :emoji_slight_smile:

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carsten

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Hallo

meist finde ich so krassse Spiegel bei Eiche störend aber hier haben die ja schon fast künstlerischen Charakter. Da passt das Holz zum Werkstück. Ohne wäre es "nur" ein normaler Hocker.:emoji_thumbsup:
 

jochen-steini

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Sehr schön. Das einzige was mir nicht gefällt ist die Ausrichtung der Nussbaumkeile/ Füße. Hätte ich z.B. in einer Linie angeordnet.
 

agnoeo

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Sehr schön. Das einzige was mir nicht gefällt ist die Ausrichtung der Nussbaumkeile/ Füße. Hätte ich z.B. in einer Linie angeordnet.

Wäre auch das einzige dass ich anmerken würde; zu schade wenn die Sitzfläche reißt, Keile senkrecht zur Faser ist einfach das geringeres Risiko. Wenn man es genau nehmen will kann man noch die Wachstumsringe der Beine auch senkrecht zur Faser der Sitzfläche anordnen zur Optimierung des Schwindverhaltens und den Keil nur einseitig Leimen, so dass beim Schwinden eher ein Spalt entsteht als das sich der Zapfen vom Sitz löst.

Aber das sind Details, der Hocker ist sehr gelungen!

VG, David
 

bberlin

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Gefällt mir sehr gut und das ist genau das richtige Holz für diesen rustikalen Hocker. Optisch gefällt mir die Anordnung der Keile auch gut, auch wenn es konstruktiv andere Meinungen gibt.
 

Bunjin

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Hi, sieht klasse aus! Hättest Du nicht Lust für die Anfänger hier mal ganz genau zu erklären, wie Du das gebaut hast? Vor allem, wie Du die Zapfen der Beine gemacht hast würde mich interessieren.

Viele Grüße,

Claas
 

Herr_Hobelix

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Fachlich korrekt müssten die Keile natürlich senkrecht zur Faserrichtung sein. Wollte mir aber die gestalterische Freiheit nicht ganz nehmen und habe die Keile deswegen Richtung Mitte ausgerichtet. Wohl aber unter dem Gesichtspunkt, dass der Winkel immer noch ca. 45 Grad zur Faserrichtung hat und dadurch keine zu hohe Spaltwirkung entsteht. Also Beine, Keile und deren Ausrichtung war alles so gewollt und geplant :emoji_wink: Es war mein erster Hocker und da habe ich mich einfach einmal daran probiert, wie was funktioniert und gefällt.

@Bunjin ja erkläre ich gerne. Das Bein wurde wie auf Bild 05 zu sehen ist in einer Zwinge eingespannt und einmal rund gehobelt. Stirnseitig ist noch ein kleinerer Kreis aufgezeichnet für den Zapfen. Das Ende des Zapfens, also bei der Schulter habe ich rundherum 5mm eingesägt. Damit hat man ein sauberes Ende. Von der Stirnseite aus wurde dann einfach alles weg gestemmt bis zum Sägeeinschnitt. Der markierte Kreis auf der Stirnseite dient als Orientierung wieviel weg muss. Zum Schluss noch einmal mit Schleifpapier um den Zapfen geschliffen und das war es dann auch schon. Im Holzwerken #83 war ein Hocker beschrieben, zwar andere Konstruktion aber ich hab mich dort an der Beschreibung für die Beine orientiert.
 

Lorenzo

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Ich hab auch an die Ausrichtung der Keile gedacht, und ich hätte es genauso gemacht wenn das Holz gut getrocknet ist. Ich denk da ist genug Holz drum rum, das spaltet man nicht so leicht. Bei Stühlen und Hocker sind ja auch konische Zapfen Recht verbreitet, und da kann man sich auch draufsetzen ohne dass man die Sitzfläche spaltet.
Bei schmalen Rahmenhölzern, oder nem Klüpfelkopf, da würd ich drauf achten.

Das einzige was ich vielleicht noch machen würde: Die Sitzfläche bisschen hohl ausarbeiten.
 

Lorenzo

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Ich würd mit nem Schrupphobel schon mal einiges an Material wegnehmen, hauptsächlich in der Mitte, dann mit nem breiten Hohleisen weitermachen (nen Kreis konzentrisch anzeichnen, und dann von außen nach innen zur Mitte hin), und am Ende mit der Ziehklinge verputzen. Wir haben in der Ausbildung mal eine Schale gemacht, da wurde nur gestemmt, Hohleisen verwendet, und hinterher geschliffen. Das schleifen kann man bei Eiche sehr gut durch die Ziehklinge ersetzen.
Das große Hohleisen mit Kröpfung müsst ich dafür auch erst noch besorgen, das wär dann mal ein guter Grund das zu tun. Ein Schabhobel würde natürlich auch gehen, der müsste dann in 2 Richtungen rund sein.
Im Prinzip kann man das ja jederzeit machen, die Sitzfläche sollte dafür eh schon fertig sein, damit man die Zapfen der Beine gleich mitbearbeitet.
Kannst also eigentlich immer noch machen wenn dich der Eifer packt.
Auf jeden Fall ist der Hocker echt schön, so einen werd ich mir noch in der richtigen Höhe bauen für sitzendes Arbeiten an der Hobelbank. Danke dir fürs zeigen hier!
 

peter bussmeyer

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Hallo Hobelix,
schönes Teil!
Dazu eine Frage: Sind die Zapfen exzentrisch zur Beinachse aber irgendwie gerade und die Bohrungen schräg oder schräg zur Beinachse und die Bohrungen in der Sitzfläche senkrecht? So sieht es für mich auf dem Beinfoto aus.

Gruß
peter
 

Herr_Hobelix

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Danke für die Rückmeldungen, freut mich wenn der Hocker gefällt.

Ich würd mit nem Schrupphobel schon mal einiges an Material wegnehmen....
Danke für die Anleitung. Ich werde die Technik einmal bei einem Teststück probieren, bevor ich hier mein fertigen Hocker verunstalte :emoji_slight_smile:

Kannst du noch kurz beschreiben, wie du die schrägen Bohrungen für die Beine in die Sitzfläche gemacht hast?
Zu den Bohrungen in der Sitzfläche - Ich habe einfach einen Stellwinkel auf 10° gestellt und diesen auf die Platte mit Zwinge befestigt. Dann mit Akkuschrauber und 25mm Schlangenbohrer parallel zum Winkel ausgerichtet und durchgebohrt. Habe am Ende einmal die Winkel der Beine nachgemessen und die sind alle zwischen 10°-11,5°. Also alles in einem Bereich der so nicht auffällt.


@joh.t., @peter bussmeyer Nun zu den Zapfen. Nein ich bin kein Genie und muss Euch ein wenig enttäuschen, es ist alles viel einfacher. Die Zapfen sind gerade und auch theoretisch zentrisch. Die Bohrung im Sitz, wie oben beschrieben, schräg. Das Bild mit den Zapfen trügt etwas, da sieht alles viel schiefer aus als es ist. Im Prinzip hatte ich einfach Stirnseitig einen 25mm Kreis angezeichnet, die Schulter des Zapfen rundherum 5mm eingesägt und dann den Rest weg gestemmt. Fertigen Zapfen kurz schleifen und er war schön rund. Bei zwei Beinen hatte ich aber die falsche Seite für die Schulter eingesägt und musste daher noch einmal den Kreis einzeichnen, welcher nicht mehr ganz zentrisch war. Am Ende ist es aber egal ob der Zapfen mittig ist oder 2mm versetzt nach außen.

Wie ich die fertigen Zapfen sah und auch alles trocken zusammensteckte hätte ich mir nie gedacht, dass auf der Sitzfläche alles so dicht wird in der Verbindung. Aber durch den Keil und Leim verspresst sich alles so schön, da werden die kleinen Ungenauigkeiten von der Handarbeit ausgeglichen.
 
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