Hochterrasse oder nicht? Welche Variante?

marcellus0403

ww-pappel
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Wir planen eine Terrasse in Hanglage mit z.Z. aufgeschüttetem Schotter. Diese soll ca. 1,5m über die bisherige Aufschüttung hinausgehen. Die Aufschüttung ist relativ alt, aber leider eben aus Schotter, was ein Graben von Löchern in diesen Boden erschwert (Schotter rutscht permanent nach).

Hier ein paar Bilder: https://picasaweb.google.com/116889173846124794726/PlanungTerrasse

Die Terrasse soll folgende Dimensionen haben:
Grundfläche: ca. 4,70m (b) x 5,00m (l) = 23,5qm
Dielenverlegung: parallel zur Hauswand
Dielenbelag: 27mm (h) x 145mm (b) x 5000mm (l) Lärche gehobelt glatt

Wir haben uns der Einfachheit halber zunächst für eine Konstruktion mit Mauerbalken und einem Unterzugbalken (Zange) entschieden.

Dazu habe ich folgende Berechnungen angestellt:

a= ca. 55- 60cm (Balkenabstand)
s (Spannweite der Balken)= 4,00m bei einer Balkenstärke mit 200mm x 100mm, Überstand 1m
sb = 4,00m

Unterzugbalken
su (Abstand der Stützen) =2.35m bei drei Stützen (Annahme)

Bei Einfügen von vier Stützen am Hang:emoji_frowning2:Abstand 1.57m)
Viereckslasten: VL = HL x su x sb  VL = 250kg x 5 x 1.57 = 1962 kg
Unterzugbalkenlast: UL (Seiten) = VL/2 = 981 kg
UL (Mitte) = VL = 1962 kg
Balkenstärke 150x 120mm
Ständerquerschnitt bei vier Pfosten
Last auf den mittigen Ständern: 300 kg x 5 x 1,57 = 2350 kg
Länge der Ständer max. 2m  130mm x 1300mm für die Ständer

Haltet ihr diese Variante für sinnvoll oder ist es ggf besser einen zweiten Unterzugbalken einzufügen. Hier hätte man dann wieder das Problem des Aushebens. Dritte Variante wären kleine Punktfundamenteauf der gesamten Schotterfläche und nur am Hang den Unterzugbalken zu setzen.

Bin mir wirklich unsicher, weil Balken in der Dimension 200x100x 5000 ja schon ordentlich groß sind.

Wäre schön eine Expertenmeinung zu hören.
Vielen Dank
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Dielen werden in der Regel nicht parallel zum Haus gelegt, aber die Wahl Douglasie glatt ist perfekt.

Wie lange liegt der Schotterhaufen schon?
Ich würde ihn aber in jedem Fall in Ruhe lassen, 4 Stützen vor dem Schotter in der Erde mit "Zuganker" schräg unter den Schotter, auf dem Schotter Punktfundamente. Die Berechnungen und Abmessungen scheinen mir in Ordnung.
 

marcellus0403

ww-pappel
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Hallo und zunächst vielen Dank für die Antwort.

Der Haufen liegt da wahrscheinlich um die 15 Jahre und war bei HAusübernahme ringsrum zugewuchert. Wir mussten auch einige Stämme rund um den Haufen entfernen.

Ist eine Verlegung parallel zur Hauswand denn wirklich so unüblich? Was haben die anderen hier für Erfahrungen? Fände es irgendwie komisch, wenn man aus dem Fenster schaut und die Flucht der einzelnen Bretter sieht, die ggf. nicht immer 100% gerade ist :emoji_stuck_out_tongue:

Die Punktfundamente (wenn man die entsprechenden Löcher in den Boden bekommt, ohne dass alles immer nachrutscht) hätten natürlich den Vorteil, dass man den Mauerbalken spart und an der Hauswand auch nicht ausgraben muss. Dann hätte man auf der Länge von max. 3, 50m die Punktfundamente und bei 5 Meter einen Unterzugbalken mit 4 Ständern.

Würde man denn dann überhaupt in drei Ebenen legen, also Unterzugbalken, dann BAlken, dann Belag, oder würde man die Balken direkt auf die Punktfundamente setzen und eben am Ende auf einen Unterzugbalken?

Sorry für die vielen Fragen, aber es gibt hier halt viele Möglichkeiten und ich würde gerne die sicherste auswählen.

VG
 

terrassenbauen

ww-eiche
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Hallo,

das Verlegen der Dielen parallel zur Hauswand hat weniger etwas mit "üblich" zu tun, als vielmehr mit dem konstruktiven Holzschutz.

Man verlegt die Dielen 90° zur Hauswand und mit Gefälle vom Haus weg, so dass das Wasser entlang der Dielen ablaufen kann und eine schnelle Abtrocknung gewährleistet ist.

Das was aktuell bei Dir auf der Terrasse liegt, scheint auch der Staunässe zum Opfer gefallen zu sein :emoji_wink:

Was die Problematik der Absicherung gegen den Hang angeht, kenne ich die problematik ganz gut.
Wir setzen bei unseren Kunden wenn möglich so genannte Schraubfundamente (z.B. Krinner) ein.

Die statischen Berechnungen möchte ich weder bestätigen noch verbessern, das ist mir immer zu "heiß"....

Lärche oder Douglasie ist gut.
Als Douglasie gibt es das auch mit größere Dimension in 185*30mm (Douglasie Alpin) oder als Edelvariante mit bis zu 45mm Stärke (Douglasie Kollin).

Was die UK angeht würde ich das nicht so kopliziert machen:
Schraunfundamente setzen und parallel zur Hauswand die UK-Balken setzen und im freitragenden Bereich mit einander verbinden und aussteifen.

PS: ggf. hier mit ALU - UK arbeiten?
 

marcellus0403

ww-pappel
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Vielen Dank für die Anregungen.
Ist es denn so, dass man den konstruktiven Holzschutz nur gewährleistet, wenn die Dielen in dieser Art und Weise angelegt sind? Es geht doch um das Gefälle und ob das Wasser entlang der Dielen fließt oder eben seitlich abfließt sollte doch egal sein, oder denke ich da zu simpel? :emoji_wink:

Da ich keine genauen Infos über das im Haufen liegende Material habe, wollte ich ein Stützen darauf vermeiden, deshalb auch die Idee mit dem Mauerbalken, was aner , wie hier schon richtig gesagt wurde, doch ein Mehr an Material und Aufwand darstellt.

Die Löcher für die Fundamente sollten ja dann mind. 80 cm tief sein, mal sehen, wie gut sich das "ZEug" ausgraben lässt.

Bin für weitere Vorschläge immer offen.

Soweit erstmal Danke
 

terrassenbauen

ww-eiche
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Hallo,

Es geht doch um das Gefälle und ob das Wasser entlang der Dielen fließt oder eben seitlich abfließt sollte doch egal sein, oder denke ich da zu simpel?
Vollkommen richtig, allerdings sieht das nicht besonders gut aus, wenn das Gefälle parallel zur Hauswand läuft, da das ziemlich auffällig ist, bei ca. 2% gefordertem Gefälle. :emoji_stuck_out_tongue:

Deshalb wird das Gefälle allgemein vom Haus weg ausgeführt.
Hinzu kommt noch, dass man das Wasser vom Bauteil (hier Haus) weg bekommen möchte und nicht zu einer einer Seite ableiten möchte (z.B. Hausecke), wo es dann einsickert und ggf. das Gebäude schädigt.

Wenn der Untergrund tatsächlich "lose" ist (und immer alles nach rutscht), kommt man um Fundamente oder die erwähnten Schraubfundamente nicht umhin ….

Wenn es also etwas auf Dauer (für's Leben) sein soll, dann würde ich, wäre es mein Projekt, die Schraubfundamente setzen (oder man ist ein "Bär" und hebt die ganzen Fundamente von Hand aus) und eine Alu-UK verbauen.

Dann ist man, was die UK angeht, fertig und muss sich darüber keine Gedanken mehr machen.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Ich würde als erstes mal den Hang stabilisieren,
mit Winkelstützelementen, gestufter Trockenmauer oder sonstwie.

Eine gestelzte Terrasse über diesem Material sieht Sch... aus.
Bei Winkelelementen könnte man die Terassenbasis auch darauf auflegen.

Gruß Fritz
 

marcellus0403

ww-pappel
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Lieber Fritz,
der Gedanke mit den L-Steinen ist mir ganz am Anfang gekommen, da wir ursprünglich eine Steinterrasse wollten. Allerdings wohnen wir schon an einem ordentlichen HAng und der untere Teil wird bereits durch L-Steine gestützt. Man hat mit Großgeräten praktisch keinen Zugang zum Grundstück, weshalb ich alles tragen müsste. Ein Kran kommt aufgrund der Kosten nicht in Frage. Ursprünglich wollte ich ringsherum ein Fundament mit entsprechender MAuer bauen, allerdings hat man dann einen enormen Aufwand.

Wenn wir die Terrasse auf Stelzen bauen und die Front verkleiden und bsp. Wein hochranken lassen, sollte es doch nicht mehr so schlimm aussehen. Um diesem ganzen Problem des Hangs aus dem Wege zu gehen, wollte ich ja eigentlich auch mit einem Mauerbalken und den Stelzen arbeiten, dass man den Hang nachher ggf. sogar abtragen könnte und den Raum beispielsweise als Stauraum nutzen könnte. Von diesem Vorschlag hält hier aber keiner was :emoji_slight_smile:
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Wenn Du den Raum unter der Terrasse nützen willst, dann würde ich erst den Haufen Schotter abtragen und dann erst die Terrasse bauen. Freitragend wird die Terrasse zuviel leben und schwingen, oder Du musst den tragenden Unterbau "schwer" genug bauen.
An diesem Punkt solltest Du Dich erst entscheiden müssen was es werden soll, denn den Schotter dan von unter der Terrase abtragen wird ein grösserer Aufwand sein wie ein Stützmauer.
 
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