Hochbett mit freistehendem Eckpfosten

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Hallo,

ich habe eine Frage: möchte mit meinem Hochbett in die neue Wohnung umziehen. Bisher sind alle vier Pfosten an der Wand befestigt, in der neuen Wohnung werden es nur drei sein, einer wird im Raum stehen. Die Pfosten sind 9x9cm, Höhe ist 2,20m, die Liegfläche des Hochbetts hat insg. die Maße 3,30 x 2,05m (ist also fast ne Hochetage).
Jetzt meine Frage: was kann ich tun, um den freistehenden Pfosten zu stabilisieren, bzw. muss ich überhaupt eine zusätzliche Befestigung (Querbalken, Bodenwinkel etc.) anlegen? Habe ein bisschen Angst, dass mir der Pfosten bei Belastung dann "wegknickt".

Vielen Dank für fachmännischen Rat!

Matthias
 

yoghurt

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Hallo Matthias,
um das zu beurteilen brauchen wir eine Querschnitts- und Materialangabe. Ansonsten erlaubt die DIN 1052 für Holzbau die zuverlässige Berechnung des Schlankheitsgrades und des damit verbundenen eventuellen Stabilitätsversagens (geiles Fachchinesisch oder?)
Kurz und gut: In der Tat ist es so, dass ein Holzquerschnitt axial mehr Druck aufnehmen kann, wenn er gegen das Wegknicken geschützt ist.
Aus dem Bauch heraus: Ich habe noch kein solches Hochbett gesehen, wo etwas hätte knicken können. So "streichholzmäßig" bauen nur wenige Bastler, da wir eher im Gegenteil mal mit ganzen Blockhütten gewunken, wo es auch ein Zaunpfahl getan hätte.

Präzise Aussagen gibt es aber nur mit den genannet Angaben...

gruß

Heiko
 

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Hallo yoghurt,

vielen Dank für die schnelle Antwort und auch für das wirklich geile Fachchinesisch (mit drei 'ch') :emoji_slight_smile:

Also, du wirst bemerkt haben, dass ich Laie bin, versuche daher die Infos zu liefern, so gut ich kann, bitte nicht verzweifeln, wenn das nicht professionell aufbereitet ist.

Material ist durchgehend Fichte, auch die Nut- und Federlatten der Deckung, die eine Stärke von 2 cm haben. Die Balken wie gesagt 9x9x220 cm. Der Querschnitt ist klassisch: einfach rechteckig, an jeder Ecke ein Pfosten, in der Länge mittig noch ein zusätzlicher horizontaler Balken, so dass die Latten auf insgesamt drei Balken aufliegen. Wie gesagt, drei der Eckpfosten kann ich wieder an der Wand befestigen, den dritten nicht (möchte die Konstruktion wiederverwenden und die schönen Balken nicht irgendwie beschneiden, damit sie besser in die neue Wohnung passen).
Fehlen da jetzt noch Angaben? Mit einer Zeichnung kann ich leider nicht dienen.

Matthias
 

yoghurt

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Hallo Matthias,
bin ich ein Trottel, der Balken also 9/9... Alle Maße schon da.... Das habe ich übersehen.... Aus Gründen des persönlichen Bio-rythmusses kann ich leider erst morgen wieder klar denken und rechnen... (bin einfach fertig - war ein harter langer Tag!)

so far

Heiko
 

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Hallo Matthias,

ein (halbwegs gerader) 9x9-Fichtenbalken wird in 2,2m Länge nicht knicken (also durch axiale Belastung (senkrecht von oben drauf)). Kannst du sicher sagen, dass keine Biegung in den Balken eingeleitet wird, dann gibt's kein Problem.
 

kobalt

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Hallo Matthias,

ich habe vor Jahren mal genau so ein Hochbett (mit)gebaut. Den freistehenden Fuß haben wir mit zwei 45°-Streben an den beiden waagrechten Trägern angeschraubt. Hielt bombenfest. Obs notwendig war? Keine Ahnung. Ich bin auch jemand, der mit Blockhäusern winkt... :emoji_stuck_out_tongue:

Vorschlag: bau das Bett auf und teste. Wenn Du das Gefühl hast, da wackelt was kannst Du die Verstärkung ja immer noch bauen.

Gruß kobalt
 

Bremer

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Hallo kobalt,

die Verstrebungen hast du aber bestimmt angebaut für den Fall, dass mal jemand heftig an das freistehende Bein unten dranhaut (z.B. was gegenschiebt), oder? Das wären dann Querkräfte, die am oberen Ende eine Biegung verursachen. Dagegen hilft alternativ aber auch, das Bein auf dem Boden zu verschrauben/verdübeln.
 

Eurippon

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Bei solchen Konstruktionen MUSS der Standbalken am Boden befestigt werden, selbst wenn oben noch Diagonalversteifungen verbaut werden. Der Untergrund sollte natürlich auch dem entsprechend tragfähig sein. Also nix mit Rippen, darauf 19mm Span und darauf Laminat, womöglich noch in der Mitte zwischen den Hölzern. Falls der Unterbau unbekannt sein sollte, muss die auftretende Last verteilt werden z.B. mit einem Querbalken der auf dem Boden liegt und fixiert ist.
 

yoghurt

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Hallo Matthias,
wieder unter den Lebenden erspare ich mir weitere Berechnungen.... Was zu sagen war, steht hier schon!

Gruß

Heiko
 

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Vielen, vielen Dank für eure Infos!

Genau das Problem mit dem "jemand läuft im Dunkeln gegen den Balken" ist meine Horrorvision, werde also zusehen, dass ich den freistehenden Pfosten am Fußboden (sind Dielen - muss ich also nur den Vermieter fragen, ob er was dagegen hat, wenn ich da nen Winkel reinschraube...) zusätzlich befestige.

Nochmals vielen Dank an alle!

Matthias
 

yoghurt

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Hallo Matthias,
Wegen sowas würde ich keinen schlafenden Vermieter wecken! Wer viel fragt, kriegt viel Antwort...
Du kannst den Balken ganz elegant AUF den aufrechten Schenkel stecken indem Du den Winkel unten in den Balken einlässt. Resultat: der Winkel ist unsichtbar. Den Winkel kannst Du vermutlich mit einer Schraube fest schrauben, denn die auftretenden Scherkräfte bei nächtlichem Dagegenlaufen halte für nicht sehr groß. Ich hatte seinerzeit eine einzige 3er Schraube verwendet.... Bei Auszug verwendest Du dann Wachskitt in einem etwas dunkleren Ton.... Wer nicht weiß, wo die Stelle ist, der sieht sie auch nicht.

Gruß

Heiko
 

kobalt

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Hallo,

damals konnte man den Pfosten nicht auf dem Boden befestigen, weil es sich um Echtholzparkett in einem Altbau gehandelt hat.
 

hexenhaus

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Warum den vierten Pfosten auch festschrauben?

Hallo,

mal ne dumme Frage. Wenn drei Pfosten an der Wand verschraubt sind, warum muss ich dann den vierten auch noch am Boden befestigen?
Das dümmste, was einem dabei passieren könnte ist doch, dass der Pfosten keinen permamenten Kontakt zum Boden hätte und klappert, wenn er aufsetzt. Das könnte man doch mit einer dünnen Korkscheibe darunter vermeiden.
Ich vermute mal, dass der Pfosten oben mit mehr als nur einer Schraube gehalten wird. Das statische System wäre dann so in etwa oben eingespannt oder Drehfeder und unten verschieblich, gelekenkig oder liege ich da falsch?

Die Tragfähigkeit von einem 9 x 9 cm dicken und 2,2 m langen Balken ist sowohl als Kragarm (das wäre er für Biegung infolge nächtlichem Dagegenlaufen) auch als Druckstab ganz beachtlich.

Grüße

Astrid
 

yoghurt

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Hallo Astrid,
im Prinzip hast Du natürlich Recht! Zumindest teilweise, denn Du gehst von einem oben eingespannten Pfosten aus. Jegliche Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln sind im Holzbau aber als gelenkig anzusehen.... Soweit der theoretische Klugschiss! Rein praktisch: Wenn unten einer gegen den Pfosten läuft oder tritt, dann hat derjenige einen ganz ordentlichen Hebel....
Ich würde unten fixieren.

Gruß

Heiko
 

Joka1977

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Hebel? ...genau!!! ...bin letztens nachts gegen eine offene Badtür gerannt und hab mir einen Zeh gebrochen ...wegen dem Schmerz hab ich nochmal nachgetreten ...Resultat war eine Tür ohne Angeln.
 

kiripeter

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hallo,

ich bin gerade dabei mir einen plan für ein hochbett zu bauen
dabei hätte auch einen 4. pfosten den ich weder in der wand noch im boden verschrauben kann.

kann ich diesen durch eine kette vom 4. eck zur decke ersetzen?
 

yoghurt

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Hallo Kiripeter,
ja, man kann Betten abhängen. Voraussetzung ist aber natürlich, dass man in der Decke ausrechend Halt findet.....

Gruß

Heiko
 

yoghurt

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Hallo Peter,
1.) wohnst Du im Altbau (Holzbalkendecke) oder im Neubau (Stahlbetondecke)?
2.) bei Stahlbeton einen entsprechenden Anker verwenden siehe 3.) bei Holzbalkendecke die Balkenlage ermitteln => Suchfunktion hier im Forum, das ist nicht ganz einfach!
3.) bauaufsichtlich zugelassenes Material verwenden - sprich in den Beschlagsfachhandel gehen und Dich beraten lassen (Das bedeutet NICHT in den Baumarkt gehen!)

Gruß

Heiko
 
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