Hobelgriff aufarbeiten

dominikh

ww-ahorn
Registriert
14. August 2011
Beiträge
104
Ort
Österreich
Hallo zusammen!

Ich hab vor längerer Zeit in der Bucht einen recht betagten Stanley No. 4 erstanden. Das mitgelieferte Eisen war ziemlich mitgenommen - hab's aber wieder "sauber" hinbekommen. Hobelsohle ist plan... leichter Rost auf den Seiten, welche ich unter Zuhilfenahme von WD-40 entfernt habe.
Der Hobel war somit an sich wieder gut in Schuss - lediglich die Hobelgriffe (Knauf vorne und Griff hinten) hatten Schäden in der Oberfläche - teilweise war der Lack (?) ab, was mir nicht gefällt.
Nun würde ich eben noch gerne die Oberfläche der Griffe wieder in Ordnung bringen - nur: wie? :emoji_slight_smile:
Vor allem: wie ist der Aufbau der Oberfläche? Ich hab an der schadhaften Stelle mal ein wenig angeschliffen - da steckt doch ein "helles" Holz darunter - sieht ein wenig wie Buche aus?!
Ich hätte gerne wieder den originalen Look (dunkel, mit leichtem Glanz). Kann es sein, dass das Schellack ist mit einer vorherigen Ölung?

Kann mir da jemand Tipps geben? :emoji_slight_smile:

Danke!
 

welaloba

ww-robinie
Registriert
26. August 2008
Beiträge
3.585
Ort
Hofheim / Taunus
Schellack mit vorheriger Ölung? Träum weiter. Das ist entweder Bootslack oder Polyesterlack auf den Hobelgriffen. Je nach Wassereinwirkung bröselt das mit der Zeit ab.
Also Reste abbeizen oder -kratzen, fein schleifen, beizen mit Wasserbeize, neu lackieren. Empfehlung: Griffe vom Hobel abschrauben und separat fixieren zum Lackieren.
Viel Erfolg.
Gruß Werner
 

dominikh

ww-ahorn
Registriert
14. August 2011
Beiträge
104
Ort
Österreich
@welaloba: Danke. Würde sich denn eine Schellack-Oberfläche überhaupt empfehlen? Oder ist das für diesen Anwendungszweck generell Schwachsinn?
 

dominikh

ww-ahorn
Registriert
14. August 2011
Beiträge
104
Ort
Österreich
Da bin ich mir ganz sicher... :emoji_slight_smile: Möchte sie aber lieber selbst restaurieren. Zumindest versuchen. Wenn es dann nicht klappt, kann ich ja immer noch auf Ersatzgriffe zurückgreifen :emoji_grin:
 

welaloba

ww-robinie
Registriert
26. August 2008
Beiträge
3.585
Ort
Hofheim / Taunus
Der Verwendung von Schellack steht nichts im Wege, Voraussetzung ist aber auch dabei, dass alles runter ist und die Farbe gleichmäßig. Alten Lack mit Schellack ausbessern geht m.E. nicht, weil mit Schellack nur schwer solche Schichtstärke herzustellen ist.
Hobelgriffe sind ja weniger beansprucht als Tischplatten, also kann Schellack durchaus ausreichen.
Gruß Werner
 

nautik

ww-birnbaum
Registriert
1. Februar 2009
Beiträge
240
Ort
SO-Österreich
Ich wachse/öle die meisten Öberflächen die ich in der Hand halte (Werkzeuggriffe, eigenbau Holzhobel, ..). Das ist für mich ein sehr angenehmes, weiches Gefühl beim Arbeiten.
MfG Chris
 

Keilzink

ww-robinie
Registriert
27. November 2010
Beiträge
1.840
Ort
Reutlingen
... wenn es Buche ist, und wenn der Hobel "Made in USA" ist, dann wurde dein Hobel während des 2.Weltkrieges hergestellt. Wenn du Glück hast, ist die Einstellschraube noch aus Messing, und das Eisen ein laminiertes. Bei "Made in England" ist die Bestimmung nicht ganz so einfach. Soweit das - falls es dich interessiert.

Ich hab an meinen Stanleys an den Griffen allen Lack runtergeschliffen, dann zwei Mal mit Hartöl (ohne Wachs!) geölt, nach jeweils10 Minuten einpolieren. Das fasst sich wunderbar an, gibt nichts besseres aus meiner Sicht. Das gilt allerdings für Hobel mit "Rosewood"-Griffen, meine sind aus der Vorkriegszeit. Buche könnte sich etwas hart und strohig anfassen - wenn sie nur geölt wird. Wenn das so sein sollte, würde ich nach dem Ölen noch ein Hartwachs drüberziehen.

Andreas
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
25.193
Ort
Dortmund
Was die Handhabung angeht, da bevorzuge ich bei allem, was ich oft anfasse, geölte Oberflächen. Das hält viele Jahre und irgendwann entsteht eine leichte Patina, die zeigt, dass etwas in Gebrauch ist. Mir gefällt das gut.

Geölte Oberflächen sind auch sehr einfach aufzufrischen.
 
Oben Unten