Hobelbank Arbeitsplatte Konstruktionsfrage

larch

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hi,

ich möchte demnächst eine Arbeitsplatte für meine neue zerlegbare Hobelbank aus Buchenholz verleimen. Angelehnt an die "moravian workbench" von Will Meyers.

Maße wären 1800 x 500 x 55. Dazu möchte ich ca. 8-9 cm breite Lamellen mit 5,5 Stärke miteinander verleimen. Auf 3 Seiten (vorne, links und rechts) kommt eine ca. 12cm hohe Schürze mit ebenfalls 5,5cm Stärke. Diese dient dann als Anschlag für die Vorderzange. Vermutlich werden die Längslamellen dadurch auch etwas vom "arbeiten" eingeschränkt. So würde das in etwa aussehen:

arbeitsplatte2.png

Die Platte wird schlussendlich nur auf 4 Hölzdübel gesteckt, welche sich auf den beiden Gestellteilen befinden. 2 Langlöcher geben der Platte zwar Raum um in die Tiefe zu quellen aber am Schüsseln wird die Platte nicht gehindert. Da scheinbar Buchenholz auch bei Einhaltung der Verleimregeln zum Verziehen neigt, möchte das wenigsten soweit wie möglich einschränken.

Hier meine Gedanken soweit:
  • Ein Niederschrauben aufs Gestell möchte ich vermeiden. Die Bank soll mit möglichst wenig Aufwand zerlegbar bleiben.
  • Von Gratleisten wurde mir abgeraten, bringen bei der Stärke scheinbar nicht so viel?
  • Zwei 50cm Eisenstangen durch die gesamte Breite welche die Platte in Form halten?

Habt ihr sonst noch Ideen, wie man die Platte möglichst plan halten kann?

Grüße
 

falco

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Stangen, also Rundware hilft Dir bei Deinem Problem nicht weiter, viel zu weich.

Wie befestigst Du denn die quer verlaufenden Stirnholzteile?
 

larch

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OK danke für deinen input.

Die Stirnholzteile haett ich einfach aufgeleimt. Meinst das ist zu wenig? Evt. Geb ich noch einen holzdübel pro Lamelle dazu.
 

falco

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Du schreibst dass du Langlöcher für die Befestigung einsetzen möchtest, leimst aber quer auf lang, das ist schlecht. Vielleicht liest du nochmal nach wie das mit dem Arbeiten von Holz ist.

Beim eben halten hilft die Einhaltung der Verleimregel. Gratleisten könnten aufgeschraubt werden von unten, aber ob bei den Dimensionen noch was gehalten wird weiß ich nicht so genau.
Ich würde die Platte nach Regel verleimen und die eventuellen Unebenheiten später mit dem Hobel begradigen. Falls es überhaupt notwendig ist.
 

ChrisOL

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Moin,

wie oft willst du denn umziehen, dass die Bank so schnell zerlegt werden muss?

Die Stirnseiten darfst du nicht verleimen. Als ca Wert kannst du von 1% Breitenänderung ausgehen. Bei einer 60cm tiefen Hobelbank kann die Platte ca um 6mm quellen und schwinden. In der Länge ändert sich dagegen fast nichts.
Wenn du deinen Langholzriegel rechts und links mit der Platte fest verleimst bekommst du Risse.

An meiner Hobelbank habe ich dazu Stockschrauben und Langlöcher verwendet.

CF3F0816-A819-4281-9F74-4639B7B89D86.jpeg

Mit Stockschrauben habe ich auch die Platte auf dem Gestell befestigt. Die bekommt man auch gut wieder gelöst.
 

Dietrich

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Hallo,

ist das eine Linkshänder-Bank?

Einiges scheint nicht zu ende gedacht, welche Verbindung zwischen Bankhakenleiste und den kurzen Endhölzern?
Eine angeschraubte Beilade macht bei der Bank wenig Sinn...

Gruß Dietrich
 

larch

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ok ich hab das mit der Schürze links und rechts bei großen Hobelbänken gesehen. Erst jetzt hab ich gesehen dass die wohl meist nur mit Langlochschrauben oder Ähnlichem am Stirnholz befestigt sind.

War wohl ein Denkfehler dass die beiden Schürzen links und rechts das arbeiten einschränken würden. In dem Fall werde ich die weglassen und nur vorne eine Schürze machen.

@Dietrich: ja ist für Linkshänder und die Beilade ist nur aufgesteckt. Änlich dem Original
 

yoghurt

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Hallo,
mach ans Hirnholz der Platte eine durchgehende Feder, auf die Du die genuteten kurzen Schürzen steckst. Zusätzlich mit metrischen Schrauben sichern. So halten die Schürzen die Platte plan.
 

Macchia

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die Schürze macht in dieser Breite nur wenig Sinn.
Meine Schürzen sind 30cm hoch und wünsche mir manchmal mehr....
Da würde ich lieber mit einem Bankknecht arbeiten oder
mit einem sliding "Deadman" wie er bei den Roubo Bänken oft zu sehen ist.
Löcher für die Niederhalter kannst du auch von vorne in deine Bankplatte bohren.
Ich würde mich ziemlich genau an Will Meyers Interpretation einer Moravian Workbench halten.
Die Bank ist perfekt, statt der Beinzange evt "nur" ein Tischlerschraubstock.
Auch würde ich versuchen seine TailVice Konstruktion mit einzubeziehen,
die Arbeit die du dir mit 3-seitigen Schürzen sparst, lieber da hinein investieren.

Ich bin sozusagen ein Fan dieser Bank... genauso wie sie ist.

Wäre schön wenn du sie hier vorstellt wenn du damit beginnst oder
fertiggestellt hast.
 

Macchia

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verwendet er jeweils eine dicke,breite Bohle.
das ist richtig, nur seine gezeigte Hobelbank ist mitsamt "Kiste" sehr schmal.
Spricht nix dagegen die ein wenig breiter zu machen 55 cm ist ein gutes Maß aber dann sollten es schon
mindestens 3 Lamellen sein.
---------------
Kommt ja auch darauf an welches Holz einem zur Verfügung steht.

Die Moravian wurde meist aus Kiefer oder Fichte gebaut und mit der geringen Breite war sie
leicht zu transportieren, ein Anspruch den sie erfüllen mußte neben der Stabilität.

55 cm x 5,5 in Buche z.B. auf 1,8 m klemmt man sich nicht mal eben unter den Arm....
 

civil engineer

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mach ans Hirnholz der Platte eine durchgehende Feder, auf die Du die genuteten kurzen Schürzen steckst.
Besser noch 2 der 55 mm starken Lamellen verleimen, dass die "Schürzen" dann ca 100 mm breit sind. Ist bei meiner Hobebank auch so, allerdings sind die stärker als die Platte. Dann 3 cm Tiefe Nut heraus arbeiten und besser aus der Platte keine Feder, sondern oben einen Falz. Dann ist an den Schürzen genügend Obholz.

Wenn Du die Schürzen hinten gleich über stehen lässt, kannst Du die Werkzeuglade gleich mit daran befestigen.
 

Johann08

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Die Moravian wurde meist aus Kiefer oder Fichte gebaut und mit der geringen Breite war sie
leicht zu transportieren, ein Anspruch den sie erfüllen mußte neben der Stabilität.

55 cm x 5,5 in Buche z.B. auf 1,8 m klemmt man sich nicht mal eben unter den Arm....
Ein wichtiger Punkt,schleppen sollte man sie schon noch können sonst braucht man so eine Bankkonstruktion nicht. Aus welchen Material die Bohle sein soll weiß ich nicht,ich hab mir die Pläne nicht gekauft. Nach Buche sieht es jedenfalls nicht aus.
 
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