Hobel Kunz Plus hobelt nicht

Johannes

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Hallo Wolfgang,
bei Dictum ist zu lesen, das der Kunz plus ab März21 lieferbar ist. Wenn du kurzfristig Ersatz bekommen hast, könnte es sein, das der Hobel ein anderer Rückläufer ist. Bei woodworking.de hat Friedrich dir Hilfe angeboten. Einen kompetenteren Ansprechpartner wirst du nicht finden können.

Es grüßt Johannes
 

NiklasAG

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Hallo Wolfgang,
bei Dictum ist zu lesen, das der Kunz plus ab März21 lieferbar ist. Wenn du kurzfristig Ersatz bekommen hast, könnte es sein, das der Hobel ein anderer Rückläufer ist. Bei woodworking.de hat Friedrich dir Hilfe angeboten. Einen kompetenteren Ansprechpartner wirst du nicht finden können.

Es grüßt Johannes
Bei Rutlands innert Wochenfrist lieferbar.
 

Lico

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Wenn die Klappe zurück steht, ist das soweit erstmal ok, für mich sah das so aus, als würde die Brechkante bündig mit der Schneide abschließen, sorry, hätte ich genauer gucken müssen.

Kann das sein, dass das Eisen zu einem Flachwinkelhobel gehört, oder ist die Fase selbst dafür zu kurz?

Lico
 

rafikus

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Ich habe jetzt noch zwei Fragen:
1. Wie dick ist das rote Eisen?
2. Wie breit ist der Spalt in der Hobelsohle?
Beides dürfte recht einfach nachzumessen sein.
 

rafikus

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4mm x 1,4142 = 5,6569mm :emoji_unamused:
Das wird also nie und nimmer funktionieren.
Nun, wer ein solches Eisen zu diesem Hobel liefert, der sollte ......
Oder war das dein spezieller Wunsch?
 

rafikus

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4mm x 1,4142 = 5,6569mm :emoji_unamused:
Das wird also nie und nimmer funktionieren.
Ich habe festgestellt, dass ich da einem Denkfehler zum Opfer gefallen bin. Ich hatte ein Bild von meinen Bailey-Hobeln im Auge, wo die hintere Hobelmaulkante recht hoch ist und das Eisen dort anstöst.
Bei dem System des Kunz Plus kann die Fase des Eisens noch oberhalb des Frosch-Bettes "hängen", wenn das Bett vorne bis auf wenige 0,1 mm gefräst wurde. Somit passt zwar das Eisen nicht ganz durch den Spalt in der Sohle durch, aber die Schneide kann unter das Niveau der Hobelsohle geschoben werden.
Im Nachbarforum wurde das in dem Crossposting sehr schön gezeigt.
Wenn Wolfgang ein Problem mit seinem Eisen hat, dann ist vielleicht dieses Frosch-Bett nicht scharf genug ausgeprägt, oder der Fasenwinkel an dem dicken Eisen ist in diesem Fall tatsächlich zu groß.
Dieses lässt sich aber einfach feststellen, wenn man nur das Eisen von Hand gegen den Frosch drückt und nach unten schiebt. Dabei sollte gut zu erkennen sein, wo das Eisen anstößt.
 

Keilzink

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Ich kenne diesen Hobel nicht aus eigener Anschauung. Das ist ein Putzhobel. Wenn der Schnittwinkel bei 45 Grad liegt, (was ich annehme), dann sollte das Messer einen Keilwinkel von um die 25 Grad haben. Das abgebildete Messer hat diesen Winkel nicht. Die Idee, den Frosch soweit zurückzuziehen, bis dieses HSS-Messer durchs Maul geht, ist ersts mal naheliegend. Aber selbst, wenn das gelingt: wie soll ein Putzhobel mit einem solchen Winkel (ich schätze gut über 30 Grad) funktionieren können?

Auf der Seite, auf der Dieter Schmid diesen Hobel bewirbt, ist uA ein Bild von einer Frosch/Messer-Kombination zu sehen. Das Messer auf diesem Bild hat um die 25 Grad, also gehe ich von normalen Putzhobel - Verhältnissen aus.

Das heißt, da ist ein falsches Messer drin. Eventuell wurde das auch in der Produktion falsch geschliffen. Wenn das Messer ansonsten passt, könnte man es umschleifen. Das muß bei dieser Art von Hobel aber sehr präzise gemacht werden. Und für HSS braucht es dazu eine spezielle und teure Ausrüstung: Tormek mit schwarzem Stein oder Diamantplatten. Wenn einer weiß, wie er mit diesem Stahl umgehen muß, kann man es auch auf einem normalen Schleifbock hinbekommen. Aber ohne eine präzise Führung geht auch da nichts.

Aus meiner Sicht: Zurückschicken.

LG, Andreas
 

rafikus

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Aber selbst, wenn das gelingt: wie soll ein Putzhobel mit einem solchen Winkel (ich schätze gut über 30 Grad) funktionieren können?
Solange ein Freiwinkel von etwa 5° oder mehr vorhanden ist, wird das Hobeleisen funktionieren.
Ich sehe es nicht ein, warum das Eisen bei einem Hobel 20° Freiwinkel haben soll. Dabei muss man nur unnötig viel Material beim Schleifen abtragen und die Schneide ist etwas empfänglicher für das Umbiegen.
 

Keilzink

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... nur dass ich das richtig verstehe: Wenn ich von einem Schnittwinkel von 45 Grad ausgehe, und davon den Freiwinkel von 5 Grad abziehe, dann lande ich bei Keilwinkel von 40 Grad. Und damit funktioniert ein Hobel, der zum putzen bestimmt ist?
 

Lorenzo

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Im Prinzip, ja! Das Holz kommt mit einer Kante aus Metall in Berührung. Der Winkel in dem diese Kante gegen das Holz stösst ist interessant, welchen Keilwinkel diese Wand aus Metall auf der Rückseite hat ist grundsätzlich erst mal egal. Klar, es muss einen Freiwinkel geben, sonst kommt die Kante (also die Schneide) nicht bis ans Holz. Und wenn der Keilwinkel zu klein wird, dann bricht die Schneide sehr schnell.
Also hat man beim Putzhobel ne Bandbreite von 25-40°. Bei einem spitzeren Winkel fällt es leichter eine sauber Schneide zu erzeugen, die verrundet nicht so schnell. Ich verwend da ungefähr 30° würd ich sagen.
Extrembeispiel: Schabhobel. Da hast du ein Eisen das nicht geschärft ist im klassischen Sinn. Da wird noch nicht mal ein Grat angezogen. Und selbst bei einem Schnittwinkel von 100-110° kommen noch Löckchen raus beim Hobeln.
 

Keilzink

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Ja, bis 30 Grad ist denkbar, dass er funktioniert. Darüber halte ich das für schwer umsetzbare Theorie.
Jetzt hast du aber eine Hobel nach dem Bailey-Prinzip, der ein recht enges Maul hat. Verstellen kannst du dieses Maul nur über die Position des Frosches. Und da kommst du dann recht schnell an Grenzen. Bailey selbst hat für Hobel nach seinem Konstruktions-Prinzip 25 Grad empfohlen, von Stanley gibt es eine Aussage, die von 24 Grad spricht. Und diese Hobel haben Messer, die nur 2 mm dick sind.
Der Konstrukteur des vorliegenden Hobels sagt dazu:

Das Problem bei der Konstruktion (und das ist z.B. bei den Stanleys im Prinzip nicht anders) ist, dass die Maße alle sehr gut zueinander passen müssen. Der zur Verfügung stehende Verstellweg am Eisen ist sehr klein, das ist eine Folge des gewählten Prinzips mit Differentialgewinde. Der Weg ist zu Ende wenn die beiden Rundmuttern zusammenstoßen. Wenn nun z.B. die Länge des Spanbrechers (die bestimmt die Position der Schneide) geändert wird, kann es passieren, dass der Verstellweg tatsächlich nicht mehr ausreicht. Ebenso die Maulweite, auch da sind die Grenzen eng. (F. Kollenrott, gestern im FW-Forum)

Dort lohnt sich übrigens auch noch dieser Beitrag in dem dort laufenden Parallel-Thread.

LG, Andreas
 

Friederich

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Schnittwinkel bei Dictum mit 45° angegeben wird. Wenn das Eisen mit 40° geschliffen ist, ...
... ändert das nichts am "Schnittwinkel", (sofern Fase unten, wie auf dem Foto).
Durchs Schleifen kann man nur den "Keilwinkel" ändern; und den "Freiwinkel", der, so wie es auf dem Foto aussieht, nicht vorhanden zu sein scheint.
Ohne "Freiwinkel" kann die Schneide nicht das Holz berühren. Dann würde der Hobel natürlich nicht funktionieren. Abhilfe wäre dann: kleineren Keilwinkel schleifen. Üblich sind ca 25°.

Nachtrag: Sorry @rafikus. War übereilt und hatte übersehen, dass Du es anscheinend doch richtig erkannt hast.
 
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Friederich

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...Keilwinkel von 40 Grad. Und damit funktioniert ein Hobel, der zum putzen bestimmt ist?
Keilwinkel von 40° ist generell etwas groß. Würd ich nur verwenden, wenn der Stahl außergewöhnlich spröde und zu Ausbrüchen neigt.
Schnittwinkel von 45° ist Standard (Schlichthobel, Doppelhobel etc...). Bei Putzhobel meist etwas größer.. (plusminus 48°)
 

herumtreiber

ww-buche
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Ich schleife meine Eisen alle auf 30° wo sich das anbietet (Rauhbank, No 5, No 4, Schlichthobel) und bin damit zufrieden. Habe das Gefühl dass die Schneide dadurch länger hält. Meine @heiko-rech macht das auch so.

Viele Grüße
 

Keilzink

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..naja, im Zweifelsfall halte ich es für eine gute Idee, mich an den Empfehlungen des Herstellers und des Konstrukteurs zu halten. Vor allem, wenn da 100 Jahre Entwicklungsarbeit drinstecken.
Die Haltung von Li Nilsen finde ich auch interessant. Der sagt (sinngemäß): Wir mußten das Rad nicht neu erfinden, das hat Bailey schon für uns erledigt.
Aber ehrlich: Einen Putzhobel mit 30 Grad - kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. 30 Grad hat ein Stechbeitel, haben meine Simshobel oder der Nuthobel.
Velleicht sollte ich das mal ausprobieren, aber genau beim Umschleifen verliert man ja richtig Material. Und alle meine Eisen sind aus den 1930er Jahren ... Ersatz ist schwierig bis unmöglich zu beschaffen. Und zufrieden mit meinen 24 Grad bin ich auch, sehr sogar.

LG, Andreas
 

Johannes

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@Keilzink
Hallo Andreas,
da brauchst du nicht umzuschleifen, einfach mal bei einem Messer, wenn schärfen notwndig ist, vorne eine 30° Mikrofase anschleifen und ausprobieren. Ich kann mir vorstellen, daß das Messer dann die Schärfe länger hält, ohne das sonstge Nachteile.

Es grüßt Johannes
 

rafikus

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Da nicht sein kann was nicht sein darf, habe ich gerade einige Bilder gemacht.
Reformputzhobel Ulmia mit Ulmia Eisen (diese neue, nichtlaminierte Version, Wahrscheinlich Chrom-Vanadium) auf Birkenbrett.
Das Eisen hatte ich nach dem letzten Einsatz nicht mehr abgezogen, für einen dünnen Span reichte es aber noch.
Die Hauptfase habe ich gerade mit 31° nachgemessen, dazu kommt noch die Mikrofase mit einigen Grad. Da ich die Mikrofase immer von Hand mache, kann ich den genauen Winkel hier nicht angeben.

Span_01.jpg Span_02.jpg Span_07.jpg Span_08.jpg Span_09.jpg

Bei meinem ECE Primus Putzhobel hat die Hauptfase sogar 35° und er funktioniert auch.
 
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