Hobel für Frischholz

aesculus

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Hallo liebe Holzwerkenden,

ich würde mich, wenn es um hochwertige und professionelle Holzarbeiten handelt, als absoluten Neuling betrachten. Daher komme ich mit erstmal mit einer, für den ein oder anderen vielleicht seltsamen, aber in jeden Fall simplen Frage daher.
-> Welchen Hobel verwende ich sinnvoller Weise bei der Bearbeitung von Frischholz? Falls möglich gerne ein konkretes Modell vorschlagen.

Hintergrund der Frage: Ich habe angefangen zu schnitzen und möchte nun, meine mit der Axt grob in formgehauenen Werkstücke plan bekommen. Es handelt sich um tatsächlich sehr frisches, sehr feuchtes Holz, direkt aus einem Stamm oder Starkast behauen.

Besten Dank
Marc
 

flüsterholz

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Hallo Marc
Wie muss ich mir das vorstellen? Hast Du dein Holz soweit grob vorgehauen, dass du jetzt erstmal ein Brett, Kantel oder Klotz herstellen möchtest um dann erst mit dem eigentlichen Schnitzen zu beginnen? Oder hast du irgendeine geschwungene Form, Plastik hergestellt, die Du jetzt nur noch glätten möchtest?

Nachtrag: und wie möchtest du weiter vorgehen? Soll das Holz nach dem Glätten sofort weiter bearbeitet werden oder erstmal trocknen, um es dann zu bearbeiten?

2.Nachtrag: entschuldige, ich muss mich gerade erstmal in dein Projekt reindenken. Noch eine Frage. Wie bist du bisher vorgegangen? Wurde der Stamm, Ast gespalten und dann mit der Axt behauen? Oder bist Du ganz anders vorgegangen? Ein Bild wäre vielleicht auch noch gut, um sich das besser vorstellen zu können.

Gruß Michael
 
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Mitglied 132096

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Hallo Marc,

leider ist deine Frage etwas rudimentär. Hobel gibt es beinahe so viele wie Sand am Meer. Es geht von einfachen Handhobel los und hört bei einer Abrichthobelmaschine auf.
Deshalb wäre es gut, wenn du deine Frage etwas konkretisieren würdest. Suchst du nach Handhobel oder elektrischen Handhobel oder stationären Hobelmaschinen.
Wenn letzteres der Fall ist, wäre wichtig wie groß dein Werstück ist. Danach richtet sich die Maschine. Wenn du eher auf der Suche nach Handhobel bist wäre zum Abrichten der Flächen ein Raubankhobel der richtige. Aufgrund der Größe ist dieser allerdings nur zum Abrichten geeignet. Zum Verputzen nimmt man einen Putzhobel. Ob aus Holz oder Metall ist Geschmacksache.
 

agnoeo

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Ich hab hier ein kurzes Video in dem ich ein Stück frische Kirsche mit Schrupp- und Schlichthobel bearbeite:


Zuvor habe ich das gespalten und mit dem Behaubeil etwas vorbearbeitet. Die zwei Hobel sind da schon gut brauchbar für.
Peter Follansbee sollte ein paar Videos zu Hobeln von frischem Holz haben und geht dabei darauf ein, dass man Eisen und Hobel anschließend gut reinigen sollte.

Gruß, David
 

IngoS

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Hallo,

um grob behauenes Frischholz zu bearbeiten nimmt man ein Zugmesser.
Eine plane Fläche bei Frischholz nützt dir wenig, weil sich diese beim Trocknen verzieht und reißt.

Sag mal mehr über dein geplantes Projekt.

Gruß Ingo
 

aesculus

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Hallo ihr lieben und herzlichen Dank für eure Antworten!

Offenbar gibt es viele Fragezeichen, ich versuche mal die zielführendsten zu beantworten:

@flüsterholz:
Ja, ich möchte einen Klotz mit zwei möglichst planen Flächen herstellen. Der erste Schritt ist das Spalten eines geeigneten Stammes. Dann wird mit dem Beil die Rinde entfernt und grob ein rechteckiger Klotz gehauen.
Nach dem Glätten wird das Holz direkt weiter bearbeitet. Es soll/darf nicht trocken. In Pausenzeiten verpackt man das Werkstück sogar in einer Plastiktüte o.ä. um die Trocknung zu verzögern.
Auf die schön gehobelten, glatten Flächen wird dann die Form des Produktes gezeichnet. Bei einer Schale also "oben" der Rand und ggf. Griffe, auf die "Unterseite" der Boden.
Hier mal ein Video in welche Richtung das ganze geht
https://youtu.be/AVIUm08JoBQ?si=qAOSPNu0bpNpgk3X
bei Minute 6:07 beginnt das Hobeln.

@Claus P.
Es soll in jedem Fall ein Handhobel sein und ich denke, dass ein Raubankhobel viel zu groß und wahrscheinlich auch zu "schade" für diesen Arbeitsgang ist.
Ich gehe davon aus, dass es eher in Richtung Schlichthobel gehen wird, wie @pedder und @agnoeo vorschlagen. Danke übrigens für die links ihr beiden.

@IngoS: Ja, das mit dem Trocknen und dem Verziehen ist so ne Sache. Bin gespannt wie sich das auf genannte Schalen oder ähnliche Projekte auswirken wird. Meine vorletzter Becher ist mir auf jeden Fall gerissen :emoji_frowning2: Miese Nummer, aber ich denke, dass ich meinen Fehler erkannt habe.

Grüße
Marc
 
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ein elektrischer Handhobel eignet sich dafür auch ganz gut, gerade wenn die Vorarbeit noch nicht so präzise war und man viel Material abnehmen muss. Auch habe ich weniger Skrupel mir den Elektrohobel einzusauen als die Handhobel. Die müsstest du danach wirklich gut säubern ansonsten bekommst du bei Frischholz Rostprobleme.
 

aesculus

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ein elektrischer Handhobel eignet sich dafür auch ganz gut, gerade wenn die Vorarbeit noch nicht so präzise war und man viel Material abnehmen muss. Auch habe ich weniger Skrupel mir den Elektrohobel einzusauen als die Handhobel. Die müsstest du danach wirklich gut säubern ansonsten bekommst du bei Frischholz Rostprobleme.
Ich möchte das eigentlich alles von Hand machen, ohne elektrische Geräte. Darin besteht, unter anderem, der Reiz für mich.
"Sauber machen" würde in diesem Falle bedeuten den Hobel auseinanderzubauen das Eisen von groben Schmutz zu befreien, es abzuziehen und zu ölen?
 

flüsterholz

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Auf die schön gehobelten, glatten Flächen wird dann die Form des Produktes gezeichnet. Bei einer Schale also "oben" der Rand und ggf. Griffe, auf die "Unterseite" der Boden.
Hallo Marc
Ich habe jetzt nur mal punktuell in die Videos reingeschaut.
Zwei Punkte sind mir aufgefallen, wobei ich aber auch gleich dazusagen muss, dass ich aus Grünholz noch keine Schale geschnitzt, aber schon einige gedrechselt habe. Aber ich denke, dass da kein großer Unterschied besteht.

Beim Drechseln von Grünholz gibt es zwei Vorgehensweisen. Entweder man drechselt die Schale bewusst sehr dünn, wenige mm, aus, um sie dann zu verformen. Oder man drechselt die Schale grob vor um den Trocknungsvorgang zu beschleunigen. Beides sehe ich hier nicht. Fürs gewollte Verformen ist die Wandung zu dick, für die Trocknungsbeschleunigung zu dünn. Für die Trocknungsbeschleunigung als Anhaltspunkt sagt man, dass die Wandung auf 10-15% des Schalendurchmessers vorgedrechselt wird. Bei einem Durchmesser von 40cm wären das also 4 bis 6cm.
Danach gibt es verschiedene Wege um die Schale zu trocknen. Einer wäre, die Schale zusammen mit den Spänen in eine Papiertüte oder einen Karton zu geben. Dann wird immer wieder das Gewicht kontrolliert, bis es nicht weiter abnimmt. Jetzt ist genügend Feuchtigkeit verdunstet. Die Schale hat sich bis zu diesem Zeitpunkt aber mit hoher Sicherheit verzogen, kann jetzt aber fertiggedrechselt werden.
In deinem Fall würde ich vorschlagen, die Schale erstmal nur grob bis auf eine Wandstärke von 6cm vorzuschnitzen, sie dann zu trocknen und dann zu Ende zu schnitzen.

Der zweite Punkt sind die eingesetzten Werkzeuge. Ich dachte die ganze Zeit nur, netter Verkaufskanal! Ich säge mir den Klotz grob vor, zeichne die Form auf und fange an zu drechseln. In deinem Fall, Schnitzen.
Ich denke, das reicht.

Gruß Michael

Edit. Worauf ich eigentlich hinauswollte, wenn du die Schale als Grünholz komplett fertig schnitzt, wird sie sich beim Trocknen verformen und die ganze Arbeit war umsonst.
 
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Martin Graf

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Hallo Marc,
ich würde Dir auch zu einem einfachen Schlichthobel von Ulmia oder ECE raten. Die gibt es gebraucht recht günstig und es sind wirklich sehr anspruchslose Hobel. Wenn Du Glück hast, dann findest du einen preiswerten ECE Secundus - den finde ich sehr praktisch.
Die Schneide würde ich in einem kleinen Bogen schleifen, d. h. sie sollte nicht ganz gerade sein. Je nach Anspruch könnten auch zwei Hobel interessant sein: einer mit deutlich gebogener Schneide für schnellen Fortschritt und einer mit gerader Schneide, wenn es sehr eben werden soll. Wenn die Oberfläche nach der Bearbeitung mit dem Beil noch sehr uneben ist, dann wäre als erstes vielleicht auch ein Schrupphobel geeignet.
Gruß Martin
 
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