Hirnholzschutz beim Trocken von Bohlen

SimonS

ww-birnbaum
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Hallo,
ich lasse regelmäßig selbst gefälltes Holz im Sägewerk einschneiden. Danach wird es dann fachgerecht gestapelt und natürlich (nicht technisch) vorgetrocknet. Um das Hirnholz vor zu schnellem Trockenen und damit einreissen zu schützen, streiche ich diese Seite mit Farbe. Ich weiss, dass bei hochwertigen Hölzern ein wachsartiges Mittel verwendet wird, wollte aber als billige Alternative einfache Dispersionsfarbe verwenden. Erste Tests haben keine negativen Seiten gezeigt. Bedenken habe ich allerdings bei sehr fällfrischem Holz mit einer Holzfeuchte weit über Fasersättigung. Da die Dispersionsfarbe wasserbasiert ist, besteht doch die Möglichkeit, dass Farbpartikel in die Tracheen und Tracheiden kapillar gezogen werden? Dieses Vorgehen wird bei manchen Imprägnierungsverfahren (mit Salzen) als "Zugangsweg" ins Holzinnere angewand.
Hat jemand Erfahrung mit verschiedenen Hirnholzanstrichen und im speziellen mit Dispersionsfarbe? Oder gibt es andere sehr günstige Alternativen? (Außer überstehende Stapelleisten oder Hirnholzbrettchen)
Vielen Dank im Voraus
Grüsse
Simon
 

edelres

ww-robinie
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Holzschutz

Hallo Simon,

Egal wie feucht das Holz ist, dring eine Dispersionsfarbe ausser in vorhandenen Rissen kaum einen mm tief ein. Ich wuerde nach dem Einsaegen eine Woche warten (im Sommer ein paar Tage) und dann mit Latexdispersion Streichen. Als zusaetzlichen Schutz gegen zu starkes Reissen kann eine Latte ins Hirnholz genagelt werden. Dies verhindert zwar nicht die starken spannungsbedingten Risse, unterdrueckt kleinere Risse. Frage diesbezueglich die Leute vom Saegewerk. Du erwaehnst dies ja in deiner Anfrage.

Ich habe hier "Woodworkerfreunde" Drechsler die streichen die Enden von Ast oder Stammstuecken mit Latexdispersionsfarben an. Es gibt hier verschiedene Mittel um Holz vor dem Austrocknen zu schuetzen, es wird ein Material angeboten welches dem Baumwachs beim Veredlen in D entspricht. Ich hoerte von verschiedenen, dass dieses nicht trocknende Wachs schlechter zu handhaben ist. Bei Tropenhoelzern habe ich gelesen, dass die Hirnenden gegen Schaedlingsbefall geschuetzt werden, das dafuer verwendete Material muss mit Vorsicht gehandhabt werden, giftig!

Meine persoenlichen Erfahrungen beziehen sich auf ins Hirnholz geschlagene Wellnaegel und Latten. Ich lebte in meiner Kindheit in D neben einem Saegewerk, da wurde Holz (Holzart???) welches im Saft gefaellt wurde einige Zeit Senkrecht gestapelt.

mfg

Ottmar

Als Gedankenanstoss fuer dein Vorhaben.

mfg

Ottmar
 

derdad

Moderator
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Hi!
Ja, die senkrechte Lagerung wird bei Ahorn und anderen sehr hellen Hölzern angewendet, damit sie schön weiß werden. Soweit ich weiß, soll dabei auch der Zopf nach unten sein.
gerhard
 

SimonS

ww-birnbaum
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Hallo,
Ahorn zum Trocknen hab ich auch schon mit dem Zopf nach unten aufgestellt. Allerdings gilt das nur für die ersten Wochen (?) bei Holzfeuchten über Fasersättigung. Unter Fasersättigung fängt das Holz an sich zu verformen was besonders durch die dann fehlende Beschwerung gegenüber einer liegenden Lagerung zu saukrummen Brettern führt! Vielleicht würde ein Zusammenspannen abhilfe schaffen, wobei dann die Berührungsstellen der Stapelleisten/Distanzleisten die Gefahr der Verfärbung o.ä. bieten.
Vielen Dank übrigens für die Antwort
Grüsse
Simon
 
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