Hirnholz: Abrunden, Oberflächenbehandlung

graupel

ww-pappel
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Hallo allerseits,

soeben ist mein aktuelles Projekt, ein Schneidbrett aus Hirnholz (Am. Nussbaum, Birke) halbwegs fertig geworden.

IMG_0459.jpg

Was die weiteren Bearbeitungsschritte betrifft, habe ich noch ein paar Fragen, denn ich will mir nicht im letzten Arbeitsgang das schöne Brett versauen.

1) Das Abrunden der Ecken. An einem Probestück ist es beim Abrundfräsen immer wieder zum unschönen und weit ins Material reichenden Ausreißen der Fasern gekommen. Das betrifft insbesondere die kurzen Eckseiten. Ist Schleifen eine Alternative?

IMG_0458.JPG

2) Oberflächenbehandlung. Da das gute Stück (zumindest theoretisch) als Schneidbrett Verwendung finden soll, hätte ich mir gedacht, ölen. Das macht allerdings die Birke total dunkel, stumpf und schirch. Habt Ihr andere Vorschläge? Wie behandelt man Hirnholz?

3) Wie findet Ihr das Teil insgesamt? Als beginnender Hobbytischler bin ich über konstruktives Feedback zu meinem Werkstück dankbar :emoji_slight_smile:

Liebe Grüße aus dem Waldviertel,
Markus
 

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Hallo,

saubere Arbeit. Ich persönlich würde nur ganz leichte Fasen schleifen(keine abgerundeten Kanten).
 

el_largo

ww-buche
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Schöne Arbeit!

Denkst Du nicht, dass die "Farbveränderung" der Birke durch Ölen zweitrangig ist, zumal es sich um ein Schneidbrett handelt und mit Lebensmitteln in Berührung kommt, die Spuren im Holz hinterlassen werden?
 

Mille1404

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Respekt, als Hobbyschreiner so eine Leistung zu erbringen...

Schleifen ist sicherlich eine alternative, wenn du ca.120 er Papier nimmst, und das auf einen Harten Schleifklotz legst, um erstmal eine Form in die Rundung zu kriegen, und dann mit einem Weichen Schleifklotz die Rundung einschleifst, kriegst du eigentlich ein sauberes Ergebniss.
Aber ich würde auch wie "unregestriert" sagt die Kanten Fasen, passt besser zu dieser schönen gleichmäßigen Arbeit.

Da dein Brett ja wie gesagt mit lebensmitteln in berührung kommt, würde ich auch nichts anderes Tun, als zu ölen, auch wenn die Birke dunkler wird.
Denk vorallem immer dran, dass Kratzer entstehen werden, und alles was du drauf schneidest Spuren hinterlässt. Dann wirds eh schnell dunkler "unter" der Deckschicht des Öls.

Nimm vor dem Ölen aber auf jeden Fall noch einen 240 er Schliff und zuletzt am besten noch einen 400er Schliff. Das macht das Matte noch ein kleines bisschen weg.

LG Marcel
 

Sasha86

ww-kastanie
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Respekt, tolle arbeit.

würde auch nur die Kanten brechen, eventuell wirken die äusseren Flächen dann kleiner als die inneren.
wenn du doch eine Fase fräsen möchtest, taste dich langsam dran, also erst ne kleine und dann langsam größer werden, darfst den Fräsen nicht über die Kante hienaus schieben, geh lieber von den Ecken in die Mitte.

Gruß Sasha
 

graupel

ww-pappel
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Guten Morgen!

Vorab mal vielen Dank für Eure raschen und kompetenten Antworten!

Ich werde mich an Euren Rat halten und die Kanten nur leicht anfasen. Und am Ölen führt (wie ich es schon befürchtet habe) kein Weg vorbei...

Schönen Dank auch für die positiven Rückmeldungen zum Werk selbst :emoji_slight_smile:

lg, graupel
 

Felix49 (RIP)

ww-esche
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Super!

Hi graupel,

tolle Arbeit, Respekt!
Schreibe doch bitte einmal die Arbeitsschritte auf.
Wie hast Du die Platte plan bekommen?

Grüsse
Felix
 

graupel

ww-pappel
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Schreibe doch bitte einmal die Arbeitsschritte auf.
Wie hast Du die Platte plan bekommen?

Grüsse
Felix

Hi Felix,

jetzt im Nachhinein denke ich mir, dass ich die Arbeitsschritte fotografieren hätte sollen, weil ich auch im Freundeskreis schon darauf angesprochen worden bin. Und nachdem das alles keine Handwerker sind, war das Erklären etwas mühsam :emoji_slight_smile: .

Also, vom Prinzip her ist es so gelaufen, wie [ame="http://www.youtube.com/watch?v=5B8oAJs3sik"]hier[/ame] ersichtlich. Natürlich ist es (vor allem, wenn man nicht so viel Übung hat wie ich) nicht so einfach, wie es da aussieht. Das allerwichtigste ist ein sehr fester Halt von den vier Weichholzzulagen, die dafür sorgen, dass das Brett beim Verleimen nicht arbeitet (sich verkeilt, verschiebt,...). Du hast ja doch eine Menge Leimfugen und wenn Du da beginnst Druck auszuüben, kommt gleich mal einiges in Bewegung.

So vorgegangen, war die Platte eigentlich nach dem Verleimen schon relativ gerade. Für den letzten Schliff wurde das Teil durch den industriellen Bandschleifer eines Tischlers in der Nähe gelassen. Wichtig: Schleifrichtung diagonal! Es geht sicher auch mit einem Handschleifer, ist aber viel mühsamer.

Das war's eigentlich, hoffe Deine Frage beantwortet zu haben.

lg, graupel
 
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