Hilfe -- Werkzeug zum Aufbohren gesucht!

Mazze

ww-birnbaum
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Hallo zusammen,

mir ist ein -- unerklärliches -- Mißgeschick passiert. Es geht um dieses Projekt, allerdings aufgrund von Konstruktionsschwierigkeiten mittlerweile in einem anderen Design: https://www.woodworker.de/forum/hartholz-brett-rest-gesucht-t6348.html

Ich habe ein Ahorn-Brett, Dicke 42mm. In dieses Brett habe ich 59 Bohrungen gesetzt, 10mm Durchmesser und ca. 40mm tief. Dabei hat der Zentrierdorn des Bohrers die Rückseite des Brettes durchbohrt. Diese Rückseite ist mittlerweile mit einem Furnierholz beklebt.

Leider ist mir erst _nach_ dem Furnieren aufgefallen, daß gut 90% aller Bohrungen nicht groß genug sind! Alle Bohrungen wurden mittels eines 10mm Forstner-Bohrers angefertigt. In die Bohrungen werden Magnete mit Durchmesser 10mm eingesetzt, und in eben besagte 90% aller Bohrungen passen die Magnete nicht hinein. Mir ist völlig schleierhaft, wie das passieren konnte -- eventuell durch Wärmeausdehnung des Ahorns während des Bohrens? Ebenso kann ich den benutzten Forstner-Bohrer in 10% der Löcher einstecken, und in die restlichen 90% der mit ihm angefertigten Löcher paßt er ganz knapp nicht mehr hinein.

Jedenfalls muß ich nun diese Löcher wieder aufbohren. Problem dabei ist, daß die Rückseite bereits furniert ist und natürlich nicht mehr vom Zentrierdorn durchstoßen werden darf. Ebenfalls muß das untere Ende des Bohrlochs eben sein (Metallbohrer ist spitz, viele Holzbohrer sind am unteren Ende nicht waagrecht und haben eben auch einen Zentrierdorn).

Hat irgendjemand von Euch eine clevere Idee, wie ich die Löcher auf voller Tiefe aufgebohrt bekomme? Ich bin für alle Tips zur Beseitigung des Problems dankbar!

Liebe Grüße
Martin
 

phouse

ww-fichte
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Probiers mal mit einem (Ober-)Fräser. Entweder in die Ständerbohrmaschine einspannen, Werkstück fixieren und bohren. Oder die Oberfräse auf dem Werkstück festspannen und eintauchen. Mit einem HM bestücktem Fräser erzielst Du gute Ergebnisse.:emoji_slight_smile:

phouse
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo Martin,

nicht ganz einfach die Sache. Als erstes ist mir auch der Metallbohrer eingefallen, aber das scheidet ja wie du schriebst aus. Ein Versuch wäre noch, zuerst mit dem etallbohrer das Loch auf den benötigten Durchmesser zu bekommen und dann mit dem Holzbohrer das Loch "gerade" machen. Da ist allerdings das Ausreißen der Löcher beim eindringen der Bohrer fast schon vorprogrammiert. Aber ein Versuch an einem Probestück wäre es vielleicht wert.

Eine weitere Möglichkeit wäre, einfach die Magnete etwas kleiner zu schleifen. Das habe ich bei meinem Meisterstück gemacht. Das Material, aus dem z.B. die billigen Büromagnete sind ist recht weich, das ließ sich prima mit Schleifpapier bearbeiten.

Wenn beides nicht geht, wäre durchbohren und erneutes Furnieren wohl die einfachste Lösung.

Die von phouse vorgeschlagene Methode hat den Haken, dass du keine genaue Zentrierung des Fräsers im oder über dem Bohrloch hast, also nie genau die Mitte triffst.

Rätselhaft ist allerdings, warum die Bohrungen unterschiedlich sind. Die Gründe hierfür könnten sein:
- Billiger Bohrer, der schnell abstumpft und die Fasern dann nicht mehr sauber durchtrennt.
- Zu großer Vorschub beim Bohren, auch hierbei werden die Fasern nicht durchtrennt, sondern eher herausgerissen.
- Falche (zu niedrige) Drehzahl des Bohrers, bei schnellem Vorschub

Wärmeentwicklung würde ja zur Ausdehnung es Bohrers führen, wodurch das Bohrloch größer wird, was aber meiner Meinung nach nur theoretisch eine rolle spielt


Gruß

Heiko
 

Mazze

ww-birnbaum
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Probiers mal mit einem (Ober-)Fräser. Entweder in die Ständerbohrmaschine einspannen, Werkstück fixieren und bohren. Oder die Oberfräse auf dem Werkstück festspannen und eintauchen. Mit einem HM bestücktem Fräser erzielst Du gute Ergebnisse.

Ich hab' zwar HM-bestückte Fräser -- aber Nutfräser leider nur in 6, 8 und 12mm. Vielleicht kann ich mir morgen einen leihen ... ist zumindest einen Versuch wert!

Danke!
Martin
 

Mazze

ww-birnbaum
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Hallo Heiko,

Da ist allerdings das Ausreißen der Löcher beim eindringen der Bohrer fast schon vorprogrammiert.

Das wäre nicht sonderlich schlimm -- die Rückseite des Werkstücks wird später nicht zu sehen sein.

Eine weitere Möglichkeit wäre, einfach die Magnete etwas kleiner zu schleifen.

Diese Magnete sind nicht schleifbar.

Wenn beides nicht geht, wäre durchbohren und erneutes Furnieren wohl die einfachste Lösung.

... und genau dieses möchte ich gerne vermeiden :emoji_slight_smile:

Die von phouse vorgeschlagene Methode hat den Haken, dass du keine genaue Zentrierung des Fräsers im oder über dem Bohrloch hast, also nie genau die Mitte triffst.

Das wäre in meinem Fall glücklicherweise völlig egal.

Rätselhaft ist allerdings, warum die Bohrungen unterschiedlich sind. Die Gründe hierfür könnten sein:

Der Bohrer ist sicherlich nicht mehr besonders scharf, woran mein teilweise nicht ganz sachgemäßer Umgang mit ihm in der Vergangenheit auch beigetragen hat. Dennoch: 10mm sind 10mm -- wenn das Loch ausfranst, kann es doch eigentlich nur größer sein, nicht aber kleiner ....!?

Danke für die Tips!
Martin
 

heiko-rech

ww-robinie
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Der Bohrer ist sicherlich nicht mehr besonders scharf, woran mein teilweise nicht ganz sachgemäßer Umgang mit ihm in der Vergangenheit auch beigetragen hat. Dennoch: 10mm sind 10mm -- wenn das Loch ausfranst, kann es doch eigentlich nur größer sein, nicht aber kleiner ....!?

Wie ich schon schrieb, die Fasern werden nicht sauber durchtrennt, sondern zumindest teilweise herausgerissen. Dabei ragen die Holzfasern im Prinzip in das Bohrloch hinein und machen es dadurch kleiner.

Ein ähnlicher Effekt, wie wenn man mit dem Bohrhammer mit einem 6mm Betonbohrer duch eine Dachlatte bohrt. Der 6er Dübel geht nicht ohne Hammer duch das 6mm gebohrte Loch. aber natürlich macht das ja keiner :emoji_grin:

Gruß

Heiko
 

holzdeko

ww-kastanie
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Als Metaller hab ich da eine ganz andere Lösung, hatte auch schon ähnliche Probleme. Ich würde die Magnete messen, aufs Hundertstel genau, dann würde ich die genaue Lage der Bohrungen vermessen, falls dies möglich ist, sollte es eigentlich, danach gehe ich dann bei mir im Betrieb an die Fräse und mache die Bohrungen mit einem verstellbaren Fräskopf größer aber eben einen Tick kleiner als die Magnete vielleicht 2 hundertstel oder so, dann hab ich eine Preßpassung, die Magnete gehen bei Holz da rein aber ich kann mir das Einleimen schenken, da die so gehalten werden. Ich würde also an Deiner Stelle doch zu einem Schreiner gehen, denn das sollte auch mit Holzbearbeitungsmaschinen gehen. Ich weiß nicht wie das mit Bearbeitungszentren für Holz ist, aber bei so einem bischen dauert das rüsten und Programmieren der Lochreihen mit Zyklus vielleicht 10 Minuten und da sollte ein kleiner Obolus genügen. Frag in einem Betrieb am besten einen Lehrling der an so einem Zentrum arbeitet, die dürfen oft auch Dinge privat machen, also so ist das zumindest bei uns in der Fabrik. Wenn ich Material mitbringe kann ich alles machen, wenn meine Arbeit getan ist. Einfach mal bei Dir in der gegend nachfragen. Ansonsten eben beim Metallbetrieb, auch dort ist Holz kein spanisches Dorf sondern lediglich ein weicher Werkstoff dem es gilt zu Leibe zu rücken.

Viele Grüße

Alex
 

Mazze

ww-birnbaum
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Danke Alex!

Presspassung kommt für mich nicht in Frage -- die Magnete werden auch nicht verleimt. Ich will sie jederzeit wieder rausnehmen können. Damit sie nicht rausfallen, werden sie von hinten mit einem Rundholz (d=10mm, L=30mm) von der Außenwelt abgeschirmt, und dann kommt ein Deckel auf die Rückseite.

Ich werde eventuell die Löcher sogar auf 10,5 oder 11mm aufbohren, damit das nicht mehr passiert.

Liebe Grüße,
Martin
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
das mit dem rausnehmen habe ich überlesen.
Was hältst Du von dem Vorschlag einen Metallbohrer also z.b. einen 10.1 passen umzuschleifen?
 

Mazze

ww-birnbaum
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Hallo zusammen,

hat alles leider nur unzufriedenstellend funktioniert - auch der Fräser hat nicht geholfen. Ich habe mich entschieden, mit einem 10,5mm-Holzbohrer aufzubohren, und das Ergebnis ist okay. Die Magnete sind jetzt etwas weiter weg von der Oberfläche, aber es geht noch.

Danke für Eure Hilfe!
Martin
 

Die Waldfee

ww-kastanie
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einen Holzbohrer kann man schleifen und daher auch unten Plan schleifen. da nur die Wangen etwas angeschabt werden sollen kannst Du einfach den Bohrer abändern. eine Zentrierspitze kann man wenn es sein soll auch einfach wegschleifen. dann kommt sie auch nicht mehr hinten raus.



Die Waldfee


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wenn du kein werkzeug hast dann mach es dir
 

holzyarry

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Hi

hab dein Problem erst jetzt gelesen. Beim nächsten mal nimmst du dir eine im Durchmesser verstellbare Handreibale aus dem Metallbau her . Die zentrieren sich von selbst, durch die vielen umlaufenden Schneiden reist nix aus und du kannst diese wie der Name schon sagt mit der Hand/ langsamer Akkuschrauber eindrehen und hast somit viel Gefühl.

Gruß Mario
 
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