Hilfe/Rat zur Aufarbeitung von altem DDR-Sideboard

tomM.Le

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Hallo,

ich habe bei meiner Großmutter im Keller noch ein hübsches Schätzchen aus Hellerauer Manufaktur gefunden und würde das gern bei mir in der Wohnung aufstellen.
Leider hat die Oberfläche mit den Jahren etwas gelitten. Es sind blinde/helle Flecken auf der Oberfläche entstanden und ein dunkler Glasrand von etwas, was darauf abgestellt wurde.

Ich weiß leider nicht, womit bei den Möbeln damals die Oberflächen behandelt worden, aber ich würde das gern etwas auffrischen/aufarbeiten.

Soweit ich das bei meiner Recherche verstanden habe, könnte ich mit Möbelpolitur schon etwas weiter kommen - aber da wäre meine Frage: Was nimmt man für eine für ein Stück aus dieser Zeit?
Und was mach ich, falls das nicht reicht.
Ich habe bereits furnierte Oberflächen mit Hand vorsichtig geschliffen und neu lassiert (nicht an diesem Möbelstück - generell als Information) und würde mir zutrauen das vorsichtig mit 600er Körnung zu schleifen und neu zu behandeln, falls nötig. Natürlich bin ich aber auch froh, wenn es nicht passieren muss.
 

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Bauwas

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Hallo!
Ich finde die Möbel sind es durchaus wert, an einem schöneren Platz als bloß im Keller zu stehen.
Welchen Aufwand würdest Du denn betreiben wollen? Am liebsten nur auffrischen schreibst Du ja.
Vielleicht könnte man da mit Renuwell schon was erreichen? Bin mir allerdings nicht sicher, ob das unter fachgerecht fallen würde.
Wenn die vorhandene Oberfläche runter soll, dann nur abwaschen mit Verdünnung, nicht schleifen.
Es wäre überhaupt auch interessant zu wissen, ob es eine geölte oder lackierte Fläche ist. Von der Farbe und Maserung her könnte es vielleicht Teak sein?
Du siehst: eigentlich stelle ich genauso viele Fragen wie Du, aber so habe ich dein Thema mal wieder nach oben geholt :emoji_wink:.
Mit dem dunklen Ring aber wirst du wohl leben müssen. Der ist eben altersbedingte „Patina“.
Solche dunklen Flecken kenne ich eigentlich nur von geölten Flächen oder unbehandelter Eiche, aber Eiche ist es jedenfalls nicht. Wenigstens da bin ich mir sicher.
LG
 

teluke

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Es gibt sicher jede Menge erhaltenswerter alter Möbel.

Ob das aber in dem Fall auch so ist da habe ich meine Zweifel.
Ich würde das Teil dem nächsten schenken der es haben wollte.

Sorry, nur meine Meinung.
 

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Es gibt sicher jede Menge erhaltenswerter alter Möbel.

Allein wegen der schönen Füße ist das Ding erhaltenswert . Dieses Design wird uns sicher in naher Zukunft für viel Geld neu verkauft werden :emoji_thinking: :emoji_sweat::emoji_wink: . Nicht alles aus der "ehemaligen" DDR war schlecht :emoji_spy::emoji_grin: .
 

U.Tho

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Nicht alles aus der "ehemaligen" DDR war schlecht
Das stimmt auf jeden Fall - doch diese Möbel möchte ich nicht geschenkt haben - ist aber halt reine Geschmacksache.
Bis auf die Beine ist da wahrscheinlich auch kein Massivholz verarbeitet, würde ich mal behaupten.
 

tomM.Le

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Ich finde das Möbelstück sehr schön und bin durchaus bereit, da auch Aufwand in die Erhaltung zu stecken. Abseits vom optischen Wert ist es für mich auch aus persönlichen Gründen (quasi Erbstück und Vergangenheit) erhaltenswert. Weggeben kommt daher definitiv nicht in Frage.
Zumal wir eh gerade nach was in der Art suchen und die Teile gehen (besser erhalten) locker für 250+ € weg...

Das ist definitiv furniert. Nach allem, was ich so gesehen habe wohl Senesche.

Wie gesagt - ich möchte es gern erhalten und versuche zu verstehen wie. Ich hab bei Youtube rausgefunden, dass man mittels Terpentin(ersatz) und Reinigungs-Alkohol an dezenten Stellen testen kann, was zu Lösung führt und damit Rückschließen kann.

Eventuell tut es auch ne gute Politur..soll ja nicht wie neu sein...bisschen Patina is durchaus ok.
 

marcus_n

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Kannst du noch ein, zwei Detailfotos der Oberfläche einstellen?
Ich würde zunächst mit einer einfachen Seifenlaugenlösung (Kern- oder Schmierseife) lauwarm die Oberfläche abwaschen.

Bitte keine handelsüblichen Polituren (Poliboy, Renuewell) oder Ähnliches auftragen. Meist weiss man nicht was drin ist und mitunter erschweren die enthaltenen Stoffe die zukünftige Pflege. Besser ist das Anmischen einer eigenen Politur. Hierzu muss man aber ersteinmal wissen, welche Oberfläche drauf ist.

Sind da Schrammen oder Kratzer drin?
 

PurplePony

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Der nordische / dänisch angehauchte Stil ist gerade absolut aktuell.
Für das Möbel würdest du in großen deutschen Metropole aktuell unrestauriert den von dir genannten Preis bekommen.
Ich persönlich finde es schön anzusehen und nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit erhaltenswert. Viel Spaß damit.
https://www.deklamo.de/produkt/mid-century-teak-sideboard-danish-design/
 
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tomM.Le

ww-pappel
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Kannst du noch ein, zwei Detailfotos der Oberfläche einstellen?
Ich würde zunächst mit einer einfachen Seifenlaugenlösung (Kern- oder Schmierseife) lauwarm die Oberfläche abwaschen.

Bitte keine handelsüblichen Polituren (Poliboy, Renuewell) oder Ähnliches auftragen. Meist weiss man nicht was drin ist und mitunter erschweren die enthaltenen Stoffe die zukünftige Pflege. Besser ist das Anmischen einer eigenen Politur. Hierzu muss man aber ersteinmal wissen, welche Oberfläche drauf ist.

Sind da Schrammen oder Kratzer drin?

Fotos machen wird schwer, weil andere Stadt. Aber ich hab noch ein paar mehr und gucke die dann gleich mal durch.
Danke für die Hinweise schon mal


Der nordische / dänisch angehauchte Stil ist gerade absolut aktuell.
Für das Möbel würdest du in großen deutschen Metropole aktuell unrestauriert den von dir genannten Preis bekommen.
Ich persönlich finde es schön anzusehen und nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit erhaltenswert. Viel Spaß damit.

https://www.deklamo.de/produkt/mid-century-teak-sideboard-danish-design/

Ja...wir finden das Ding eben auch wirklich schick (passt auch gut zum Rest der Einrichtung) und ich mag eben, dass es auch schon lange existiert und weiter genutzt wird.
Ich will halt nur lernen, wie ich es aufbereite/erhalten kann, sodass es eben auch Freude macht
 

tomM.Le

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Leider nur noch die hier gefunden. Der Schrank nebenan hat das gleiche Material, aber ist etwas besser erhalten. Ggf. hilft da die Aufnahme des Scheins/Glanzes etwas

Ansonsten schau ich mal, dass ich da zeitnah nochmal Nahaufnahmen bekomme
 

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PurplePony

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Ein paar Detailaufnahmen wird es vermutlich noch brauchen.

Die Kollegen von DWH aus Hellerau produzieren im Übrigen nach wie vor hochwertigen Innenausbau und sind mir in meinem Arbeitsalltag durchaus bekannt.

https://www.dwh.de/
 

Holzsinn

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Ich habe gerade so ein sideboard "restauriert" (aber leider keine Fotos davon gemacht) Dazu habe ich die Oberfläche so weit angeschliffen bzw mit Alkohol und Balsamterpentin abgewaschen, bis die Flecken verschwunden sind. Anschließend bin ich 2-3 mal mit Osmo Hartwachsöl halbmatt mit Walze und Lappen drübergegangen. Mir ist bewußt, dass ich damit nicht die Orginaloberfläche wiederhergestellt habe, die vermutlich aus Nitrolack bestand. Aber Hartwachsöl verträgt sich mit NC Lack und ergibt eine so matte "Lack"schicht, die gut in die Zeit passt.
Nitropolitur wäre auch eine Alternative gewesen, hätte aber wahrscheinlich eine viel zu glänzende Oberfläche ergeben und somit speckig ausgesehen.

Melanie
www.holz-sinn.de
 

miho

ww-eiche
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Das ist zwar "nur" furnierte Spanplatte aber die Kollegen in Hellerau konnten damals schon gute Möbel bauen und können es immer noch. In meiner Familie gibt es auch noch ein paar Stücke aus der Zeit. Ich bin immer wieder begeistert wie saugend da die Türen passen. Dein Teil ist absolut erhaltenswert.
 

Bauwas

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…..den Mund halten!:emoji_wink::emoji_sweat_smile:
Danke.
Habe ja auch gemeint, dass es Pfusch ist. Ist dann nicht so rüber gekommen.
 

welaloba

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Wir haben bei furnierter Spanplatte gewöhnlich mit Aceton und Alkohol 50:50 oder aber Waschverdünner, (enthält auch Aceton), alles Oberflächenmaterial abgewaschen und eine neue Oberfläche aufgebaut - wie Melanie schon sagte, das geht auch mit Hartwachsöl, dünnst gerollt in mehreren Durchgängen. Vorher natürlich müsen die Flecken, soweit noch vorhanden, versorgt werden. Fettflecke mit Benzin zB. Was genau passiert ist, kann man nach den Fotos ja nicht sagen. Und: Kann sein, dem "Neuling" ist die Abwaschaktion (Gute Handschuhe und Gasmaske) nicht möglich. Schleifen würde ich jedenfalls nicht.
 
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fahe

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...also, mal abgesehen davon, dass sich die Hellerauer heute längst in ganz anderen Gefilden herumtreiben...

Dass das Ding wirklich aus Dresden stammt... da würde ich eher zweifeln. Etwas sehr ähnliches habe ich vor nicht allzu langer Zeit verschenkt... und war froh, dass die Kiste aus dem Weg war. Gebaut seinerzeit in Erfurt. Also: Fast Hellerau...:emoji_wink:
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Habe auch solche ähnlichen Möbel. Irgendwo findet sich meistens ein Zettel mit dem EVP. DA steht dann auch der Produzent mit drauf.
 

tomM.Le

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Ok - mit riesiger Verspätung ich wieder.
Wir haben das Stück jetzt endlich in der Wohnung und ich konnte Bilder machen. Sowohl vom Material/den Schäden und auch dem Produktzettel auf der Rückwand.
Bilder anbei.

Meine Frage weiterhin - ignoriert, ob ihr das machen würdet/es euch wert wäre - kann ich es sinnvoll restaurieren?
Ich möchte des Objekts auffrischen, es schützen/erhalten und gern weiter in Besitz haben, weil es mir persönlich einfach etwas bedeutet.
Daher möchte ich es auch richtig machen und brauche Tipps.

Meine Schätzung wäre, dass ich es vorsichtig mit feiner Körnung abschleife, um eine gleichmäßig matte Oberfläche zu haben und dann eventuell neu mit Lack-Lasur eiche oder nussbaum streiche? Oder doch etwas anders?
 

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welaloba

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Hallo, Mattine (Vermerkt auf dem Etikett) kann bedeuten Schellackmattierung oder aber auch Nitromattierung, was ich für wahrscheinlicher halte.
Zuerst kann man versuchen, die grauen Stellen mit Dowanol (von Kremer Pigmente) anlösen ohne reiben oder wischen, nur aufsprühen, eintrocknen lassen und so auffrischen. Wenn das nicht wirkt:
Wäre das Vorgehen bei mir: Oberfläche unter Verwendung von Schleifflies rot (keine Stahlwolle) ablösen mit Waschverdünnung / Spiritus / Aceton - was am besten wirkt. Schwarze Ränder vorsichtig bleichen, immer noch alles ohne schleifen. Oberfläche wieder aufbauen entweder mit Nitrogrundierung und Nitromattierung (braucht etwas Übung und Erfahrung) oder mit hartwachsöl von Osmo, Vorgehen wurde schon mehrmals beschrieben.
Gruß Werner
 
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fahe

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...ok, doch Hellerau. Ich denke, das Teil dürfte aus den späten Sechzigern stammen.

Die angegebene Oberflächenehandlung "Mattine Coswig" dürfte darauf hindeuten, dass es sich um eine NC-Mattierung der um 1880 gegründeten Coswiger Lack und Farben-Fabrik handelt, die ab ca. 1950 VEB Lack und Druckfarbenfabrik Coswig hieß und heute als Herlac - mittlerweile zu Mipa gehörend - weiter existiert. Schon vor 1950 hatten Nitrozelluloelacke dort wohl einen hohen Anteil an der Gesamtproduktion, nach 1950 kamen auch säurehärtende Lacke dazu.

Also: Aus Zeit und Aufkleber geschlussfolgert, wäre ich wie Werner bei Nitro-Mattierung.

PS: Lohnend finde ich das noch immer nicht...:emoji_wink:
 
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