HILFE! Neue alte kleine schwere HEMA ist ertrunken = (

R-A-L-P-H

ww-pappel
Registriert
29. November 2019
Beiträge
13
Ort
Bad Aibling
Hallo zusammen meine "neue alte kleine schwere HEMA" (https://www.woodworker.de/forum/threads/neue-alte-kleine-schwere-hema-bandsäge.114714/)
ist leider beim Hochwasser das wir am 26.07. in Bruckmühl erleiden mussten quasi ertrunken.

Da ich mir schon zu Beginn überlegt hatte, sie komplett zu restaurieren, stellt sich die Frage jetzt nicht mehr.
Ich geb sie nicht so schnell auf und versuch sie - bis der Keller wieder soweit ist, um die Werkstatt (Hobby) wieder einzurichten - zu restaurieren.
Dabei könnte ich aber ganz sicher hier und da Hilfe von einem Maschinen-Profi brauchen.

Folgendes ist passiert:
Keller geflutet bis unter die Decke.
Die PH stand ca 4h komplett unter Wasser nen halben Tag bis zum Knie und dann noch 2 Tage in ca. 30 cm hohem Schlamm bis Gerümpel etc. verbracht war.
Ich hab sie abgespritzt um die vom groben Dreck zu befreien, schnellst möglich abgebaut was mir möglich war, in die Garage gebracht, getrocknet, erstmal grob gereinigt, mittels Rostlöser vom Flugrost befreit und geölt um weiteren Rost zu vermeiden.
Die Basis kommt heute oder morgen (über die Treppe) nach oben. Auch da hab ich die beweglichen, empfindlicheren Teile versucht zu reinigen, entrosten und zu ölen um weiteren Schaden zu minimieren.
Bzgl. Motor hab ich Kontakt (über eine Ecke) zu einem Motoren-Instandsetzer, der mir momentan schon den Motor der FLOTT Bohrmaschine instandsetzt, alles neu lagert etc. ... Da siehts also ganz gut aus - also auch Hoffnung diesbezüglich für die HEMA.

IMG_20210815_180824.jpg

Erstes Hinternis, ich würd gern das untere angetriebene Rad ausbauen.
Es dreht noch wunderbar ruhig und lang (man möchte es kaum glauben) aber ich bekomm es einfach nicht ab
IMG_20210815_180837.jpg

Ich habe die Abdeckung der Welle abgenommen und dachte ich könnte das dann "einfach" abziehen, aber da bewegt sich 0,0.
Brauchts da nen Abzieher oder wie würde das normalerweise funktionieren?
IMG_20210815_180843.jpg

Hinterm Rad sieht es aus als käme da die Welle aus dem Motor, denke nicht dass die Schrauben
mit der Befestigung des Rades zu tun haben.
IMG_20210815_180852.jpg

Ich bin für jede Hilfe und jeden Input dankbar, so dass die kleine dicke HEMA
bis zum Frühjahr möglichst komplett restauriert wieder in die neue Werkstatt kann.

Vielleicht gibts ja auch jemanden in der Rosenheimer Gegend, der mit Wissen, Erfahrung,
Expertise helfen kann - sie ist einfach viel zu schade um sie einfach aufzugeben!

Vielen, vielen Dank schon vorab!
Ralph
 

netsupervisor

Gäste
Brauchts da nen Abzieher oder wie würde das normalerweise funktionieren?
Ja, ohne den wirst du hier nicht klarkommen. Die von dir abgelichteten Schraubpunkte sind nur für den Lagerdeckel des Wellenlagers selbst. Das Rad selbst sitzt auf einer Keilwelle, evtl mit Konus.
Besorg dir einen guten Abzieher, sonst ist es mehr Zerstörung als Nutzen.

Die von dir beschrieben Zeit der Wasserkorrossion ist für den Guss-Maschinenbau kein Problem. Ich habe schon Vorkriegs-Motorenblöcke aufarbeiten lassen, die deutliche Jahrzehnte Wasserkontakt hatten. Bei so geringem Wasserkontakt ist alles noch gut reinigbar.

Dennoch muss du alle Lager auf jeden Fall wechseln, Flugrost schonend loswerden (Bürste oder Schleifvlies). Rostlöser (edit: -umwandler) kannst du eigentlich weglassen, nützt in den meisten Fällen nur der Optik was.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

R-A-L-P-H

ww-pappel
Registriert
29. November 2019
Beiträge
13
Ort
Bad Aibling
Vielen Dank für Eure Hilfe und Eure Antworten - insbesondere auch an Hondo für den Abzieher - vielen Dank!! (er geht bald wieder auf die Reise nach Haus'). Es hat etwas gedauert, da - außer der Restauration der Säge und der Bohrmaschine - im Moment noch so einiges andere bei uns zu tun ist.

Wenn ich zwischenzeitlich ne Stunde habe, mach ich weiter und es tauchen neue Fragen auf.
Sorry, wenn die sich für Pro's sehr wahrscheinlich auf unterem Niveau bewegen, aber bevor ich pfusche, frag ich lieber.

Stand ist folgender:
Unteres Laufrad ist ab, Motor ist raus und beim Instandsetzen, Baugruppen werden demontiert und sortiert abgelegt zum Reinigen, entrosten und neu lagern. Weiter im Text...


IMG_20210926_120252.jpg IMG_20210926_120235.jpg

1. Der Maschinenkörper ist offensichtlich innen hohl und unten am Boden geschlossen, sieht zumindest so aus.
Den getrockneten Schlammresten - die durch das Loch sichtbar sind - zufolge, war hier - eigentlich logisch - auch Wasser drin.
Ob sich noch Wasser im Körper befindet, oder schon getrocknet ist - ich kann's nicht sagen...ein gutes Gefühl hab ich dabei irgendwie nicht.

An den Schlamm komm ich im oberen Bereich mit einem dünnen Saugerrohr einigermaßen hin - weiter nach hinten und unten sicher nicht.
Was ist zu tun? Sollte da tatsächlich noch Wasser/Feuchtigkeit drin sein, kann das nicht gut sein.
Nicht dass das Teil von innen raus rostet.

Was würdet ihr machen? Reinigen so gut man reinkommt und dann Entroster, Öl o.ä reinsprühen?
Ich weiß nicht, klingt nicht besonders viel versprechend.


2. Eilt zwar noch nicht - es gibt noch genug zu tun, aber mich interessierts einfach:
Wie wurden die Teile den damals lackiert? Ich weiß schon mal es ist Resedagrün. Die Farbe gibts in unterschiedlichen Varianten - schlagfest, normal, Hammerschlagoptik etc.
Würdet Ihr die Teile alle sand-/glasperlen- was auch immer -strahlen oder nur reinigen, Rost entfernen, anschleifen und drüberlackieren? Ich nehme an, die wurden auch damals mit der Pistole lackiert, oder? Manche Schrauben sehen aus als wurde da der Lack einfach mit dem Pinsel aufgetragen - ich vermute mal im Nachhinein...Korrosionsschutz, oder? Würde Sinn machen.


3. An der Maschine befindet sich noch das originale Schaltkästchen - an dem gibt es die Positionen 1, 0 und Bremse.
Vermutlich weil der Hebel fehlt, wurde die Elektrik einfach gebrückt und ein einfacher Ein/Aus-Schalter angebracht.
Ich würde gerne den alten Schalter wieder aktivieren und dabei sehr gerne die Bremse wieder zum Leben erwecken - erstmal zerlegen, reinigen ggf. nach einem passenden Hebel suchen oder einem der passend gemacht werden kann...
Aber - was mich interessieren würde - weiß den jemand wie bei den alten 400V Maschinen Motorbremsen funktioniert haben, technisch?
Wechseln da die Phasen entsprechend immer langsamer (ggf. wie?) oder gar nicht mehr, sprich ein Zustand bleibt?
Das könnte ich ich mir noch am ehesten vorstellen. Der Motor will quasi an der Phase unter Strom stehen bleiben, die Masse in Schwung dreht weiter
und ein paar Umdrehungen später reicht der Schwung nicht mehr und der Motor bleibt dort stehen.
Sorry, für möglichen Dummfug, Elektrik ist nicht meine Stärke... :emoji_grin:


Vielen Dank wie immer an alle geduldigen Helfer - das war bestimmt noch nicht alles, da kommt sicher noch mehr, denn die Gute soll wieder hübsch werden.


Danke!
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.567
Alter
57
Ort
Wadersloh
Aber - was mich interessieren würde - weiß den jemand wie bei den alten 400V Maschinen Motorbremsen funktioniert haben, technisch?
Ich denke per Elektromagnet und Bremsscheibe am Motor. Elektronische Bremsen dürfte es da noch nicht gegeben haben.
Zu den Bremsen findest du hier im Forum genug Infos.
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.087
Ort
Heidelberg
Bremse: Was ist das denn für ein Modell? Bei meiner PH630 dreht der Motor auf Bremsstellung einfach in die andere Richtung und bremst dadurch. Mein Drehschalter hat v. l. n. r. diese Stellungen: Rückwärts = Bremse - 0 - Stern - Dreieck

Thema innen trocknen: Aus dem Bauch raus würde ich da mittels Dreht und Tuch gucken, ob da Wasser drin steht. Notfalls warm (nicht heiß) machen und verdunsten lassen? Der Schlamm kann ja innen notfalls drin bleiben - alles aus dem Bauch raus.

Ich kann auch nochmal betonen, dass Hema einen enorm guten Service hat, auch bei 50 Jahre alten Maschinen. Man freut sich offenbar eher, dass die noch laufen, als dass man darauf runter schaut oder verkaufen möchte. Mir wurde angeboten, notfalls Dinge anzufertigen bzw. man beriet so gut es ging per Telephon und E-Mail. Einen Versuch ist's wert, vielleicht weiß einer was. Auch zum Lack können die sicher helfen.
 

Hermann82_94

ww-robinie
Registriert
8. Juli 2020
Beiträge
962
Ort
Im bayerischen Wald
Hallo,

Bzgl dem Wasser im Inneren. Kannst du die Maschine auf die Seite legen? Wenn ja sind unten vielleicht Schweißnähte zu sehen, das würde bedeuten, dass der Boden nachträglich eingesetzt wurde.
Wenn ja würde ich als Laie den Boden mit der Flex heraustrennen, dann sieht man mehr und kann innen alles sauber machen.
Danach den Deckel wieder a schweißen oder wenn das Gewicht auch so reicht evtl sogar offen lassen und wenn nötig kleine Eisen als Verstrebung anschweißen.

Vielleicht sagt ein Profi aus dem Maschinenbau was dazu.

Gruß Hermann
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.087
Ort
Heidelberg
Die Idee von @Hermann82_94 finde ich gut. Dann kannst du mittels Draht + Lappen oder einer großen Bürste oder Industriesauger auch den Schlamm entfernen, wenn gewünscht.
Den Boden heraustrennen und nachher wieder einen neuen oder den alten Einschweißen würde mir keine Bauchschmerzen machen. Alternativ kannst du unten auch nur ein "Entwässerungsloch" bohren und dann mittels Wärme trocknen lassen.

Wünsche dir @R-A-L-P-H übrigens viel Erfolg und hoffe auf deinen Bericht, wie es klappt. :emoji_blush:
 

R-A-L-P-H

ww-pappel
Registriert
29. November 2019
Beiträge
13
Ort
Bad Aibling
Die Idee von @Hermann82_94 finde ich gut. Dann kannst du mittels Draht + Lappen oder einer großen Bürste oder Industriesauger auch den Schlamm entfernen, wenn gewünscht.
Den Boden heraustrennen und nachher wieder einen neuen oder den alten Einschweißen würde mir keine Bauchschmerzen machen. Alternativ kannst du unten auch nur ein "Entwässerungsloch" bohren und dann mittels Wärme trocknen lassen.

Wünsche dir @R-A-L-P-H übrigens viel Erfolg und hoffe auf deinen Bericht, wie es klappt. :emoji_blush:

Super, Jungs!
...das sind doch brauchbare Ansätze - danke dafür!

- Korpus öffnen und säubern wäre sicher die sauberste und umfassenste Herangehensweise. Guß schweissen ist ja aber nicht zwingend unproblematisch, bzgl. Legierung etc., oder? Aber da könnten ja ggf. über HEMA Informationen zu bekommen sein.

- Das Entwässerungsloch, mit anschliessender Erwärmung/Trocknung, wäre zwar nicht die Königslösung, aber immerhin so gut, dass man da keine Bedenken hinsichtlich fortschreitender Schädigung haben müsste - würde ich denken. Ok, eine Schlammkruste wäre dann zwar noch drin, aber weder Funktion noch Optik wären wirklich dadurch beeinträchtigt.

Ich denke ich werde zunächst mal herausfinden, ob noch Flüssigkeit im Korpus ist - denn die könnte ja auch durch andere Löcher beim Umlegen austreten - und wie der Boden unten aussieht...
 

Hondo6566

ww-robinie
Registriert
27. April 2017
Beiträge
3.821
Ort
Ortenaukreis
Hallo Ralph, hast du inzwischen das mit dem Abzieher lösen können?
Nicht dass ich ihn so schnell wieder brauche, aber Status wäre nicht schlecht.
 

R-A-L-P-H

ww-pappel
Registriert
29. November 2019
Beiträge
13
Ort
Bad Aibling
Hallo Ralph, hast du inzwischen das mit dem Abzieher lösen können?
Nicht dass ich ihn so schnell wieder brauche, aber Status wäre nicht schlecht.

...ja, das untere Rad ist runter, hat gut funktioniert - ne lange 19er Nuß für Radbolzen hat super als stabiler Abstandshalter fungiert.
Das obere Rad muss ich noch, das schaff ich diese Woche auf jeden Fall - dann geht der Abzieher auch wieder auf Reisen :emoji_wink:
 

R-A-L-P-H

ww-pappel
Registriert
29. November 2019
Beiträge
13
Ort
Bad Aibling
Bremse: Was ist das denn für ein Modell? Bei meiner PH630 dreht der Motor auf Bremsstellung einfach in die andere Richtung und bremst dadurch. Mein Drehschalter hat v. l. n. r. diese Stellungen: Rückwärts = Bremse - 0 - Stern - Dreieck

...es is ne HEMA PH mit 500mm Rädern. Im Guß steht irgendwo PH608

IMG_20201220_115421.jpg

Deine Bremse wirkt quasi nur, solange Du tatsächlich aktiv bremst, oder?
Bevor der Motor rückwärts dreht läßt Du los oder schaltest auf 0 - seh ich das richtig?
Mein Schalter sieht so aus:

IMG_20201220_115447.jpg
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.646
Ort
Ortenberg
Bei meiner Bandsäge ist es jedenfalls genau so. Der Schalter ist gefedert, und ich muss den Rückwärtsgang aktiv gegen die Feder drücken, kurz bevor das Sägeband steht, lass ich los und der Schalter geht selbstständig in die 0 Position zurück.
 
Oben Unten