Herstellung von Bernsteinlack?

WinfriedM

ww-robinie
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Kriegst du wahrscheinlich beim Schusser oder bei Auro (gibt eh nur mehr diese 2 Hersteller im deutschen Sprachraum).

Oder Kremer-Pigmente.

Kremer Pigmente GmbH & Co. KG

Da gibts auch Bernsteinpulver:
Bernstein Pulver | Lackrohstoffe | Lösemittellösliche Bindemittel | Mal-, Binde- & Klebemittel | Kremer Pigmente GmbH & Co. KG

Und fertigen Bernstein-Firnis:
ALCHEMIST Bernsteinfirnis klar, in Leinöl | Alchemist™, Bernstein Malmittel | Malmittel & Firnisse | Mal-, Binde- & Klebemittel | Kremer Pigmente GmbH & Co. KG

Wenn man zu diesen Preisen große Mengen verkaufen könnte, würde ich mich beruflich verändern. :emoji_slight_smile:
 

gegse

ww-pappel
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Guten Abend allerseits.

Das ist recht interessant!

@ 58er: Der Hinweis in dem
""Neues Pharmazeutisches Manual" aus 1923 ( von Eugen Dieterich, 11. Auflage; Erstausgabe 1912, Verlag Julius Springer, Berlin)"
auf den Luftabschluß findet seine Entsprechung in jener Vorschrift im
"Polytechnisches Journal - Dakin's Methode den Bernstein und Copal aufzulösen.", wo ebenfalls unter Luftabschluß gearbeitet wurde.
Denn dieser ganze "Höllenqualm", der die historischen Verfahren regelhaft begleitet, kann ja doch nur in einem Oxydationsvorgang begründet sein.
Hier glaube ich einen Weg zu erkennen, dieses Verfahren zu modernisieren.-

Zitat:
"...Kolophonium ist meines Wissens nach der Rest, der beim Terpentinabdestillieren aus Lärchenpech übrigbleibt...."-

Darf ich korrigieren: Nicht aus Lärchenpech bleibt das Kolophonium übrig, sondern Kolophonium entsteht nach Abdestillieren des Balsam-Terpentinöles
aus dem ursprünglichen "Balsam": Denn "Balsam" wird der ursprüngliche Baumsaft genannt, der noch alles enthält.
(Deswegen wird ja das echte...- "Balsam-Terpentinöl" genannt -aus welcher Pflanze er stammt, ist an dieser Stelle noch offengelassen. Lärche, Tanne, Kiefer, Fichte.)
"Pech" ist dann dasjenige, was nach der sog. "Trockenen Destillation" übrig bleibt.

Schöne Sachen...Danke für Eure Beiträge und die Mit-Suche.-

Schönen Abend, und Grüße,
Gerhard.-
 

Keilzink

ww-robinie
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Zum Hintergrund: "Bernsteinkolophonium" ist Kolophonium, das bei der Destillation von Bernstein anfällt. (Wenn Bernstein unter Luftabschluss erhitzt wird, dann entsteht Bernsteinöl und Bersteinkolophonium).

Also ein Kolophonium aus dem fossilem Harz einer Baumart, die es schon sehr lange nicht mehr gibt.

Andreas
 

vosa

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Bernsteinlack

Hallo Bernsteinlöser,

als Geigenbauer kenne ich den Lack recht gut. Es ist nicht ganz einfach diesen zu lösen und ich glaube das Bernstein nicht gleich Bernstein ist. Im Prinzip wie vorbeschrieben mache ich das auch so. Zu Pulver zerreiben und einige Tage in Balsamterpentin (Reinalkohol hat bei mir nie geklappt) stehen lassen. Dann bei mäßiger Hitze (ich nehme als "Herdplatte" ein umgedrehtes Bügeleisen) in einem Porzellantiegel schmelzen, es sollte nicht kochen. Das geht ganz gut. Ab und an wird das Geschmolzene aber schlierig und nicht richtig klar. Keine Ahnung was da in dem Bernstein drin ist. Den verwerfe ich dann und schau nach anderem Bernstein. Das Geschmolzene löse ich weiter in Terpentin und verflüssige ich somit.

Die Weiterverarbeitung hängt ab was ich damit machen mag. Der reine "Bernsteinlack" ist sehr spröde und-da kann ich nur das Auftragen auf Holz beurteilen-reißt. Ich verwende dann andere Harze um den Lack geschmeidiger zu machen. Z.B. Dammar. Kopal und Sandarak sind auch relativ harte Harze. Oder Du löst etwas Leinöl darin wie es viele deutsche Geigenbauer gemacht haben um den Lack geschmeidiger und streichfähiger zu machen. Da muss man experimentieren. Viel Glück. Thomas
 
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