Moin,
durchaus spannendes Thema. Mir läuft im Handwerksbereich laufend sowohl das eine wie das andere laufend über den Weg: Grottig dröge Websites, die optisch und inhaltlich gefühlte 15 Jahre alt sind, aber auch hervorragend gemachte Sites, die optisch, haptisch und inhaltlich ein super Aushängeschild sind und die oft Funktionen aufweisen, die erahnen lassen, dass deren Infrastruktur medienbruchlos in die IT-Infrastruktur des Betriebes integriert ist.
Ohne dem TE zu nahe treten zu wollen: Die schlechten Beispiele stammen gerade oft von Einzelkämpfern, a la "...bin selbständig im Bereich Webdesign...".
Da gibt es die 90er oldschool-Variante mit ein paar statischen Seiten, die kein Mensch mehr anfasst... und für die der beste Rat nur sein kann: Tu das weg, mach' einen onepager mit Kontaktdaten und gut.
Dann gibt es die Baukastenlösungen der Hoster, die halt bleiben, was sie sind: Baukasten. Für die meisten gilt das gleich: Tu weg das Ding.
Dann kommen die... immer noch von selbsternannten "Webdesignern" zusammengefrickelten Lösungen mit den üblichen Verdächtigen wie Typo3, Contao und Co. und - zunehmend - Wordpress. Die sind meist inhaltlich nicht so grottig, weil Meister Ede selber ab und an mal für eine gewisse Aktualität sorgt, sind oftmals aber trotzdem eher peinlich. Spätestens wenn die eine Rubrik "News" haben. Zeugt imho einfach von mangelnder Analyse im Vorfeld.
Ein durchschnittlicher Meisterbetrieb hat keine "News" im eigentlichen Sinne. Hat er die, hat er einen Fulltime-Mitarbeiter, der die betreut... und dann auch gleich die social-media-Kanäle bespielt. Dann ist das aber kein durchschnittlicher Meisterbetrieb. Selbst mittelständische Industriebetriebe haben keine "News"... in dem Sinne, wie News in dieser schnellen Zeit heute zu definieren sind. Sage ich mal als Mitarbeiter eines Medienunternehmens...
Ja, und dann gibt es die Lösungen, an denen schon auf den ersten Blick eine ganze Agentur, zumindest eine Truppe dran war, die nicht nur Design und ein bisschen PHP-Gefrickel kann, sondern in der Lage ist, von der Anforderungsanalyse bis hin zur Backendfunktionalität die komplette Klaviatur zu spielen. Bei der Liga ist es dann im Grunde egal, ob/was die als technische Grundlage nehmen.
Holz ist ja nicht gleich Holz. Einem reinen Montagebetrieb, der Fenster und Türen ins Loch bringt, reicht im Web sicherlich ein OnePager mit Kontaktmöglichkeiten und einem Hinweis, was der Betrieb macht.
Wer hochwertige Massivholzmöbel auf Kundenwunsch baut, spricht ja aber auch in real world vorm Geldbeutel die Sinne an... und sollte das imho auch in seiner kompletten Außendarstellung tun.
Einen Lichtblick scheint Wordpress zu bringen - zugegebenermaßen auch von mir lange Jahre belächelt und wegen der Angreifbarkeit vieler schlechter Bestandteile auch heute noch unbedingt 24/7 betreuungsbedürftig. Aber die UI, die man damit mit sehr wenig (finanziellem) Aufwand erreichen kann, ist schon oft ein Fest für die Sinne. Funktional ebenso. Integration in existierende IT-Infrastruktur... na ja, kommt auf den/die Ausführenden an.
Ich hab' mir grad mal den Spaß gemacht und Google Places zu den Tischlereien meiner näheren Umgebung befragt. Oh je, die komplette oben aufgezählte Palette, ergänzt durch ein besonderes
Aushängeschild...
Ein imho gelungenes Beispiel, das aber kein Meister-Eder-Betrieb ist, fand ich unlängst mal im
Ösiland.
Optisch und haptisch ganz ok - wenn man mal über die preloader-Intro-Nervseite hinwegsieht - und inhaltlich als reine "Visitenkarte" ausreichend, fand ich den kleinen
Onepager... Ist trotzdem ein Überarbeitungskandidat: Die einzige "Neuigkeit" stammt von 2016...
Dass auch ein kleiner Betrieb es hinbekommen kann, sich klarzumachen, was er im Web macht und wie, zeigt mir in meinem unmittelbaren Umfeld ein einziger Betrieb... der dazu auch noch wirklich in die Meister-Eder-Kategorie ganz ohne 150k€-CNC-BAZ fällt.