Haustüre beim Streichen "ruiniert"

uli2003

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Da die Tür dunkel werden soll ( schwarzbraun ), hoffe ich natürlich, dass später keine Flecken mehr sichtbar sein werden.

Warum zeigst du uns nicht mal ein paar Schadstellen? Das Bild was zu sehen ist, mit ein paar Lasurresten um einen nicht abmontierten Griff, zeigt unspektakuläre Dinge.

Wenn das Türblatt überall so aussieht, würde ich die Tür auf den Langbandschleifer legen und sauber schleifen, danach eine neue Dickschichtlasur aufbringen.

Kleinere Dellen kann man vorher kitten, fällt bei einem dunklen Farbton nicht auf. Das sollte nur nicht nach dem Endschliff, sondern vorher geschehen.

'Lasieren' bezeichnet meist eine halbtransparente Beschichtung. Hier lässt sich die Maserung noch erkennen, ebenso die Poren.

''Lackieren' bedeutet dann deckend lackiert, auch hierbei können die Poren noch sichtbar sein, jedoch die Maserung nicht mehr.

Grüße
Uli
 

Ratlos

ww-fichte
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Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Hier noch mal ein Bild von der ganzen Tür. Teilweise sind halt noch Lasurreste drauf, die dunkle, runde Stelle in der Mitte ist keine Farbe, woher das kommt, weiss ich nicht. Wie gesagt, ich habe keinerlei Erfahrung und kann selber nicht einschätzen, was man durch Schleifen noch runter bekommt. Es werden einige kleine Löcher an der Stelle des alten Türgriffs zu kitten sein, da der neue Türgriff komplett neue Löcher erfordert. Hier kann ich heute nachmittag noch ein Foto einstellen, dann wird der alte Griff entfernt sein. Ich hoffe, man kann jetzt etwas mehr erkennen.

Da ich selber über keinerlei Hintergrundwissen verfüge, ist es für mich so schwierig, hier zu beurteilen, was am besten ist. Mein Bauchgefühl tendiert zwar zum lasieren, aber wie gesagt, das ist fachlich in keiner Weise begründet.

Viele Grüße, Claudia
 

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kuerbisz

ww-nussbaum
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Moin.
Blasen beim Lackieren einer alten Oberfläche entstehen durch Inhaltsstoffe der alten Oberfläche, die mit dem neuen Überzug reagieren und ausgasen. Solange noch Reste davon im Holz sind, kann das immer wieder passieren. Da unklar ist, womit genau die Tür einstmals gestrichen war und ob noch Reste davon im Holz sind, erübrigt sich erstmal die Frage nach der Behandlung. Erst nach genauer Prüfung am Objekt durch jemand Fachkundigen (Maler mit entsprechender Erfahrung) lassen sich Aussagen über die Möglichkeiten des Anstriche treffen. Ich bin mit so etwas auch mal ziemlich baden gegangen und musste mich vom Maler retten lassen.
Übrigens helfen auch diffusionsoffene Anstriche nicht unbedingt, da nicht bekannt ist, was da genau ausgast.
Grüße, Hauke
 

uli2003

ww-robinie
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So sieht man schon etwas mehr. Das Türblatt dürfte das geringste Problem sein, abschleifen und die Oberfläche neu aufbauen.
Etwas heikler ist der auch so aussehende Rahmen. Hier ist zur Herstellung eines sauberen Untergrunds Handarbeit angesagt, und zwar ordentlich. Mit der Ziehklinge abziehen, sauber schleifen.
Danach ist auch da der Weg für eine Neubehandlung offen. Welcher Art, hängt von der Sauberkeit der Vorarbeit ab, möglich ist alles.

Blasenbildung bei Lasuraufträgen ist meistens die Folge einer nicht ausreichenden Trocknung der vorhergehenden, meist zu dicken Aufträge. Es bildet sich eine trockene Schicht, die nicht mehr diffusionsoffen genug ist, um die Ausdünstungen der unteren Schichten durchzulassen.

Ob du auf der Tür diffusionsoffen arbeitest oder nicht, ist bei Haustürrohlingen relativ Schnuppe. Durch die Alukaschierung geht eh nix durch.

Grüße
Uli
 

Neige

ww-robinie
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Abgesehen von der gewählten Oberfläche, hätte ich Bedenken ob das bei den Außentemperaturen überhaupt jetzt Sinn macht, da was anzugehen.
 

Ratlos

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Hallo,

was sind denn Haustürrohlinge? In den Bauplänen vom Haus steht Haustüranlange aus Meranti Holz. Weiss nicht, ob das einen Unterschied macht.

Gruß, Claudia
 

Alterholzwurm

ww-esche
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Ich wuerde auch sagen,
erst die Vorarbeiten machen und dann, auf Grund des Ergebnisses entscheiden
welcher Auftrag am besten geeignet ist.
Wobei Ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Maler die Vorarbeiten etwas zu schnell
erledigen, und das Problem lieber mit mehreren Farbschichten loesen.
Womit zwar momentan ein gutes Ergebnis erzielt wird, aber nicht sehr nachhaltig ist.
Am besten waere es Wahrscheinlich, die Tuer vom Schreiner herrichten zu lassen, und sich dann beraten was folgen soll.

LG Helmut
 

WinfriedM

ww-robinie
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Hallo,

du schreibst "Geschmackssache",kannst du mir kurz erklären, wo jetzt der Unterschied liegt. Ich bin immer davon ausgegangen, dass man bei Lack eine glatte Fläche erhält und bei Lasur eben noch die Maserung sieht. Wenn man die Lasur deckend aufträgt, dürfte da ja auch keine Maserung mehr zu sehen sein? Oder habe ich jetzt was falsch verstanden?

Die Eigenschaft einer Lasur ist, dass sie eben nicht deckend ist, sondern halbtransparent. Stell dir eine Sonnenbrille vor, die du vor das Holz hälst, in etwa so. Du siehst das Holz also "getönt" hindurch. Und das ist das, was viele meinen, wenn sie sagen: "Ich will die Maserung noch sehen."

Aber da gibt es noch einen zweiten Aspekt mit der Maserung. Die wird zusätzlich sichtbar durch eine Oberflächenstruktur. Das hängt aber stark vom Holz ab, bei zahlreichen Hölzern, die man fein schleift, sieht man davon kaum was.

Die sichtbare Oberflächenstruktur hängt auch noch von der Dicke des Auftrages ab. Eine Dickschichtlasur in mehreren Schichten kleistert dir das alles zu, so dass du davon dann nichts mehr siehst oder fühlst.

Beim deckenden Lackieren siehst du definitiv vom Holz nichts mehr. Und auch die Oberflächenstruktur wird in der Regel durch füllstoffreiche Grundierungen egalisiert, so dass du eine glatte Oberfläche erhälst.

Man kann aber durchaus auch deckende Farben verwenden, die die Oberflächenstruktur noch deutlich erkennen lassen.

Und um alle Regeln zu brechen, gibt es doch tatsächlich auch Lasurenhersteller, die bringen Lasuren auf den Markt, die vollständig decken und damit den Grundsatz unterlaufen, was eigentlich eine Lasur ausmacht. Verrückte Welt...
 

Ratlos

ww-fichte
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Hallo,

erst mal vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Die Wahl der richtigen Farbe ist für einen Laien kaum zu durchschauen. Und wenn Lasur nicht gleich Lasur ist und Lack nicht gleich Lack ...

Ich muss das erst mal verdauen.

LG, Claudia
 

paletti

ww-pappel
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Hallo,

das wird je nach Vorliebe beantwortet werden. Ich lackiere überwiegend, habe auch schon etliche Haustüren lackiert.
Da ich davon leider keine Bilder habe, stelle ich mal Bilder eines Fensters ein, das ich dieses Jahr lackiert habe.
Es handelt sich hier um ein Kellerfenster, erster Neuanstrich nach dreißig Jahren.


Gruß

Hallo Bello,

ich steh vor der gleichen Frage Fenster lasieren/lackieren. Darf ich fragen, mit welchem Lack du das Fenster lackiert hast?

Danke + Gruß
Andi
 

Java

ww-kirsche
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@michaelhild: Jetzt musste ich doch schmunzeln. Also ich war´s nicht und ich habe auch nicht vor, den grünen Griff wieder anzuschrauben :emoji_wink:

Eine gute Entscheidung, und ich würde beim nächsten Türgriffkauf auch darauf achten, dass das Zylinderschloss weiter in der Tür versenkt wird oder von einer Erhebung aus Stahl umgeben ist. Denn das grüne runde Teil sieht aus, als wäre es aus Plastik, ein Einbrecher hat das ganz schnell weggeklippt und dann kann er mit einer großen Zange problemlos den Türschlosszylinder abknipsen und die Tür ist auf.
 

Fritze

ww-eiche
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Hallo!
Bin zwar nicht der große Profi, gebe aber trotzdem mal mein Statement ab. Du solltest erst mal herausfinden mit was die Tür vorher gestrichen war. Kunstharzlack, Acryl, Wasserlack? Das sind erst mal die Fragen. Die Lasuren müssen sich untereinander vertragen. Nim ein bischen Verdünnung und gehe damit über den Altlack. Wenn sich nichts tut ist es Kunstharzlack, wird es ein bischen schmierig ist es Acryllack.
Jetzt um diese Jahreszeit eine Tür streichen? Ideal sind so 20°C.
Alternativ kannst du auch mal ein einen Farbenfachhandel gehen und das Problem vorstellen. Manchmal können die auch die Lösung für das Problem haben. Mit Fachandel meine ich aber nicht die Dilletanten vom Baumarkt.
Gruß und hoffe ein wenig weiterhelfen zu können.
 
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