Höhenverstellung bei Fräsmaschine aus dem Gewinde gekurbelt

Templar

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Hallo zusammen,
ich habe eine sehr alte Fräsmaschine, die ich so langsam in Betrieb nehmen will.
Es ist eine "Heinrich Encke, Pöllwitz-Zeulenroda".
Es ist ein 24 mm Fräsdorn eingebaut, aber zum Glück habe ich dafür auch einen 30 mm Fräsdorn.
Um den Fräsdorn loszuschrauben braucht man noch rohe Gewalt und um besser ran zu kommen habe ich die Spindel ganz nach oben gekurbelt.
Jetzt geht es nicht mehr rauf und nicht mehr runter. Vermutlich habe ich das Ding aus dem Gewinde raus gekurbelt und jetzt greift es nicht mehr.
Leider geht alles sehr stramm. Ich vermute, dass die Maschine seit bestimmt mindestens 60 Jahren kein Öl oder Fett mehr gesehen hat.
Hat jemand eine Idee, wie ich die Höhenverstellung wieder in Gang setzen kann?

Viele Grüße
Martin
 

antoni

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Wir haben in der Firma ebenfalls alte Maschinen. Die fallen nun auch immer mal aus. Keiner kennt sich mit sowas noch aus. Die alten Kollegen sind weg. Und somit das Wissen.
Im Fall der Fälle kommt nun eine Maschinenreparaturfirma, auf alte konventionelle Technik spezialisiert ist und die Kumpels von dort haben goldene Hände. Und bei Fragen immer gerne auskunftsbereit. Vielleicht suchst du mal nach so einer Firma bei Euch in der Gegend und hast Glück, wenn du die anrufst, oder kommt sogar einer vorbei. Privat sogar?
Wir sind nie enttäuscht worden.

Antoni
 

Johannes

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Hallo,
ich kann mir vorstellen, das es dort keine Begrenzung gibt und dadurch die Gewindestange aus der Führung gerutscht ist. Ansonsten gehen alte Maschinen von ein bisschen Öl auch nicht kaputt.

Es grüßt Johannes
 

Templar

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Tisch abschrauben hilft erst mal nicht.
D.h. Tisch runter, dann auch noch diese runde Abdeckung wo die Spindel raus schaut weg?
Ich hatte gehofft, dass es eine "leichtere" Lösung gibt.


Ich wüsste jetzt auch gar nicht so schnell, wo ich da Öl rein kippen soll, um es leichtgängiger zu machen
 

Johannes

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Tisch abschrauben hilft erst mal nicht.
D.h. Tisch runter, dann auch noch diese runde Abdeckung wo die Spindel raus schaut weg?
Ich hatte gehofft, dass es eine "leichtere" Lösung gibt.


Ich wüsste jetzt auch gar nicht so schnell, wo ich da Öl rein kippen soll, um es leichtgängiger zu machen
Hallo,
wird bei der Fräse die Fräswelle in der Höhe bewegt, oder wird der Tisch in der Höhe verstellt?

Es grüßt Johannes
 

rafikus

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Mach doch mal den ovalen Deckel vorne ab. Die zwei Schrauben zu entfernen sollte doch kein großer Aufwand sein. Danach könnte man eventuell sehen und entscheiden, wie es weiter gehen kann.
 

Templar

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Mach doch mal den ovalen Deckel vorne ab. Die zwei Schrauben zu entfernen sollte doch kein großer Aufwand sein. Danach könnte man eventuell sehen und entscheiden, wie es weiter gehen kann.
Hatte ich auch schon, bin aber auch nicht schlauer draus geworden:
 

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Johannes

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Hallo,
wenn ich mir die Bilder in Beitrag #8 und #13 anschaue, habe ich den Eindruck, dass der Tisch auf den Fuß geschraubt ist, also mit einem sehr großen Trapezgewinde. Welche Funktion hat das?

Es grüßt Johannes
 

Templar

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Man kann den Tisch auch verdrehen, aber die Kurbel verstellt die Spindel in der Höhe
Irgendwie verstehe ich das System auch nicht so richtig
 

DZaech

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Ich denke, die Spindel ist als eine Art Pinole ausgeführt, mit einem Trapezgewinde aussen. So wie es Bäuerle jahrzehntelang gelöst hatte. Ein drehbarer Ring (als eine Art Mutter), angetrieben über ein Kegelrad erzeugt die Höhenverstellung der Pinole in der Führung. Ein unzerstörbares, sehr genaues und kaum fehleranfälliges System.

Ausgebaut sieht die Spindel inkl. Lagerung ca. so aus, ist von einer deutlich neueren Maschine (Bäuerle SFM), aber das Prinzip mit dem Gewinde und dem zugehörigen Mutterring dürfte ersichtlich sein:

IMG_9055.jpeg

Wenn das Gewinde aus der Mutter herausgekurbelt wurde, mit viel Gefühl und eventuellen leichtem anheben (entlasten) den Gewindegang wieder suchen.


Hallo,
wenn ich mir die Bilder in Beitrag #8 und #13 anschaue, habe ich den Eindruck, dass der Tisch auf den Fuß geschraubt ist, also mit einem sehr großen Trapezgewinde. Welche Funktion hat das?

Es grüßt Johannes

Der Tisch ist mit Sicherheit fest, Erklärung siehe oben. Das Trapezgewinde hat mit dem Tisch nix zu tun.
 

Templar

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Ich denke, die Spindel ist als eine Art Pinole ausgeführt, mit einem Trapezgewinde aussen. So wie es Bäuerle jahrzehntelang gelöst hatte. Ein drehbarer Ring (als eine Art Mutter), angetrieben über ein Kegelrad erzeugt die Höhenverstellung der Pinole in der Führung. Ein unzerstörbares, sehr genaues und kaum fehleranfälliges System.

Ausgebaut sieht die Spindel inkl. Lagerung ca. so aus, ist von einer deutlich neueren Maschine (Bäuerle SFM), aber das Prinzip mit dem Gewinde und dem zugehörigen Mutterring dürfte ersichtlich sein:

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Wenn das Gewinde aus der Mutter herausgekurbelt wurde, mit viel Gefühl und eventuellen leichtem anheben (entlasten) den Gewindegang wieder suchen.




Der Tisch ist mit Sicherheit fest, Erklärung siehe oben. Das Trapezgewinde hat mit dem Tisch nix zu tun.
Anheben ist mal ein guter Tipp. Ich habe bisher gedacht etwas reinklopfen könnte helfen - hat es aber nicht.
Werde ich mal ausprobieren. Bin allerdings wsl. erst in 2 Wochen wieder an der Maschine.
Vielen Dank schon mal an alle für die hilfreichen Informationen.
 

rafikus

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Bäuerle ist wahrscheinlich schon mal ein guter Hinweis, aber da wohl doch die ältere Version, bei welcher der Tisch in der Höhe verstellt wurde.
Wenn es eine Lösung, wie von @DZaech gezeigt, wäre, dann müsste diese Spindel im Fuss noch geführt werden. Wie man aber auf dem ersten Bild sehen kann, geht es im Fuß nicht weiter.
Schaut mal hier rein, etwa ab 2:25 https://www.youtube.com/watch?v=L3uVimAMAwI
oder hier, ab 2:20 https://www.youtube.com/watch?v=eCsBdQHCVLg

Und auf den Bildern von @Templar erkennt man auch, dass der Gewindering gar nicht aus dem Gewinde rausgedreht werden konnte, da man durch den offenen Deckel sieht, dass dort das Gewinde noch weiter geht.
@Templar : gibt es bei deiner Maschine am Handrad der Höhenverstellung eventuell auch solch einen zusätzlichen Hebel, welcher in den Filmchen zu sehen ist? Vielleicht ist das eine Arretierung, die nun im Eingriff ist?
Es wäre noch zu überprüfen, ob von der unterseite irgendwelche Schmierstellen für den Gewindering zu sehen sind. Eventuell hat sich dort etwas verhackt?
Wofür ist eigentlich der Hebel, den man im ersten Bild links sehen kann?

Hier auch eine alte Heinrich Encke: https://www.perlick.de/Online_Versteigerung/Marktplatzdetail.htm?PR_ID=70777&PR_V=0
Da wird die Höhenverstellung nicht mit einer Kurbel erledigt, sondern man dreht direkt den Gewindering. Der sieht mit den Handgriffen ein kleines Bisschen wie ein Steuerrad auf einem Schiff aus.
 

Templar

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Der Hebel auf dem ersten Bild links ist dafür da, um den Tisch zu arreitieren.
Ich denke mal, das Gewinde ist dafür da, dass man den Tisch durch Drehen in der Höhe verändern kann.
Die Kurbel auf der rechten Seite hat eine eigene Arretierung. Die sieht man auf dem Bild nicht.
 

magmog

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Guuden,

eine Säulentischfräse, schon lange nicht mehr gesehen! Bestimmt +- ein Jahrhundert alt, eher+.
Noch mit Gleitlagern und ähnlichem.

Zum Problem, mein Vorgehen wäre zu fragen, wie wurde das Gerät gebaut.
Dass um die Mechanik die Säule gegossen wurde wohl eher nicht.
Also, Grußteil zuerst schwarz gebrannt, dann alle Bohrungen, Gewinde, Passflächen ec. angearbeitet.
Dann von oben oder unten die Mechanik eingebaut, oder evtl. besser noch auf der Seite liegend.
Entsprechend wäre mein Vorgehen um die Maschine wieder in Funktion zu bringen.
 
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