Große Profile a.d. Oberfräsentisch

lunateide

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Guten Abend Woodworker,

ein Gedanke beschäftigt mich seit Tagen und ich finde keine Lösung.

Wenn ich auf dem Oberfräsentisch eine gerade Kante bearbeite und ein Profil fräse, das einen enormen Spanabtrag erfordert, habe ich ja die Möglichkeit, dieses durch mehrfaches Verstellen des Anschlages in mehreren Schritten zu tun.
Erst beim letzten Durchgang fluchtet das Anlaufkugellager mit der Kante des Anschlaglineals.

Soweit so gut.

Wie sieht es aber bei einem geschweiften Werkstück aus?

Hier schiebe ich mein Werkstück über die Anlaufhilfe direkt in die volle Frästiefe bis das Kugellage z.B. den Rand der Schablone erreicht, denn nur dann habe ich eine Führung.

Ich hätte - ehrlich gesagt - Angst, auf diese Weise mit z.B. einem 45° Fasenfräser und einer Schneidenlänge von 20 mm eine geschweifte Form anzugehen.

Kann mir Unwissendem jemand durch eine hilfreiche Antwort die Erleuchtung bringen?

Gruß
Roland
 

tomkaes

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Hast du keine Höhenverstellung an deiner Fräse?
Damit stellst du doch deine Fasenbreite am Anlauffasenfräser ein.
Frästiefe = Fasenbreite 2-4-6-8... 20 mm?
 

rorob

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Hallo Roland,
vlt. hilft ein Fräser mit wechselbaren Kugellagern?
Dann könntest du dich langsam rantasten....

Nur mal so eine Idee.

Gruß
Robert
 

lunateide

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Nein, leider nicht.
Die Bogenfräseinrichtung, die in dem Bild auch gezeigt wird und den Finger, der am Kugellager des Fräsers anliegt und an dem entlang man das Werkstück ins Messer schiebt, hat mein Festool CMS Fräse ja auch.

Was aber ist jetzt die Brill?

Mir geht es eigentlich um den Abtrag, den ein Fräser für vorstehendes Profil in EINEM Durchgang bewältigen soll.

Grübelnd

Roland
 

lunateide

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Hallo Robert,

- unterschiedlich große Anlaufringe - ich glaube, das hat was. Ich werde mich in dieser Richtung informieren.

Danke

Roland
 

Sägenbremser

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Guten Abend Roland

Bei einem Fasenfräser kannst du aber
schon die Höheneinstellung als Hilfe für
das geschweifte Werkstück nehmen.

Auch wenn ich nicht mit einem Frästisch
arbeite, um im Anfahren gegen die Faser
keinen Ausriss zu provozieren, könntest
du auch mal im Gleichlauf arbeiten, das
kostet zwar Standzeit der Schneiden, aber
das Ergebnis wird besser sein.

Viel Erfolg, Harald
 

TomfromMuc

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Hallo Roland,

nochmal zurück zum Beitrag #3: ich kann mir nicht vorestellen, daß Du einen Frästisch ohne Höhenverstellung hast..... (so was gibts doch gar nicht). Fräse ganz runter und mit jedem Fräsgang etwas höher drehen.

LG Tom
 

FridolinA

ww-buche
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Ich habe auch am Frästisch die Fräse immer ein Stückchen höher gestellt, bis das ganze Profil herausgearbeitet war - geht prima.
 

bagalut

ww-nussbaum
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Hallo Roland!

Wenn Du beim Schweifen die Sicherheitseinrichtungen benutzt, brauchst Du auch keine "Angst" haben! So ein Fasefräser ist "nichts" im Vergleich zum Schweifen ganzer Kränze in einem Stück auf einer Tischfräse! Der Lärm und die herumwirbelnden Späne sind, als ich noch in der Lehre war, sehr respekteinflößend! Geschweige denn die Benutzung von Fensterfräsern...Alles eine Sache der Gewohnheit. Später machte mir das immer den allergrößten Spaß weil es so richtig "abgeht" mit den Spänen...
Eher die Leistung Deiner Oberfräse ist ein limitierender Faktor. Fahre entweder über die Höhenverstellung in 2-3 Gängen bis zum endgültigen Ergebnis oder Fräse gleich durch und klebe vorher einen Klebestreifen auf Dein Original. Nach dem Fräsen dann den Klebestreifen abziehen und ein zweites Mal dran vorbei. Die Fräse nimmt dann nur feinste Späne ab und die entstandenen Brandspuren (durch umgreifen) sind weg. Alle Bewegungen sollten flüssig und nicht krampfhaft sein - dazu bedarf es Übung.

Eine Empfehlung zum Gleichlauffräsen finde ich übrigens absolut unterirdisch und unfachlich! Bitte nicht nachmachen! Gleichlauffräsen ist was für die Profis und hat mit Vorschüben zu funktionieren! Bitte fräse IMMER im Gegenlauf und halte alle Deine Finger zusammen...

Es grüßt Dich
bagalut
 

lunateide

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Hallo Woodworker,

zunächst Danke für die Antworten.
Ich werde heute abend noch einmal alles lesen und nach und nach ausprobieren.

Was eine Anlaufbrille ist, habe ich inzwischen auch kapiert, will mal sehen, wie ich so ein Teil auf meinem Oberfräsentisch nefestige.

Fräser nach und nach hochfahren ist auch ein guter Vorschlag.
Funktioniert allerdings z.B. bei einem Halbstabfräser nicht.

Gruß und Danke
Roland
 

Sägenbremser

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Roland bei einem Halbstab
wirst du wirklich zum Kugellager
greifen müssen, aber es war zuvor
von einem Fasefräser die Rede.

@Bagalut- deine Bedenken sind im
Sinne der BG sehr berechtigt, aber wir
reden hier von einer Oberfräse im Tisch.
Ich weiss jetzt nicht wie ihr das im Norden
so handhabt, aber schon mal das Gesims
eines Tegernseer Schrankes ausprobiert?
Wie soll das ohne Gleichlauffräsen gehen.
Auch dafür gibt es bewährte Anschläge und
Sicherungen um das Werk ohne Verlust der
dringend benötigten Gliedmasse zu erstellen.

Ich habe noch alle 10 Finger zum Bestellen
der fröhlichen Runde und weiss aus langer
Erfahrung das nicht alles immer wieder im
sicherheitsrelevanten Bereich liegen wird,
aber etwas nötige Übersicht sollte jedem
Tischler helfen seine Arbeit zu verrichten.

LG Harald
 

lunateide

ww-robinie
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Guten Abend Harald,

das ist Hohe Schule zu unterscheiden:

riskant ja, aber mit großer Vorsicht durchgeführt durchaus machbar
oder
Augen zu und durch - vorher aber unbedingt den Notarzt anrufen.

Ich möchte das so gerne lernen, deshalb frage ich so penetrant.

Gruß
Roland
 

Sägenbremser

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Köln
Ja Roland

da hast du schon Recht, die persönliche
Sicherheit sollte immer an erster Stelle
stehen beim Werken mit Holz. Den Arzt
bitte erst wenn er selber begeisterter DIY
seien sollte, um das Werk zu bewundern.

Im gewerblichen Bereich gibt es zwar viele
Vorschriften, aber wenn das Werkstück es
nicht so ganz einfach machen will, kommt
auch mal das Risiko zum Einsatz. Zumeist
muss es der Chef, um die Versicherungen
auszureizen, danach selber machen:emoji_grin:

Nun arbeiten Werkstätten höchst selten
bei tiefen Profilausfräsungen mit einer
Handoberfräse im stationären Einsatz. Da
gibt es schwere Kopierfräsen, Tischfräsen
mit Kopierfräseinheiten und heute auch
sehr anwenderfreundliche BAZs für. Das
Problem stellt sich aktuell kaum noch.

Deine behutsame Lösung mit dem Wechsel
der Anlaufkugellager ist zwar langwierig, aber
sehr sicher. Eine nachjustierbare Anlaufbrille
wird für ein Stück etwas aufwendig sein, aber
Panhans hat die Dinger schon seit Jahrzehnten
im Sortiment und ich benütze die in meiner
Hobbywerkstatt auch sehr gerne auf der TF.

LG Harald
 

rorob

ww-robinie
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Hallo Roland,

ich hab noch einen Frästisch vom Metabo zu Hause, da konnte man ein Kugellager am Anschlag verschiebbar befestigen. Ich werde heute Abend die Bedienungsanleitung rauskramen, bzw. ein Foto machen. Könnte mir vorstellen, dass man das Teil relativ einfach nachbauen kann.

Gruß

Robert
 
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