Gratleisten

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.817
darf ich fragen, weshalb Buche für den Tischler so ungeliebt ist?

Hat den Ruf, stark zu arbeiten im Sinne von verdrehen, krumm werden etc. Früher dachte man, das Dämpfen würde das Holz "beruhigen" (neben der angenehmen Farbveränderung). Heutzutage wird aber auch oft ungedämpfte Buche verarbeitet. Ich persönlich habe mit dem Holz bisher keine aussergewöhnlich schlechten Erfahrungen gemacht.
 

Mathis

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2007
Beiträge
3.147
Ort
Im Dorf in 'ner Stadt
Buche ist aus Tischlersicht so ziemlich das Allerletzte.

GENAU!!! Ich kann mich dem nur anschließen: Buche ist der letzte Husten, wirft sich stark, lässt sich schlecht hobeln im Vergleich zu den meisten anderen Hölzern und sieht auch noch sehr bescheiden aus, hat keine optische Tiefe oder den Hauch eines Lüsters, einfach nur potthässlich.

Bei mir käme das nicht mal als Parkett zum drauf rumtreten in Betracht..
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.817
Ich habe mal in einer Fachzeitschrift gelesen, dass das Dämpfen die Eigenschaften des Holzes weniger positiv beeinflusst als angenommen und in erster Linie nur eine Farbveränderung zur Folge hat. Andererseits findet man die Aussage der Stabilisierung immer noch überall, zB in Wikipedia. Man bekommt heute aber auch leicht gedämpfte oder ungedämpfte Buchenware.
 

elgarlopin

ww-robinie
Registriert
28. Dezember 2008
Beiträge
2.078
Ort
Hamburg
@ Steffen:
Ich habe mal in einer Fachzeitschrift gelesen, dass das Dämpfen die Eigenschaften des Holzes weniger positiv beeinflusst als angenommen und ...
Kannst du da nähere Angaben machen?
Das interessiert mich sehr!
Und: Ein Wiki-Beitrag (wo?) widerlegt noch nicht z.T. jahrhundertealte Erfahrungen...
<kopfkratz>
Franz
 

Hans-Friedrich

ww-robinie
Registriert
29. November 2011
Beiträge
1.426
Andererseits findet man die Aussage der Stabilisierung immer noch überall, zB in Wikipedia.

Wikipedia ist halt eine ganz schlechte Quelle, da jeder dort schreiben und editieren kann.
Neue Erkenntnisse werden immer wieder rausgelöscht von "Profis", die diese noch nicht haben und beim alten festhalten.
 

Hans-Friedrich

ww-robinie
Registriert
29. November 2011
Beiträge
1.426
GENAU!!! Ich kann mich dem nur anschließen: Buche ist der letzte Husten,... und sieht auch noch sehr bescheiden aus, hat keine optische Tiefe oder den Hauch eines Lüsters, einfach nur potthässlich.

Bei mir käme das nicht mal als Parkett zum drauf rumtreten in Betracht..

Man gut, dass nicht alle Geschmäcker gleich sind.
Mann, Mann, Mann...
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.817
Kannst du da nähere Angaben machen?
Das interessiert mich sehr!
Und: Ein Wiki-Beitrag (wo?) widerlegt noch nicht z.T. jahrhundertealte Erfahrungen...
<kopfkratz>
Franz

Nein, leider nicht. Ist schon länger her. Ich weiß nur noch, daß ich es gelesen habe und das hat sich irgendwie festgesetzt im Hirn. Die Bemerkung in der Wikipedia will ja gar nichts widerlegen. Im Gegenteil wird dort bestätigt, dass das Dämpfen was bringt in Hinsicht auf das Arbeiten des Holzes.

Rotbuche ? Wikipedia

Andererseits muss man sagen, dass das Holzhandwerk sehr konservativ ist, und oftmals altes Wissen immer noch als aktuell angesehen wird, obwohl sich vieles verändert hat. Zum Beispiel hört und liest man immer noch oft, dass Möbelholz 6-8% haben sollte, wegen der "trockenen Zentralheizungsluft". Nur leider sind die Zeiten der Dampfheizungen vorbei, die Bauweisen haben sich geändert, Heiz- und Lüftungsverhalten der Menschen sind andere usw...in die Lehrbücher und das Denken der Handwerker sickert das aber nur langsam. Ich habe auch mal einen Forschungsbericht gelesen, in dem mit Floss-Holz, Mond-Holz usw... komplett aufgeräumt wird. Zugegebenermaßen aber ein Thema, über das man trefflich streiten kann. :emoji_slight_smile:
 

Mister G

ww-robinie
Registriert
12. Januar 2007
Beiträge
1.002
Zum Beispiel hört und liest man immer noch oft, dass Möbelholz 6-8% haben sollte, wegen der "trockenen Zentralheizungsluft". Nur leider sind die Zeiten der Dampfheizungen vorbei, die Bauweisen haben sich geändert, Heiz- und Lüftungsverhalten der Menschen sind andere usw...

Und was sagt Dir Deine Erfahrung, welche Holzfeuchte in der heutigen Zeit angemessen wäre? Ich habe keine Messwerte zur Verfügung, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass Möbelholz auch im modernen Wohnraum nennenswert unter 6% kommt.
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.817
Und was sagt Dir Deine Erfahrung, welche Holzfeuchte in der heutigen Zeit angemessen wäre? Ich habe keine Messwerte zur Verfügung, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass Möbelholz auch im modernen Wohnraum nennenswert unter 6% kommt.

Ich habe mein Holzfeuchte Messgerät schon des öfteren in meine eigenen und auch in Möbel von Bekannten gepiekst (natürlich an unsichtbarer Stelle), auch in Fussböden, und nur sehr selten Werte gemessen, die deutlich unter 10% lagen. Das ist mMn auch einfach zu erklären: Gut regelbare Niedertemperaturheizungen, feuchtigkeitsregulierende Bauweisen und Baustoffe, niedrigere Wohnraumtemperatur usw... Bei einer "Behaglichkeitszone" von 45-60% relativer Luftfeuchte bei 20 Grad entsteht laut Tabelle eine Holzausgleichsfeuchte von 8,3-10,8%, im Mittel also ca. 9,5%. Das entspricht meinen Probe-Messungen.
 

Mister G

ww-robinie
Registriert
12. Januar 2007
Beiträge
1.002
Ah, danke für die Aufklärung. Ich hatte Deine Aussage:
Nur leider sind die Zeiten der Dampfheizungen vorbei…
so interpretiert, dass Du noch geringere Holzfeuchten für angemessen hieltest.

Somit wären wir ja für Möbelholz wieder im HF-Bereich der guten alten Ofenheizung (8-10%) angekommen.
 

Pannekowski

ww-esche
Registriert
24. Dezember 2010
Beiträge
542
Ort
Hamburg
Welches ist eigentlich ein zuverlässiges Messgerät? Würde mir gerne eines zulegen, das ruhig auch etwas kosten darf (nicht muss :emoji_grin: ).
Danke und Gruß
Leif
 
Oben Unten