Gratleiste, wie rettet man das?

SpeedyBK

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Also folgendes Problem: 20210623_105550.jpg

Ich dachte die Gratnut passt und hab die Leiste eingeschlagen und dann fehlen doch 7-8 mm. Die Leiste ist jetzt natürlich drin und bewegt sich mit meinen Mitteln keinen Millimeter mehr vor und zurück. Okay, nen Großen Vorschlaghammer könnte ich noch probieren. Bin mir aber nicht so sicher ob das sinnvoll ist.

Meine Idee wäre noch die Nut mit einem Stopfen zu verschließen und die andere Seite der Leiste so abzusetzen, als wäre das gewollt. Drinnen ist die Leiste ja und wird ihren Zweck erfüllen.

Hattet ihr sowas schonmal und was habt ihr gemacht?
 

magmog

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Moin,

auf der Gegenseite eine Brücke mit einer fetten Zulage bilden und mir einer
Zwinge die G-Leiste rausdrücken.
Falls das nicht funzt einen festen Setzschlag auf das Zwingenheft oder die Zulage
neben dem Zwingenarm.
Vorsicht, Zwinge könnte springen!
 

WoodyAlan

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Bin kein Profi aber ich würd da ein passendes Stück einsetzen und an der Kante ggf verschleifen. So schaut’s ned gut aus
 

SpeedyBK

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Anfängerfrage, wieso kann man die Gratleiste nicht so lassen und den Überstand der Gratleiste am anderen Ende kürzen?

Das ist ja genau das, was ich oben vorgeschlagen habe, das ist auch kein Problem umzusetzen.

Es ist halt manchmal ganz geschickt mal nach anderen Möglichkeiten zu fragen, daran die Platte etwas kleiner zu machen, wie Peter vorschlägt, habe ich zum Beispiel gar nicht gedacht.
 

Lorenzo

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Ich hab letztes Jahr nen Tisch gebaut und die Gratleiste an beiden Tischseiten bündig mit der Tischplatte enden lassen. Das werd ich so nicht mehr machen! Die Platte schwindet, und dann stehen dir die Gratleisten mit ihren sehr spitzen Kanten vor. Wenn man dann bündig sägt, und die Platte wieder quillt sieht es okay aus, aber ideal ist es auch nicht, man hat den Ausschnitt in den die Gratleiste geschoben wird sichtbar an der Tischkante.
Ideallösung ist folgende:
Die Gratleiste ist kürzer als die Platte breit. (Bei dir schon der Fall, ich nehm an auf der anderen Seite ist das bündig)
Dann setzt man den Grat an beiden Seiten der Gratleiste ein bisschen ab, d.h. nur der Teil der in der Platte verschwindet,
Dann die Gratleiste einklopfen und beide offenen Enden mit einem Stopfen verschließen. Die Stopfen und die Gratleiste berühren sich nicht. So kann jetzt die Platte arbeiten, die Gratleiste macht ihren Job, und die Stopfen halten die Tischkante sauber.

P.S. die Gratleiste sollte schon straff sitzen, aber nen Vorschlaghammer solltest du nicht brauchen. Die Leiste wirkt ja wie ein Keil, der kann die auch die Platte krumm drücken wenn du zu viel Kraft aufwendest. Ich verwend zum Einklopfen ein bisschen Wachs an den Flanken der Gratleiste. Die will sich ja ein bisschen bewegen können.

Jetzt bündig sägen verschiebt das Problem auf später.
 

Lorenzo

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Klopf sie wieder raus. Wenn du am überstehenden Ende ne Macke hinterlässt, dann ist das nicht so schlimm, wird eh ein Stück gekürzt. Zum Rausklopfen magmogs Tipps beherzigen dann geht das. Zwinge und klopfen sollte auf jeden Fall reichen denk ich.
 

Friederich

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Ich möchte fast wetten: Bis zum Ende der nächsten Heizperiode sitzt die Gratleiste so locker, dass man sie problemlos herausschlagen kann.
 

Friederich

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...an beiden Tischseiten bündig mit der Tischplatte enden lassen. Das werd ich so nicht mehr machen!
Ja, das war keine gute Idee. Man muss einfach davon ausgehen, dass man die Gratleise nach einiger Zeit etwas nachschlagen muss, und/oder die Platte quillt oder schwindet. Bündig bleibt sie so oder so nicht lange.
 

Mitglied 59145

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Eigentlich gehört sich das wie folgt:

Gratnut geht nicht durch, an diesem Ende wird die feder ein Stück weggeschnitten. So kann die Platte arbeiten(vor allem schwinden) und die Nut bleibt abgedeckt. An der anderen Seite wird das auch so ausgeführt und dann mit einem Klotz die gratnut verschlossen.

Eigentlich gehört so eine Gratnut auch konisch, dann kann man später nachschlagen und damit nachspannen. Auch kriegt man die Gratleiste ggfs. mit einem beherzten Schlag wieder los.

Wenn es das Bild der Platte nicht stört, könnte man noch etwas anleimen. Sonst einfach einen Klotz in die Nut leimen und so lassen, halt schon Luft lassen.

Gruss
Ben
 

uli2003

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Wenn man es richtig schick haben möchte, setzt man den Grat auf beiden Seiten ab, und verleimt die Platte auf der Gratleiste.
So haben wird das bei der Handprobe in der Meisterprüfung machen müssen.
 

Herbert 10

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ja genauso macht man das.

Gratnut keinesfalls durchfräsen - sieht nach dem Schwund gaga aus.

Oder ev. 3 teilige Gratleiste einsetzten - ist bei nicht durchgefräster Nut am leichtesten
 

Lorenzo

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Das wär natürlich die schickste Variante Uli, in etwa so:
https://www.woodworker.de/forum/threads/tisch-aus-geriegelter-kernesche.111601/post-708562Aber dafür ist es wohl in diesem Fall zu spät, wie auch für Bens Variante mit der einseitig nicht duchgefrästen Gratnut, oder der dreiteiligen die Herbert vorschlägt.
@DZaech hat auch mal einen Tisch vorgestellt mit einer sehr stark konischen Gratfeder, die konnte man dann auch einteilig in die Gratnut einsetzen die beidseitig nicht durchgegangen ist.
Was tatsächlich noch ginge wäre Leisten an die jetzt vorhandene Platte anzuleimen um die Gratnuten zu verstecken. Aber vielleicht kann man die Dimensionen nicht mehr ändern?
Vermutlich kommst du ums rausklopfen nicht rum, und dann würd ich den Grat absetzen und beidseitig Stopfen einleimen. Das kann man so machen, dass egal in welchem Zustand die Platte momentan ist (also stark gequollen wie jetzt oder im Spätherbst, oder komplett runtergeschwunden, wie am Ende eines langen Winters) man nie das Ende des Stopfens und die Gratnut sieht. Der Stopfen verschwindet dann unter der Gratleiste im abgesetzten Bereich. Man muss halt genug Luft zwischen Stopfen und Gratfeder einplanen dass das arbeiten kein Problem darstellt.
 
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Mitglied 59145

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Habe ich auch schon gemacht. Problem ist halt, du kannst nicht nachspannen. Aber schön ist es und hält auch deutlich gerader als ohne.....

Gruss
Ben
 

DZaech

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@Lorenzo
Genau, meine sind stark konisch, ist natürlich optisch eine sehr saubere Lösung, allerdings ist die Klemmwirkung nie so stark wie bei flachem Winkel, das ist m.E. aber auch nicht nötig. Meine Verbindung ist dafür zerlegbar, so ist das Gestell am Tisch eingegratet, hält die Platte gerade und lässt sich mit einigen Hammerschlägen lösen bzw. klemmen. Hab das seither nicht mehr gemacht, wenn aber wiedermal so ein Tisch ansteht würde ich das jederzeit wieder so lösen, hat gut geklappt.

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Grüsse
David
 

SpeedyBK

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Naja, auf jeden Fall ist das ein Projekt, bei dem ich viel lernen werde. Schon allein so eine Bohle mal von Hand besäumt und abgerichtet zu haben. Es ist übrigens kein Tisch sondern eher sowas:


Wenn man es richtig schick haben möchte, setzt man den Grat auf beiden Seiten ab, und verleimt die Platte auf der Gratleiste.

Ich steh grad auf dem Schlauch, gibt es davon vielleicht ein Bild oder so?
 

SpeedyBK

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Ah, übersehen...

Okay, jetzt hab ich es gerafft. Geht in meinem Fall allerdings nicht, wie gesagt ist ja kein Tisch das Ganze.
 
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