Grathobel

Hondo6566

ww-robinie
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Die Markenrechte der Firma Ulmia wurde von der Firma Anke übernommen die die Produkte von Ulmia jetzt selber fertigt bzw. fertigen lässt?
Die Firma Ulmia, so wie man sie früher kannte, gibt es nicht mehr.
 

marcus_n

ww-robinie
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Die Firma Anke hat zwar die Markenrechte der Fa. Ulmia übernommen, dennoch wird der Betrieb weiterhin unter dem Namen Ulmia GmbH geführt. Das ist ungefähr so wie Hikoki und Metabo. Ausserdem werden einzelne Werkzeuge von der Fa. GM für Ulmia produziert.
Besten Gruß Marcus
 

19rudi99

ww-esche
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Weitere Ergänzug: Das Probestück ist der erste Grat, den ich seit über 40 Jahren gehobelt hab. Ich hatte seit dem keinen mehr in der Hand. Was an dem Ding schwer zu handhaben ist, erschließt sich mir einfach nicht.

Der Unterschied ist, Du kannst es. Übrigens, Dein Hobel sieht gut aus.

Ist nicht bekannt, dass gerade die ULMIA Werkzeuge in der Qualität stark nachgelassen haben?
Warum kauft man dann so ein minderwertiges Produkt für viel Geld, wenn ein funktionierender Grathobel gebraucht für deutlich weniger Geld verfügbar ist?
Zu guter Letzt wird der Hobel aus Unwissenheit weiter ruiniert und auf den Hersteller geschimpft. Welcher Holzhobel ist schon ganz eben?

Interessant finde ich die YT Mentalität: "Ich habe das zwar noch nicht gemacht, wollte Euch aber einfach mal zeigen, wie es geht". So einfach war es dann wohl doch nicht, wenn es schon an der Grundeinstellung des Vorschneiders hapert.
Ganz nach dem Spruch, den ich letztens gehört habe: "der Niederrheiner weiß nichts, kann aber alles erklären".
 

Lico

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Ich war in den vergangenen Tagen beruflich ein bisschen eingespannter und konnte deshalb nur hier und da mal kurz zwischendurch reinschauen. Deshalb muss ich jetzt noch mal zu der ganzen Causa hier noch etwas ausführlicher was los werden.
Zunächst eine Entschuldigung @heiko-rech: Mir war nicht bewusst, in welchem Umfang Du hier präsent und zugänglich bist, sonst hätte ich mich anders geäußert und Dich auch direkt angesprochen. Außerdem tut mir das mit dem Alter Leid. Ich war im Alter schätzen immer schon grottenschlecht. Ich hätte den Mund halten sollen. Worauf ich hinaus wollte, war eigentlich nur, dass Du nicht erst gestern mit der Lehre durch bist. Ich war mir bis zu dem Zeitpunkt auch nicht klar darüber, ob Du vom Fach bist oder ein Autodidakt. Ich kenne ansonsten nur zwei drei von deinen Videos.
Was ich allerdings natürlich bemerkt habe ist, dass Du mit deinem Youtube-Kanal eine enorme Reichweite hast. Und da komme ich zu dem Punkt, der mich eigentlich beschäftigt.
Es ist legitim, sich auch zu Themen zu äußern, mit denen man sich nicht auskennt. Also andere dabei zugucken zu lassen, wenn man selbst grad etwas neues lernt. Das hätte ich in dem Fall aber etwas anders angefangen.

In diesem Fall hat die gleiche Falle zugeschnappt, in die Amateure jedweden Genres immer wieder tappen, nämlich das Werkzeug verantwortlich zu machen, wenn das Arbeitsergebnis nicht so wird, wie man sich das vorstellt, statt sich einzugestehen, dass man das Werkzeug noch nicht im Griff hat. Wir neigen dann dazu, uns dem nächsten noch ausgefeilteren Werkzeug zuzuwenden, in der Hoffnung, dass es dann besser wird. Ganze Branchen leben davon.
Ich hab die Kommentare zu dem Video überflogen, die mich in dieser Einschätzung bestärkt haben. Viele kommen mit diesem Hobel, aus mir unverständlichen Gründen nicht zurecht. Der Tenor scheint mir in die Richtung zu gehen: "Schade dass es sowas nicht als Metallhobel gibt". Als wäre das dann einfacher. Oder auch, dass das eben auf die nachlassende Qualität bei Ulmia-Ott zurückzuführen ist, dass das nicht funktioniert. Man konnte bei den sich äußernden Amateuren förmlich die Erleichterung spüren, dass ein Youtube Celebrity und anerkannter Holzwerker-Experte mit dem Ding auch nicht klar kommt.
Ich hab mir bei Dictum die Abbildung des Grathobels angeguckt. Der sieht noch genau so aus wie mein gebrauchter und auch so wie ich den damals während meiner Lehre benutzten in Erinnerung habe, der da auch schon bestimmt 20 Jahre alt war. Auch die Übernahme durch Anke hat zumindest keinen Einfluss auf die Kostruktion gehabt. Kann natürlich sein, dass die Qualitätsprobleme mit den Eisen haben oder irgend ein Anfänger Fehler bei der Montage der Eisen macht. Das macht aber den Hobel nicht unbrauchbarer als die die sie vor 60 Jahren gebaut haben.
Ulmia kann, trotz der möglicherweise fehlerhaften Montage des gelieferten Hobels, nichts dafür, hat aber jetzt den Schaden davon. Und letztlich haben auch wir den Schaden, weil damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein traditionelles Werkzeug vom Markt verschwindet, dessen Nachfrage sich vermutlich nur aus der Amateurszene speist. Ich hab die sehr defensive Stellungnahme von Ulmia gelesen. Sie wollen überprüfen, ob sich der Hobel möglicherweise verbessern lässt. Meiner Meinung nach sollten sie die Finger davon lassen. Der ist der gut so wie er ist, allerdings sollten sie sich überlegen, dessen Benutzung zu erklären, wie das andere Hersteller, etwa Festool, ja auch machen. Das scheint nötig zu sein, wenn die Handhabung traditionellen Werkzeugs im Handwerk nicht mehr professionell vermittelt wird sondern nur noch von Amateuren am Leben gehalten wird.

Lico

Eine letzte Bemerkung noch: Auf den Werkzeugen steht Ulmia-Ott, also sind die der Hersteller, ganz egal, wo deren Produkte vom Band fallen oder wer den Laden übernommen hat. Oder ist euer Merzedes auch ein kuwaitischer Hella-Bosch-Continental?
 

Hondo6566

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Ulmia hat den Grathobel nicht mehr im Programm - warum wohl?
Er war m.E. mehr als Doppelt so teuer wie der ECE-Grathobel, der auch meiner Meinung nach den besseren Vorschneider hat.
 

pedder

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Ich meine schon, dass sich der Ulmia verbesser lässt, sogar sehr einfach: Der Vorschneider braucht nur eine Schneide und die kann im Winkel sehr viel flacher sein. Und in der Anleitung könnte stehen, dass man ihn für Gratleisten vollständig zurückziehen kann. Den braucht man nur, wenn man den Grat ans Hirnende anbringt.

Nach meinem Eindruck richtet sich viel der Kritik an den Preis. Und was man von anderen Herstellern für das gleiche Geld bekommt. nämlich einen Flazhobel mit perfektem Anschlag von Veritas. Ich finde die Kritik berechtigt. Nur ist es leider so, dass trotz vielfacher Bitten auf verschiednen amerikaanischen Foren Veritas noch keinen Grathobel konstruiert hat. Ich nehme an, sie sehen keinen ausreichend großen Markt dafür. kein Wunder, Gtrathobel sind in den USA offenbar nicht gebräuchlich.
Ob man nicht einen Kombihobel auch dafür benutzen könnte? Merkwürdigerweise gibt es von Veritas niocht mal ein entsprechendes Eisen.
 

pedder

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Lico

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Ich meine schon, dass sich der Ulmia verbesser lässt, sogar sehr einfach: Der Vorschneider braucht nur eine Schneide und die kann im Winkel sehr viel flacher sein. Und in der Anleitung könnte stehen, dass man ihn für Gratleisten vollständig zurückziehen kann. Den braucht man nur, wenn man den Grat ans Hirnende anbringt.
Wenn ich den Hobel an der Hirnkante ansetze, ziehe ich den zuerst zu mir, um an der Oberfläche die Faser zu durchschneiden. Dafür ist das Eisen in der Form nützlich. Ok, muss man nicht so machen, aber inwiefern der Hobel dadurch besser wird, dass man das weglässt, erschließt sich mir nicht. An dem Winkel des Vorschneiders rumzuoptimieren kann man machen, hat aber auf die Qualität des Ergebnisses und die Funktionalität keinen Einfluss. Der guckt ja nur ein knappes Millimeterchen raus und ritzt damit die Oberfläche. Das leute mit dem Hobel nicht klar kommen, liegt mit Sicherheit nicht an dem Vorschneider.
Ich hab meinen Hobel gebraucht gekauft, weiß deshalb nicht, welchen Umfang die Anleitung hat und ob da überhaupt eine dabei ist. Aber das war ja auch meine Anmerkung, dass Ulmia gut daran täte, ihre Werkzeuge, die anscheinend heutzutage hauptsächlich in die Hand von Amateuren gehen und nicht von Lehrlingen, die vor Ort eine fachkundige Anleitung haben, in eigenen Lehrvideos zu erklären. Natürlich kann man den Vorschneider zur Not auch weglassen, wenn man Gratleisten hobelt, aber warum sollte man das tun? Der stört doch nicht und hilft aber trotzdem eine saubere Brüstung zu bekommen.
Nach meinem Eindruck richtet sich viel der Kritik an den Preis.
Ja, der ist sportlich. Da bekommt man wie gesagt schon eine prima Oberfräse für. Der erklärt sich für mich auch nur darüber, dass der nicht in hinreichend großen Stückzahlen noch verkauft wird, so dass die fixen Stückkosten einfach zu hoch werden. Der wird vermutlich deshalb auch vom Markt verschwinden, was ich sehr bedauerlich finde. Aber in den Tischlereien wird der einfach nicht mehr benutzt und dessen Verwendung als Teil der Grundausbildung auch offenbar nicht mehr vermittelt.
Und was man von anderen Herstellern für das gleiche Geld bekommt. nämlich einen Flazhobel mit perfektem Anschlag von Veritas. Ich finde die Kritik berechtigt. Nur ist es leider so, dass trotz vielfacher Bitten auf verschiednen amerikaanischen Foren Veritas noch keinen Grathobel konstruiert hat. Ich nehme an, sie sehen keinen ausreichend großen Markt dafür. kein Wunder, Gtrathobel sind in den USA offenbar nicht gebräuchlich.
Ob man nicht einen Kombihobel auch dafür benutzen könnte? Merkwürdigerweise gibt es von Veritas niocht mal ein entsprechendes Eisen.
Ein Grathobel dürfte in Eisen wesentlich schwieriger zu fertigen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man die Schmiege zwischen Flanke und schräg gestellter Hobelsohle hin bekommen sollte. Einen Kombihobel mit schwenkbarer Sohle stelle ich mir noch schwieriger vor und selbst wenn als außerordentlich unhandlich.

Lico
 

heiko-rech

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Hallo,
Ulmia kann, trotz der möglicherweise fehlerhaften Montage des gelieferten Hobels, nichts dafür, hat aber jetzt den Schaden davon. Und letztlich haben auch wir den Schaden, weil damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein traditionelles Werkzeug vom Markt verschwindet, dessen Nachfrage sich vermutlich nur aus der Amateurszene speist. Ich hab die sehr defensive Stellungnahme von Ulmia gelesen. Sie wollen überprüfen, ob sich der Hobel möglicherweise verbessern lässt. Meiner Meinung nach sollten sie die Finger davon lassen. Der ist der gut so wie er ist, allerdings sollten sie sich überlegen, dessen Benutzung zu erklären, wie das andere Hersteller, etwa Festool, ja auch machen. Das scheint nötig zu sein, wenn die Handhabung traditionellen Werkzeugs im Handwerk nicht mehr professionell vermittelt wird sondern nur noch von Amateuren am Leben gehalten wird.
Ich habe mit einem Mitarbeiter von ULMIA lange telefoniert. Leider traute sich dort niemand die Aussagen, die man am Telefon machte auch schriftlich zu verfassen. Da wurde einiges gesagt, was ich hier auch nicht zitieren werde, da es eben nur mündlich war. Auf jeden Fall ging es im Telefonat auch um Qualitätsprobleme. Auch mit GM Werkzeuge habe ich telefoniert, da der Hobel erst nicht leiferbar war (sage ich auch im Video) Offiziell ist der Hobel nicht meh im Programm, wird aber auf Nachfrage noch in kleinen Stückzahlen produziert. Und hier ist eines der Probleme:
Man fertigt nur in kleinen Stückzahlen, das macht den Hobel extrem teuer. Also verkauft er sich schlecht. Dazu noch die nicht ganz einfache Handhabung und ein gewisses Verbesserungspotential.

Würde man nun einfach mal ein kleines unternehmerisches Risiko eingehen (oder einfach mal unternehmerisch handeln) und den Hobel im Detail verbessern (Besserer Stahl, andere Geometrie für den Vorschneider, ansprechende Verpackung, Bedienungsanleitung, und ein mit etwas mehr Detailverliebtheit hergestellter Anschlag) könnte man eventuell mehr davon verkaufen. Vielleicht könnte man dann sogar mit dem Preis runtergehen.
So macht ULMIA aber genau das, was viele deutsche Werkzeughersteller machen: Man ruht sich auf dem Firmennamen aus und dem Motto "Das haben wir immer schon so gemacht". Die Alternative wäre den Hobel einfach überhaupt nicht mehr anzubieten, bis man die Qualitätsprobleme wieder im Griff hat. Meiner Meinung nach haben viele deutsche Werkzeughersteller auch immer noch nicht verstanden, dass die Kundschaft nicht mehr aus Schreinern und Lehrwerkstätten besteht, sondern zum großen Teil aus Hobbyanwendern, die andere Ansprüche haben.

Mein Haupt Kritikpunkt ist der hohe Preis im Vergleich zur gebotnenen Qualität. Das kommt im Video auch ganz klar raus. Ich unterstelle niemandem, dass er das Video absichtlich falsch deutet. Aber niemand ist vor der eigenen Gedankenblase sicher und man hört gerne das, was man hören möchte.
Ich bin mit dem Hobel noch nicht durch, ich warte auf die Eisen von Gerd, dann werde ich mich um den Anschlag kümmern und den Sitz des Spanbrechers noch nacharbeiten, da das Fritsche Eisen nicht die gleiche Stärke hat.
Ich bin sicher, dass man mit dem Hobel arbeiten kann. Ich möchte aber auch zeigen, dass es sehr einfach wäre diesen Hobel so zu verbessern, dass der aufgerufene Preis gerechtfertigt ist. Schade nur, dass ULMIA das nicht machen möchte.

Gruß
Heiko
 

U.Tho

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Man ruht sich auf dem Firmennamen aus und dem Motto "Das haben wir immer schon so gemacht"
Generell ist es überhaupt so, dass die Kaufleute entscheiden, was verkauft wird unabhängig davon, was "irgendwelche" Techniker sagen - die sind nur zum Arbeiten da, die Kaufleute zum Geldzählen. In dem Fall wäre es schon gut, das Teil ganz rauszunehmen - richtet am Ende mehr Schaden an am Markennamen.
Gruß Uwe
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Ich habe meinen Anfang der 90er in einem Fachgeschäft gekauft und dort lag er seit den 70ern im Regal.
Wenn, dann Nut mit Oberfräse, Grat mit dem Hobel.
Einen Vergleich zu heutigenb habe ich nicht.
 

pedder

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Generell ist es überhaupt so, dass die Kaufleute entscheiden, was verkauft wird

Naja.

Der Kunde entscheidet, was gekauft wird. wenn du den Thread aufmerksam gelsen hättest, wüsstest Du , dass Uulmia den nicht mehr im katalog hat, sondern GM den nur noch auf Wunsch fertigt.
 

Lico

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Mein Haupt Kritikpunkt ist der hohe Preis im Vergleich zur gebotnenen Qualität. Das kommt im Video auch ganz klar raus. Ich unterstelle niemandem, dass er das Video absichtlich falsch deutet. Aber niemand ist vor der eigenen Gedankenblase sicher und man hört gerne das, was man hören möchte.
Ich bin mit dem Hobel noch nicht durch, ich warte auf die Eisen von Gerd, dann werde ich mich um den Anschlag kümmern und den Sitz des Spanbrechers noch nacharbeiten, da das Fritsche Eisen nicht die gleiche Stärke hat.
Ich bin sicher, dass man mit dem Hobel arbeiten kann. Ich möchte aber auch zeigen, dass es sehr einfach wäre diesen Hobel so zu verbessern, dass der aufgerufene Preis gerechtfertigt ist. Schade nur, dass ULMIA das nicht machen möchte.
Dictum verkauft einen Kenna für fast 1000€, der im Endeffekt nur ein Stück Kantholz ist und für den man bei Dictum einen Kursus belegen kann um zu lernen, da erstmal einen Hobel draus zu machen. Scheint also grundsätzlich zu gehen, vorausgesetzt, das Ding ist cool.
Leider kann ich den Ulmia-Hobel nur anhand der Abbildungen beurteilen und gerade bei Hobeln kommt es auf nicht unmittelbar sichtbare Details an. Ich kann aber sicher sagen, dass sich die Konstruktion an sich nicht verändert hat. Es kann sein, dass die Eisen nichts taugen. Das sollte sich nur auf die Standzeit auswirken, nicht darauf, dass er stopft. Es kann sein, dass bei der Endmontage irgend ein Vollpfosten den Keil reingeprügelt hat. Das kann dazu führen, dass der Hobel nicht funktioniert, sollte sich aber durch Abrichten der Sohle mit ein paar Strichen über ein auf den Abrichter gelegtes Stück Schleifpapier beheben lassen. Selbst wenn die Pfeilung des Vorschneiders nicht optimal ist (auf der Abbildung bei Dictum ist sie etwas steiler als die Aussparung in der der steckt) ist das für mich ein ästhetisches Problem und behindert nicht die Funktion. Man kann den Blechanschlag mit einem höheren Schenkel versehen, um es Anfängern leichter zu machen, den senkrecht zu halten. Ulmia hat sich dafür entschieden, den so abzukanten, dass der nur an einem Punkt (Linie auf die Länge gesehen) anliegt, vermutlich um die Reibung zu reduzieren. In der Annahme, das er von Leuten benutzt wird, die einen Hobel sicher führen können. Das sollte man denen vielleicht vermitteln, dass man da heute nicht mehr von ausgehen kann. Ich hatte allerdings bei der schriftlichen Stellungnahme den Eindruck, dass die das verstanden haben. Insgesamt bin ich mir aber sicher, dass der Hobel gut ist, wie er ist.
Lico
 

marcus_n

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Ich finde es immerhin interessant, wie Lothar Jansen-Greef es geschafft hat, sehr ordentliche Gratnuten mit dem Hobel hinzubekommen. Unmöglich ist es also wahrlich nicht. Wobei der Herr mit ziemlicher Sicherheit einen Hobel benutzt, der über 50 Jahre als sein dürfte.
Leider haben wir es mit einem Werkzeug zu tun, dass nur noch von einer sehr kleinen Kundschaft genutzt wird. Und daher gibt es auch keine Alternativangebote von anderen Herstellern. Inwieweit Gratnuten im angloamerikanischen Raum bekannt und beliebt sind, weiss ich gar nicht. Wahrscheinlich ist die Begeisterung bei Ulmia auch deswegen nicht so ausgeprägt, weil der unternehmerische Aufwand nicht dem erhofften Ertrag gleich steht. Wäre schön, wenn sich das ändert, vielleicht findet sich ja auch ein anderer Hersteller, der so etwas auf den Markt bringen mag. Gar aus Tschechien oder Slowenien?
 

elchimore

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Hallo zusammen, Hallo @heiko-rech
ich kann hier irgendwie beide Seiten verstehen, es ist aber so, dass mir das Video auch erstmal "mies" aufgestoßen ist. Ich habe den Ulmia Hobel auch, habe aber auch keine 50€ dafür "gebraucht" (das Eisen war noch nicht 1x geschliffen) ausgegeben. Die "miese" Fertigungsqualität der Eises von deutschen Hobeln nehme ich einfach mal so hin, nachdem mir das hier von einigen Profis als "das muss so, reicht doch" rübergebracht wurde. Gut dann schleift man halt mit dem "Lineal Trick" (es sind ja deutsche Hobel) nur ein wenig vorne vom Spiegel plan, dann geht das schon. Ich hab da eigentlich garnicht so viel dran rumgebastelt, den Vorschneider etwas geschärft und dann hat das mit ein bisschen Übung eigentlich ausreichend gut funktioniert. Es ist halt sicher nicht der Hobel, mit dem man schnell kilometerweise Grate anhobeln kann, dafür ist er glaube ich auch einfach zu speziell.
Heiko, deine Punkte mit den deutschen Werkzeugherstellern, kann ich nachvollziehen, aber ich fand es irgendwie schon überzogen, dann gleich _so_ ein "Frustvideo" rauszuhauen. Das kam bei mir nicht gut an (hat für mich aber irgendwie zu dem Weg gepasst, den du mit Holzwerken eingeschlagen hattest - da hat deine Glaubwürdigkeit für mich doch das ein oder andere mal gelitten). Ich möchte hier jetzt keine Verallgemeinerungen anbringen, sondern die Geschichte aus meiner Sichtweise kommentieren (die nicht den Anspruch hat mit der von dir oder irgendjemand anderem einherzugehen). Ich fand es gut, dass du dich hier dazu geäussert hast, ich hätte auch hier nichts dazu geschrieben, wenn du dich jetzt nicht beteiligt hättest.
Grüssle Micha
 

borisffm

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Hallo,

ich habe vor ca. paar Monate auch einen von Ulmia gebraucht gekauft. Vorschneiden sollte ich nachbestellen, weil ich nicht geschafft habe (noch nicht) alte Geometrie wiederherzustellen. Ich finde den Hobel auch nicht wirklich gut. Es ist ziemlich schwierig damit zu arbeiten, dennoch habe ich schon geschafft eine Gratleiste zu fertigen. Arbeiten damit macht mir aber kein Spaß. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei gewisser Einarbeitung kann den ohne Veränderungen benutzt werden. Ich habe aber ein altes Exemplar, und kann sein, dass die Fertigung frühe besser war.
Und ich kann @heiko-rech ganz gut verstehen, ich wurde diesen Hobel nur empfehlen, wenn man unbedingt ohne Strom arbeiten will.

Boris
 

v8yunkie

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Nach der ganzen Diskussion hier bin ich gestern abend mal in meine Werkstatt, habe meinen armen, vielgescholtenen UG (Ulmia Grathobel) entstaubt und dabei gemäß dem Video (hatte ich in meinem ersten Post verlinkt) eingerichtet: Speziell darauf geachtet, dass die Spitze des Vorritzers a) nur ca. 0,5mm rausguckt und b) Eisen-Kante und Vorritzerspitze fluchten. Das Eisen war immer noch scharf - und los.
Und was soll ich sagen: Das Ding funzt einwandfrei - weder der Anschlag noch die Abfuhr der Späne boten Anlass für eine Meckerung meinerseits. Sowohl längs als auch quer zur Faser hat das prima geklappt. Und meine letzte Grat-Hobelung ist schon eine Weile her.
Also für mich steht in dieser Causa fest: Am Hobel liegt es nicht.

Dann hab ich nochmal meinen Falzhobel bemüht... bei dem hab ich das Problem, dass die senkrechte Wange des Falzes leicht wegkippt (damit ist der Falzwinkel größer als 90 Grad)... aber das führe ich auf mich zurück. Da komm ich auch noch dahinter.

Aber nochmal zum Grathobel... Wer schonmal versucht hat, eine Gratnut und Gratleiste eng passend mit der Oberfräse hinzubekommen, hat sicherlich festgestellt, dass das auch nicht gleich beim ersten Mal hinhaut. Und hat da schonmal wer darüber nachgedacht, die Oberfräse zu beschuldigen...?
Oder wie oft haben wir hier im Forum Threads mit Handhobel-Problemen... und, wie oft wird sich da über die Qualität des Hobels beschwert. Also meiner Beobachtung nach nur wenig. Warum soll das beim Grathobel bitte anders sein? Bei einem Hobel, der zusätzlich zur Spanabnahme noch per Vorritzer und Anschlag eine genau vorgegebene Geometrie erzeugen soll.

Gruss,
Thomas

PS: Eins noch... mir fällt bei diesem Thread angenehm auf, dass man hier im Forum mal wieder konstruktiv diskutiert ohne persönlich zu werden. Würde ich mir für manchen Maschinenthread auch wünschen... wenn ihr wißt, was ich meine :emoji_wink:)
 
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Todde

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Hallo zusammen,
wirklich interessanter Thread - habe ich gern gelesen. Und er hat mich auch gerade in den Keller gelockt, um meinen alten ECE-Grathobel nochmal anzuwerfen.
Altes Modell (gerade eingesetztes, schräg angeschliffenes Eisen, spitzer, symmetrischer Vorschneider), gebraucht irgendwann mal für 25 Euro gekauft. Es scheint ja tatsächlich eine "kleine" Evolution zu geben hinsichtlich der Vorschneider (spitz, gerundet, 4-fach).
Nach 2 Minuten Einstellen flogen die schönsten Späne (ja, nach einigen Zügen stopft er, da muss man regelmäßig die Späne mit der Hand entfernen). Aber wirklich ein tolles Werkzeug, mit dem ich viel zu selten arbeite. Demnächst mal ein kleines Regal mit Gratleiste? Kommt auf die Liste!

Schönen Abend Euch noch,
Torsten
 

Tischreiner

ww-pappel
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Die verschiedenen Ratschläge und Meinungen die hier ver- und unverständlich dargebracht wurden,
bringen mich zum heimlichen lächeln.
Handwerkzeuge sind die Verlängerung der Hände und sind keine Maschinen.
Gebrauchsanweisung lesen, einschalten, Maschine arbeitet, gibt es nur in der Werbung.
Werkzeuge Gratwerkzeuge, Profilhobel, Sägen, Stemmeisen oder sonstige Handwerkzeuge brauchen die richtige
Pflege, eine geübte Handhabung, ( Richtige Einschulung durch Fachleute, viel Geduld und viel Gefühl ).
Ich will hier niemand entmutigen, aber ohne eine gewisse Fertigkeit und logisches Denkvermögen
sollte man vor schwierigeren, unbekannten Projekten die Finger lassen.
Handwerkzeuge heißen nicht ohne Grund so, ein älteres gebrauchtes ( Geerbt, Geschenkt, Gekauft, egal,
man kann erst richtig damit arbeiten, wenn die Zusammenarbeit damit harmoniert ( eingearbeitet und hergerichtet auf sich selbst ).
Den Gebrauch von Werkzeugen wie: spezielle Sägen, Hobeln, Mess- und Anreißwerkzeugen sollte
man mit entsprechender Erfahrung, Ausbildung und Handfertigkeit in die Tat umsetzen !
 

pedder

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Die verschiedenen Ratschläge und Meinungen die hier ver- und unverständlich dargebracht wurden,
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Handwerkzeuge sind die Verlängerung der Hände und sind keine Maschinen.
Gebrauchsanweisung lesen, einschalten, Maschine arbeitet, gibt es nur in der Werbung.
Werkzeuge Gratwerkzeuge, Profilhobel, Sägen, Stemmeisen oder sonstige Handwerkzeuge brauchen die richtige
Pflege, eine geübte Handhabung, ( Richtige Einschulung durch Fachleute, viel Geduld und viel Gefühl ).
Ich will hier niemand entmutigen, aber ohne eine gewisse Fertigkeit und logisches Denkvermögen
sollte man vor schwierigeren, unbekannten Projekten die Finger lassen.
Handwerkzeuge heißen nicht ohne Grund so, ein älteres gebrauchtes ( Geerbt, Geschenkt, Gekauft, egal,
man kann erst richtig damit arbeiten, wenn die Zusammenarbeit damit harmoniert ( eingearbeitet und hergerichtet auf sich selbst ).
Den Gebrauch von Werkzeugen wie: spezielle Sägen, Hobeln, Mess- und Anreißwerkzeugen sollte
man mit entsprechender Erfahrung, Ausbildung und Handfertigkeit in die Tat umsetzen !
Und was davon sprichst Du Heiko ab?
 

Tischreiner

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Karlstetten
Er weiß wovon er spricht. Wieweit seine eigenen Erfahrungen mit Gratwerkzeugen sind, vermag ich nicht zu beurteilen.
Dadurch dass Gratverbindungen eigentlich nur mehr bei Restaurierungen, bzw. Sonderanfertigungen
angewendet werden, ist die Nachfrage nach dazu erforderlichen Werkzeugen sehr gering.
Aber es ist leichter Gratwerkzeug zu finden, als Holzbearbeiter, welche diese Verbindungsweise
noch wirklich beherrschen.

" HANDWERKZEUGE SOLLTE JEDER BENÜTZER AN SEINE HÄNDE ANPASSEN,
DIE ERZEUGER LIEFERN NUR DIE ROHLINGE "
Klein anfangen beim Werken mit Holz = Weniger Misserfolg, Freude am Weitermachen.

1. Planen
2. Holzauswahl
3. Schneiden
4. Hobeln
5. Verbindungen
6. Oberflächenbehandlung
7. Zusammenbau
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