Glas-Terrassendach ohne Kopfbänder

thing

ww-pappel
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Hallo zusammen,

bereits seit einiger Zeit beschäftige ich mich damit, unser Terrassendach zu planen. Wie das (wahrscheinlich bei vielen) so ist, habe ich erst mal einige Zeit mit der Google Bildersuche verbracht, um herauszufinden, was gefällt. Nachdem das nun klar ist, ging es an die konkretere Planung und da "scheitere" ich besonders am Thema Kopfbänder. Bei der Recherche zu dem Thema bin ich im sehr informativenThread von DasMoritzgelandet und bin dadurch glaube ich schon große Schritte weitergekommen - nun ist es aber Zeit, die Details uns Fragen dazu hier einmal vorzustellen.

Kurz ein paar Fakten zum geplanten Vorhaben:
  • Breite der Überdachung: 5,75m
  • Tiefe der Überdachung: 4,65m
  • Durchgangshöhe unter Fußpfette: 2,15m
  • Dachneigung: 5°
  • Bedachung: VSG, 10mm, klar
  • Optik: Möglichst wenige Stützen, kaum Dachüberstände, keine Kopfbänder
Derzeit hab ich zwar in SketchUp mit bestimmten Maßen gezeichnet, allerdings habe ich diese noch nicht statisch berechnet, weiß also noch nicht, ob die endgültig sind:
  • Pfosten: 12/12
  • Pfetten: 12/20
  • Sparren: 8/20
Die Überdachung soll direkt am Haus auf der Südwestseite stehen, allerdings möchte ich darauf verzichten, die Wandpfette direkt am Haus zu befestigen, da sich an der Stelle eine 5,30m breite Hebe-/Schiebetür mit einem Unterzug aus Stahlbeton befindet, den ich statisch nicht schwächen/verändern möchte. Die Wände links und rechts davon bestehen aus Kalksandstein (mit WDVS davor) und da würde ich die äußeren Stützen mit jeweils 2 Injektionsdübeln und Gewindestangen befestigen.

Als Pfostenträger favorisierte ich derzeit solche mit einem Schwert, weil das etwas filigraner aussieht als bei unserem mit H-Pfostenankern befestigten Carport. Auch hier weiß ich noch nicht, ob das statisch ungünstiger ist, als H-Pfostenanker oder noch ganz etwas anderes.

Nun mal ein paar Bilder zur Veranschaulicherung meiner derzeitigen Planung:

Haus.png

Terrassenüberdachung vorne.png

Derzeit plane ich noch mit 3 Pfosten unter den Pfetten, da ich nicht glaube, die lichte Weite von 5,50m ohne Mittelpfosten überbrücken zu können. Wie gesagt, noch habe ich statisch nicht die Grenzen meiner Idee/Planung ausgelotet.

Terrassenüberdachung Seite.png

Wie bei DasMoritz möchte ich die Sparren zwischen den Pfetten (und nicht darauf) befestigen. Er schrieb, dass er Simpson-Balkenträger verwendet hat, aber nicht sooo damit zufrieden war. Als Alternative habe ich sowohl welche von Sherpa als auch von Knapp gefunden. Damit werden die Sparren quasi unsichtbar von oben zwischen den Pfetten "eingehängt", richtig ? Besteht da keine Gefahr, dass die sich lösen, wenn der Wind mal so richtig unter das Dach weht oder ist diese Befürchtung unbegründet ?

Nimmt man die Verlegeprofile für die Glasplatten eigentlich genauso breit wie die Sparren (nach derzeitiger Planung also 8cm) oder schmaler, damit es von unten ggf. etwas "luftiger" aussieht ?

Terrassenüberdachung Detail Wandpfette.png

An der Wandpfette würde ich die Glasplatten einfach ein Stück aus den Verlegeprofilen herausgucken lassen, so dass sie näher am Haus abschließen. Regen halte ich aufgrund des Dachüberstands dort für unwahrscheinlich. Gibt es dafür bessere/"sinnvollere" Lösungen ?

Terrassenüberdachung Detail Fußpfette.png

An der Fußpfette würde ich genauso verfahren und die Glasplatten etwas überstehen lassen. Mir ist nicht klar, ob ich die Fußpfette dann mit Gefälle auf die Pfosten setzen muss oder ob diese oben "angeschrägt" wird oder ob, wie es die Zeichnung suggeriert, es auch so passen müsste und bautechnisch "ok" ist ?

Dann noch zum Thema Kopfbänder vielleicht mal die Ansicht mit Kopfbändern und warum ich diese nicht so haben möchte (wobei die linke Variante mit nur 2 Kopfbändern sogar noch "unter großen Bauchschmerzen" akzeptabel wäre):

Terrassenüberdachung Kopfbänder partly.png Terrassenüberdachung Kopfbänder full.png

Meine Idee war nun, entweder die Ebene der Sparren auszusteifen, indem ich dort zwei Streben einfüge, wie auf dem folgenden Bild, so dass sich zumindest hier nichts verziehen und zum bersten des Glases führen sollte:

Terrassenüberdachung Sparren-Kopfband.png

Alternativ hatte ich die Idee, geschweißte Stahl-Winkel an den beiden vorderen Pfetten-Pfosten-Verbindungen einzufügen, wie es in folgendem Bild dargestellt ist:

Terrassenüberdachung Stahlwinkel.png

Nach meiner Recherche sollte man die Schrauben mit Bulldog-Dübeln sichern, damit das Holz nicht über die Zeit hinweg "ausschlägt", wobei mir nicht ganz klar ist, ob diese innen oder außen sitzen müssen, oder ob sie hier, wo der Winkel innerhalb des Trägers sitzen soll, überhaupt notwendig sind. Ich glaube, in den Beiträgen, die ich dazu gelesen hatte, war von einem aufgeschraubten Winkel die rede. Auch hier wäre ich mir über die Dimensionierung des Winkels noch nicht im Klaren, aber wäre das von der Tendenz her eine "funktionsfähige" und bautechnisch akzeptable Variante ?

Also, alles erst halb gedacht und halb fertig, aber ich würde mich trotzdem über Kommentare/Ideen/Anregungen freuen und hoffe, dass ich das dann dieses Jahr auf die Beine gestellt bekomme :emoji_slight_smile:.

Gruß thing
 

DasMoritz

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Hallo thing,

ich melde mich morgen früh bei dir, ich glaube ein paar Dinge kann ich direkt beantworten.

Was ich an deiner Stelle überlegen würde: Rücke die äußeren Pfosten etwas ein, reduziere damit die lichte Weite und komme ggf. schon ohne mittleren Pfosten aus.

Vielleicht auch noch mal über die Dimensionierung der Pfosten / Pfetten nachdenken: Ich finde ein 16er optisch besser als 12er, irgendwie etwas „hochwertiger“, ist aber Ansichtssache.

Gruß und bis morgen,
Moritz
 

seschmi

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Zu den Sherpa-Trägern: Die werden mit kleinen Schrauben von unten fixiert, da geht nichts mehr auseinander. Außerdem sitzen die durch den flachen Winkel recht stramm.
Sie sind aber wenig tolerant, was Maße angeht, sowohl bei Winkel, also auch Länge, als auch die Ausfräsung.
Man muss recht exakt arbeiten, und das Holz sollte möglichst wenig verzogen sein - sonst wird das einige Nacharbeit. Mit den anderen Systemen habe ich keine Erfahrungen.
 

DasMoritz

ww-robinie
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Hallo thing,

erstmal: Klasse Arbeit in Sketchup - sieht sehr ordentlich aus.
Ich bin mobil im Zug unterwegs, daher weiß ich nicht ob ich alles "erfasst" habe...

Teil 1:

Zu den Pfostenträgern:
Ich habe welche zum Aufschrauben auf das Hirnholz genommen, quasi ohne Schwert. Meine Pfostenträger konnte ich via Gewinde noch in der Höhe verstellen (kamen von Pedix), die sind aber deutlich "instabiler" als H-Pfostenträger, dafür optisch deutlich schöner. Wenn erstmal nur die Pfosten stehen ist das schon eine "wackelige Angelegenheit", die ich zunächst wie bei einem Stativ abgestützt habe. Sobald die Konstruktion aber stand und das Glas aufliegt (unten mehr) wackelte bei mir gar nichts mehr.

Zur Befestigung von Sparren mit Pfette:
Ja, die Simpson-Teile erfordern ein sehr genaues Arbeiten was bei den Dimensionen teilweise schwierig ist. Ich würde wie beschrieben zu den kleinen Sherpas greifen. Ich habe zu dem Punkt "Windsog" einmal mit Sherpa telefoniert, von dort kam die Idee einfach eine Schraube zwischen Sparren und Pfette zu setzen (quasi frontal durch die Pfette bis in den Sparren). Vielleicht kann man alternativ auch irgendwie mit einer Ausfräsung und einem Rundholz arbeiten, was zwischen Pfette und Sparren "gesetzt" wird. Irgendeine Sicherung gegen Windsog würde ich schon vorsehen, das mit der frontalen Schraube gefiel mir aber nicht.

Zu den Glasprofilen:
Mein Glaser hat mir gesagt, dass man bei einem 80mmer Sparren ein 60er Profil nimmt. PS: Kommst du aus Nordwest-Deutschland? Dann hätte ich eine gute Empfehlung für einen tollen Glaser der auch preiswert ist.

Zu den Glasprofilen an der Wandpfette:
Wenn die Wandpfette 12cm breit ist, dann würde ich das Profil einfach bis an die Wand führen und da nicht 12cm frei lassen. Nur die letzten Schrauben mit bedacht anziehen, nicht dass du dir da Spannung in das Glas bringst.
Vorne an der Fußpfette würde ich es genauso machen. Das Oberprofil hat eine Dichtungslippe, sodass das Wasser bis zur Regenrinne "geführt" wird, würdest du die Profile vorher "kürzen" so könnte dir da Wasser auf den Sparren / die Pfette laufen. Ebenfalls kommen in die Profile ganz am Ende noch "Bremswinkel", die das Abrutschen des Glases verhindern sollen (an der Traufseite)

Zu den Kopfbändern:
Ich habe es wie beschrieben ohne gebaut und mit dem Auflegen des Glases (ohne Verschraubung) ist die gesamte Konstruktion sehr stabil geworden - wirklich beeindruckend.
Die horizontalen Streben zwischen den beiden äußeren Sparren / Pfette rechts und links bringen nicht viel. Ich habe genau das bei mir versucht: Einmal zwischen Sparren / Sparren und einmal zwischen Sparren / Pfette - das brachte etwas aber nicht viel.
Eigentlich bin ich kein Freund davon, dass das Glas nun ggf. Last aufnimmt:
Wenn es dann irgendwann "knackt" ist es Lehrgeld das ich zahlen muss (250 EUR / Scheibe) - das wäre dann so.

Teil 2 folgt...
 

DasMoritz

ww-robinie
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Teil 2:

Zur Fußpfette und dem Gefälle:
Ich habe meine 16er Pfosten einfach mit 8mm "Gefälle" abgesägt, sodass die Fußpfette darauf schräg aufliegt. Je Pfosten ist dann eine Tellerkopfschraube gesetzt und vier Zylinderkopfschrauben. Die Sparren laufen damit genau im 90° Winkel in Richtung Fußpfette und müssen demnach nicht angeschrägt werden, lediglich an der Wandpfette muss du die Sparren dann etwas schräg sägen damit du dort mit dem Gefälle beginnst. Das kann man ja aber in Sketchup alles wunderbar ausrechnen.

An der Wandpfette habe ich das Glas einfach mit dem Gefälle bzw. der Steigung weiter geführt, sodass es am Haus ca. 4mm in der Luft ist (nur nicht drauftreten, sonst ist das kein Problem).

Vielleicht noch ein paar andere Tipps:
- Besorge dir auf jeden Fall Glasheber und Hilfspersonen für das Auflegen des Glases - bei mir waren es 5 Personen am Glas und eine Person oben auf dem Baugerüst, die angenommen hat, dann wurde unten eine Person frei und ist ebenfalls aufs Baugerüst (usw. usf.)

- Nutze für die Montage des Glases ein Baugerüst. Auf Leitern mit dem Glas zu arbeiten ist eine Katastrophe. Gerade bei der ersten Platte ist man echt noch super vorsichtig, das legt sich dann aber irgendwann - Respekt hat man aber irgendwie permanent.

- Ich würde vielleicht noch mal die Durchgangshöhe überdenken, gerade wenn der Fußboden im Haus höher ist als bei der Terrasse. Wenn man von Innen dann immer vor einen 20cm hohen Balken schaut ist das nicht schön. Am Ende ist es dann ein Kompromiss aus Optik vs. Funktion. Ich hätte bei mir ruhig ein wenig mehr Gefälle vertragen können, ich komme da aber sehr gut von oben ran sodass ich die große Durchgangshöhe bevorzugt habe bzw. bevorzuge.

- Egal welche Sparren-Pfetten-Verbindung du nimmst: Die "tragen" alle etwas auf und reduzieren damit die Länge deiner Sparren. Ich persönlich würde auch den entstehenden Zwischenraum / Lücke zwischen Sparren und Pfette nicht "abdichten", ebenfalls würde ich die Sherpas nicht einlassen. Ich glaube wenn da Luft kann kommt ist man immer auf der sichereren Seite als wenn optisch alles klasse ist, sich irgendwo aber Feuchtigkeit sammelt.

- Beim Glaseinstand (wie weit ragt das Glas auf das Unterprofil) wirklich mehrfach rechnen, wenn da ein Fehler drin ist wird es super ärgerlich. Mein Glaser hat mir die Formel "Mitte - Mitte - 25mm" mitgegeben. Das passte soweit auch sehr gut.

- Denke vielleicht noch mal an eine Beleuchtung, das wird sonst schwierig nachzurüsten.

PS: Irgendwie musste ich meinen Beitrag "splitten" und beim Einfügen aus Notepad++ ist die Formatierung etwas abhanden gekommen, sorry dafür.

Beste Grüße,
Moritz
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

schön soweit, aber die 10mm Glasstärke erscheinen mir bei ca. 1125mm Breite zu wenig.
Der Glasgroßhandel hat Programme dafür, einfach anfragen.
Alle Scheiben ringsum zumindest säumen lassen!
 

DasMoritz

ww-robinie
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Hi magmog,

wie kommst du auf das Maß?
575cm Breite / 6 Glaselemente = 95,83cm je Glaselement

Wenn man davon nun noch 2,5cm abzieht für genug Platz am Auflager, dann landet man irgendwo bei 92,5cm.
Ich bin bei mir bei 88,8cm breiten Platten und die Biegen sich nicht ansatzweise beim Betreten.

Ich kann gerade nicht folgen... :emoji_frowning2:
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

richtig, hatte nur 5 Felder gezählt. Könnte aber doch etwas dünne sein,
besser den Auskenner fragen! Geht schließlich um die Sicherheit.
 

thing

ww-pappel
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Hallo zusammen,

vielen Dank schon mal für die vielen und guten Anmerkungen und danke für das SketchUp-Lob. Irgendwas muss man als ITler ja auch können :emoji_wink:.

Als erstes habe ich jetzt mal versucht, die statischen Berechnungen zu machen, so dass ich die endgültigen Abmessungen besser vor Augen habe. Da ich nicht ganz sicher bin, ob ich den Statik-Rechner korrekt befüllt habe, hier mal ein exemplarisches Beispiel für die Fußpfette (wegen 2 vs. 3 Pfosten) mit meinen Annahmen:
  • Die Fußpfette hat bei zwei 12er-Pfosten eine lichte Weite von 5,75m - 2x0,12m = 5,51m
  • Sie muss 50% von Holz, Glas und Schnee tragen, die übrigen 50% werden von der Wandpfette aufgenommen (Moritz hatte dort eine Verteilung von 60:40 ?)
  • Ich gehe für den Moment davon aus, dass es statisch keinen Unterschied macht, ob die Sparren AUF der Pfette liegen oder, wie in der Planung hier, dazwischen befestigt werden
  • Die Verkehrslast lasse ich außen vor, da ich mit Hochdruckreiniger auf jeden Fall weniger wiege als Schnee und im Winter gar nicht erst vorhabe, auf das Dach zu steigen
Das führt mich dann zu folgenden Werten für die Fußpfette:
  • Pfetten (ich bin unsicher, ob ich die Pfetten überhaupt berücksichtigen muss, aber bei Eurocode steht "berücksichtigen Sie das Eigengewicht des Trägers"): 5,75m x 0,12m x 0,2m = 0,138m³ x 500kg/m³ = 69kg x 2 Pfetten = 138kg x 50% = 69kg
  • Sparren: 4,41m x 0,08m x 0,2m = 0,0756m³ x 500kg/m³ = 37,8kg x 7 Sparren = 264,6kg x 50% = 132,3kg
  • Glas: 4,7m x 0,92m x 0,0108m = 0,0466992m³ x 2.500kg/m³ = 116,75kg x 6 Gläser = 700,5kg x 50% = 350,25kg
  • Schnee: 5,75m x 4,65m = 26,74m² x 156,4kg/m² (panelsell.com) = 4.182,14kg x 50% = 2.091,07kg
Im Eurocode-Rechner sieht es (aufgerundet) wie folgt aus:

Statik 1.png

Das heißt für mich, dass es so noch nicht ohne Mittelpfosten geht. Jetzt kann ich so lange mit den Werten herumspielen, bis alles grün ist, das heißt entweder bei nur noch 2,75m Trägerlänge,

Statik 2.png

oder bei einer Pfetten-Höhe von 32cm,

Statik 3.png

oder bei irgendwelchen anderen, passenden Werten dazwischen. Habe ich das so richtig verstanden ?

Wenn ja, wie muss ich das rechnen, wenn ich mit einem Mittelpfosten plane ? Muss ich dann die 50% der Fußpfette von oben nochmal durch 2 teilen, weil ich die damit ja quasi in einen Träger links und rechts vom Mittelpfosten aufsplitte, der jeweils die Hälfte vom insgesamt auf der Fußpfette lastenden Gewicht trägt ?

Oder muss ich das gar nicht mit der Einzelträger-, sondern mit der Flächenberechnung des Eurocode-Rechners machen ? Wenn ich die Flächenberechnung mit den obenstehenden Angaben ohne Mittelpfosten bei 32cm Pfetten-Höhe durchführe, dann schlägt diese nämlich fehl und ich hätte vermutet, dass die zu dem gleichen, grünen Ergebnis kommen müsste (oder habe ich da einen Denkfehler ?):

Fläche 1.png

Ich konnte es leider auch mit den Werten aus deinem Beitrag nicht nachvollziehen, allerdings gehe ich davon aus, da du die Planung ja auch mehrfach angepasst hast, dass ich einfach nicht die richtigen Angaben genommen habe. Egal, genug Mathematik für den Moment.

Pfostenträger:
Ich habe mir aufgrund deines Hinweises nochmal die Pedix-Pfostenträger angeschaut und die sehen auch gut aus, zumal die Montage damit komplett unsichtbar wäre. Hat sich die nachträgliche Höhenverstellbarkeit bei dir gelohnt oder ist das nichts, worauf man bei der Recherche zwingend Rücksicht nehmen muss ?

Holzverbinder:
Wie es der Zufall so will, bietet Eurotec aber auchHolzverbinder (Atlas)an und diese haben eine Fixierschraube, die die Verbindung entgegen der Einschubrichtung sichert. Etwas mehr Recherche dazu zeigt, dass eine solche Sperrschraube bei den Sherpa-Verbindern (zumindest bei bestimmten Serien) auch Standard ist, wie seschmi das ja auch schon schrieb und bei denRicon-Verbindern von Knappin Form einer Sperrklappe auch eine solche Sicherung vorhanden ist. Wundert mich, dass Sherpa dir damals was anderes vorgeschlagen hat.

Ich denke auch, dass ich die Verbinder nicht bzw. nicht sehr tief einlassen werde, so dass auf jeden Fall noch ein Spalt zwischen den Sparren und den Pfetten verbleibt. Nicht nur sollte das Thema Ausrichtung/Verzug/... damit weniger relevant werden, ich denke auch, dass das optisch sogar ganz schick aussehen wird und man hat auf jeden Fall den Vorteil, dass dort nichts gammeln kann.

Glas:
Bzgl. des Glasers könnte mir dein Tipp evtl. weiterhelfen, auch wenn es nicht direkt Nordwest-Deutschland ist (Celle). Bezüglich der Glasdicke werde ich auch nochmal mit dem Glaser Rücksprache halten, wenn die endgültigen Abmessungen klar sind. Erst mal hab ich 1,08cm angenommen, da mir dies der am wahrscheinlichsten passende Wert ist und ich ja irgendwelche Annahmen treffen muss.

Verlegeprofil:
Ich habe auf deinen Bildern auch nochmal im Detail die Verlegeprofile angeschaut. Du hast sie in der Tat bis ganz vorne rausgezogen. Das sind immer die Details, die einem dann erst beim Zusammenbau auffallen :emoji_wink:. Nur mal für die Optik: Wie weit ragen sie über die Fußpfette drüber ? Sind das auch so ca. 5cm, mit denen ich derzeit plane ?

Wie sieht das bei dir bei Regen aus ? Läuft das Wasser einfach an der Glaskante runter, oder planst du, noch eine Regenrinne vor die Pfette zu setzen und das Wasser an einem der Pfosten runterzuführen ?

Kopfbänder:
Dann mache ich das wohl auch so wie du. Holz mitbestellen etc., aber dann erst mal nicht verbauen. Sollte die Zeit dann zeigen, dass das eine dumme Idee war, ist wenigstens schon alles zur direkten Montage vorhanden. Ich hätte allerdings gedacht, dass das "horizontale Kopfband" auf jeden Fall die Ebene mit dem Glas stabilisiert, so dass es dort nicht zu Spannungen kommt.

Fußpfette/Gefälle:
Du sagst, du hast die Pfosten angeschrägt und die Pfette mit Gefälle aufgelegt. Auf deinen Bildern sieht man es nicht, aber wirkt die Fußpfette dadurch in der Realität nicht "schief" ? Ich überlege auch, ob sich dadurch die Sparren ggf. schwieriger/nicht mit den von mir angedachten Holzverbindern einsetzen lassen, wenn deren beiden Kopfseiten nicht mehr genau parallel zueinander sind. Was war für dich der ausschlaggebende Grund, das so auszuführen ? Wegen der Verlegeprofile und weil du dann die Sparren dadurch nur einseitig anschrägen musstest, oder gibt es noch andere Gründe ?

Fußpfette/Befestigung:
Stimmt, zum Thema Befestigung der Pfetten an den Pfosten hatte ich auch schon recherchiert, aber das im ursprünglichen Thema vergessen. Drauf gekommen bin ich durch die Suche nach Alternativen zum Kopfband und gefunden habe ich eine Lösung von Spax (1x HI.FORCE Tellerkopfschraube + 4x IN.FORCE Zylinderkopfschrauben), die wohl sehr stabil ist.

Beleuchtung:
Super hinweis, habe ich bislang gar nicht auf dem Schirm gehabt.

Gruß thing
 

DasMoritz

ww-robinie
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Moin,

ich versuche mal auf alle deine Fragen zu antworten, zwecks Struktur einmal immer mit Zitat.

Ich konnte es leider auch mit den Werten aus deinem Beitrag nicht nachvollziehen, allerdings gehe ich davon aus, da du die Planung ja auch mehrfach angepasst hast, dass ich einfach nicht die richtigen Angaben genommen habe. Egal, genug Mathematik für den Moment.

Ja, man kann sich da am Ende "totrechnen". Beachte, dass du bei der einen Rechnung schon eine Durchbiegung von 1,2 oder 1,5cm hast - das kann man in meinen Augen schon sehen - das wäre mir persönlich zu viel.

Ich würde an deiner Stelle noch mal darüber nachdenken die Pfosten 50cm nach innen zu rücken, das ist auch für den konstruktiven Holzschutz gut. Ich war gedanklich irgendwann so "reif", dass ich optisch ein Alu-Terrassendach haben wollte, das aber aus Holz gebaut ist und in Eigenleistung entstanden ist - irgendwo muss dann ein Kompromiss her. Ich würde immer eher die beiden äußeren Steher einrücken als mir einen mittleren Pfosten ins Sichtfeld stellen - immer!

Dann noch eine Sache zur Schneelast: Ich habe bei uns beim Bauamt die Information bekommen, dass man als Privatperson ohne Berücksichtigung der Schneelast bauen darf, da man als Privatperson den Schnee ja auch abkehren könnte. Ich habe mit einer Schneelast gerechnet, aber nur mit einem 1/3 der offiziellen Werte. Das habe ich persönlich natürlich dankend angenommen, ob das so stimmt weiß ich nicht.

Edit: Eine Sache noch die ich hier auch immer wieder lese: Keiner wird einem hier eine Statik freigeben oder bestätigen. Gefühlt wurden meine eigenen Beiträge, in denen es um Statik ging, immer gemieden. Vielleicht noch ein paar Gedankengänge die ich hatte - da habe ich aber auch schon mal einen Einlauf bekommen da ich das Thema nicht beherrsche und man gerade den Statikrechner füttern kann:

Da im Dach ein Gefälle ist habe ich die Last auf der Fußpfette mit 60% angesetzt. Wenn ich ein 1m langes Stück Eisen auf mit 4cm Gefälle vorne und hinten auf eine Waage lege, dann muss die untere Waage einen höheren Wert anzeigen als die obere. So mein Gedankengang - ich habe das aber nie verifiziert.

Größere Dimensionen in der Höhe bringen immer mehr Stabilität (für den Fall hier) als größere Dimensionen in der Breite. Mir war 12cm für so eine Konstruktion zu "spillern", sodass ich auf 16cm gegangen bin.

Wenn du deine Pfosten einrückst dann wird die Last, die auf das frei-tragende Mittelteil der Fußpfette wirkt, natürlich auch kleiner da dies bereits durch den Steher aufgenommen wird. Dazu gibt es die recht hilfreichen Besselpunkte (nur so als Tip).

Hat sich die nachträgliche Höhenverstellbarkeit bei dir gelohnt oder ist das nichts, worauf man bei der Recherche zwingend Rücksicht nehmen muss ?

Wenn man von vornherein genau arbeitet, dann brauch man das nicht. Ich habe die beiden Fundamentträger an der Fußpfette befestigt und alles fein ausgerichtet, dann viel Beton ins Loch, 3-4 Tage warten, Fußpfette abschrauben, fertig. Ich würde aus optischen Gründen keine H-Träger für den Bau nehmen. Die Wangen stören auch, wenn man noch mal etwas an die Steher anbauen möchte.

Ich habe auf deinen Bildern auch nochmal im Detail die Verlegeprofile angeschaut. Du hast sie in der Tat bis ganz vorne rausgezogen. Das sind immer die Details, die einem dann erst beim Zusammenbau auffallen :emoji_wink:. Nur mal für die Optik: Wie weit ragen sie über die Fußpfette drüber ? Sind das auch so ca. 5cm, mit denen ich derzeit plane ?

Ja, das sind bei mir glaube ich 4-5cm - ungefähr so, dass sie in eine Dachrinne tropfen würden (bzw. das Wasser). Es wäre sinnvoller gewesen sie noch 2-3 cm länger zu lassen, da man mit dem Rinneisen ja weit genug von der Pfette wegkommt - zu nah ist doof. 5cm ist in meinen Augen das Mindestmaß.

Wie sieht das bei dir bei Regen aus ? Läuft das Wasser einfach an der Glaskante runter, oder planst du, noch eine Regenrinne vor die Pfette zu setzen und das Wasser an einem der Pfosten runterzuführen ?

Ja, ich plane noch eine Regenrinne. Momentan tropft es aber einfach ab.

Du sagst, du hast die Pfosten angeschrägt und die Pfette mit Gefälle aufgelegt. Auf deinen Bildern sieht man es nicht, aber wirkt die Fußpfette dadurch in der Realität nicht "schief" ? Ich überlege auch, ob sich dadurch die Sparren ggf. schwieriger/nicht mit den von mir angedachten Holzverbindern einsetzen lassen, wenn deren beiden Kopfseiten nicht mehr genau parallel zueinander sind. Was war für dich der ausschlaggebende Grund, das so auszuführen ? Wegen der Verlegeprofile und weil du dann die Sparren dadurch nur einseitig anschrägen musstest, oder gibt es noch andere Gründe ?

Zum Optischen: Puh, sieht man das? Ich würde sagen ja, wenn man darauf achtet. Wer nicht darauf achtet sieht das nicht. Das sind 8mm Gefälle auf 16cm "Pfosten". Die äußeren Sparren werden auch noch mit einem abgekantetem Blech verkleidet, sodass die "schiefe Pfette" dann noch weniger auffällt da das Blech auch die Pfette abdeckt.

Was war der Hauptgrund? Das ist relativ einfach. Wenn ich die Pfette waagerecht auf die Pfosten gesetzt hätte, dann wäre ohne weitere Maßnahmen das Glas "in die Pfette gelaufen", da das Glas ja 8mm Gefälle an der Außenkante der Pfette zurückgelegt hat. Die Option wäre also gewesen die gesamte Pfette zu hobeln / abzurichten, sodass das Glas fein auf der Pfette weiterlaufen kann. Die Arbeit habe ich mir gespart. Die andere Option wäre gewesen, mit dem Sparren 8mm höher an die Pfette zu laufen, dann habe ich aber einen "Versatz" zwischen Sparren und Pfette - das wollte ich aus optischen Gründen nicht - daher Pfette "schief" auflegen. Von der Innenseite (also auf der Terrasse sitzend) sieht man das nicht - und selbst wenn: Ich finde man kann das gut erklären.

Stimmt, zum Thema Befestigung der Pfetten an den Pfosten hatte ich auch schon recherchiert, aber das im ursprünglichen Thema vergessen. Drauf gekommen bin ich durch die Suche nach Alternativen zum Kopfband und gefunden habe ich eine Lösung von Spax (1x HI.FORCE Tellerkopfschraube + 4x IN.FORCE Zylinderkopfschrauben), die wohl sehr stabil ist

Ja, das schreibt Spax und das wollte ich auch erst glauben. Das ist schon eine stabile Verbindung, das stimmt. Das ist aber lange keine so stabile Verbindung wie mit einem Kopfband. Bedenke auch, dass du bei einem 12er Pfosten mit 5 Schrauben schon recht "eng" beieinander bist.

Beleuchtung:
Super hinweis, habe ich bislang gar nicht auf dem Schirm gehabt.

Ja, das sollte man im Vorfeld einmal durchplanen, sonst wird es später sehr schwierig.

Gruß,
Moritz
 
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Todde

ww-birnbaum
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Hallo thing,
unsere Terrassenüberdachung hat etwa die gleiche Größe. Bei uns hat es ein erfahrener Zimmermann gemacht und folgendes gebaut (Ziel war ausreichend Durchgangshöhe und nur 2 Pfosten, damit der Blick in den Garten offen bleibt):
4
Maße: 6 m überspannt, 4 m tief
Fußpfette: 24 x 12 cm (kein Überstand nach außen - biegt sich nach 4 Jahren kein bischen durch)
Pfosten: 12 x 12 cm
Sparren: 18 x 8 cm
Glas: Verbundsicherheitsglas 10 mm

Gruß, Todde
 

falco

ww-robinie
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Ohne auf die Statik dort weiter einzugehen (wenn du konkrete Fragen hast würde ich empfehlen diese so kurz und prägnant wie möglich zu formulieren, ich persönlich kann mich nicht damit anfreunden immer diese Romane zu lesen) was mir bei den Bildern aufgefallen ist und du schon als Problem erkannt hast: Deine ermittelten Lasten sollen eine Streckenlast werden. Du rechnest einfach deine vollständige Last zusammen und legst diese auf JEDEN Meter des Trägers, dass das zuviel ist ist nicht verwunderlich. Beispiel Schnee: 156,4kg/m² x 4,65m (Tiefe) x 0,5 (deine 50%) = 364 kg/m Das entspricht deiner Streckenlast Schnee für deinen Träger und nicht zwei to.

Nochmal zur Schneelast: Woher kommen die 156,4 kg/m²? Du wohnst in Celle/Niedersachsen? Dann würde ich mit si=68kg/m² rechnen.
 

peter bussmeyer

ww-buche
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Hallo Thing,
Du weißt schon, dass (zumindest bei uns in Hessen) so eine Terrassenüberdachung bauanzeigepflichtig ist und Du eine statische Unbedenklichkeitsbescheinigung brauchst? Ist das abgeklärt?
Hinsichtlich der Schneelast liegst Du deutlich zu hoch. Auf Deinen Wert kommst Du noch nicht mal in Reit im Winkel.
Übrigens ist auch die Anmerkung von "das Moritz" nicht richtig, dass bei Dachgefälle auf der unteren Pfette mehr Last ankommt als auf der oberen. Vertikale Lasten werden vertikal abgetragen. Schub (z.B. aus Windlasten) wird durch die Horizontalverankerung (z.B. ggf. an der oberen Pfette und über Diagonalen) aufgenommen. Wenn das nicht funktioniert, haut die ganze Überdachung ab.
Ich empfehle: Statiker oder erfahrenen Zimmermann fragen.
gruß
Peter
 

DasMoritz

ww-robinie
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Ein Tipp noch:

Mir ist heute bei den sehr warmen Temperaturen aufgefallen, dass sich in dem Feld zwischen Sparren / Fußpfette / Sparren Insekten ansammeln, und zwar nicht wenige.

Die Insekten finden den Weg nicht mehr raus da sie immer nur nach oben zum Licht fliegen.

Optionen: Zwischen Pfette und Glas Luft lassen oder aber das Glas anderweitig belüften. Die Tiere mögen anscheinend die stehende Wärme...
 

andama

ww-robinie
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Ich frage mich, wozu braucht man eine so aufwändige Terrassenüberdachung?
Wenn es richtig regnet wird es kalt und man geht rein und der Wind kommt immer von der falschen Seite . Zudem macht die Überdachung den Wohnraum dunkler, das Glas auf der Überdachung mit wenig Gefälle verschmutzt viel zu schnell und lässt sich nur mit viel Aufwand reinigen. Wer macht das wenn ich älter bin??? Es kostet zuviel Geld und die Stunden der Nutzung sind nur in der warmen Jahreszeit und dann auch nur wenig. Kann sich so was lohnen? Fragen über Fragen, die man mit 30 sich nicht stellt.
 

DasMoritz

ww-robinie
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Moin,

das ist eine Art Glaubenssache oder? Ich bin mit zwei Überdachungen bei meinen Eltern aufgewachsen, wir saßen dort auch im Herbst oder im Winter.

Gegen Kälte und Wind kann man sich gut anziehen oder etwas warmes trinken, bei Regen wird es schon ungemütlicher...

Ich persönlich finde das sehr angenehm.
 

Holz-Fritze

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Dann noch eine Sache zur Schneelast: Ich habe bei uns beim Bauamt die Information bekommen, dass man als Privatperson ohne Berücksichtigung der Schneelast bauen darf, da man als Privatperson den Schnee ja auch abkehren könnte.

Das würde ich mal stark anzweifeln.
Irgendwie gruselig in Zeiten des Internets meint jeder einen Standsicherheitsnachweis mal eben so aus den Händen zu schütteln.
Zumindest eine Überprüfung ohne schriftlicher Ausarbeitung würde ich bei so einer Terassenüberdachung mit VSG machen lassen.

Denkt mal darüber nach wenn dir die VSG Scheiben mal runterkommen sollten. Bei dem Eigengewicht......
 

IngoS

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Ich habe bei uns beim Bauamt die Information bekommen, dass man als Privatperson ohne Berücksichtigung der Schneelast bauen darf, da man als Privatperson den Schnee ja auch abkehren könnte.

Hallo,

wie kann man nur an der Standfestigkeit eines Bauteils sparen, das ist mir unbegreiflich. Ausreichende Stabilität ist ja kaum teurer und die Arbeit für den Aufbau ist gleich.
ich habe mir beim Gewächshauskauf extra ein Modell ausgesucht, welches 150kg/qm an Schneelast aushält. Da gibt es ja tatsächlich Modelle, bei denen schon im Prospekt steht, dass Schnee ständig abgefegt werden muss, nein Danke.

Gruß

Ingo
 

DasMoritz

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Hallo,

wie kann man nur an der Standfestigkeit eines Bauteils sparen, das ist mir unbegreiflich. Ausreichende Stabilität ist ja kaum teurer und die Arbeit für den Aufbau ist gleich.
ich habe mir beim Gewächshauskauf extra ein Modell ausgesucht, welches 150kg/qm an Schneelast aushält. Da gibt es ja tatsächlich Modelle, bei denen schon im Prospekt steht, dass Schnee ständig abgefegt werden muss, nein Danke.

Gruß

Ingo

Grundsätzlich gebe ich dir Recht, aber:

Bei mir ging es um die Dimensionierung der Fußpfette.

Ich kann unter die Fußpfette mittig einen Balken stellen, sodass beim Durchbiegen der Fußpfette die Schneelast in den Boden eingeleitet wird und die lichte Weite halbiert wird.

Das ist mir für deinen einen Fall der Fälle in X Jahren lieber, als eine extrem groß dimensionierte Fußpfette oder permanent ein dritter Pfosten der mittig im Bild steht.

Das würde ich mal stark anzweifeln.
Irgendwie gruselig in Zeiten des Internets meint jeder einen Standsicherheitsnachweis mal eben so aus den Händen zu schütteln.
Zumindest eine Überprüfung ohne schriftlicher Ausarbeitung würde ich bei so einer Terassenüberdachung mit VSG machen lassen.

Denkt mal darüber nach wenn dir die VSG Scheiben mal runterkommen sollten. Bei dem Eigengewicht......

Das Glas hat einen Einstand von guten 2cm je Seite, ebenfalls liegt unterhalb des Glases die Wandpfette und die Fußpfette - das Glas kann also faktisch nicht durch die Konstruktion "fallen".

Da mir eine VSG Scheibe kaputt gegangen ist: Zwischen den Scheiben ist 0,76mm Folie verbaut die selbst bei einer umgefallenen Scheibe nicht gerissen ist. Wir haben die Scheibe mit mehreren Leuten "zusammenfalten" müssen damit die in den Anhänger passt. Ich glaube der Fall ist dann doch etwas "konstruiert".
 

Holz-Fritze

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Da mir eine VSG Scheibe kaputt gegangen ist: Zwischen den Scheiben ist 0,76mm Folie verbaut die selbst bei einer umgefallenen Scheibe nicht gerissen ist. .

Das darf die ja auch nicht, deswegen ist es ja VSG. Aber nicht bei jeder Kostrunktion ist es sichergestellt, dass die Scheibe nicht rauskippt.
Ich habe mal beruflich mit Überkopfverglasungen zu tun gehabt und ich weiß das die Norm gegen herausfallen/ kippen einiges gefordert hat.
An vieles denkt man als Hobbyist nicht.
 
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magmog

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Guuden,

0,76-er Folie gibt's nur, wenn ausdrücklich bestellt.
Sonst wird 0,38-er Folie geliefert.
Die Glashändler haben Programme und rechen einem das kostenlos bei der Angebotserstellung!

Zu statische Themen und zum Baurecht äußere ich mich hier grundsätzlich nicht,
es gibt hier viel zu viele, die sich viel zu ahnungslos äußern.
 
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raziausdud

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Hallo Andama;

Ich frage mich, wozu braucht man eine so aufwändige Terrassenüberdachung? usw....

Über aufwändig könnte man ja noch streiten, aber warum nicht jedem das Seine? Aber über Terrassenüberdachung nicht, zumindest nicht so....

Die ist zB konstruktiver Holzschutz für die drunter stehenden Holz-Gartenmöbel. Auch für Nicht-Holzteile ist trocken stehen nicht von Nachteil, Gartenliegen, Werkzeug, das man morgen wieder braucht, etc. Unsere Tomatensetzlinge fühlen sich da z Zt sichtbar wohl. Und nach einem Regenschauer ist meist alles trocken, kann gleich wieder genutzt werden, man sollte es nicht glauben. Druntersitzen tun wir auch gern, gegen Zugluft kann man Stoffe oder Vertikal-Markisen einsetzen, Falttüren/Faltwände oder sonstiges höherwertiges. Selbst unsere beiden Katzen lieben die Überdachung innig, die eine scheint gar das Prasseln des Regens zu mögen, kann aber nicht sprechen. Im Winter ist es so wie Du es beschreibst, da haben wir aber schon ein schönes halbes Jahr mit Überdachung hinter uns - und freuen uns aufs nächste halbe Jahr. Ach nee, da freut sich das Brennholz still vor sich hin, trocken zu liegen (Gedanken eines über 60-jährigen).

Rainer
 
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andama

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Hallo Rainer,
wie ich schon in vielen Kommentaren geschrieben habe, halte ich nichts von Terrassenüberdachungen, da diese meiner Meinung immer einen Kompromiss darstellen, den ich nicht eingehen möchte.
Terrassenüberdachung mit einen festen Dach verdunkeln den Wohnraum, Überdachungen mit Glasdach sind im Sommer bei Dauersonnenschein ohne Beschattungen nicht nutzbar, Glasdächer mit wenig Gefälle verschmutzen viel zu schnell und sehen schnell unansehnlich aus. Wer soll das immer reinigen, ohne sich in Gefahr zu begeben. Zum Brennholz unterstellen und als Wohlfühlbereich für Katzen kann ist das sicher ok, ist das der Sinn?
Wenn ich unter einem Dach geschützt sitzen möchte, würde ich mir lieber einen frei stehenden Pavillon bauen, da ich damit keinen Kompromiss an meinem täglichen Wohnumfeld eingehen muss.
 

raziausdud

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Hallo Andreas,

Ja na klar, ich gestehe Dir Deine Meinung zu, aber in seiner Einseitigkeit und im Nur-Nachteile-Sehen hatte ich es - wenn ich ehrlich bin - schon als zumindest teilweise polemische Äußerungen verstanden - und meine Ansicht dazu ebenso einseitig im Vorteil-Sehen und - auch das gebe ich gerne zu - auch teiweise ein wenig polemisch übertrieben geschrieben. Aber ganz klar um auch zu zeigen, dass andere Ansichten der Sache möglich sind.

Aber ernsthaft zur Sache: wieso Kompromiß? Eine Überdachung hat, das wollte ich ganz nebenbei beschreiben, klar umrissenene Möglichkeiten. Vor allem meiner Meinug nach : man hat die Möglichkeit, einen Teil des Lebens nach draußen zu verlagern, von mir aus auch gern das Draußen ein wenig gegen das Wetter zu schützen. Der nächste Schritt, etwa ein Wintergarten, ist das eben nicht. Sondern umgekehrt erweiterter Wohnraum, innen, nicht draußen, oft mit anderen Vorteilen, viel mehr Licht, absolut unabhängig von Außenbedingungen, eventuell mit Heizung. Etwas ganz anderes. Über höheren Aufwand, höhere Kosten sind wir sicher einig.

Und ein Pavillon, den Du nennst, ist, wenn Du einen offenen meinst, doch nichts anderes als eine Überdachung, nur halt freistehend. Ich sehe darin den einzigen Unterschied zur Überdachung am Haus. Wenn Du einen geschlossen Pavillon meinst, mit Fenstern und Türen, dann ist das meiner Meinung nach wie mit dem Wintergarten. Etwas ganz anderes.

Ich hoffe, dass unser kleines Tasten-Scharmützel zu etwas mehr Differenzierung beigetragen hat.

Rainer
 
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