Gestockte Eichenmaserknolle stabilisieren ohne Vakuumkammer?

derboiderG

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Also och würd gern eine gitarre aus einer großen scheibe einer maserknolle bauen. stabilisieren ist hier warscheinlich nötig wegen der stockung durch einen pilz, jedoch wüsste ich nicht wo man eine vakuumpumpe in passender größe finden könnte, wobei diese wohl auch unermesslich teuer wäre. Zersägen möcht ich die scheibe auch nur sehr ungern! Meine frage desshalb: kann och das auch ohne vakuumpumpe machen? wenn ja wie? bin auf dem gebiet leider sehr unerfahren
 

damadi

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Thomas-Pumpe auf ebay: 100€
p.s. ich dachte es wäre Birke/Buche? :emoji_wink:
 

Boshu

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wenn es trocken ist: aufsaegen und mit stabiler duenner Mittellage als Dreischichtplatte verleimen. Auf die gewuenschte Dicke runterkalibrieren auf jeder Seite. Kann mir nicht vorstellen, dass es am Stueck nicht reissen wird als Gitarrendecke, wenn es nicht stabilisiert wird. Wenn es allein schon das aufsaegen ueberlebt..
 

seschmi

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Das ist keine Eiche, sondern, wie im anderen Thread erwähnt, entweder Buche oder Birke (ich tippe auf Birke). Ist aber für das weitere Vorgehen erstmal egal. Gestockte Birke sieht gut aus, ist aber erstmal nichts besonderes - Birkenstämme liegen ja massig im Wald rum, weil das Holz wenig kommerziellen Wert hat (eigentlich nur als Brennholz, und auch da nicht erste Wahl). Die sind alle mehr oder weniger gestockt, wenn sie länger als drei Monate draußen liegen. Schwierig ist es, genau das richtige Ausmaß der Stockung zu erwischen, so dass sich die schwarzen Randzonen zwischen den einzelnen Pilzen schon gebildet haben, aber das Holz noch fest ist.

Stabilisieren hört sich zwar gut an, wird aber normalerweise eher bei deutlich kleineren Stücken gemacht (Messergriffe oder Kugelschreiber). Wenn man überhaupt ein Stück dieser Größe erfolgreich stabilisieren kann, dann mit viel Erfahrung. Ich habe selbst sowas noch nie gemacht, sehe es aber manchmal bei Drechslern, und selbst bei kleinen Stücken und erfahrenen Anwendern wird es nicht immer was. Griffschalen oder Kugelschreiber kriegen ja auch immer einen Metallkern (Klinge oder Rohr), so dass das Holz nichts tragen muss.

In jedem Fall muss es erstmal ganz trocken sein. Ist es das? Das Harz muss ja das Wasser im Holz ersetzen, das geht nur, wenn das Wasser vorher raus ist. Empfohlen wird 5% Holzfeuchte oder weniger, das schafft man ohne Trockenkammer praktisch nicht, aber einige Monate in zentral beheizten Räumen sollte es schon gelegen haben. Unbeheizt reicht nicht.

Hast du schon einmal eine Gitarre gebaut? Wenn das Deine erste ist, würde ich nicht ausgerechnet mit dem schwierigsten Holz starten, sondern mit einem "normalen" Holz. Ansonsten stimme ich Boshu zu: Ich würde auch eine dünne Scheibe mit der Bandsäge absägen und auf eine Trägerplatte aufleimen, also etwa wie ein Sägefurnier.

ich gehe mal davon aus, dass es eher um eine E-Gitarre geht, eine Akustikgitarre kann ich mir mir aus so einem Material kaum vorstellen - da müssen ja auch die Schwingungseigenschaften stimmen. Ich würde erwarten, dass sich stabilisiertes Holz da wie Plastik verhält. Das wird auch nicht die Festigkeit kriegen, die Du brauchst, um es alleine zu verwenden, ohne es irgendwo aufzuleimen.

Ich stelle mir das so etwa wie WPC vor - wenn ich gegen ein Stück WPC klopfe, habe ich nicht den Eindruck, dass man daraus Instrumente bauen kann. :emoji_slight_smile:
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Und bleischwer wird das Teil werden, dein Rücken wirds dir danken...Gitarren werden fast immer aus besonders leichten Hölzern gebaut, und nicht aus solchem Klump.
 

SteffenH

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Gitarren werden fast immer aus besonders leichten Hölzern gebaut, und nicht aus solchem Klump.
Heutzutage werden Gitarren, insbesondere E-Gitarren aus allen dekorativen Hölzern hergestellt, die es gibt:
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würd gern eine gitarre aus einer großen scheibe einer maserknolle bauen. stabilisieren ist hier warscheinlich nötig wegen der stockung durch einen pilz

Du hast da eine Hirnholz-Scheibe, die ist prinzipiell extrem instabil, auch ohne Pilz. Auch nach dem Stabilisieren wäre ich skeptisch. Vielleicht als Top, also quasi Dickschichtfurnier auf einem Trägerholz.
 
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