Gesellenstück - Hallo zusammen

BTMP

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Hallo alle miteinander,

wie man dem Titel entnehmen kann, bin ich gerade dabei mein Gesellenstück zu fertigen und brauche ein paar Tipps und Kniffe...

im Moment beschäftigt mich am meisten die Oberflächenbehandlung. leider ist meine Holzauswahl wohl nicht die Glücklichste gewesen beim Händler, und ich wurde trotz meiner Aussage, dass ich unbedingt gutes Holz für eine große Fläche brauche, schlecht beraten. Kenne mich leider nicht sehr gut aus, konnte auch niemanden aus dem Betrieb mitnehmen, der sich gut damit auskennt. Es ist sehr viel weg gefallen (natürlich bei Eiche wegen dem Splint, dennoch...) durch Trockenrisse und andere Unreinheiten... Nun sind viele Farbunterschiede im Holz zu erkennen...

Es handelt sich um 800mm tiefe Leimflächen in Eiche Massivholz

gibt es Möglichkeiten die unterschiedlichen Farbtöne zu egalisieren, wenn ja, wie sehen diese aus, sind sie auch zeitlich human?



ich bitte Euch um Hilfe...

vielen Dank,

mfg BTMP
 

SteffenH

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Ich finde, eine Massivholzfläche darf ruhig etwas lebhaft aussehen. Hast du schon mal probiert wie es aussieht wenn man das Holz etwas anfeuert (nassmachen)? Stell doch mal ein Bild ein falls möglich.
 

BTMP

ww-pappel
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hey Steffen,

habe das Massivholz heute verleimt, ist erst morgen früh möglich... und leider auch erst als es zu spät war gemerkt, dass die Flächen (Seiten und Arbeitsfläche) [es wird ein Tisch] nicht ineinander laufen, durch die abgefallenen Stücke... habe einfach Bedenken, dass der Prüfungsausschuss mir am Ende ordentlich Punkte dafür abzieht...

werde hoffentlich morgen Fotos machen können, auch angefeuert!


Danke schon mal für die erste Beruhigung...
 

Sägenbremser

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Guten Abend BTMP
wenn es ganz schlimm sein sollte, bleibt dir noch Bleichen und danach wenn es
die Zeit erlaubt- trocken Räuchern, wenn es knapp wird- das ganze in Nass.

Nebenbei mal, du erklärst dem Holzhändler was gutes Holz ist, du bist auch später
bei deinem Kunden dafür verantwortlich wie das Holz daher kommt, nicht der Händler.
Der ist dein Lieferant und kann sich eigentlich schon darauf verlassen, daß du weisst
was du nach Augenschein kaufen willst. Aber jetzt geht es erst mal um deinen Tisch
und alles andere sollte dir egal sein.

Viel Glück und liebe Grüsse, Harald
 

Hamburger Jung

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Ich bin mir da nicht so sicher, ob man einem Lehrling für das Gesellenstück raten sollte die Eiche zu Bleichen. Gerade bei Eiche ist das nicht ganz ohne, denn die kann ganz schnell mal strohig werden. Dann sieht das auch nach dem Räuchern nicht mehr gut aus.
 

Sägenbremser

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Hallo Hamburger Jung
da gebe ich dir schon Recht. Nur soll er merken, daß es fast immer eine Lösungen
geben kann falls es wirklich so ein schlimmes Holz seien sollte. Aber jetzt werden
wir erst einmal Bilder vom verleimten Holz sehen denke ich und dann weiter sehen.

Liebe Grüsse, Harald
 

Hamburger Jung

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Hallo Harald,
ich wollte Dich da überhaupt nicht belehren.
Ich denke bloß daran, das man einem Lehrling beim Gesellenstück nicht mit zu vielen Möglichkeiten verwirren sollte.
Ich bin in unserem Bezirk BLM und bin daher oft mit Fragen konfrontiert, die aus der Verunsicherung der Prüflinge resultiert. Daher neige ich dazu den zukünftigen Gesellen mental unter die Arme zu greifen und möglichst wenige Alternativen aufzuzeigen.
Immer hin ist er ja schon am bauen und somit hat er die Oherflächenbehandlung ja schon fest gelegt.
 

beppob

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oberfläche

guten abend.

beim oberflächenkurs war die erste frage: "ab wann beginnt denn die Oberfläche"

beim furnieren, beim schleifen, beim beizen, oder, oder, oder...

nein, bei der holzauswahl !!!

schon traurig, wenn chef's und meister und berufsschullehrer ihre Schützlinge da so alleine lassen, daß diese nachts noch im Internet nach lösungen suchen müssen.

aber bleichen und räuchern, wenn man noch nie gemacht hat, würde ich auch nicht unbedingt am Gesellenstück ausprobieren.

hilft dir, btmp, jetzt auch nicht weiter, aber ich möchte jetzt keine ferndiagnose abgeben. schick morgen mal die bilder,

gruß aus dem oberallgäu,
beppo
 

Hamburger Jung

Gäste
guten abend.


schon traurig, wenn chef's und meister und berufsschullehrer ihre Schützlinge da so alleine lassen, daß diese nachts noch im Internet nach lösungen suchen müssen.

gruß aus dem oberallgäu,
beppo

So ein Stuss,
in der Planungsphase erhalten die Lehrlinge alle erdenkliche Hilfe. In der Schule fangen sie an zu Planen und können dem Lehrer Löcher in den Bauch fragen. Die Lehrer and der HH Berufsschule gehen auch aktiv auf die Prüflinge zu.
Auch die Meister / Chefs machen meiner Ansicht nach zum größten Teil eine gute Arbeit.
Wenn ich die Prüflinge beim bauen des Gesellenstückes besuche, unterhalte ich mich auch mit ihnen und den Meistern. Da Merkt man sehr schnell, das die meisten Chefs sich sehr wohl mit dem Gesellenstück des Lehrlings auseinandergesetzt haben und die Prüflinge das auch zu schätzen wissen.

Ps. Die Oberflächenbehandlung fängt eindeutig beim schleifen an .
 

magmog

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guude,

die oberflächenbehandlung
beginnt bei der holz- bzw
furnierauswahl an.

aus astiger bauhozfichte kann ich
kein pianolackmöbel
fertigen!

in diesem punkt hat dieser prüfling
keine besonders gute fachkenntnis gezeigt.

leider leider, aber es ist so.

ich habe meine azubis immer angehalten
stücke zu bauen, die sie beherschen oder
zumindest vorher unbekannte details
zu probieren und das material frühzeitig
zu beschaffen.

das mit dem unterstützen ist eine
problematische sache, zum einen
soll selbstständiges professionelles beherschen
des grundhandwerks nachgewiesen werden.

andererseits wird die messlatte durch reichliches
mithelfen des ganzen betriebs so hochgelegt,
dass ein sauber und dem plan entsprechendes
einfaches werkstück häufig unter wert beurteilt wird.

ich habe unseren prüfungsauschuß schon mehrfach
aufgfordert, eidesstattiliche erklärungen über
die fertigungszeit und die eigenständigkeit zu
verlangen, wurde immer abgebügelt.

interessanter weise von den funktionsträgern
der innung, deren azubis häufig unglaublich
schwierige teile vorstellen. :emoji_wink:)
 

SteffenH

ww-robinie
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ich habe unseren prüfungsauschuß schon mehrfach
aufgfordert, eidesstattiliche erklärungen über
die fertigungszeit und die eigenständigkeit zu
verlangen, wurde immer abgebügelt.

Ich bin schon lange der Meinung, dass die Praxis des "Stücke bauens" vollkommen unzeitgemäß ist. Das gibt es in kaum einem Handwerk noch. Damit einher gehen zudem eine Menge potentiell rechtsrelevanter Einwände, die teilweise schon Grundrechte berühren, Stichwort Gleichbehandlung, Chancengleichheit etc...Was da teilweise für Sachen gebaut werden (und im Vorfeld genehmigt werden) ist unglaublich. Und in der Abnahme steht dann daneben das einfache Kiefernschränkchen vom Azubi aus der Kunststoffenster-Bude.
 

TheWoodTinkerer

ww-eiche
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Wer sich durchschummelt wird später bestraft, der eidesstattliche Beobachter neben der Werkbank wäre aber etwas befremdend!

Hat der junge Geselle denn noch Abschnitte von seinen Leimholzplatten? Soll er doch daran die Vorschläge ausprobieren. Ich werfe noch pigmentiertes Hartöl ins Rennen ...
 

Mitglied 42582

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Das eigentlich Problem sind die Möglichkeiten durch CNC usw.
Es werden oft genug Stücke komplett auf dem Computer geplant, die ohne hauptsächlich Computer-gesteuerten-Maschinen-Einsatz in der vorgegebenen Zeit gar nicht zu schaffen wären. Aber das eigentlich schlimme ist, das die Stücke immer komplizieter werden, aber das handwerkliche Können dennoch auf der Strecke bleibt.
 

silky1881

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Hallo
meine Gesellenprüfung ist nun schon ein paar Jahre her und ich muß sagen ich hatte von meinem Meister gar keine Hilfe bekommen. Im Gegenteil. Ich konnte kaum üben, da er sich ein altes Haus gekauft hatte und ich bei den Renovierungsarbeiten helfen mußte (Tapeten von den Wändne kratzen).

Ich wollte unbedingt ein Möbelstück aus Wenge fertigen, damit es zu meiner restlichen Einrichtung paßt. Das Holz hat, wie ich nun weiß, ja so wirklich seine Tücken. Besonders diese gelblichen Verfärbungen haben mir damals wirlich Kopfzerbrechen bereitet. Als ich mein Holz zugeschnitten habe (war alleine in der Werkstatt und kämpfte mit der 6 Meter Bohle) stellte ich schnell fest, daß ich nicht genügend braunes Holz für alle Teile zuschneiden konnte. Habe dann lange rumgefummelt und schließlich alle sichtbaren Teile und die Schubladenfronten in einigermaßen braunem Holz bekommen. Das Problem war nun, daß Wenge ja später wieder heller wird. Mein Meister hatte dafür keine Lösung, aber ein Kollege von ihm riet mir dann eingefärbtes Öl zu nehmen. Hat wirklich gut geklappt.

Als der Schrank dann endlich fertig war hatte ich gelbe Schubkästen Innenteile (da konnte auch das Öl nichts ändern) und da die Zeit ja begrentzt war konnte nach dem Ölen der Schrank innen ja auch nicht auslüften. Der Ölgeruch ist nach 5 Jahhren immer noch da. Den Korpus hatte ich komplett von Hand mit Schwalben gezinkt (wurde aber nicht gewertet, weil mein Meister mir gesagt hatte ich sollte schon vor der Prüfung die Zinken anzeichnen. Schubkästen habe ich auch gezinkt und habe die Anzeichnung vor Ort gemacht. Die Prüfer hätten also sehen können, daß ich das Anzeichnen selber gemacht habe. Aber es blieb bei der Nicht-Bewertung)
Habe aber trotzdem bestanden. Das Ende vom Lied ist aber, daß ich nicht mehr als Tischlerin arbeite. Es kommt nicht gut wenn man die Prüfung bestanden hat und am nächsten Tag nicht mehr zur Arbeit kommen muß, weil der Meister den Gesellenlohn nicht bezahlen will. Es gibt gute und schlechte Meister. Ich hatte definitiv Letzteres.

Wir mußten das komplette Gesellenstück im HBZ fertigen. Waren also immer unter Beobachtung und benutzten Maschinen die wir nur aus den paar Tagen Maschinenkurs kannten. Ein paar Kilometer weiter konnten die angehenden Gesellen in der Firma ihre Gesellenstücke fertigen. Bei dem Wettbewerb die gute Form könnt ihr ja mal raten wer immer auf den vorderen Plätzen vertreten war.
Meiner Meinung nach sollte das schon einheitlich sein.

Ich denke man sollte sich nicht verrückt machen. Wenn das Gesellenstück ansonsten keine Mängel hat ist ein kleiner Patzer in der Oberflächenbehandlung verschmerzbar. Wichtig ist doch, daß man die Prüfung besteht, oder will man unbedingt noch einen Wettbewerb gewinnen?!
 

HolzBergzicke

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guten Abend, mein Gesellenstück ist gebaut und wird morgen bewertet, die Theorie habe ich auch schon geschafft. Morgen habe ich mein Fachgesräch und übermorgen die Handprobe.
Ich habe wirklich angst vor der Handprobe, der Druck der da aufkommt, den verkrafte ich ganz schlecht. Meine Frage an euch, was passiert, wenn ich die Handprobe nicht zusammen gebaut bekomme und eine fünf erhalte, das Gesellenstück aber eine 2/3 ist, die Theorie ebenfalls 2/3 und der erste Fachgespräch eine 3. Falle ich dann trotzdem durch?
 

uli2003

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Die Handprobe ist kein Sperrfach, jedoch ebenso von der Theorie zu trennen.

Wenn du die Punkte beider Stücke zusammenaddierst und durch zwei teilst, musst du zum Bestehen mindestens 50% der maximal möglichen Punktzahl beider Stücke erreichen.
Handprobe 15% (ungenügend) + Gesellenstück 90 % (gut) = 52,5 % > bestanden (Praxis).

Mach dir keinen Kopf und geh locker an die Sache ran. Nicht zu viele Pausen machen, vorher alles gut planen, dann wird das schon.

Ich habe nächste Woche zwei Tage lang Fachgespräche...

Grüße
Uli
 

HolzBergzicke

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Danke für deine Antwort! Das liest sich beruhigend. Werde versuchen die Ruhe zu bewahren... wobei ich schon seit Tagen nicht mehr erholsam schlafen kann.... das gehört wohl dazu.

Andrea
 
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