Gesellenprüfung bestanden, und nun ?

fpaulus

ww-kirsche
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Was ich persönlich unfair fand, war dass mein Sohn teilweise Praktikas angeboten bekam, obwohl klar war dass der Betrieb dieses Jahr nicht ausbilden wird.
Was ich toll fand ist aber, dass er trotzdem auch diese Chancen genutzt hat weil er den Beruf lernen wollte und sich darüber im Klaren war, dass er als Hauptschüler mehr in die Eigenwerbung investieren musste, wie Studienabbrecher und Abiturienten.

Bei all seinen Tischlerpraktikas hat er keinen Pfennig Geld bekommen, bei seinem Schulpraktikum als Industriesteinmetz bekam er nach 3 Wochen 600,00 Euro bar auf die Hand (verdammt viel Geld für einen 15 Jährigen) und hatte eine Ausbildungsplatzgarantie. Und was hat er gemacht, sich danach erst Recht um eine Stelle als Tischler beworben, weil ihm Stein keine Freude machte.
Sei´s drum, er hat nun eine gute Ausbildungsstelle als Tischler und erlernt den Beruf nicht deshalb, weil er großes Geld verdienen will, sondern weil der Beruf im Spass macht.

Gleich nach der Ausbildung auf dicke Hose machen und mehr zu Fordern als zu geben, ist noch nie gut angekommen.

Liebe Grüße

Franz
 

Neige

ww-robinie
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Praktikas in Betrieben zu machen die nicht ausbilden halte ich nicht für unfair. Im Gegenteil, sie dienen dazu, jungen Leuten zu ermöglichen, einen Weg zu finden.

Ob ein Hauptschüler bei einigermaßen brauchbare Noten mehr Eigenwerbung braucht, ich glaub nicht so recht daran.

Schulpraktikas werden gefördert, heißt, der Betrieb bekommt Geld dafür. Ist also vom Betrieb her, salopp ausgedrückt, auch keine ...(mir fehlt jetzt die passende Formulierung).

Wie du selbst schreibst, er hat eine Lehrstelle gefunden die im anscheinend auch noch Freude bereitet, auch als Hauptschüler, Gratulation !!

1972 durfte ich auch als Hauptschüler meine Lehre als Schreiner beginnen. Holz hatte mich schon seit frühester Kindheit interessiert. Ausschlaggebend war u. A. ich wünschte mir einen Holzroller, sone Radelrutsch.

Gekränkt keinen bekommen zu haben, war mein Ziel, wenn ich groß bin, bau ich mir einen.

Die Jahre verstrichen, der Roller vergessen und Tischtennis war angesagt. So in der 7. Klasse wurde der Wunsch verfestigt, eine kaufen....nö, selber machen, blos wo. Also auf den Weg gemacht und Schreinerei gesucht. Jou hab se gefunden. Mein Anliegen, mit dem Duft von Holz in der Nase, das Singen einer Kreissäge und dem Dröhnen der Hobelmaschine im Ohr, hab ich die Tischtennisplatte völlig vergessen. Spontan fragte ich dem Meister, ob ich denn nach der Schule vorbei kommen könne, um etwas mit zu arbeiten. Anfangs Werkstatt kehren, Vesper holen, dann mal Rückwandplatte reinnageln....und so, um es abzukürzen, kam ich zu meiner Lehre.

Zwar arbeite ich mittlerweile in einem anderen Beruf, aber das Thema Holz (seit vielen Jahren nebengewerblich) wird mich ein Leben lang begleiten.
 

tract

ww-robinie
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Das hier die meißten AN gefrustet sind über Ihre Vergütung usw. ist mir klar. Hättet IHR in der Schule besser aufgepasst müßtet ihr nicht das tun was Ihr für euer Geld tun müßt.

ganz ehrlich, das ist doch Blödsinn
Als Tischler selbstständig erfordert einen Meisterbrief (oder Gesellenprüfung eine mindestens 6-jährige Tätigkeit in dem Beruf, davon wiederum mindestens 4 Jahre in leitender Stellung - mit Zeugnissen nachvollziehbar).

Es ging hier doch auch nicht um die grundsätzliche Vergütung, sondern um das Gebahren mit dem kostenlosen Arbeiten von einem Tag bis zu einer Woche (oder sogar noch länger).


Wenn ein Betrieb Mitarbeiter sucht, dann muß auch die Firma sich dementsprechend benehmen.
Es wurde argumentiert, der Betrieb müsse ja erstmal sehen ob der mögliche Mitarbeiter zum Team passt und qualifiziert sei - nun, die Frage kann man auch andersherum sehen: möchte ich in einem Betrieb anfangen, der mir von vornherein Unvermögen unterstellt?
Und läuft der Betrieb nicht Gefahr sich selber eine 'Auslese' herauszupicken, die vielleicht garnicht so toll ist - weil die tollen Leute sich eben nicht für lau verkaufen.
(genau so wie ein Betrieb sich nicht auf solche Experimente einlassen wird, wenn ein potentieller Kunde solche Vorschläge macht = erstmal eine Woche für lau arbeiten - mit dem Köder vielleicht dadurch einen größeren Auftrag bekommen zu können. Also z.B. dem Dachdecker sagen, er soll mit dem gestellten Material den First reparieren (ein kompletter Arbeitstag) und wenn mir seine Arbeit gefällt, laß ich ihn auch das Garagendach decken - wenn es mir nicht gefällt, dann Pech gehabt, die Arbeiten am First zahle ich dann natürlich trotzdem nicht)

Geschrieben stand hier was von ich muss merken das jmd Interesse am Betrieb und den Kollegen hat, erst danach kommt das fachliche.
Das bedeutet, trotzdem jemand es fachlich drauf hat, kann er nicht zum Betrieb passen und ist somit kein 'Kanditat'.
Das ist kein Problem.
Nur: wenn dieser Facharbeiter eine Woche lang seine Arbeitsleistung eingebracht hat - ohne bezahlt zu werden, hat der Betrieb dennoch diese erbrachten Arbeiten an den Kunden weiterverkauft.
Darf der dann nicht genommene Arbeiter z.B. wieder alle von ihm verschraubten Schrauben herausdrehen?


Dann das Argument des gerade ausgelernten Gesellen, der ja viel weniger kann als einer mit viel Berufserfahrung.
Das ist so eine Sache.
Das kann richtig sein und stimmen, muß aber nicht.
Denn es kommt auf die Ausbildung an - wenn in der schul. Ausbildung oder im Ausbildungsbetrieb an modernen Maschinen ausgebildet wurde, z.B. an CNC-Maschinen, dann macht der gerade ausgelernte Facharbeiter dem älteren ohne Ende was in diesem Bereich vor - und das kann auch auf andere, 'konv.' Bereiche zutreffen.
Die Betriebe sind nämlich oft sehr verschieden was Ausstattung und Möglichkeiten betrifft.
Mein erstes Ausbildungsjahr von dreien absolvierte ich damals z.B. als Berufsgrundbildungsjahr in der Berufsschule (Metallausbildung) - dort arbeitete ich an/mit Maschinen, die mein späterer Ausbildungsbetrieb und auch meine erste Arbeitsstelle nicht hatten. Wäre so eine Maschine angeschafft worden, hätte ich somit einen Vorteil gegenüber allen anderen dortigen älteren Gesellen gehabt.
Gleiches trifft auf 'Randbereiche' eines Berufsbildes zu - beim Tischler z.B. das Arbeiten mit Metallen, Kunst- oder Verbundwerkstoffen.


Abgesehen davon ist der Testzeitraum von einem Tag, bis hin zu einer Woche viel zu kurz um jemanden einschätzen und dessen Potential erkennen zu können.
Man hat da doch auch als Arbeit suchender keine Chance sich den Erfordernissen oder Anforderungen anpassen zu können.
Bestes Beispiel die Sache mit der durchgearbeiteten Pause: logisch macht es keinen guten Eindruck danach gleich am ersten Tag zu fragen, aber da gibt es eine kurze Erklärung warum es nicht möglich ist oder falls doch, unter welchen Voraussetzungen und damit ist die Sache geklärt.

Und ist nicht die Bezahlung der Hauptgrund für einen Mitarbeiter loyal die ihm übertragenen Arbeiten nach bestem Können durchzuführen?
Nach diesem Prinzip geht doch auch der Betrieb mit seinen Kunden um: wer sofort unaufgefordert eine Anzahlung leistet, wird ganz anders behandelt, als ein Kunde, der bereits bei der Auftragsvergabe das Feilschen anfängt.
 

Neige

ww-robinie
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@tract:
Meiner Meinung nach hinkt dein Vergleich.
Bewerbe ich mich als Schreiner in einem Holzverarbeitenden Betrieb, der sich ausschließlich mit der Verarbeitung von Rohstoffen beschäftigt, muss ich mich damit im Vorfeld beschäftigen. Es ist ein erheblicher Unterschied ob ich im Massivbau beschäftigt werden möchte, oder aber einen Betrieb wähle, der sich vorwiegend mit "genormter" Herstellung beschäftigt.

Du erwähnst CNC Maschinen und behauptest, das ein ausgebildeter Mitarbeiter einem erfahrenen Schreiner was vormachen kann. Mag sein, aber der, der nur an Maschinen ausgebildet wurde, kann keinem Schreiner was vormachen, außer Maschine zu bedienen. Ich selbst habe das erlebt. Sorry, um eine CNC zu bedienen, bedarf es bestenfalls einer Computerfachkraft, aber kein gelernter Schreiner. Brettel rein zu schieben und am Ende der Maschine wieder rauszuholen, dafür ist mir meine Lehre zu Schade.

Auf deine weiteren Ausführungen, bei allem Respekt, möchte ich nicht eingehen.
 

Mister G

ww-robinie
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Nun Frage ich mich langsam, ob das überall in den Tischlereien so ist ?

(…)

Wie handhabt ihr das in eurem Betrieb, verlangt ihr tatsächlich von einem Neuling ersteinmal ein paar Tage oder eine Woche ohne Vergütung zu arbeiten ?

Hallo Sephirothxxl,

nachdem ich hier so rund zwei Drittel der Beiträge gelesen habe und dabei langsam etwas ermüde, frage ich mich, wo denn nun Dein Problem liegt. Du hast Dich über die beiden Betriebe gewundert, hast hier nachgefragt, ob andere das auch so handhaben und darauf reichlich Antworten erhalten. Für mich folgt daraus die Konsequenz, dass all diese Betriebe für Dich nicht passend sind und Du als Mitarbeiter dort vermutlich eh nicht glücklich geworden wärest. Dann sei doch zufrieden, dass Du das so schnell herausfinden konntest.

Da hilft doch nur: weitersuchen, um den für Dich passenden Betrieb zu finden. Vielleicht reift dabei ja auch die Erkenntnis, dass das mit dem "verhandeln auf Augenhöhe" in Deiner Situation nicht ganz der Realität entspricht. Offenbar ist Dein Druck, eine Arbeitsstelle zu finden, doch etwas größer, als der Druck auf der Arbeitgeberseite, qualifizierte Fachkräfte zu finden… :emoji_wink:
 

tooljunkie

ww-kiefer
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Jo, und noch was zur Augenhöhe:
AG und AG sollten sich auf AUgenhöhe begegnen. Jeder will schliesslich etwas vom anderen und keiner der beiden kann ohne den anderen. Das ist nicht immer allen Beteiligten klar.
Man sollte das Geld zusammen verdienen.


so sieht´s aus

ob der te das jetzt alles so geschickt angestellt hat sei dahingestellt - in der
entlohnungsfrage hat er recht. juristisch und moralisch.

liebe betriebsinhaber, auch ich komme aus einer anderen branche, einer
ebenfalls unterbezahlten, wirtschaftlich schwierigen - aber wenn mir jemand
gnädig anbieten würde, mehrere tage oder gar wochen unbezahlt zu arbeiten
um meine charakterliche eignung zu testen, würde ich dem einen vogel zeigen.
egal für welchen job.
das beispiel, daß auch keine firma mal für lau eine woche innenausbau oder
klempnerei macht, um ihre qualität zu zeigen, sollte euch vielleicht zu denken
geben.
für das probearbeiten gibt´s die probezeit.
 

Mitglied 59145

Gäste
Mal zum Thema was Tischlereien so alles unentgeltlich tun:

-Angebote
-Muster von Oberflächen und verschiedenen Materialien
-Aufmass
-Beratung welches Material zu verwenden(meist im Angebot enthalten)
Etc.

Und vom sogenanntem "Lehrgeld" was jeder mal zahlt brauch man wohl auch nicht sprechen.

Mich stört halt das wieder nur schwarz und weiss gesehen wird!!!

Dann wurde auch noch angesprochen das man durch Probearbeiten die wirklich fähigen Leute vergrault, kann ich nicht bestätigen ebenso man würde in ein paar Tagen eh nicht feststellen können ob es passt oder nicht. Schlechte Erfahrungen mit AN sind nur vorgekommen wenn wir das nicht gemacht haben!!

Jemand der neu in einen Betrieb kommt verursacht Kosten. Ich sehe das so, er trägt seinen Lohn dazu bei und ich sorge dafür das er mglst viel von unserem Betrieb und den Kollegen mitbekommt!!

Ich finde das fair....

Eure Ausführungen sind teilweise so überspitzt, als ob man wen zur Probe beim Umzug engagieren würde

Es sollte halt ein testen für beide sein, eine Woche Laminat verlegen wäre echt nicht korrekt.

Man muss das im einzelfall betrachten, finde es vom Prinzip richtig....

Edit: Bei uns gibt es Unterschiede zwischen "Probearbeiten" und "Arbeiten"!

Gruss
Ben
 

tract

ww-robinie
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@tract:
Meiner Meinung nach hinkt dein Vergleich.
Mag sein, aber der, der nur an Maschinen ausgebildet wurde, kann keinem Schreiner was vormachen, außer Maschine zu bedienen. Ich selbst habe das erlebt. Sorry, um eine CNC zu bedienen, bedarf es bestenfalls einer Computerfachkraft, aber kein gelernter Schreiner. Brettel rein zu schieben und am Ende der Maschine wieder rauszuholen, dafür ist mir meine Lehre zu Schade. .

so als Beispiel:
Tischler- / Schreinerhandwerk im Saarland | Willkommen

und nur mal wenige Sekunden mit Google, passend zum Wohnort des Fragestellers, geschaut
BRIX. Ihre Tischlerei in Berlin Tempelhof. Mbeltischelrei Schreiner Bautischlerei Architektenberatung Reparaturen Innenausbau Holz CNC Brombel Meisterbetrieb

Die Welt verändert sich eben.
 

tract

ww-robinie
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Mal zum Thema was Tischlereien so alles unentgeltlich tun:
-Angebote
-Muster von Oberflächen und verschiedenen Materialien
-Aufmass
-Beratung welches Material zu verwenden(meist im Angebot enthalten)
Etc.

nicht vergleichbar, da es keine Dienstleistung ist, die ein Endprodukt zur Folge hat, mit dem der Kunde etwas anfangen kann.

Jemand der neu in einen Betrieb kommt verursacht Kosten.
Ich sehe das so, er trägt seinen Lohn dazu bei und ich sorge dafür das er mglst viel von unserem Betrieb und den Kollegen mitbekommt!!

Wie läuft das eigentlich ab? zahlst Du Sozialleistungen oder rein garnichts?

Anders formuliert: wenn man Dir etwa 1000 Euro in die Hand drückt, darf man in Deinem Betrieb eine Woche lang zuschauen ohne mitarbeiten zu müssen.
Eine entsprechende Annonce würde dann wie folgt aussehen:
Suche Tischler
kommen Sie vorbei und schauen Sie sich unseren Berieb eine Woche lang, für nur EUR 1000, an
Falls Ihnen unser Betrieb danach zusagt, entscheiden wir ob Sie eine Anstellung mit Probezeit erhalten
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Mit Verlaub, das artet aber schon
in reine Polemik aus was du da jetzt
von dir geben möchtest.

Hier stand mal am Anfang der Fragen
ein junger Mann, der sich einfach nicht
richtig bewertet/ eingesetzt fühlte.

Ob er unsere Bedenken in der Form ganz
umsetzen/nachvollziehen kann, wird sich
im weiteren Verlauf seiner Bewerbungen
bestimmt noch zeigen und ich hoffe er läßt
es uns bei einem Erfolg auch wissen.

Fand manche Antworten auch eher aus der
Kiste - wie sollte ich einen Mitarbeiter nicht
unbedingt suchen - aber was Ben dazu gesagt
hat, wäre für beide Seiten eine faire Lösung.

Ich stamme noch aus einer Zeit, in der es üblich
gewesen ist, in einem längeren Gespräch, zum
Teil auch am Telefon, seine Erfahrungen und auch
die nicht vorhandenen, klar zu umreissen und der
zukünftige Chef konnte sich daran sicher orientieren.

Wenn du da schon Mist erzählt hast, den du danach
nicht wirklich liefern konntest, war es nach einer
bezahlten Probezeit auch schnell vorbei mit deiner
Herrlichkeit. Zeugnisse gab es im Handwerk fast nicht.
Dein guter Leumund war die beste Bewerbungsform.

Will damit nur andeuten, das es für die von dir gemachten
Äusserungen sicherlich einen neuen Tread zu eröffnen
gäbe. Mich wirst du da aber nicht als Beantworter finden.

Liebe Grüsse, Harald
 

Mitglied 59145

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Ne nur zuschauen ist teurer, fehlt mir ja der Spass am Sklaventreiben.....:emoji_wink:

Glaubst du eigentlich wirklich wir machen das zum Spass oder um uns zu bereichern?

Gruss
Ben
 

tract

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Mit Verlaub, das artet aber schon
in reine Polemik aus was du da jetzt
von dir geben möchtest.

ich bin doch ganz sachlich: es wurde klar und deutlich geschrieben

der potentielle Bewerber soll seinen möglichen Lohn dafür opfern, daß er im Betrieb eine Woche mitarbeiten darf.
Somit im Umkehrschluß: Lohn direkt bezahlen und nicht mitarbeiten müssen - nur anschauen.

Eine Garantie zur Übernahme in ein Arbeitsverhältnis gibt es danach so oder so nicht, daher ist es keine 'win-win'-Situation, sondern der volle Vorteil liegt beim Betrieb.

Fair wäre, wenn beide Parteien Kompromisse machen, z.B. für die Testzeit xy % des späteren Lohns.

Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen:
ein Betrieb sucht Mitarbeiter und wenn sich dann Leute tatsächlich bewerben und zum Test ihre Arbeitskraft einbringen, wird das dann einzig als Belastung (deswegen vollständige Lohneinbehaltung) dargestellt.
M.M. nach geht das geradewegs in Richtung amerik. Verhältnisse, wo die Arbeiter auch noch ihr Werkzeug mitbringen müssen.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Ja so ist es wirklich, tract
du hast so etwas von klar und deutlich
an der Fragestellung vorbei geredet, deine
sicherlich auch eigenen Erfahrungen hier in
einem anderen Fragebereich aufgestellt, das
es einfach nichts mehr mit der anfänglichen
Frage zu tun hat.

Kann mir beim besten Willen im Tischlerhand-
werk keine Situation vorstellen, in der es dem
Inhaber eine Gewinnsituation schaffen könnte,
wenn er einen zukünftigen Mitarbeiter ein/zwei
Tage in seinem Betrieb mitarbeiten lässt. Das für
diese Tätigkeit ein wie immer geartetes Entgelt
zu entrichten ist, haben ja die meisten hier auch
so angenommen. Aber in dieser recht kurzen Zeit
lassen sich doch schon einige Auswahlkriterien für
den Bewerber machen lassen. Das gilt nach meiner
Ansicht für beide Seite.

Für alle anderen Statements von dir müßte ich erst
einmal meinen zerfledderten Engels suchen gehen.
Nur das hat definitiv nichts mit der Eingangsfrage
mehr zu tun.

LG Harald
 

tract

ww-robinie
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Ja so ist es wirklich, tract
du hast so etwas von klar und deutlich
an der Fragestellung vorbei geredet, [...] , das
es einfach nichts mehr mit der anfänglichen
Frage zu tun hat.
[...]
Kann mir beim besten Willen im Tischlerhand-
werk keine Situation vorstellen, in der es dem
Inhaber eine Gewinnsituation schaffen könnte,
wenn er einen zukünftigen Mitarbeiter ein/zwei
Tage in seinem Betrieb mitarbeiten lässt. [...]
Nur das hat definitiv nichts mit der Eingangsfrage
mehr zu tun.

Zitat Anfangsfrage:
Der eine Chef hat sogar 1 Woche Probearbeit verlangt, ohne Bezahlung, er fände es sehr fair,
und gleich die zweite Antwort:
Bei mir ist auch eine Woche Probe normal, das Amt bietet sogar 2 an....
soviel zum Thema ein/zwei Tage und vorbeigeredet

Bzgl. keine Gewinnsituation = wie verdienen Leiharbeiterfirmen noch gleich ihr Geld?
Siehe auch nochmal Schilderung:
An besagtem Tag hat sich der Werkstattleiter dazu entschieden mich auf Montage zu schicken und mir dann am abend zukommen lassen ich soll morgen in der Werkstatt arbeiten. Bin also morgens hin und hab ihm klar gemacht, dass ich mit Chef EINEN Tag ausgemacht habe. Der wurde dann ziemlich pampig und meinte wäre er dabei gewesen wäre es ne Woche usw.
Stell' Dir einfaches Szenario vor: mit dem Auftrag wird es eng, es droht u.U. eine Vertragsstrafe - daher holt man sich kurzzeitig eine zus. Arbeitskraft für einfache Arbeiten, damit die höherwertigen die Stamm-Mitarbeiter erledigen können. Was ist es da billiger als schnell einen Facharbeiter zum 'Testen' zu holen, der dank Facharbeiterqualifikation die einfachen Arbeiten auch ohne großes Anlernen hochwertig durchführt.


Hier wurden ja auch Praktika erwähnt - schau mal:
Rewe-Praktikantin bekommt 17000 Euro Lohn nachgezahlt - SPIEGEL ONLINE
(beachte letzten Absatz)


Einen sehr guten Beitrag fand ich von wehkabäh
https://www.woodworker.de/forum/gesellenpruefung-bestanden-t89955-2.html#post395323
wo m.M. nach deutlich wird, daß man das auch vernünftig für beide Seiten lösen kann (und ich habe das auch nie anders erlebt - allerdings in der Industrie, dazu passend der darunter stehende Beitrag von OlliC, dem ich genau so beipflichte)


Ich finde, um sich von vornherein von 'schwarzen Schafen' abzugrenzen, sollte ein Betrieb, wie erwähnt, zumindest einen Prozentsatz des üblichen Lohns im Testzeitraum zahlen.
Denn normalerweise lädt man doch von vornherein nur jemanden zum Testen ein, den man bereits gegenüber mehreren Bewerbern aufgrund seiner Zeugnisse und dem pers. Bewerbungsgespräch bevorzugt hat.
Das man dann an eine vollkommene Niete kommt, dürfte doch sehr unwahrscheinlich sein.
 

Mitgliede25046

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Aalltahhhrrrrr was gayt´n mit DIR? Bleib mal auf dem Boden!

Natürlich ist die Welt schlecht! Wir reden hier übers Leben! Ich würde mal an deiner Stelle alles nüchtern betrachten. Wenn jemand was kann und will muß er es immer noch zeigen. Deshalb hat er auch die Chance. Ist immer ein geben und nehmen. :emoji_wink:
 

Mitgliede25046

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Fakt ist! der Praktikant wie auch immer kostet die ersten Tage Geld.


Der zukünftige Arbeitnehmer quasi Expraktikant hat die Chance bekommen sich zu beweisen, im fachlichen sowie persönlichen. Da ist eine unentgeldliche " Anwesendheit im Betrieb" eigentlich eine Einladung bzw Chance zum Schnuppern für beide Seiten, für das zukünftlichen überleben ohne Harz 4 oder wie auch immer.
 

Besserwisser

ww-robinie
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tracts Aussagen sind mir teils etwas überzogen.
ZB: Den Junggesellen, der dem langjährigen Mitarbeiter zeigt, wo der Hammer hängt, den will ich mal sehen. Das bisschen CNC, das man in der Schule lernt, reicht im Betriebsalltag bestimmt nicht. Woher auch: Theoretiker lehren es, ohne Praxiserfahrung. Das ist nun mal bei Schulstoff so.


Was ich aber wirklich erschreckend finde: Einige Kollegen finden es völlig normal, selbstverständlich und üblich, dass ein neuer Mitarbeiter um sonst arbeiten kommt. Das kann imho nur zwei Gründe haben: Ein extrem hoher Kostendruck oder eine Ausbeuterhaltung.
Ein Mitarbeiter stellt seine Zeit und Arbeitskraft zur Verfügung. Dafür hat er Anspruch auf Entlohung, und zwar von der ersten mis zur letzen Minute. Wenn der Mitarbeiter in dieser Zeit nicht direkt verrechenbare Arbeiten ausführt, wie Auto warten, Klo putzen oderwasauchimmer, dann ist das Problem des AGs. Niemand sagt "Heinz, mein guter Altgeselle, du hast heute vormittag die Kantenmaschine 3 Stunden lang justiert, das verursacht mir nur Kosten, das schreibst du ja nichts auf den Stundenzettel." Das ist Teil des unternehmerischen Risikos und muss in der Gesamtkalkuation irgendwo drin sein.
Genau so steht es bei der Einstellung eines neuen Mitarbeiters: Die Auswahl und Einarbeitung ist unternehmerisches Problem. In manchen Branchen werden Leute eingestellt und sie erhalten bei vollem Lohn erst mal ein halbes Jahr Traineeprogramm! Die kosten dann erst mal ein ganzes Jahresgehalt ohne auch nur einen Finger gerührt zu haben.
Bei uns wird dann vom Bewerber erwartet, das es eine Woche lang für lau schafft. Und, erzählt keine Märchen: Der Neue ist nicht so schnell wie der langjährige Mitarbeiter. Aber der bringt in einer Woche viel mehr, als das bisschen Zeit, das er kostet. Ich behaupte mal: Rund 50% vom eingearbeiteten Gesellen. Aber um das noch mal deutlich zu schreiben: Das ist mein Problem als Unternehmer. Ich kann den auch in der Probezeit Arbeiten ausführen lassen, bei denen er produktiver ist: Fussleiten montieren, Platten zuschneiden und so weiter. Dann strecke ich die Einarbeitungsarbeit auf einen längeren Zeitraum, die Einarbeitung an verschiedenen Maschinen erfolgt häppchenweise.

Wie gesagt, vor dem Kostendruck und den geringen Stundensätzen kann ich eine solche Vorgehensweise nachvollziehen und mache das teils selbst so. Aber: Mit nem unguten Bauchgefühl, ich halte das nicht für selbstverständlich. Wer arbeitet hat Anspruch auf eine Entlohnung. Es ist eigentlich MEIN Problem als AG, wenn ich so miese wirtschafte, dass ich meinem neuen AN diesen Lohn vorenthalten muss, weil ich es sonst nicht schaffe, am markt zu bestehen.
Da werden unternehmerische Risiken auf den AN abgewälzt.
Und das sollte einem eigentlich peinlich sein. Hochgradig.
 

ranx

ww-robinie
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moin,

ich picke einfach mal willkürlich diesen Satz heraus:

Besserwisser schrieb:
Niemand sagt "Heinz, mein guter Altgeselle, du hast heute vormittag die Kantenmaschine 3 Stunden lang justiert, das verursacht mir nur Kosten, das schreibst du ja nichts auf den Stundenzettel." Das ist Teil des unternehmerischen Risikos und muss in der Gesamtkalkuation irgendwo drin sein.

Wer vergisst die Nebenkosten in einem Produktionsbetrieb in die Kalkulation mit einzubeziehen macht eh bald Pleite oder
hat eine so hohe Gewinnspanne ... oder eine Bank.


Ich würde auch meinen das man dem Zukünftigen oder auch nicht, etwas gegen gegen den Staub in der Kehle und ne ordentliche Auflage fürs Butterbrot geben kann.
Das man sich die Hand gibt erwarte ich als selbstverständlich!

Ich habe mal eine Woche zu Probe in einer 20 Mann Schlosserei gemacht ... 3/4tel Russen, besonders die Chefetage.
Der Meister hat sich nicht großartig in der Werkstatt sehen lassen, beim Vorstellungsgespräch mit ihm und dem Personalchef
hat man mir direkt gesagt das sie eigentlich keinen Mitarbeiter suchen ... war eine Idee der ARGE und der Firma, Probe arbeiten zu lassen.
Der Mitarbeiter der mich an der Abkantmaschine eingewiesen hat kam nach Feierabend ... am Freitag vor der Praktikumswoche...
der war nämlich gegangen worden wegen innerer Persönlichen Reibereien in der Firma :emoji_grin: er wollte Tagsüber die Reibereien nicht verstärken.
die brauchten den immer mal wieder für einige Stunden in der Woche, aber lange nicht so viel das die Arbeit
an der Maschine eine Ganztagsstelle hergibt...
Flexibel muss man sein, falsch machen kann man da nix. entweder man füllt die Lücke und hat sonnst noch was drauf das man andere Aufgaben über nehmen kann oder kennt den Chef gut ...

Die Woche ging vorbei, ich habe den Meister für 2-3 Stunden in der Zeit beansprucht und einen halbe qm Blech in die Tonne gekloppt.
Aber auch 3 oder 4 Aufträge in Kleinserie abgewickelt und für mich eine Menge gelernt!

Das sich keiner bei mir verabschiedet hat fand ich eher das traurige ... bei dieser Kurzanstellung wie ich jetzt weiß:emoji_grin:
In der Fa. stand jeder unter Druck, 2 Jahre später war die Bude zu. Jetzt weiß ich wie die Stimmung ist wenn es aus den letzten Löchern pfeift.

Vielen Dank!
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Es gibt da bestimmt einen sehr unterschiedlichen Umgang mit, wie mir hier immer mehr klar wird.

Ich muss zustimmen das jmd der normal arbeitet und normal eingesetzt wird entlohnt gehört!! Da gibt es auch keine Diskussion Arbeitszeit mal Stund gleich Lohn/Gehalt.

Weiter muss ich sagen das es sich gehört sich an Abmachungen zu halten, 1Tag ist ein Tag!

Wenn solche "Modelle" im Gespräch sind sollte auch ein Gespräch darüber stattfinden was das ganze bezwecken soll bzw. mit welcher Zielsetzung das ganze von statten geht---Klar und deutlich.

Glaubt mir wenn ich höre "war sone Idee von der Arge" geht mir auch die Hutschnur hoch!!

Ich will jetzt einfach mal die Sicht von meiner Seite darstellen, auch nochmal erläutern wie wir das hand haben. Ich wurde hier ja einige male zitiert und das, wie ich finde, relativ zusammenhangslos....

1. Wenn ich Aushilfen benötige bezahle ich die, meist sind das "Subunternehmer". Ich würde nicht mal im Ansatz auf die Idee kommen dann ein "Probearbeiten" zu veranstalten.

2. Ich lasse mir auch keine Leute von der Arge schicken für solche Aktionen, das wird im persönlichem Gespräch geklärt. Möchte derjenige nicht dann lässt er es halt, halte da also den Druck der Arge raus, damit es wirklich freiwillig ist.

3. Habe ich die Erfahrung gemacht das es für den AN auch gut ist um sicherer zu werden das es der richtige Job für ihn ist. Als Beispiel, wir haben einen Zimmerer zum Probearbeiten dagehabt der den Weg von seinem damaligen Wohnort nicht hätte fahren können. Er hätte also umziehen müssen, um dann 3 mon. Probezeit zu haben und den Betrieb vorher nivht wirklich zu kennen.
Wir haben ihm dann für die Woche eine Unterkunft besorgt(auch bezahlt) und er ist seitdem bei uns.(Die Woche haben wir dann natürlich auch bezahlt)

4.Gestalten wir diese Zeit so das er jeden Bereich des Betriebes kennen lernt, alleine um die verschieden Tätigkeiten schätzen zu lernen. Quasi damit der Tischler auch weiss das jmd. die Nägel aus dem Holz gezogen hat damit er es verarbeiten kann.
Das heisst auch das man mehr mit ihm beschäftigt ist als jmd. einfach in der Produktion einzuarbeiten, man erklärt wirklich viel....
Gerade dieses Vorgehen hat uns doch auch zu einer gewissen Wertschätzung des einzelnen am ganzen Fertigungsapparat verholfen und damit zu einem sehr guten Betriebsklima!!!

5. Wenn ich merke das derjenige ungeeignet ist dauert das ganze nicht lange, ist dann in der Regel am 2.Tag vorbei...Wenn ich jmd ausbeuten wollen würde, würde mir da bestimmt noch was einfallen!!!

Ich hoffe ich konnte mal eine verständliche Sicht/Handhabe zu dem Thema beitragen!

Weiterhin möchte ich darum bitten etwas sachlich zu bleiben! Ich merke das fällt einigen, wahrscheinlich aufgrund schlechter Erfahrungen, sehr schwer.

Ich finde es schon Erstaunlich was die Anonymität des Inets doch Leute so schreiben lässt.

Peinlich ist mir das sicher nicht, da habe ich hier mehr Dinge gelesen bei denen diese Gefühle aufkommen würden!!!

von tract:
Ich finde, um sich von vornherein von 'schwarzen Schafen' abzugrenzen, sollte ein Betrieb, wie erwähnt, zumindest einen Prozentsatz des üblichen Lohns im Testzeitraum zahlen.

Ich zahle auch den vollen Lohn für die Zeit, aber nur wenn ich merke der andere bemüht sich auch. Dann kriegt er ja den Job und Thema ist gegessen!
Wenn nicht , ist das ganze wie gesagt schnell vorbei und damit für mich in Ordnung. Wie gesagt jeder ist frei und kann sofort gehen!!!

Ich finde an unserer Umgangsweise damit keinen schlechten Beigeschmack, allerdings wurden hier einige Beispiel aufgefürht die ich auch nicht gutheissen kann!!
Es ist aber wie bei allen anonymen Diskussionen, es wird polarisiert und immer von schlechten Menschen ausgegangen, ich zähle mich nicht dazu!!!

Gruss
Ben
 

uli2003

ww-robinie
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Die Diskussion nimmt interessante Formen an :emoji_slight_smile:

Langsam sind wir schon weit vom Ursprung entfernt. Ich frage mich gerade ernsthaft, wo ich mal eben ein paar Probearbeiter herbekomme, um vorsätzlich Auftragsspitzen abfangen? Erscheinen die bei euch täglich?

Ich habe auch schon Gesellen Probearbeiten lassen. Wer eine Anstellung will, muss schon mal ein paar Stunden seines Lebens opfern und zeigen was er kann. Macht er seinen Job gut, steht auch einer Vergütung nichts im Wege. Macht er nur Mist, dann nicht.
Ich denke für einen Tag geht das in Ordnung, mehr muss nicht sein.

Ersteres kann ja durchaus in einem Beschäftigungsverhältnis enden, positiv für beide Seiten.

Merkwürdige Probearbeiten durch die Arge lehne ich ab. Das wird eh nichts.

Wenn jemand denken sollte, dass die Chefs der Firmen jeden Abend ihr Bad im Goldspeicher nehmen, ist das ein Irrglaube. Was ich aber weiß ist, dass sie ihren Mitarbeiterbestand so lange als möglich aufrechterhalten.

Diese ganze oben genannte Ausbeuterei ist mir völlig fremd wie unplausibel. Thekengeschwätz.

Grüße
Uli
 

tract

ww-robinie
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tracts Aussagen sind mir teils etwas überzogen.
ZB: Den Junggesellen, der dem langjährigen Mitarbeiter zeigt, wo der Hammer hängt, den will ich mal sehen.
.

das hatte ich so überhaupt nicht geschrieben, bitte nochmal genau nachlesen.


Ansonsten sehe ich das aber genau wie Du.

Es geht hier doch auch garnicht darum, daß da jemand kommt der eigentlich überflüssig und daher ein 'Klotz am Bein' ist, sondern der Betrieb sucht doch jemanden, weil er einen fertig ausgebildeten Facharbeiter benötigt
(und offensichtlich diese nicht aus eigener Ausbildung beziehen kann - dann wird auch noch, durch die 'Blume' kritisiert, wenn jemand 'nur' eine schulische Ausbildung erhalten hat)
Also so viel Arbeitsvolumen vorhanden ist, daß man jetzt oder in Kürze eine zusätzliche Arbeitskraft braucht, weil die Stamm-Mannschaft das sonst nicht schafft.
Und dann ist kein Geld da um jemanden, der mitarbeitet - und sei es noch so kurz, etwas zu zahlen? Schon eigenartig.

Das mit den ach' so hohen Kosten halte ich auch für übertrieben. Jeder der hier wohl was geschrieben hat, war irgendwann mal, mehr oder weniger oft, neu in einem Betrieb - und? bekam man da umgehend die relevantesten Arbeiten übertragen? Natürlich nicht.
Man bekommt erstmal die 'niederen' Arbeiten zugeteilt, eben um sich einzuarbeiten. Und selbst wenn es sich nur um das Hallefegen oder Maschinenputzen handelt - diese Arbeit muß nicht mehr der (teurere) langjährige Mitarbeiter machen. Dieser kann sich mehr den relevanteren Arbeiten widmen. Das gleicht sich doch alles wieder aus.
 
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