Gehrung bei Rückenlehne von Eckbank

Schnuffl

Gäste
Hallo zusammen, am Wochenende habe ich eine alte fertige Eckbank mit 135 Grad-winkel auf eine Eckbank mit 90 Grad-Winkel umgearbeitet. Die Herausforderungen mit dem Untergestellt und der Sitzfläche sind gemeistert, richtiges Kopfzerbrechen aber macht die Rückenlehne: 45-Grad-Gehrung alleine hilft ja nicht, da die Rückenlehne auch schräg ist. Wie berechne ich die richtige Gehrung? Gibt es dazu eine "Rechenformel"?
Besten Dank schon vorab für geduldige Antworten...
Schnuffl
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.872
Ort
Wien/österreich
Hallo Schnuffl!
Es gibt da irgendeine formel. Hätt sie auch mal in schule und meisterschule gelernt, gebraucht hab ich sie aber eigentlich nie.
Ich hab es immer so gemacht: 2 abfälle von einer platte (19mm oder dicker). diese beiden platten hab ich mir ins eck der bank gestellt und mal auf augenmasz angezeichnet und hergeschnitten. Wieder hinstellen. Dann kann man schon genauer anzeichnen. Wieder schneiden. Und so weiter bis es passt. Dann kannst du diese winkel auf die original lehne übertragen und genau schneiden (wahrscheinlich hast du sie säge ja sowieso noch richtig eingestellt).
Geht eigentlich ganz schnell und wird sehr genau.
Tip: Mach keine "echte gehrung", sondern lass eine lehne durchlaufen, und stoss sie andere daran. Dann brauchst du nur eine lehne schneiden, und kannst von hinten verschrauben.

Viel glück
gerhard
 

Schnuffl

Gäste
???

Hallo Gerhard, danke für die Antwort.

derdad schrieb:
Tip: Mach keine "echte gehrung", sondern lass eine lehne durchlaufen, und stoss sie andere daran. gerhard

Das heisst, wenn ich es richtig verstehe, ich lasse eine Lehne länger laufen, und setze die zweite Lehne mit einer "negativen" Gehrung davor?

Hm. Ärgerlich, dass mir so was nicht vorher eingefallen ist.

Das Problem ist, dass eine Länge bereits passend geschnitten ist (154 cm), da bastel ich nur noch am richtigen (oder eben nicht richtigen) Gehrungswinkel herum. Wenn ich nun diese Seite als die mit der negativen Gehrung nehme, wird die Lehne kürzer und eigentlich schon zu kurz.

Im Klartext: Ich muss auf Teufel komm raus den richtigen Gehrungswinkel rausfinden, und da es sich um massive Buche handelt (nix stabverleimt oder so, richtig echt massiv), ist da schnell viel kaputt.
Am Sonntag haben wir dann erst mal vollkommen entnervt aufgegeben, bevor wir superelegantes Brennholz fabrizieren...

Das zweite Problem ist, dass ein normaler und nicht professioneller Woodworker ohne Formatsäge so was fast nicht bauen kann. Arbeiten zwar mit Festo Handkreissäge und Schiene, aber wir hatten dann festgestellt, dass noch ein Keil von 3 cm Breite weggeschnitten werden muss, und der ist nicht mehr mit der Schiene schneidbar, weil nix mehr da ist zum befestigen der Schiene... Und massive Buche mit einer Lehne, die erstens einen Vorsprung hat, zweitens oben 2,5 cm und unten 4 cm stark ist, schneidet kein Mensch frei Hand, das sah mit Schiene schon sehr bes...... aus.

Wir sind eigentlich schon fast so weit, dass wir mit dem ganzen Projekt zu einem Schreiner gehen, aber ich dachte, vielleicht kommt hier im Forum noch ein einfach zu realisierender Vorschlag raus.

Merci trotzdem, vielleicht hat ja noch jemand eine Idee.

Schnuffl
 

Norbert

ww-robinie
Registriert
19. September 2003
Beiträge
612
Ort
Markdorf
Hallo Schnuffl,

im Forumsabschnitt "Tips und Tricks und Wissenswertes" gib es den Beitrag "Schifterschnittberechnung als Excel-Datei...".

Das Programm löst allerdings Dein Problem nur hinsichtlich der erforderlichen Winkelwerte. Diese dann ohne Tischkreissäge umzusetzen stellt eine gewisse Herausforderung dar.

Tip dazu: Lehne(n) mit einem Brett passender Stärke so unterfüttern, daß die sicherlich ebene Rückseite als Bezugsseite parallel zur Auflageebene dienen kann. Das muß man auch bei einer Formatkreissäge so machen, weil das Sägeblatt immer vom Schiebtisch weg nach außen geschwenkt wird und der kürzere Teil der Lehne normalerweise innenseitig auftritt, wo ggf. die Profilierung ist (nicht bei einer Bank um die berühmte Dorflinde).

Dann die Lehne(n) mit einem Brett gleicher Gesamtstärke (als Auflage für die Führungsschiene) verlängern, indem alle Teile auf einer langen, geraden und dicken Bohle oder dem Arbeitstisch mit einer geeigneten Auflage (Rest OSB-, oder Spanplatte) mittels Zwingen fixiert werden. Beide Winkel sorgfältig einstellen und Schnittiefe so wählen, daß die Auflagebohle bzw. die Auflageplatte nur einige mm eingeritzt wird.

Wenn Du eine neuere Festo hast, ändert sich der Anriß beim Schrägstellen des Blattes nicht; andernfalls Versatz berücksichtigen!

Gruß Norbert
 
Oben Unten