gefräste Nut verbreitern?

albrecht1

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Hallo,

heute hat ich Glück im Unglück. Habe heute auf meinen Frästisch in ein Eichenkantholz 60 x60mm eine Nut 32mm tief in mehreren Schritten gefräst. Mit einen 12mm Nutfräser. Danach merkte , das die Nut noch etwas zu schmal war und wollte sie um ca. 1mm breiter fräsen. Dazu habe ich den Anschlag am Frästisch um einen Millimeter versetzt. Ich hatte das Kantholz noch nicht richtig an den Fräser, da riss es mir das Holz aus der Hand und schleuderte es ca. 2 Meter davon. Mit ein paar leichten Schürfwunden am Zeigefinger bin ich davon gekommen.
Die vorhandene Nut in den Kantholz hat es teilweise, da wo der Fräser gegriffen hat aufgerissen.
Nun habe ich noch mehr von den Kanthölzer, Länge 1Meter, und brauche euren Rat, wie ich die 12mm Nut auf 13mm erweitern kann. Kreissäge habe ich nicht die passende.
Was nun?

Lg. Thomas
 

yoghurt

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Hallo Thomas,
für mich hört es sich so an, als ob Du nichts falsch gemacht hättest. Hast Du vielleicht das Kantholz nicht ganz sicher festgehalten?

Ansonsten könntest Du die Nut in mehreren Schritten in der Tiefe breiter fräsen.

(Nicht im Schussfeld herumstehen! Gut festhalten! Im Gegenlauf fräsen!)
 

Frankenholzwurm

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Hallo Thomas

Fräsen ist da eigentlich nicht das Problem, ich denke, du hast nur in die falsche Richtung geschoben und im Gleichlauf gefräst.

Da zieht dir der Fräser das Werkstück aus der Hand...
 

schoenINgerMANY

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Servus Thomas,

wie Dominik sagte: Mal in die andere Richtung versuchen. Das könnte allerdings zu mehr Ausrissen führen... am besten ist es allerdings, wenn du einen mechanischen Vorschub im Gleichlauf verwendest
 

Frankenholzwurm

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am besten ist es allerdings, wenn du einen mechanischen Vorschub im Gleichlauf verwendest

:confused:

Auf einem Frästisch?

Soweit mir bekannt, tut man sich schon schwer, einen mechanischen Vorschub für eine normale Tischfräse zu bekommen...(normaler Vorschubapparat ist KEIN mechanischer Vorschub!!)

Ich hab bisher (glaube ich) noch nicht mal einen normalen Vorschub auf einem Frästisch gesehen.
 

heiko-rech

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Hallo,

wenn du eine vorhandene Nut verbreiterst, kannst du an zwei Kanten der Nut Material abtragen. Du hast dummerweise die falsche Kante erwischt. Auch wenn man die Nutbreite in zwei Schritten fräst, ist es nicht egal, wie man den Fräsanschlag einstellt.

Schwierig zu erklären...

Vielleicht hilft die Skizze:
skizze.jpg

Also immer so fräsen wie auf der Skizze und es sollte funktionieren. Dann drückt der Fräser das Werkstück gegen den Anschlag. du fräst im Gegenlauf. Fräst du an der anderen Kante Material weg, fräst du im Gleichlauf.

Gruß

Heiko
 

beppob

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grüß dich Heiko,

du solltest bei deiner Skizze noch die drehrichtung des Fräsers und die arbeitsrichtung einzeichnen.

nicht für mich :emoji_wink:
 

beppob

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:confused:

Auf einem Frästisch?

Soweit mir bekannt, tut man sich schon schwer, einen mechanischen Vorschub für eine normale Tischfräse zu bekommen...(normaler Vorschubapparat ist KEIN mechanischer Vorschub!!)
.

das ist schon komisch, eine vierseitenhobelmaschie gilt als mechanischer vorschub, obwohl das Werkstück über die erste abrichtwelle von Hand geschoben wird, eine tischfräse mit vorschub gilt aber als handvorschub :confused:
 

Frankenholzwurm

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eine tischfräse mit vorschub gilt aber als handvorschub :confused:

Ich dachte bisher, du bist Profi:confused:

Vorschubapparat an der Tischfräse gilt laut BG nur als Handvorschub, vielleicht solltest du deinen Wissensstand mal etwas auffrischen.

Der Vierseiter, an dem ich bisher gearbeitet habe, hat das werkstück schon vor der Abrichtwelle mechanisch zwangsgeführt.
 

heiko-rech

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Hallo,
du solltest bei deiner Skizze noch die drehrichtung des Fräsers und die arbeitsrichtung einzeichnen.
Drehrichtung ist bei einem Frästisch fest vorgegeben, die Arbeitsrichtung ergibt sich denke ich auch sehr gut aus der Skizze. Aber zur Sicherheit: Fräsrichung von rechts nach Links, wenn man vor der Maschine steht.

Gruß

Heiko
 

rorob

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Wenn man den Fräsanschlag näher zum Fräser verstellen würde, müßte man nach meinem Verständnis den Vorschub von links nach rechts durchführen, oder?

Gruß
Robert
 

heiko-rech

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Hallo Robert,

aber beachte dann die Drehrichtung des Fräsers. Der zieht dir das Werkstück vom Anschlag weg. Im letzten Kurs habe ich das ganz kontrolliert als "Schocker" am Kursende benutzt, um den Teilnehmern zu zeigen, welche Kräfte in einer OF1400 mit einem 6mm Fräser schlummern. Das reißt dir das Werkstück aus den Händen.

Lass es sein!

Gruß

Heiko
 

beppob

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Ich dachte bisher, du bist Profi:confused:

Vorschubapparat an der Tischfräse gilt laut BG nur als Handvorschub, vielleicht solltest du deinen Wissensstand mal etwas auffrischen.

Der Vierseiter, an dem ich bisher gearbeitet habe, hat das werkstück schon vor der Abrichtwelle mechanisch zwangsgeführt.

du hast mich falsch verstanden :emoji_frowning2: ich gebe dir ja recht, daß auf der tischfräse der vorschub als handvorschub eingestuft wird.
mit der bg habe ich zum glück nichts mehr am hut :emoji_stuck_out_tongue:
bei unserem weinig konnte man die Druckwalze vor der abrichtwelle zu und abschalten um zum abrichten von stark verzogenem holz besser anfahren zu können.
deshalb der vergleich. ich finde eine tischfräse mit vorschub schon eine sehr sichere Sache :emoji_slight_smile:

ob ich profi bin möchte ich mich selber nicht einstufen :emoji_open_mouth: aber ich habe das schreinerhandwerk mal erlernt du meine Gesellenprüfung bestanden:emoji_stuck_out_tongue:
da ich es aber beruflich nicht mehr mache (n kann) bin ich bei manchen Sachen bestimmt nicht mehr auf dem laufenden :emoji_open_mouth: aber ich versuche am ball zu bleiben :emoji_wink:
 

rorob

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Hallo Heiko,
ich war mir nicht ganz sicher, deshalb die Frage, das bedeutet also, man soll eine Nut immer verbreitern, indem man den Anschlag vom Fräser weg verstellt?

Gruß
Robert
 

Frankenholzwurm

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@ Beppo

Dann hab ich dich vermutlich wirklich falsch verstanden, aber das ist ja jetzt zum Glück geklärt.

@Robert

Wenn du dein Werkstück von rechts nach links schiebst, ist das korrekt.
 

rorob

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@ Dominik:
Jetzt fehlt mir irgendwie das Vorstellungsvermögen, wenn ich den Anschlag zum Fräser hin verschiebe, dann fräse ich doch im Gleichlauf, wenn ich das Werkstück von rechts zuführe? Hatte bisher aber noch nie so eine Situation.
Gruß
Robert
 

albrecht1

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Hallo,
danke für die Antworten. Heiko hat es gut dargestellt in seiner Skizze.
Mein Fehller war, ich hatte die falsche Kante genommen. Anfängerfehler! Somit hat der Fräser das Holz gefasst und hatte es hinausgezogen. Geschoben habe ich Kantholz gegen die Laufrichtung der Fräse, also von recht nach links, wenn man vor dem Frästisch steht. Kann man, wenn nur ein Millimeter in der Breite abgetragen werden soll die 32 mm in der Tiefe mit einmal gefräst werden?

Gruß Thomas
 

Frankenholzwurm

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@ Robert

Anschlag vom Fräser weg, vorschub von rechts nach links > Gegenlauf
Anschlag zum Fräser hin, vorschub von rechts nach links > Gleichlauf

Die Gleichlauf-/Gegenlaufprobleme haben wir öfters hier und es ist immer etwas schwierig, das in Worte zu fassen...
 

SteffenH

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Die Gleichlauf-/Gegenlaufprobleme haben wir öfters hier und es ist immer etwas schwierig, das in Worte zu fassen...

Das ist bei der Oberfräse allerdings auch deutlich komplizierter als zB bei einer Tischfräse. Je nachdem ob der Fräser frei läuft (nuten) oder teilweise vom Anschlag verdeckt (fälzen), ob handgeführt oder im Frästisch, kann das alles etwas verwirrend sein. Im obigen Beispiel des Nutens am Frästisch (1. Fräsgang) kann man mMn gar nicht eindeutig von Gegenlauf oder Mitlauf sprechen, weil der Fräser auf beiden Seiten schneidet, also mit und gleichzeitig gegen die Vorschubrichtung.
 

rorob

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Also für mich ist die Schlußfolgerung:
wenn ich eine Nut auf dem Frästisch breiter machen will, dann stell ich den Anschlag vom Fräser weg und fräse von rechts nach links.

Robert
 

Eulenmacher

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Für mich ist die Schlussfolgerung, dass meine Angewohnheit gar nicht so schlecht ist: bevor ich die Fräse einschalte, mache mit der rechten Hand eine rituelle Drehbewegung, wie wenn ich eine Sprudelflasche zuschraube, und zwar immer vom Fräsmotor aus gesehen. Das macht mir die Drehrichtung klar, und dann muss ich mir nur noch vorstellen, dass der Fräser ins Holz hinein schneiden soll = Gegenlauf, dann sehe ich sofort, ob alles richtig liegt. Das funktioniert immer, ob die Fräse jetzt oben oder unten ist oder der Anschlag links oder rechts oder wo auch immer.
Solche Faustregeln wie "linke Hand am linken Griff" (oder war es anders herum?) konnte ich mir dagegen noch nie merken, das wäre bei mir die Garantie fürs Desaster.
 

albrecht1

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Hallo,

wenn du eine vorhandene Nut verbreiterst, kannst du an zwei Kanten der Nut Material abtragen. Du hast dummerweise die falsche Kante erwischt. Auch wenn man die Nutbreite in zwei Schritten fräst, ist es nicht egal, wie man den Fräsanschlag einstellt.

Schwierig zu erklären...

Vielleicht hilft die Skizze:
Anhang anzeigen 18606

Also immer so fräsen wie auf der Skizze und es sollte funktionieren. Dann drückt der Fräser das Werkstück gegen den Anschlag. du fräst im Gegenlauf. Fräst du an der anderen Kante Material weg, fräst du im Gleichlauf.

Gruß

Heiko


Hallo Heiko,

die Skizze verdeutlicht es sehr gut. So werde ich es probieren. Ich hatte den Anschlag zum Fräser gerückt und da liegt es auf der Hand, das der Fräser das Werkstück packt und daraus ein Wurfgeschoss macht. An der Absaugung, an das das Holz geschleudert wurde, ist die Farbe lädiert. Aber es ist, bis auf meinen lädierten Zeigefinger nochmal gut abgegangen.

Gruß albrecht
 

SteffenH

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Ich habe das für mich noch mal gezeichnet. Beim Nuten neutralisieren sich die Kräfte an den Flanken durch Gegenlauf (grün) und Gleichlauf (rot). Endscheidend ist der Schnittdruck am Ende der Nut (gelb), der das Werkstück an den Anschlag drückt.
Beim Verbreitern der Nut an der Anschlagseite fräst nur die gleichlaufende Schneide und will das Werkstück in Vorschubrichtung ziehen (violett). Verbreitert man die Nut an der anderen Seite (blau) fräst man im Gegenlauf.
 

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