Gedanken zu einem Werktisch

Kaffeesuchti

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Guten Morgen zusammen,

nachdem ich nun 1-2 Projekte in meiner kleinen Hobby-Werkstatt umgesetzt habe, möchte ich mir als kommendes Projekt einen ordentlichen Werktisch bauen.

Hauptsächlich soll der Tisch als Maschinenträger (Kappsäge, Oberfräse als Tischfräse, Tauchsäge) dienen und für den Zusammenbau der Projekte herhalten. Inspiriert wurde das Ganze durch den MFT von Guido. Werde aber nicht darauf hobeln oder stemmen.

Nun zu den Fragen, die sich mir stellen:
- Die Arbeitsplatte ist angedacht aus 2x19mm MDF verleimt und einer 12mm Siebdruckplatte als Opferplatte.
Ist die Gesamtstärke von 50mm ausreichend oder schon überdimensioniert?

- Geplant sind 20mm Löcher im Abstand von 80mm für eine möglichst variable Spannung.
Komme ich mit den 50mm Plattenstärke bei 20mm Lochdurchmesser in Konflikt mit Niederhaltern oder Zubehör?

- Die Siebdruckplatte soll von einem aussen verlaufenden Rahmen gegen verruchtschen gesichert werden.
Doch lieber zusätzlich verschrauben?

Habe ich grundlegende Fehler in meinen Gedankengängen oder ist der Ansatz brauchbar?


Danke im Vorraus.

Gruß,
Kaffeesuchti Sven
 

Dat Ei

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Moin, moin,

- Die Arbeitsplatte ist angedacht aus 2x19mm MDF verleimt und einer 12mm Siebdruckplatte als Opferplatte.
Ist die Gesamtstärke von 50mm ausreichend oder schon überdimensioniert?

MDF halte ich für keine gute Wahl. Das flächige Verleimen dürfte bei der zu erwartenden Größe auch problematisch werden. Die Siebdruckplatte nimmt Dir Licht, ist sehr rutschig und sieht in Kürze eher bescheiden aus. Ich hatte mich seinerzeit für eine 30 mm starke Birke-MPX entschieden, die ich von unten mit Zargen verstärkt habe.

- Geplant sind 20mm Löcher im Abstand von 80mm für eine möglichst variable Spannung.
Komme ich mit den 50mm Plattenstärke bei 20mm Lochdurchmesser in Konflikt mit Niederhaltern oder Zubehör?

Darüber, ob nun 20 mm oder 3/4" Bankhakenlöcher den besseren Ansatz bieten, lässt sich trefflich streiten. Ich hatte mich für 3/4" entschieden, weil es dafür einfach mehr Zubehör gibt. Den Abstand von 80 mm halte ich für arg eng. Selbst meine 96 mm finden viele übertrieben.

- Die Siebdruckplatte soll von einem aussen verlaufenden Rahmen gegen verruchtschen gesichert werden.
Doch lieber zusätzlich verschrauben?

Wie gesagt, ich würde schlicht eine MPX-Arbeitsplatte wählen. Wenn arbeiten anstehen, die die Arbeitsplatte in "Mitleidenschaft" ziehen könnten (z.B. leimen) , kann man immer noch eine wenige Millimeter starke Hartfaserplatte auflegen. Wenn die mal durch ist, gibt's für ein paar Euro die nächste.


Dat Ei
 

Kaffeesuchti

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Danke für euer bisheriges Feedback.

Mit den 30mm Arbeitsflächenstärke kann ich schon mal planen.
Werde dann noch ein wenig lesen welche Abstände für die Bankhaken empfohlen werden.
 

Kaffeesuchti

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Eigentlich möchte ich nur Bankhaken und Niederhalter verwenden.
Bei einem Blick auf FeineWerkzeuge ist die Auswahl für 19mm zwar größer aber mir scheint es derzeit einfacher das Zubehör von Festool zu bekommen.
 

IngoS

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Werde dann noch ein wenig lesen welche Abstände für die Bankhaken empfohlen werden.

Hallo,

ich kann nur zuraten nicht so viele Löcher in die Platte zu bohren. Da fällt alles Mögliche durch und die meisten Bohrungen wirst du nie brauchen. Als Werktisch ist das einfach unpraktisch.
Ich habe zum Verleimen von Rahmen und Ähnlichem einfach ein Stück Seekieferplatte, bei der ich an zwei Seiten je eine Anschlagleiste angebracht habe. Zum Verleimen ziehe ich die Teile gegen die Leisten und der Rahmen wird automatisch rechtwinklig.
siehe hier

PS: Ansonsten reicht mir die eine Lochreihe in der Hobelbank.

Gruß

Ingo
 
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Georg L.

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ch kann nur zuraten nicht so viele Löcher in die Platte zu bohren.
Dem kann ich nur zustimmen. Hatte mir auch mal einen Werktisch ähnlich eines MFT gebaut und die Platte mit einem Lochraster versehen. Es ist einfach lästig, wie Kleinteile durch die Löcher verswinden. Als ich die Platte erneuert habe, habe ich nur noch zwei Reihen gebohrt. Geht schneller und verursacht weniger Ärger.
 

joh.t.

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Gebrauchte Hobelbank besorgen, auf Rollen stellen. Mit diesen riesigen Superduperarbeitstischen stellt man sich die Werkstatt voll und braucht sie meistens nur um die Kaffeetasse abzustellen , besser sind stabile Böcke mit einer alten Tür. Die kann man ganz schnell in die Ecke stellen und nehmen weniger Platz weg.
 

Kaffeesuchti

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Danke euch für euer ganzes Feedback.

Bisher gefällt mir die "einfache" Variante von KalterBach sehr gut und werde jetzt in diese Richtung das ganze Projekt neu überdenken.
 

KalterBach

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Ich hatte mir lange Gedanken gemacht, viel im Internet gelesen, Videos geschaut und mich dann irgendwann entschieden, in welche Richtung die ganze Sache gehen sollte. Es ist ein Arbeitstisch geworden, der sowohl von der Größe, als auch der Höhe auf meine Bedürfnisse abgestimmt ist.

Grundsätzlich wollte/habe ich dann folgendes umgesetzt:
  • Rahmen aus Konstruktionsvollholz aus dem Baumarkt
  • Zuschnitt der MDF-Platte im Baumarkt
  • Lochraster zum Spannen
  • Einbau einer Fräse als Option
  • T-Nut-Schienen und Massband auf einer Seite (wurden dann zwei)
  • Ablage unten für Systainer, Kisten, etc. (wurde dann später ergänzt)
  • Eine Sägeschnittkante ohne Bauchweh, sonst Opferplatte drunter (ich wollte und werde den Tisch nicht verschneiden! Einfach OSB-Streifen unterlegen und wild schneiden ist nicht so schwer.)
Ein paar CAD-Minuten später stand dann die Idee und wurde mittels Handwerkzeugen, Kapp- und Handkreissäge umgesetzt.

Bildschirmfoto 2020-01-18 um 20.05.40.png Bildschirmfoto 2020-01-18 um 20.07.03.png

Der obere MDF-Rahmen ist nur satt aufgesetzt. Es passt richtig satt, da wackelt nichts.

Die Montage ging dank vorhandener Kletterausrüstung einfach.

IMG_6604.jpeg

Das Verleimen hat ordentlich Zwingen und Spanngurte gebraucht. Die Seitenteile sind zusätzlich mit Flachdübeln verbunden.

Geändert habe ich bisher:
  • Tisch lackiert
  • Höhe um 3 Zentimeter reduziert
  • Ablage ins Untergestell eingesetzt
  • Fräsplatte eingesetzt
  • Öffnungen zur Befestigung der Benchdogs vergrössert (Position Führungsschiene)

Ändern würde ich bis auf die Position der unteren Querauflagen des Rahmens (andere Position) bisher nichts. Die Hebelzwingen stossen in bestimmten Positionen auf die Querholme.

Rollen habe ich nie vermisst, eine Vorderzange werde ich vermutlich demnächst mal angehen. Momentan nehme ich Schraubzwingen und ein Brett dafür.
 

KalterBach

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Nein @joh.t., aber ich kann mir nicht alle "feuchten" Schreinerträume auf einmal erfüllen. Weder zeitlich, räumlich, noch finanziell.

Der gezeigte Tisch ist für mich die optimale Überbrückung. Kommt Zeit, kommt Hobelbank, ADH und FKS. Bei 3,80 x 4,30 Meter muss man sorgfältig planen.

Falls also jemand seine Maschinen bei mir dauerhaft parken möchte, Anfragen gerne per PN. :emoji_innocent:
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Nein @joh.t., aber ich kann mir nicht alle "feuchten" Schreinerträume auf einmal erfüllen. Weder zeitlich, räumlich, noch finanziell.

Der gezeigte Tisch ist für mich die optimale Überbrückung. Kommt Zeit, kommt Hobelbank, ADH und FKS. Bei 3,80 x 4,30 Meter muss man sorgfältig planen.

Falls also jemand seine Maschinen bei mir dauerhaft parken möchte, Anfragen gerne per PN. :emoji_innocent:
So war das nicht gemeint. Ich halte bloß nix davon sich die kleine Werkstatt zuzurümpeln. Ein paar Kollegen hatten auch diese Monstertische und haben sie wieder entsorgt.

Guck dir mal bei Holzwerken die gezeigten Miniwerkstätten an.

Wichtig ist was rauskommt und nicht wie es in der Werkstatt aussieht, daher wird es auch keine Werkstatt Fotos von mir geben.

Jetzt kann jeder denken was er/sie will...:emoji_grin:
 
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KalterBach

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So war das nicht gemeint. Ich halte bloß nix davon sich die kleine Werkstatt zuzurümpeln. Ein paar Kollegen hatten auch diese Monstertische und haben sie wieder entsorgt.

Gut, dass wir einer Meinung sind. Ich schrieb ja auch, Überbrückung!

Ich baue nicht die Werkstatt, sondern Möbel für unser Haus. Da meine Fähigkeiten auch da stetig wachsen, darf der Rest dann mitwachsen. Allerdings kann ich auch nicht bestreiten, dass der eine oder andere Übungsschnitt daneben geht, bzw. etwas für die Werkstatt ist.

Guck dir mal bei Holzwerken die gezeigten Miniwerkstätten an.

Das habe ich schon getan. Viele der dort gezeigten Lösungen sind sehr individuell, vieles ist völlig unverständlich und manches total mies gemacht. Ich hätte da keinen Freude an der Arbeit im Keller.

Wichtig ist was rauskommt und nicht wie es in der Werkstatt aussieht, daher wird es auch keine Werkstatt Fotos von mir geben.

Es muss auch keine Fotos davon geben. Aber auch im Handwerk gilt der Satz, dass sauberes Arbeiten in einer sauberen Werkstatt oftmals besser geht.

Nebenbei, der Thread-Starter fragte nach einem ordentlichen Werktisch. :emoji_wink:
 

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Wieder ist Einer Opfer der Bastlermodetrends geworden. :emoji_cry::emoji_cry::emoji_cry:
Witzigerweise war genau das auch mein erster Gedanke.

Ich finde es auch unsinnig, dass sich die Leute die kleinsten Werkstätten mit den größten Tischen vollstellen. Bei mir steht am Rand eine Hobelbank und in der Mitte ein Biertisch, den kann ich wegräumen, wenn ich den Platz brauch. Für mich wäre die Wunschlösung eher so ein fahrbarer Hubtisch.
Und ob ich so einen Tisch mit tausend löchern möchte, da bin ich mir auch nicht sicher. Ich hab da immer Sorge, dass mir da die ganzen Sachen durchfallen und eigentlich konnte ich auch auf meiner Hobelbank mit einer einzelnen ganz klassischen Bankhakenreihe bisher immer alles ganz gut spannen.
 

KalterBach

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Ich habe aktuell keine Hobelbank, FKS oder TKS. Generell finde das Arbeiten an einem Biertisch genauso blöd, wie an einer Tür auf Arbeitsböcken. Auch an der provisorischen Ablage arbeite ich ungern.

Da der Werktisch mehrere Aufgaben erfüllt, finde ich ihn recht praktisch.

Aber jeder wie er mag. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

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Sicher, es kommt immer darauf an, wie man arbeitet. Wenn das für dich passt, dann ist das ja super.
Aber was machst du z.B., wenn du ein Bett bauen willst?
 
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