Geölte Holzplatte nachölen

Pejoo

ww-pappel
Registriert
11. Oktober 2021
Beiträge
5
Ort
Lambrecht
Hallo Profis,
wir haben eine geölte Holzplatte gekauft, darauf ist ein Öl für die Nachbehandlung angegeben. Muss man genau dieses Öl benutzen oder kann man ein Öl von einem anderen Herstelle sogar verwenden?
Ich weiß, dass man Ölen unterschidlichen Hersteller nicht mit einander mischen soll, gilt das auch für bereits getoknete Holzplatten?
Vielen Dank für eure Antwort
 

wo6819

ww-nussbaum
Registriert
20. Oktober 2021
Beiträge
82
Ort
mainz
kommt drauf an was drin ist. Meist Leinölbasis. Mit reinem Leinöl kann man immer nachölen.
 

Pejoo

ww-pappel
Registriert
11. Oktober 2021
Beiträge
5
Ort
Lambrecht
In der Regel geht es gut, ein anderes Öl zu verwenden. Aber nimm ein gutes Öl, was auch kein Wasser enthält.
Vom Hersteller war für die Nachbehandlung Osmo-TopOil angegeben und ich möchte mit Clou Hartöl das Holz behandeln.
Ich gehe davon aus, dass beide nicht auf Wasserbasis sind. Aber das bringt mich zu einem anderen Frage. Macht es bzgl. Haltbarkeit und Flecken (wie. z.B. Wasserflecken) einen Unterschied, welches diese Öle verwendet wird?
Danke
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Ja, macht einen großen Unterschied. Clou Hartöl ist nicht sonderlich gut für Arbeitsplatten. Das Osmo Topoil ist wesentlich besser. Aber das Osmo Hartwachsöl ist nahezu identisch und wesentlich günstiger.

Ich gehe mal von einer Arbeitsplatte aus.

Wenn ein Holz mit Osmo vorbehandelt ist, dann immer Osmo verwenden, weil sich deren Öle stärker von anderen Herstellern unterscheiden.
 

wo6819

ww-nussbaum
Registriert
20. Oktober 2021
Beiträge
82
Ort
mainz
Vom Hersteller war für die Nachbehandlung Osmo-TopOil angegeben und ich möchte mit Clou Hartöl das Holz behandeln.
Ich gehe davon aus, dass beide nicht auf Wasserbasis sind. Aber das bringt mich zu einem anderen Frage. Macht es bzgl. Haltbarkeit und Flecken (wie. z.B. Wasserflecken) einen Unterschied, welches diese Öle verwendet wird?
Danke
Der ganze Ansatz ist schonmal falsch. Die Industrieöle haben Zusätze die den Farbton ändern, jedes Öl auf andere Weise. Wen du unterschiedliche Öle aufbringst dringen die je nach Faserlage unterschiedlich stark ein. Das kann ziemlich grausam aussehen weil die verschiedenen Öle unterschiedlich färben. Auf nummer sicher gehst du wenn du reines Öl von der Ölmühle nimmst. dann kannst du auch nach 500 Jahren noch nachölen wie man in Museen erkennen kann. Auch wenn du mal Dellen rausschleifen willst kannst du ohne Probleme nachölen. Wenn die Oberfläche durch wiederholtes Ölen komplett getränkt ist gibts auch keine Wasserflecken. Die kommen i.d.R. nur wenn Wasser eindringt weil die Fasern nicht mit Öl gesättigt sind.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
Registriert
19. August 2014
Beiträge
5.408
Alter
50
Ort
Saarlouis
Was findest Du an dem Ansatz falsch? Ich halte den Ansatz, Leinöl zu nutzen für sehr ungewöhnlich. Um sinnvolle Zeiten der Oberflächenaushärtung zu erlangen, wurde Leinölfirnis erfunden. Wenn man es zusatzstoff-frei mag, kann man sich danach umsehen. Oder an wann kann man eine Leinöl-Fläche denn nach der Behandlung benutzen?
 

wo6819

ww-nussbaum
Registriert
20. Oktober 2021
Beiträge
82
Ort
mainz
Was findest Du an dem Ansatz falsch? Ich halte den Ansatz, Leinöl zu nutzen für sehr ungewöhnlich. Um sinnvolle Zeiten der Oberflächenaushärtung zu erlangen, wurde Leinölfirnis erfunden. Wenn man es zusatzstoff-frei mag, kann man sich danach umsehen. Oder an wann kann man eine Leinöl-Fläche denn nach der Behandlung benutzen?
durch das schnelle Aushärten dringt das Öl nicht tief genug ein und es gibt Wasserflecken. Wenn man eine robuste Oberfläche will braucht es halt Zeit. Zum Nachölen gibt es auch gekochte Öle ohne färbende Zusätze, im Sommer härtet das innerhalb von 3 Tagen aus. Reines Öl halt eine Woche. Da die Zusätze praktisch nie komplett deklariert sind ist reines Öl immer die sichere Variante. Bei Esstischen besonders. Die Sikkative im Öl sind nicht allzu gesund.
Ich mach das so das ich bei den ersten Ölungen eine durchsichtige Plastikfolie drauflege für ein paar Tage
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
@wo6819 Deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen: Leinöl, was nicht sikkativiert ist, mag nach 1-2 Wochen oberflächlich trocken sein, aber selbst nach 4 Monaten Trockenzeit schwitzt es bei Sonneneinstrahlung noch aus, ist also im Holz noch sehr lange flüssig. Macht man so eine Oberfläche mit etwas Spülwasser und Bürste sauber, ist ganz schnell das Öl ausgewaschen, weil noch nicht hart. Es braucht Jahre und mehrfache Nachölung, um auf diese Weise eine stabile Oberfläche zu bekommen.

Wasserflecken habe ich auch, wenn das Holz gut mit Öl durchtränkt ist, zumindest nach einiger Einwirkzeit.

Ich hab zahlreiche Versuche mit reinem Leinöl gemacht, auch voroxidiertes, was den Sommer über durch Sonne behandelt war und so viel schneller trocknete. Die Ergebnisse waren alle nicht so überzeugend bzw. brauchten viel Zeit und Geduld, so dass man das überhaupt nicht mit guten Fertigölen vergleichen kann. Wir haben in Deutschland zahlreiche Naturfarbenhersteller, die über viele Jahre ihre Öle optimiert haben. In den meisten Fällen fährt man damit besser bzw. nur die erfüllen die Anforderungen, die man braucht.
 

wo6819

ww-nussbaum
Registriert
20. Oktober 2021
Beiträge
82
Ort
mainz
@wo6819 Deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen: Leinöl, was nicht sikkativiert ist, mag nach 1-2 Wochen oberflächlich trocken sein, aber selbst nach 4 Monaten Trockenzeit schwitzt es bei Sonneneinstrahlung noch aus, ist also im Holz noch sehr lange flüssig.

Ich hab zahlreiche Versuche mit reinem Leinöl gemacht, auch voroxidiertes, was den Sommer über durch Sonne behandelt war und so viel schneller trocknete. Die Ergebnisse waren alle nicht so überzeugend bzw. brauchten viel Zeit und Geduld, so dass man das überhaupt nicht mit guten Fertigölen vergleichen kann. Wir haben in Deutschland zahlreiche Naturfarbenhersteller, die über viele Jahre ihre Öle optimiert haben. In den meisten Fällen fährt man damit besser bzw. nur die erfüllen die Anforderungen, die man braucht.
am besten lässt man solche Öle in der prallen Sonne trockenen, passiert dann nix mehr. Ich mache das schon seit 20 Jahren mit Leinöl, Walnussöl und Sonnenblumenöl. Hatte noch nie ausschwitzen. Meine Küchenschneidbretter haben über Stunden stehendes Wasser, keine Flecken. Sie sind aber auch gesättigt. Angefangen habe ich damit weil ich mit den Fertigölen Farbunterschiede hatte und die Hersteller die Originalöle nicht mehr im Programm hatten. Wenn man dann ein wertvolles Möbel nicht mehr ausbessern/nachölen kann ist das ganz schön Scheisse
 

Glismann

ww-robinie
Registriert
18. Oktober 2004
Beiträge
1.486
Ort
Hamburg
Warum meint Ihr, das sich ganze Unternehmen damit beschäftigen?
Damit jemand ankommt und meint das Walnussöl o.ä. genauso funkioniert?
Ich glaube nicht.
Jedes Öl hat seinen Anwendungsbereich, das haben die sicher ausreichend geprüft.
Wenn man nun eine optimale Oberfläche haben möchte, sollte man bei einem Hersteller bleiben.
Es hilft auch ein Blick auf das techn. Merkblatt, da steht alles drin, auch was in der Brühe drin ist.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
Registriert
19. August 2014
Beiträge
5.408
Alter
50
Ort
Saarlouis
durch das schnelle Aushärten dringt das Öl nicht tief genug ein und es gibt Wasserflecken

Diese Erkenntnis nutzt dem TE garnix, da die Platte nun schonmal geölt ist und das möglichweise nicht besonders tief eingedrungene Öl die Platte nun aber imprägniert, so dass das Folgeprodukt nun naturgemäß nicht tiefer eindringen kann als das Erst-Öl.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Wenn man bei den farblosen Fertigölen bleibt und nicht gerade was sehr Exotisches benutzt, kann man später mit fast jedem Fertigöl nochmal nachölen. In der Regel geht das gut und der Farbeindruck verändert sich nicht. Ausnahme sind die Osmo-Öle, da sollte man wirklich bei Osmo bleiben. Auch bei manch anderen Hartwachsölen ist ein Wechsel nicht so einfach. Ein Grund, warum ich gerne auch mit ganz normalen Hartölen arbeite. Und auch am Liebsten mit Ölen renomierter Hersteller, die ein Öl schon lange im Sortiment haben.
 
Oben Unten