Gartensauna Wandabschluss außen

Alpakatreiber

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Hallo liebe Woodworker,

mein Name ist Paul und ich baue gerade zusammen mit meiner Freundin und ihrem Sohn eine Gartensauna.

Der Sohn ist jetzt im dritten Lehrjahr als Zimmermann. Wir haben jedoch so ein Streitthema bei dem wir uns nicht einig werden.

Wir haben bei der Sauna unten eine Unterkonstruktion mit Balken. Und Ständerwand. Außen wurde mit DHF Platten verkleidet.

Jetzt geht es um eben diesen Abschluss am Boden. Mein Stiefsohn will unbedingt Siga Fentrim auf die DHF Platten kleben und die Balken unten damit komplett zu machen. Er will das machen, damit die DHF Platte sich nicht mit Feuchtigkeit vollsaugen kann.

Wie die Rote Linie im Bild eingezeichnet.

Hier ist meine Sorge, dass die Feuchtigkeit in diesem Fentrim drinnen bleibt und die Konstruktion da unten irgendwann abfault.



Soweit ich weiß, besagt der konstruktive Holzschutz, dass die Unterkonstruktion frei bleiben soll, damit jegliche Feuchtigkeit auch wieder abtrocknen kann.

Was sagt ihr dazu?

Danke.
LG Paul IMG_20250830_233917.jpg
 

pedder

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holz braucht Bodenabstand. 30 gern 40 cm. weil das wieder hochspritzende regenwasser dreckig ist. hier zu spät. ich würde der reversible verkleiden.
 

Alpakatreiber

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Sieht man auf dem Foto schlecht, aber rundherum hab ich auf knapp 25-30 cm alles abgegraben und es kommt dann Kies mit Körnung 16/32 rein und dann noch eine Boden-Deckel Schalung.

Hat hier leider in den letzen Wochen sehr viel geregnet.

Was meinst du mit reversibel verkleiden?
 

brubu

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Hallo
Mancher Schuppen sieht unten so aus. Luft muss sein und wenn an der Fassade Wasser hinunterfliesst soll es abtropfen können.
Die DHF ist ja für 2 Monate freie Bewitterung zugelassen, die verträgt auch zwischendurch etwas Wasser. Spritzwasser mit Dreck gibt es immer.
Soweit ich sehe ist die untere Plattenkante angeschrägt, das ist gut.
Abkleben verhindert auch die Luftzirkulation, die ist wichtig falls trotzdem einmal Feuchtigkeit eindringt.
Ich würde auf keinen Fall abkleben.
 

Manohara

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damit jegliche Feuchtigkeit auch wieder abtrocknen kann.
Das Problem ist, dass sich die 2 Schutz-Methoden widersprechen: Abdecken und Belüften.

Holz sollte nicht nass werden - und wenn, trocknen können.

Nass wird es sehr wahrscheinlich auch mit Siga Fentrim werden können (Wasser hat einen kleinen Kopf), aber dann trocknet es viel schlechter und das Trocknen halte (auch) ich für weit wichtiger.
 

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Danke mal für euren Input.

Die Sorge von meinem Stiefsohn war halt die, dass die DHF Platte an der Unterkante die Feuchtigkeit raufzieht und dann bis halt hoch in Holzfaserdämmplatten und dann alles schimmelt.
 

Johannes

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Hallo,
dann mache ich als Nichtzimmermann mal einen Vorschlag: Auf die DHF-Platten einen Sockel aus grauer Resoplanplatte montieren, bis ca 5cm unter die Unterkante, und ca. 35-40 cm hoch und dadrüber dann die Boden-Deckelschalung.

Es grüßt Johannes
 

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Schwierig...

An der Fassade könnte man mit einem Wasserschenkel arbeiten.
Da würde das meiste Wasser von oben schon mal weg geleitet werden.
Unten bleibt so wie ich den Bestand jetzt sehe nur chemischer Holzschutz.
Lasur, Wachs, Bitumen ect.
Meinst du die Kante der DHF-Platte mit chemischen Holzschutz streichen?

Weil beim Rest ist ja genug Abstand zum Erdboden. Es sind im Moment ca. 25-30 cm Abstand. Wird aber noch mit Kies aufgefüllt und auf ca. 15-20 cm reduziert.
 

dsdommi

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Könnte man auf die DHF Platte nicht ein abgewinkeltes (zB 70 Grad ) Blech montieren , so dass erst gar kein Wasser an die Kante läuft und gleichzeitig der untere Balken vor Spritzwasser geschützt ist ?
Zwischen Blech und Balken könnte dann Luft an den Balken.
 

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Danke euch mal für den Input.

Wenn man den konstruktiven Holzschutz beachtet, sprich 16/32 Kiesel nimmt und mindestens 15cm Abstand lässt, müsste das ganze doch kein Problem darstellen oder?

In den Baumnormen wird es ja auch so, soweit ich weiß, gehandhabt?!
 

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Ich kucke immer hin, wenn ich Holz in Bodennähe sehe: https://www.woodworker.de/forum/threads/holziges-auf-mallorca.136077/#post-1207153

Das Problem ist nicht die Nässe, sondern der hochspritzende Dreck. Ich würde Holz immer gegn das Spritzwasser schützen wollen.

Auf deinem Bild kann ich nicht erkennen, wie man das schützen könnte.
Ich hab mir die Bilder angesehen, aber bei den Türen da ist ja ein glatter Steinboden wo die Tür ja quasi anschließt.
Das hatte ich bei der Sauna auch am Anfang bevor ich es abgegraben habe. Danach gabs kaum mehr Dreck auf der Unterseite.

Ich hab mir in letzter Zeit viele Gartenhütten, Holzgaragen usw. angesehen und da auch oft eben genau diesen Abschluss. Bei keiner habe ich bis jetzt gesehen, dass da irgendwas gemacht worden wäre, damit da kein Wasser hochspritzen kann. Also es spritz Wasser rauf, aber Morsch ist keine einzige gewesen.

Wie würde man so etwas mit einer OSB-Platte eigentlich lösen?
 

Alpakatreiber

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Ich habe jetzt Egger als auch Siga angeschrieben.

Egger hat mir geantwortet das die DHF-Platten hydrophobiert sind und zwar auf der gesamten stärke. Sie meinten, dass man hier nichts abkleben muss und die Platten zwar Wasser aufnehmen können, jedoch diese es auch wieder abgeben können wenn der konstruktive Holzschutz eingehalten wird.

Siga hat mir geantwortet das Fentrim einen SD-Wert von 2 hat und somit genau für solche Sachen sehr gut geeignet ist, weil es die Feuchtigkeit gut abtransportieren kann.

Gute Frage jetzt wie man das wirklich lösen sollte.

Hier noch ein PDF die mir Egger geschickt hat wie man die Sockel abschließen kann, wenn es jemanden interessiert.

https://www.holzforschung.at/filead...Richtlinie/HFA-richtlinie-sockel-20150410.pdf
 

brubu

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Ich bleibe bei meinem #4 da muss nichts abgeklebt werden. Dass das teure SIGA Band auch die für die Austrocknung wichtige Luftzirkulation unterbricht sagt SIGA nicht. Ebenso, dass SD 2m nicht so wenig ist.

Zum Vergleich: Wenn ich im Unterdachbereich altmodisch mit Hartfaser 4,5mm daher komme werde ich von Bautheoretikern dumm hingestellt, die seien zu dicht. Wenn ich nachrechne mit mü 120 komme ich auf SD 0.54m, dann sagt fast niemand mehr etwas. SIGA dagegen findet 2m wenig,
klar es ist nur ein schmaler Streifen aber auch nicht nötig. Der einzige Grund nur die Fuge abzukleben könnte die Winddichtigkeit sein aber die dürfte bei dieser Hütte kein Problem darstellen. Sonst lieber so wenig Abdichtung wie möglich, feucht wird es immer irgendwie, also lieber offen lassen zum Austrocknen.
Andere diffusionsoffene Unterdach und Fassadenmaterialien liegen eher bei SD 0,1-0,2 m

Danke für die Sockeldetails, die sind auch bei Fermacell und anderen Herstellern bekannt. Interessant sind die wichtigen Sicker-und Drainagemassnahmen, nur sind bei uns Drainagen vorbei, das Wasser muss versickern und der Keller dicht sein wie ein Becken.
 

Alpakatreiber

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Ich seh das auch so, dass ein SD-Wert von 2 schon sehr dicht ist im Gegensatz zur ganzen Sauna. Die DHF-Platten haben einen SD-Wert von 0,165.

Die Sockeldetails beschreiben jedoch, dass man die Bauteilfuge auch noch abdichten sollte, damit eben keine Feuchtigkeit raufzieht oder ist das wegen der Winddichtigkeit?. Also zwischen DHF-Platte und Holzbalken unten.

Jedoch denk ich mir wenn es da feucht wird und das Holz und die DHF-Platte auch feucht wird, dann nutzt die Abdichtung vermutlich auch nicht viel. Und Holzfaserdämmplatten vertragen ja die Feuchtigkeit eben recht gut soweit ich weiß.

Jedoch muss ich dazu sagen, dass wir diesen Sommer sehr viel Regen hatten und es war lange nicht auf 30cm Abstand abgegraben und das Holz Innen war immer Staubtrocken. Das konnte man gut beobachten da sich viel Dreck auf den Balken gesammelt hatte vom Arbeiten und der ist jetzt schon seit 2 Monaten Staubtrocken. :emoji_thumbsup:
 
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brubu

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Du hast Abstand zum Boden im Gegensatz zu einem Haus. Ich würde nichts machen, bei Bedarf kannst du später drunter kriechen und nachschauen ob wirklich ein Abdeckband nötig sein soll. Solche Hütten gibt es sehr viele, wir haben vor über 20 Jahren eine Baracke aus den Kriegszeiten abgebaut und als Wochenendhaus wieder aufgestellt. An solche Details haben wir nicht einmal gedacht und die Hütte steht immer noch.
 
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