Garagenbelüftung für Betongarage / Kernbohrung oder Luftenfteuchter?

netsupervisor

Gäste
Hi zusammen,

es ist Winter und die Feuchtigkeit in der Garage wird wieder ein Thema.
Ich habe eine ans Haus angeschlossene Garage (BJ 19) in Fertig-Elemente Bauweise aus Beton. Also eine Garage, die bis auf die Seite am Haus völlig aus ungedämmten Beton besteht, ebenso die Bodenplatte. Das Haus selbst besteht aus HL-Ziegel 42cm. Leider bekomm ich seit dem ersten Jahr ein Thema mit Kondensat an der Nordwand, im Innenraum der Garage. Dadurch, dass das Garagentor schon gut dichtet, kann es passieren, dass die Nordseite innen nicht richtig abtrocknet. Erster Fehler war natürlich, den Innenraum mit Dispersionsfarbe zu streichen. Das hole ich jedenfalls noch nach und behandle zumindest die befallenen Wände mit StoPrim Fungal nach und streiche Silikat drüber.
Aber das Thema Kondensat bleibt. Wenn es Frost hat, habe ich Eiskristalle innen an der Nordwand. Alle anderen Betonwände sind nicht so stark befallen. Ein Hörmann Klima-Sensor (HKSI und HKSA) ist auch bereits dran, damit lüftet die Garage durch aufklappen des oberen Sektionaltorteils selbst. Blöd nur, dass die Zirkulation nicht die beste ist. Tauwasser von den Autos fange ich mit einer Unterlage auf und schiebe es aus der Garage raus, gleiches mit Regenwasser.

Ich könnte nun:
- eine Kernbohrung machen lassen und zumindest auf der Nordseite einen Lüfter installieren, der mit Lüftung über den Klimasensor angeht, dafür gibts ein Steuerungs-Relais
- oder einen Luftentfeuchter im Winter aufstellen

Was habt ihr für Erfahrungen?
Meines Erachtens hat der Luftentfeuchter keine große Wirkung, wenn es im Winter in der Garage auch unter fünf Grad hat. Außerdem braucht er eine Menge Strom und wenn die Garage offen ist, muss ich ihn ausschalten, sonst werd ich arm gesaugt.

Andere Idee?
Danke schon mal vorab.
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.554
Alter
62
Ort
Eifel

willyy

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2020
Beiträge
2.225
Ort
Pfaffenhofen (Ilm)
Wir haben ein Fertiggarage, die vollkommen frei steht. An der Westseite hat sie oben ein kleines Plastik Gitter und das Tor zur Ost Seite ist nicht wirklich winddicht.
Mein Eindruck ist, dass die Luft, die durchzieht ausreicht, um die Feuchtigkeit einigermaßen raus zu bringen.
Kondensat habe ich sehr selten, wenn überhaupt, vor 2 Wochen (?) hatte ich mal Eiskristalle an der Wand gesehen.
Wenn die Garage nicht 100 %ig dicht ist, hast Du eh innen dieselbe Luftfeuchtigkeit wie draußen.
Ein regennasses Auto trocknet erst nach Tagen (wenn es sonst nicht bewegt wird und beim fahren trocknet), meist lasse ich dann bei schönerem Wetter das Tor mal paar Stunden auf.
 

K2H

ww-robinie
Registriert
21. Oktober 2009
Beiträge
758
Ort
Rheinhessen
Ich könnte nun:
- eine Kernbohrung machen lassen und zumindest auf der Nordseite einen Lüfter installieren, der mit Lüftung über den Klimasensor angeht, dafür gibts ein Steuerungs-Relais
Ja. Besser wäre wenn du zwei Lüfter einbaust, einer der rein bläst, einer der raus saugt. So kriegst du einen viel größeren Luftmengendurchsatz.

Erster Fehler war natürlich, den Innenraum mit Dispersionsfarbe zu streichen. Das hole ich jedenfalls noch nach und behandle zumindest die befallenen Wände mit StoPrim Fungal nach und streiche Silikat drüber.
Die Dispersionsfarbe ist nicht das Problem. An ihr kondensiert es nur.
Die Nummer mit den Giftfarben solltest du dir nicht antun, die wirken erfahrungsgemäß auch nicht ewig. Und auch eine Silikatfarbe nützt nix, wenn sie permanent feucht ist. Die sprießenden Pilze ernähren sich nicht (nur) von der Farbe, sondern von dem was drin und drauf sitzt.
Wenn überhaupt (!) probiere es eher mit reiner Kalkfarbe. Die ist so alkalisch dass erst mal (!) kein Schimmel mehr drauf wächst. "Erst mal" heißt, irgendwann doch. Weil auch die Alkalität mit der Zeit nach lässt. Deshalb wurden Ställe immer wieder alle paar Jahre gekälkt.

Bekämpfe besser die Ursache, nicht die Auswirkung!
Ich denke, einmalig zwei Ventis einzubauen und an die sowieso schon vorhandene Steuerung mit dran zu pümpeln ist der geringere Aufwand.
Zumal auch das/die Auto/s bei Durchzug schneller trocknen, sprich weniger rosten....

Edit: Paa SChraibfeeler wegemachd
 
Zuletzt bearbeitet:

netsupervisor

Gäste
Danke an alle schon mal für die Ideen.
Ich werde auch erstmal das Thema Belüftung angehen und dann die Renovierung der Schimmelbefälle in Angriff nehmen.

Dann fehlt dir aber trotzdem die Durchlüftung des Volumens / der Oberflächen
Was meinst du damit? Du meinst, das alleinige öffnen reicht noch nicht, weil die Luft nicht zirkuliert?
Die Dispersionsfarbe ist nicht das Problem. An ihr kondensiert es nur.
Das haben mir schon mehrere gesagt. Die Aussage stammt vom Architekten, dem ich vorgeworfen hab, nicht ausreichend über ein Belüftungskonzept nachgedacht zu haben. Mir wäre immer eine gemauerte Garage lieber gewesen, aber aus Einfachheit wurde es ein Betonbunker.
 

K2H

ww-robinie
Registriert
21. Oktober 2009
Beiträge
758
Ort
Rheinhessen
Was meinst du damit? Du meinst, das alleinige öffnen reicht noch nicht, weil die Luft nicht zirkuliert?
Richtig. Da der Temperaturunterschied zwischen dem Garageninnenraum und außerhalb nicht hoch genug ist, entsteht kein oder nur sehr geringes Dampfdruckgefälle. Es findet auf diesem Weg kein, bzw. nur zu geringer Feuchteausgleich von drinnen nach draußen statt. Dazu kommt dass die rel. Luftfeuchte drinnen wie draußen recht hoch ist. Bis das an den Wänden ausgefallene Kondensat verdunstet, dauert zu lange, die Sporen haben lange genug ein Klima/ein Milieu zu keimen und zu sprießen.....
Um die Abtrocknung der Wände., sprich die Reduzierung der rel. Luftfeuchte zu beschleunigen, sprich den Sporen schnellstmöglich die Feuchte zu entziehen, bleibt halt nur Heizen oder Lüften, im Sinne von /vermehrten Luftdurchsatz/Durchzug/Wind.

Das haben mir schon mehrere gesagt. Die Aussage stammt vom Architekten, dem ich vorgeworfen hab, nicht ausreichend über ein Belüftungskonzept nachgedacht zu haben. Mir wäre immer eine gemauerte Garage lieber gewesen, aber aus Einfachheit wurde es ein Betonbunker.
Dann glaube es bitte einfach. Es ist so. Es ist auch nicht anders wenn die Dispersionsfarbe in einer gemauerten Garage gestrichen ist.
Nochmal, das Problem ist nicht das Baumaterial und nicht die Farbe, das Problem ist die eingetragene Feuchtigkeit und deren zu langsame Rücktrocknung. Stell mal einen Karton in die Ecke, in ein paar Tagen ist der schwarz vor Schimmel.
Im Grunde die gleiche Nummer wie in tausenden von Mieter-/Vermieter-Streiterein bezüglich verschimmelter Wohnungen......

Gruß,
KH
 

netsupervisor

Gäste
Ich verstehe, also lag ich schon auf der richtigen Fährte, erstmal für ordentlich Durchzug zu sorgen. Ich bleibe also bei meinem Plan, die Kernbohrungen zu machen und den Luftdurchsatz erst richtig in Ganz zu bringen. Wie gut, dass die Torlüftung die Lüfter auch ansteuern kann.
Ich denke aber dennoch, dass evtl eine Ziegelmauer allein durch die Isolationswirkung innen deutlich länger die Temperatur höher als im Außenbereich hält. Aber irgendwann ist auch das wahrscheinlich vorbei, wenn es stark Frost gibt.
Ich habe mal kurz über das Kalk-Verputzen der Innen-Wände nachgedacht, aber ich meine, die dünne Schicht bringt rein gar nichts.
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.554
Alter
62
Ort
Eifel
Ich verstehe, also lag ich schon auf der richtigen Fährte, erstmal für ordentlich Durchzug zu sorgen. Ich bleibe also bei meinem Plan, die Kernbohrungen zu machen und den Luftdurchsatz erst richtig in Ganz zu bringen. Wie gut, dass die Torlüftung die Lüfter auch ansteuern kann.
Ich denke aber dennoch, dass evtl eine Ziegelmauer allein durch die Isolationswirkung innen deutlich länger die Temperatur höher als im Außenbereich hält. Aber irgendwann ist auch das wahrscheinlich vorbei, wenn es stark Frost gibt.
Ich habe mal kurz über das Kalk-Verputzen der Innen-Wände nachgedacht, aber ich meine, die dünne Schicht bringt rein gar nichts.
Lüften zur Feuchtigkeitsabfuhr: "Durchzug" (Zuluft - Abluft)
Die Vorstellung mit der Ziegelmauer kannst du zu den Legenden einordnen,
es dauert etwas länger, bis die Temperaturen innen - außen sich ausgeglichen haben.
Eine Oberflächentemperatur < 12,6° (Schimmelpilzkriterium) unterschreitest du bei MW & Beton,
und dann kommt es nur noch auf das Ablüften der zu hohen Raum- und Oberflächenfeuchtigkeit an. :emoji_wink:
 

K2H

ww-robinie
Registriert
21. Oktober 2009
Beiträge
758
Ort
Rheinhessen
Ich denke aber dennoch, dass evtl eine Ziegelmauer allein durch die Isolationswirkung innen deutlich länger die Temperatur höher als im Außenbereich hält. Aber irgendwann ist auch das wahrscheinlich vorbei, wenn es stark Frost gibt.
Das kannste dir selbst ausrechnen, spiele mit der Außentemperatur und schaue nach der Phasenverschiebung: https://www.ubakus.de/u-wert-rechner/
Du wirst sehen, es geht um Stunden, nicht um Tage.
Wie gesagt, es gibt genau die zwei Optionen: Entweder du beheizt deine Garage (und dem Herrgott die Füß) oder du hältst sie weitestgehend trocken. Punkt.
Habe fertig. :emoji_wink:

Gruß,
KH
 

felixcurly

ww-nussbaum
Registriert
30. Januar 2022
Beiträge
77
Ort
Karlsruhe
Hallo zusammen,

Ich habe letzten Herbst an einer taupunktgeregelten Kellerlüftung gebastelt. Ein Arduino verarbeitet die Daten der Sensoren (DHT22) und steuert 12V Lüfter an. Vom Prinzip her läuft es - aber die Lüfter könnten stärker sein... gerade bei einem Keller/einer Garage mit mehr der mehr oder weniger dicht ist. Hier hängt die rel. Luftfeuchte doch immer noch sehr stark mit den Bedingungen draußen zusammen...
Habt ihr hier evtl Erfahrungen/Empfehlungen? Ich nehme an du kannst und wirst einen 220V Lüfter schalten?

Danke!
Felix
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 59145

Gäste
Wir haben so ein system von Schwille, wie von @tomkaes empfohlen. Bei uns sind es 4 Lüfter, der Keller ist aber auch riesig.

Funktioniert problemlos seit mehreren Jahren. Schön ist halt, dass das bewährte Technik ist und man einen Ansprechpartner hat. Die beraten auch, bei mir Anhand einer sehr groben Skizze. Bei Defekten auch recht kulant, bzw eigentlich nur zügig. Einer der Lüfter war hinüber. Losgeschickt, 2 Tage später war der neue da. Heisst die haben direkt nach dem Telefonat losgeschickt ohne zu prüfen.

Fand ich gut.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.323
Ort
Dortmund
Ich würde erstmal nach Konzepten Ausschau halten, dass es über entsprechende Öffnungen zu einem natürlichen Durchzug kommt, ohne dass da Lüfter laufen müssen. So funktioniert es ja bei vielen Garagen. Das ist ökologisch und spart über die Jahre eine Menge Stromkosten.

Ist ja erstmal ganz trivial, für Durchzug braucht es an gegenüberliegenden Wänden Belüftungen.
 

felixcurly

ww-nussbaum
Registriert
30. Januar 2022
Beiträge
77
Ort
Karlsruhe
Dann wäre es ja trotzdem sinnvoll die Öffnungen im Abhängigkeit vom Taupunkt öffnen/schließen zu können - das Tor kann sowas ja anscheinend schon?
 

Ankece

ww-esche
Registriert
6. November 2020
Beiträge
458
Ort
Nordrhein-Westfalen
Helft mir doch mal auf die Sprünge.
Wenn es so wie jetzt mehrere Tage regnet, dann bringt doch eine Taupunktregelung nicht viel, da ich ja über einen längeren Zeitpunkt nicht richtig lüften kann.
Habe ich da einen Denkfehler?.

Ich habe in meiner Garagenwerkstatt (kommt aber auch kein Auto rein), einen Kompressorbetriebenen Kondenstrockner. Dort kann ich die Schaltpunkte für die Luftfeuchte vorgeben und der springt nur an, wenn die Luftfeuchtigkeit über den eingestellten Wert steigt.
Der Vorteil bei dieser Bauart ist, dass der auch bei niedrigen Temperaturen funktioniert.

Trotz eines Sektionaltores mit Kippfunktion und einem Fenster auf der gegenüberliegenden Seite, habe ich es anders nicht in den Griff bekommen.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.323
Ort
Dortmund
Wenn es so wie jetzt mehrere Tage regnet, dann bringt doch eine Taupunktregelung nicht viel, da ich ja über einen längeren Zeitpunkt nicht richtig lüften kann.
Wenn Garagentemperatur ungefähr Außentemperatur ist, kann durch Lüften die Luftfeuchte in der Garage nicht kleiner werden, als außen. Wenn du also an regnerischen Tagen 80% Luftfeuchte draußen hast, hast du die auch innen. Wenn du innen unbedingt tiefer kommen musst, dann hilft nur heizen oder ein Luftentfeuchter. In beiden Fällen müssten dann alle Lüftungsöffnungen geschlossen werden.

Wenn die Garage im Sommer deutlich kühler ist, als draußen, dann muss bei hoher Luftfeuchte auch alles zu sein.
 

felixcurly

ww-nussbaum
Registriert
30. Januar 2022
Beiträge
77
Ort
Karlsruhe
Wenn Garagentemperatur ungefähr Außentemperatur ist, kann durch Lüften die Luftfeuchte in der Garage nicht kleiner werden, als außen. Wenn du also an regnerischen Tagen 80% Luftfeuchte draußen hast, hast du die auch innen. Wenn du innen unbedingt tiefer kommen musst, dann hilft nur heizen oder ein Luftentfeuchter. In beiden Fällen müssten dann alle Lüftungsöffnungen geschlossen werden.

Wenn die Garage im Sommer deutlich kühler ist, als draußen, dann muss bei hoher Luftfeuchte auch alles zu sein.
Und nur dann gelüftet werden wenn es draußen kühl genug ist bzw der Taupunkt tiefer als in der Garage ist.
 
Oben Unten