"Fuscherfuge" oder konstruktiver Holzschutz?

strala

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Hallo liebe Woodworker !

Meine Tischlerlehre liegt schon ca. 30 Jahre zurück und seitdem habe ich aber im kaufmännischem Bereich gearbeitet. Privat habe ,nach den jeweiligen Möglichkeiten,versucht das Tischlern als Hobby zu pflegen.
Wie das so ist mit dem Alter , so manches will mir einfach mehr in Erinnerung kommen:emoji_slight_smile:

Ich will mir einige einfache Fenster bauen .
Gelernt habe ich , dass bei Schlitz und Zapfen die Brüstung "geschlossen" und damit die Oberflächen der Friese absolut bündig sein müssen. Damals gab es aber schon Fenster und Möbel mit den durchgehenden Rundungen und den damit entstehenden "Zierfugen".
Das war natürlich für die Altgesellen nur "Fuscherfugen", weil die das nicht bündig hinkriegen.

Wenn ich nun heute umschaue ,ist diese "Fuscherfuge" überwiegend anzutreffen.

Meine Überlegung ist nun :
So doof können natürlich die Jungen seitdem ja nicht gewesen sein -also
a) ist wirklich sinnvoll produktiver
b) die entstehende geschwungene V-Fuge belastet die Lackierung geringer beim Arbeiten des Holzes. Somit werden die sonst entstehenden Haarrisse vermindert.

Ich hoffe ,Ihr könnt meinem löchrigem Wissen etwas auf die Sprünge helfen.

Grüße
Strala
 

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Clemens J.

ww-robinie
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Hallo,

das kommt durch die maschinelle Fertigung, Die Rundung an der Kante ist besser zu lakieren und hält den Lack besser.
Wenn ich das Fries innen runden will, habe ich drei Möglichkeiten.
1. Kante runden und an der Verbindungsstell des Querfrieses das Profil auf Gehrung absetzen (sehr aufwendig).
2. Rahmen verleimen und dann mit der Oberfräse, Abrundfräser mit Anlaufring runden
(man kommt aber nicht ganz bis in die Ecke)
3. Profil durchfräsen und Querfries stirnseitig auch rundfräsen (so eie es heute eigentlich immer gemacht wird.

Gruß Clemens
 

strala

ww-kastanie
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Hallo Clemens !

Danke für die schnelle Antwort .

Mir ging es um die dritte Möglichkeit , die so heute üblich ist.

Lag ich also doch nicht so weit entfernt mit meinen Gedanken.

Frage : Wenn ich nun meinen Konterfräser ( Profilmesser für Fräskopf) nutze, macht es Sinn zusätzlich die Rundung anzufräsen , um im Aussenbereich eine bessere Haftung zu erhalten ? Oder ist blödsinniger "Overkill"

Grüße
Strala
 

Holzrad09

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Hallo
Die V Fuge macht schon Sinn, früher trafen sich da Längs und Hirnholz und der Lack riss auf, Feuchtigkeit konnte eindringen.
Bei einer V Fuge legt sich der Lack / Lasur um die Rundung und hält somit besser.
Nach dem Grundieren versiegelt man die Fuge mit V Fugensiegel und sie bleibt elastisch.
Ich benutze diesen hier https://www.bauchemie24.de/remmers-induline-v-fugenschutz-farblos-250ml-3393.html
Hätte noch eine Flasche übrig.
LG
 

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strala

ww-kastanie
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Hallo Holzrad ,

dank auch Dir für diese Info .
Ich glaube , diese Produktart war nicht nur mir neu.
Tja man lernt nie aus...

Bei meinen drei kleinen Fenstern für einen Geräteschuppen werde ich wohl
nur mit der V-Fuge arbeiten. Danke trotzdem für Dein Angebot.

Bis danne
Strala
 

Time_to_wonder

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Hallo,

ich wärme das nochmal auf. Als ich 2013 gebaut habe, habe ich Meranti-Fenster in einem handwerklich arbeitendem Fachbetrieb bestellt. Beim Verkaufsgespräch wurde mir die geschlossene Fuge als besonderes Qualitätsmerkmal dieses Betriebes erklärt, da es kein ungeschütztes Hirnholz gibt, in das Feuchte eindringen kann. Das erschien mir erstmal logisch. Oberfläche ist weiß mit Remmers Induline. Der Dauertest läuft jetzt seit 4 Jahren, bislang keine Probleme oder Risse. Mir gefällt es optisch so auch sehr gut. Was die Langzeit-Stabilität betrifft, schreibe ich 2023 nochmal. Dann muss ich wohl neu streichen...
 
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