...kein konkretes Produkt angeben, für das man dann Leute mit konkreten Erfahrungen sucht, ist schon ein bisschen gaga, oder?
Vielleicht hilft es Dir trotzdem, was ich dazu noch in Erinnerung habe.
Ich habe ein bisschen Erfahrung mit Béton Ciré, weil ich mir vor vier, fünf Jahren mal eingebildet hatte, Betonarbeitsplatten in der Küche seien toll.
Weil ich gleichzeitig keine zentnerschweren Platten gießen wollte, war ich bei einem Eigenbau-Sandwich aus Spanplatte und der o.a. Spachtelmasse und einer rustikalen Umrandung aus massiven Baustahl-Winkelprofilen gelandet. Sah total hipp aus. Also unmittelbar nach Fertigstellung.
Als Arbeitsplatte dann im täglichen Gebrauch doch so eher... na ja.
Das Zeug besteht - wie eigentlich alle derartigen Spachtelmassen - aus Weißzement, Kunstharzen und Pigmenten. Heute gibt's bekantlich Platten in sehr vergleichbarer Betonoptik fertig... und für nicht belastete Flächen finde ich die immer noch, sagen wir mal, interessant.
Jetzt, Jahre später hatte ich dann fürs Bad ähnliche Überlegungen wie Du. Am Ende habe ich mich stattdessen sogar einmal an einer kleinen Testfläche mit echtem Tadelakt versucht. Hätte mir gefallen, ist seit Jahrtausenden bewährt, erfordert allerdings wirklich, dass man vorher übt. Und... dass der Untergrund passt.
Dann habe ich in einem offensichtlichen Anflug selbstkritischer Distanz einmal versucht, ästhetischen Anspruch und bauphysikalische Realität in Übereinstimmung zu bringen... und mich letztlich doch ganz anders entschieden.
Neues Bad im Altbau, Holzbalkendecke, Mix aus Mischmauerwerk und Trockenbau, bodengleiche Dusche... und die mittlerweile ersetzte Norm zur Abdichtung.
Am Ende sind es - meiner Meinung nach: wunderschöne - große Feinststeinzeugfliesen in der Anmutung alter venezianischer Zementfliesen geworden, von denen jede Platte anders aussieht. Das ganze natürlich mit einer darunterliegenden Dichtungsebene aus Dichtungsbahn an den Wänden, Ditra auf dem Boden und entsprechenden Anschlüssen... und ehrlich gesagt, das lässt mich wahrscheinlich dauerhaft besser schlafen...
Die Kreativität habe ich dann an den nichtgefliesten restlichen Flächen ausgetobt mit Kalkspachtel an Wänden und Decke, incl. Schablonentechniken a la Jaegerlacke und einer kaseingebundenen Wandlasur mit mineralischen Pigmenten. Voll öko...
Eine abgehängte Trockenbaudecke mit dem Kreidezeit-Kalkspachtel halbwegs in die Nähe von Q4 zu bringen, fand ich allerdings kein Zuckerschlecken.
Zurück zum "Microzement". Auch das dürfte letztlich eine Mischung von Weißzement, viel Kunstharz, Pigmenten und ein bisschen Voodoo sein.
Wenn ich hundertprozentig sicher sein will, dass ich damit im Altbau dauerhaft keine Bauschäden riskieren will, würde ich mir das eher zwei- als einmal überlegen. Vielleicht bin ich da aber auch einfach zu wenig risikofreudig.
Aber wenn ich
hier lese: "Ich bin Marketing-Spezialist und schaffe zudem kreative Wohnraum-Designs, Raumdesign und gestalte Bäder, Räume, berate und inspiriere." denke ich mir: Zumindest die Reihenfolge der Aufzählung ist ehrlich...