Fugenlose Bäder - Mikrozement - Badsanierung

U.Tho

ww-robinie
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Es steht eine Badsanierung an, d.h. nur die Dusche, ich habe mich vorab informiert, würde aber mal kurz abklopfen, ob jemand hier schon mal Erfahrung dazu gemacht hat bevor ich loslege.
Ich gebe absichtlich keine Herstellerlinks hier an, möchte echte Erfahrungen dazu hören.
 

mj5

ww-robinie
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Moin,

die Fussleisten auf Foto #3 in der Gallerie erinnern mich irgendwie an meine Baustelle! :emoji_sunglasses:

Bei vertikalen Flaechen seh ich kein Problem, "Edelputz" halt. Bei Duschtassen und Fussboeden gehoert eine ordentliche Dichtung drunter.

"Badsanierung" -> Altbau? Je nach Flexibilitaet des Untergrunds koennte es reissen. Zu grosse Flaechen und vor allem "ueber Eck" wuerde ich ohne Fuge eher nicht wagen.

Sorry, Du wolltest ja echte Erfahrungen hoehren. Aber mit genau diesem Produkt habe ich keine. :emoji_wink:

Gruesse
Mattes
 

fahe

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...kein konkretes Produkt angeben, für das man dann Leute mit konkreten Erfahrungen sucht, ist schon ein bisschen gaga, oder? :emoji_wink:


Vielleicht hilft es Dir trotzdem, was ich dazu noch in Erinnerung habe.

Ich habe ein bisschen Erfahrung mit Béton Ciré, weil ich mir vor vier, fünf Jahren mal eingebildet hatte, Betonarbeitsplatten in der Küche seien toll.

Weil ich gleichzeitig keine zentnerschweren Platten gießen wollte, war ich bei einem Eigenbau-Sandwich aus Spanplatte und der o.a. Spachtelmasse und einer rustikalen Umrandung aus massiven Baustahl-Winkelprofilen gelandet. Sah total hipp aus. Also unmittelbar nach Fertigstellung.

Als Arbeitsplatte dann im täglichen Gebrauch doch so eher... na ja.:emoji_wink:

Das Zeug besteht - wie eigentlich alle derartigen Spachtelmassen - aus Weißzement, Kunstharzen und Pigmenten. Heute gibt's bekantlich Platten in sehr vergleichbarer Betonoptik fertig... und für nicht belastete Flächen finde ich die immer noch, sagen wir mal, interessant.

Jetzt, Jahre später hatte ich dann fürs Bad ähnliche Überlegungen wie Du. Am Ende habe ich mich stattdessen sogar einmal an einer kleinen Testfläche mit echtem Tadelakt versucht. Hätte mir gefallen, ist seit Jahrtausenden bewährt, erfordert allerdings wirklich, dass man vorher übt. Und... dass der Untergrund passt.

Dann habe ich in einem offensichtlichen Anflug selbstkritischer Distanz einmal versucht, ästhetischen Anspruch und bauphysikalische Realität in Übereinstimmung zu bringen... und mich letztlich doch ganz anders entschieden.

Neues Bad im Altbau, Holzbalkendecke, Mix aus Mischmauerwerk und Trockenbau, bodengleiche Dusche... und die mittlerweile ersetzte Norm zur Abdichtung.

Am Ende sind es - meiner Meinung nach: wunderschöne - große Feinststeinzeugfliesen in der Anmutung alter venezianischer Zementfliesen geworden, von denen jede Platte anders aussieht. Das ganze natürlich mit einer darunterliegenden Dichtungsebene aus Dichtungsbahn an den Wänden, Ditra auf dem Boden und entsprechenden Anschlüssen... und ehrlich gesagt, das lässt mich wahrscheinlich dauerhaft besser schlafen...:emoji_wink:

Die Kreativität habe ich dann an den nichtgefliesten restlichen Flächen ausgetobt mit Kalkspachtel an Wänden und Decke, incl. Schablonentechniken a la Jaegerlacke und einer kaseingebundenen Wandlasur mit mineralischen Pigmenten. Voll öko...:emoji_wink:

Eine abgehängte Trockenbaudecke mit dem Kreidezeit-Kalkspachtel halbwegs in die Nähe von Q4 zu bringen, fand ich allerdings kein Zuckerschlecken.

Zurück zum "Microzement". Auch das dürfte letztlich eine Mischung von Weißzement, viel Kunstharz, Pigmenten und ein bisschen Voodoo sein.

Wenn ich hundertprozentig sicher sein will, dass ich damit im Altbau dauerhaft keine Bauschäden riskieren will, würde ich mir das eher zwei- als einmal überlegen. Vielleicht bin ich da aber auch einfach zu wenig risikofreudig.

Aber wenn ich hier lese: "Ich bin Marketing-Spezialist und schaffe zudem kreative Wohnraum-Designs, Raumdesign und gestalte Bäder, Räume, berate und inspiriere." denke ich mir: Zumindest die Reihenfolge der Aufzählung ist ehrlich...:emoji_wink:
 

U.Tho

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ist schon ein bisschen gaga, oder?
Warum muss ich ein konkretes Produkt / Hersteller angeben? ( Béton Ciré kannte ich z.B. noch nicht)
Vielleicht mal der Ausgangszustand: Mosaikfliesen (hoher Fugenanteil) auf intakter Abdichtung, Bodengleiche Dusche (keine Duschtasse), halbrunde Ganzglasdusche. Rein technisch ist die Dusche ok - gefällt aber optisch nicht (mehr).

Die Ganzglasabtrennung soll ersetzt werden mit einem halbrunden Element von Wedi Construct ähnlich dieser Konstruktion:
https://www.google.com/imgres?imgur...rARFnyNs5Mkg&vet=1&docid=TXizwxttrCFI9M&itg=1[/URL]
Die vorhandenen Mosaikfliesen muss ich dann (nach gründlichem Säubern) mit einem Haftgrund versehen bevor ich den Mikrozement aufspachteln kann und die Silikonfugen in den Ecken erneuern.
einer kleinen Testfläche
Ein Probestück ist auf jeden Fall angesagt, habe ich bereits auch beim Thema Stempelestrich gemacht, d.h. war sogar auf einem Tageskurs beim Händler. Es ist halt immer ein Unterschied, was man z.B. bei YouTube sieht und dann nachmachen will.
 
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U.Tho

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abgehängte Trockenbaudecke
Apropos - habe ja auch im Bad eine abgestufte Trockenbaudecke, in der Ecke über der Dusche abgerundet mit Lichtvoute rundum und in der Mitte mit Sternenhimmel. Der war am Anfang recht cool, machen wir aber praktisch nie an.
 

fahe

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...ok, dann sind Deine Voraussetzunghen natürlich anders, wenn da eine intakte Dusche vorhanden ist. Dann kannst Du da imho eigentlich alles spachteln, was nicht abfällt...:emoji_wink: Ich würde da mal bei Ardex oder Jaeger anrufen.
 

Johannes

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Die Ganzglasabtrennung soll ersetzt werden mit einem halbrunden Element von Wedi Construct ähnlich dieser Konstruktion:
https://www.google.com/imgres?imgur...rARFnyNs5Mkg&vet=1&docid=TXizwxttrCFI9M&itg=1[/URL]

Hallo,
zum Beton kann ich nichts sagen, aber hast du das mal ausprobiert? Ich nutze ab und zu eine so ähnlich gestaltete Dusche und finde die nicht so toll. Ich liebe es beim duschen in der Kabine im warmen Dampf zu stehen, das finde ich sehr entspannend. Das fällt dann weg.

Nur so als Denkanstoss
Es grüßt Johannes
 

andama

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Bei mir ist auch der Umbau der Dusche auch auf dem Plan, nur wird es nicht im Radius gebaut.
Es bleibt bei 90x90, jedoch möchte ich Platten anbringen (evtl. lassen), die es in der Nähe bei einem großen Fliesenanbieter in Größen über 2m*1m auf Bestellung gibt.
Zu deinem angestrebten Betonspachtel im Naßbereich hätte ich kein Vertrauen.
 

Boshu

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Ich würde die Vergussmasse auf Wediplatten vorgiessen und dann an das Mauerwerk kleben. Auf allem anderen kommt einfach zuviel spannung auf.
 

U.Tho

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Zu deinem angestrebten Betonspachtel im Nassbereich hätte ich kein Vertrauen.
Der Mikrozement wird versiegelt. Es gibt z.B. auch ein Produkt von Stylebeton, dieses wird mit Flüssigacryl versiegelt - das gleiche, welches auf Stempelbeton oder Stempelestrich kommt - habe ich im Außenbereich. Wasser und Frost - no problem. Der letzte Winter war der Härtetest für meine Aussenbereichstreppe / Eingangsbereich - der Stempelestrich (ein glasfaserbewehrter, pigmentierter Verbundestrich) ist bombenfest und der Versiegler hat auch gehalten.
Was meinst Du damit? Ich habe schonmal bei Wedi nachgefragt - diese Elemente werden einfach an Wand und Boden geklebt. Der Kleber wird mit angeboten.
Wo ich dabei unsicher bin - Wand und Boden (Heizestrich) sind zwei getrennte Bauteile, die durch das Ankleben des Elementes verbunden werden. Der Kleber sollte an dieser Stelle flexibel genug sein.
Ich liebe es beim duschen in der Kabine im warmen Dampf zu stehen
Geschmacksache - offene Duschen sind uns bekannt. Uns geht es neben der Optik insbesondere darum, den Fugenanteil möglichst klein zu gestalten - praktisch nur noch in den Ecken die Silikonfugen und die reinigungsintensive Glasabtrennung alternativ zu ersetzen.
 

Boshu

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Ich meinte Beton, den man vergiessen kann. im Duschbereich eher Faserflex Ausgleichsmasse, es soll ja nicht runter bröckeln. Beton cire geht im weitesten Sinne auch.
Die vertikale Wediplatte wird ja nicht mit dem Boden verklebt, die Stösse muss man mit Dichtband einspachteln, so ähnlich wie bei rigips. Dichtband halt vor dem Giessen mit einarbeiten und unten ein paar zentimeter freilassen zum anschluss der Bodenplatte, wenn vorhanden.Ich würde aber bei meiner Dusche im Nachhinein eine flache Wanne bevorzugen, unter den Fugen wirds doch feuchter als man denkt.
 

Boshu

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Sowas habe ich mir auch mal angeschaut, nachdem man mich über die Untergrundvorbereitung und die Montage informiert hatte, hab ich das gelassen.
Vom Bohren der Löcher für die Armaturen ganz zu schweigen...war mir zu kriminell, ein Fehler, ein paar Hunderter futsch..
 

U.Tho

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Die vertikale Wediplatte wird ja nicht mit dem Boden verklebt
Irgendwie muss die aber auch am Boden fest.
Am Besten, ich schreibe den Anwendungstechniker bei Wedi mal an, wie die Platte an Wand UND Boden zu befestigen ist. Der Kleber an sich hierfür wäre Wedi 610.
 

U.Tho

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Die Antwort vom Techniker von Wedi:

Hallo Herr Thomae,

es ist möglich diese geschwungende Wand aus der Wedi Construct zu bauen. Sie sollten dazu zuerst die Wand in Form bringen und mittels Fliesenkleber die rundungen schließen.Die Wand kann dann mit Wedi 610 auf den Boden und die Wand geklebt werden, der Kleber nimmt Bewegungen auf und ist flexibel. Eine Abdichtung müssen Sie , solange der XPS Schaumkern nicht durchdringt wird nicht aufbringen. Die Wedi Bauplatte ist eine Abdichtung im Verbund.

Wichtig wäre noch, dass die Wand mindestens 5 cm stark ist und eine Seite befliest wird. Des weiteren sollte die Wand nicht länger als 120 cm sein.
 

Annimi

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Die Antwort vom Techniker von Wedi:

Hallo Herr Thomae,

es ist möglich diese geschwungende Wand aus der Wedi Construct zu bauen. Sie sollten dazu zuerst die Wand in Form bringen und mittels Fliesenkleber die rundungen schließen.Die Wand kann dann mit Wedi 610 auf den Boden und die Wand geklebt werden, der Kleber nimmt Bewegungen auf und ist flexibel. Eine Abdichtung müssen Sie , solange der XPS Schaumkern nicht durchdringt wird nicht aufbringen. Die Wedi Bauplatte ist eine Abdichtung im Verbund.

Wichtig wäre noch, dass die Wand mindestens 5 cm stark ist und eine Seite befliest wird. Des weiteren sollte die Wand nicht länger als 120 cm sein.
Du benutzt die täglich und wir haben damals schon alle Dampfduschen immer mit Folienverbund abgedichtet auch wenn die Kabine aus Wedi (in CH thumag) war.
Kunststoff hat eine wesentlich stärkere Ausdehnung (~7) als z.B. Keramik. Das vergessen Viele bei der Konstruktion. Dies birgt Spannungsrisse dir auf Dauer immer Risse ergeben und Angriffspunjte für die Nässe. Zur Erinnerung die Herstellerhaftung ist zeitlich begrenzt :emoji_wink:. Wedi selbst ist TOP, und in Zusammenhang mit Dallmer Klasse. Ich bevorzuge direkt Dallmer dort ist Wedi drin und die Anschlüsse sind augmdeinander abgestimmt
 
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