Frage zur Zargenmontage

Bastelheiko

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Hallo Leute,

ich habe mir ein kleines schlaues Heft besorgt mit dem Titel: Profiwissen - Beantstandeungen Innentüren.

Nur ein Leseabschnitt habe ich nicht ganz verstanden:

"Holz-Zarge sind vollvolumig mit einem Montageschaum mit Schallschutzprüfung zu verfüllen. Alternativ: fest gestopfte Mineralwolle.
Eine beidseitige Abdichtung der Zarge zum Mauerwerk mit dauerelastischem Dichtstoff oder mit vorkomprimierten Dichtbändern nach Herstellervorgabe muss eingebracht werden."

Verstehe ich das richtig, dass der Spalt zwischen Zargenbekleidung und Mauerwerk gemeint ist?

Nebenbei gesagt ist das Heftchen der Hammer in der Hand eines kritischen Bauherrn und macht (fast) jeden Handwerker im Falle eines Falles zum Amboss.
Angefangen von der Erstberatung bis hin zum Gewährleistungsende. Eigentlich ein Muss an Wissen für Leute die ständig Türen montieren.

Letze Frage wäre, wie man die Schnittkanten der Zarge im Bodenbereich vor Feuchtigkeit schützt. Bisher verwendete ich dazu 3-D Leim.
Fachlich korrekt?

Hoffe ja, die Fotos verstoßen nicht gegen das Urheberrecht. Habe nichts dergleichen im Heftchen gefunden. Oder gilt das automatisch?
Wenn ja, einfach löschen.

Schönes Wochenende!
 

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wirdelprumpft

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Brandschutz und Schallschutztüren haben diese Anforderung und dann sollte man das auch so machen - oft ist die Schalltrennung am Boden nicht gegeben oder es gibt sonstige Übertragungswege welche den Schalldämmwert mindern deshalb nicht zu viel erwarten im Altbau
Schnittkante am Boden: manche Hersteller schreiben 2 mm Unterlage aus Kunststoff etc. + Silikon im Naßbereich vor das versiegeln der Futterkante hab ich bis jetzt noch nirgends gelesen kann aber nicht schaden
 

U.Tho

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Vielleicht mal allgemein - man muss die Tür als Ganzes sehen im eingebauten Zustand - hinsichtlich dessen, was denn dieses Einbauteil am Ende für Schutzeigenschaften aufweisen soll. Die Zarge herstellerkonform einbauen ist nur ein Teil.
 

carsten

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Hallo

bei Brandschutz muss natürlich auch die Wand selbst und der Boden / Bodenbelag die Anforderungen erfüllen. Die Beschläge übrigens auch. Der Obentürschließer darf nicht ausgehängt werden, Tür mit Keil offen halten ist nicht. Und es ist ein Profilzylinder ggf Blindzylinder einzubauen.
Löcher reinbohren oder unten absägen ist auch nicht. Tür und Futter sind immer als Element zu betrachten und gehören zusammen. Auf beiden muss eine Plakette angebracht sein. Und die ist keine Zierde. Eine Tür oder Futter ohne hat automatisch keine Zulassung. Ebenso gehört die Zulassung in Papierform, Einbauanleitung, Übereinstimmungserklärung, Zulassung der Beschläge usw. dazu. Letzter Punkt: Wartung
Angaben dazu gibt es in der Zulassung
Zum Einbau Bedarf es keiner gesonderten Qualifikation, zur Wartung hingegen schon.
 

Andreas W.

ww-esche
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Hallo Bastelheiko,

Eine beidseitige Abdichtung der Zarge zum Mauerwerk mit dauerelastischem Dichtstoff oder mit vorkomprimierten Dichtbändern nach Herstellervorgabe muss eingebracht werden."

Verstehe ich das richtig, dass der Spalt zwischen Zargenbekleidung und Mauerwerk gemeint ist?

Ja, die Fuge ist gemeint.

Kenne das schlaue Heft nicht, vermute aber mal, daß es dabei nicht um Türen mit Spezialanforderungen geht, sondern um ganz normale Wohnungstüren.

Das mit dem Hammer und dem Amboß trifft es also sehr gut.
Absiegeln der Fuge Bekleidung-Mauer/Wand kenne ich nur, wenn der Spalt wirklich zu groß ist ("un"senkrechte innenseitig oder zu bucklige Wand) oder es die Kundschaft ausdrücklich gewunschen hat.
Vollflächiges Ausstopfen bei reinen Innenntüren kenne ich nicht.

Meine, daß man Bekleidung bei allen Herstellern auch vollflächig mit der Zarge verleimen müßte.
Das kenne ich auch nur punktweise (zwecks erleichtertem späterem möglichen Wiederausbau).

Zargen unten Einleimen ist gut, habe ich/wir auch immer gemacht. Kenne aber viele Kollegen, die das nicht machen.
Ist halt zusätzlicher Zeitaufwand.

Absiegeln zum Boden macht der Bodenleger (oder man selbst, wenn man auch der ist).
Das finde ich aber schon Standard, weil man am Boden sonst eine Dreckfuge hat.
Problem manchmal bei Kaminat und Fertigparkett, weil da die Fuge evtl. abreißt.

Brandschutztüren mit Holzzarge müssen auch mechanisch befestigt werden (nicht mit Kunststoffdübeln!)

Gruß, Andreas
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
ich habe mir ein kleines schlaues Heft besorgt mit dem Titel: Profiwissen - Beantstandeungen Innentüren.
Dürfen wir wissen wer der Autor ist?

"Holz-Zarge sind vollvolumig mit einem Montageschaum mit Schallschutzprüfung zu verfüllen. Alternativ: fest gestopfte Mineralwolle.
Eine beidseitige Abdichtung der Zarge zum Mauerwerk mit dauerelastischem Dichtstoff oder mit vorkomprimierten Dichtbändern nach Herstellervorgabe muss eingebracht werden."
Das gilt meines Wissens nach nur für Türen mit Spezialanforderungen.
1. Teil des zitierten Satzes bezieht sich auf Schallschutztüren, zweiter Abschnitt kann für Schallschutz-, Rauchschutz- und Brandschutztüren gelten. Oder halt eine Kombination aus allen Anforderungen.

Für normale Zimmertüren gilt das alles, meines Wissens nach, nicht.
Sobald ich Türen mit höheren Anforderungen einbaue, schmeiß ich die Anleitung nicht gleich weg sondern schau sie mir halt an und baue so ein wie der Hersteller es wünscht.


Nebenbei gesagt ist das Heftchen der Hammer in der Hand eines kritischen Bauherrn und macht (fast) jeden Handwerker im Falle eines Falles zum Amboss.
Ja und der Bauherr liegt oben drauf und wird vom Hammer verformt nachdem er so richtig glühend gemacht wurde. :emoji_grin:
Der Amboss bleibt weitestgehend kalt und unverformt... :emoji_wink:
 

Bastelheiko

ww-robinie
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Erst einmal vielen Dank für die Antworten.
Hatte gedacht, eine Datei mit dem Namen des Autoren eingefügt zu haben. Allerdings hat @brubu das ganze in einem Link bestens der Allgemeinheit zugänglich gemacht hat. :emoji_thumbsup:
Danke!

Genau genommen handelt es sich hier nur um Schallschutztüren. Unglücklicherweise hatte ich eine ganze Buchseite kopiert ohne darüber nachgedacht zu haben das das dann fehlinterpretiert wird.

Mache mir nur deshalb ein paar Gedanken mehr, weil der Kunde Maschinenbauingenieur ist ohne jedwedes handwerkliches Talent oder praktisches Wissen. Und hat sich nun eine digitale Wasserwaage gekauft. :emoji_fearful:
Mache das auch nur, weil er mir wesentlich mehr zugesteht als so ein Einbau normalerweise kostet unter der Bedingung eines weitgehend perfekten Einbaus. Türen werden bauseits geliefert.
Damit meint er das, was in dem Heft (@brubus Link) auf Seite 19 steht. Das habe ich Ihm genauso versprochen.
Ich persönlich allerdings habe noch niemals nie - weder in einem großen Türenstudio oder in Wohnungen - perfekt eingebaute Zargen (vorne wie hinten) gesehen wie Sie auf Seite 19 dargestellt werden.
Zumal es sich um ein Haus handelt mit einem metertiefen 25 m langen Schwimmbad und einem Haufen Zimmer in 3 Etagen.
Und ALLE bisherigen Türen wurden ohne Rechnung eingebaut mit desaströsem Ergebnis. Keile zum Feststellen sind in dem Haus Standard.
Die meisten Türen gehen von alleine auf oder zu. Je nach dem nach welcher Seite die Zarge sich neigt. Oder die Zarge ist verdreht oder oder oder... Doch bei seinen Schallschutztüren hört nun die Toleranz auf. Hoffe für Ihn, dass seine bulgarischen Handwerker seine Gipskartonwände fachgerecht entkoppelt haben...

Und da die Türlöcher wesentlich größer sind und eine Montage wie auf Seite 23 so nicht möglich ist, mache ich das nur mit schriftlicher Bedenkenanmeldung.

Mache zwar im Gegensatz zu früher kaum noch solche langweiligen Montagearbeiten, bin aber trotzdem froh über das Heftchen.

VG Heiko
 

wirdelprumpft

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zu viel Luft kann k.o sein dann muss der Trockenbauer halt Nachbessern würde bei so einem Kunden auf Normlöcher bestehen + Nachweis das die Ständerwand die erforderlichen Profile verbaut hat für die schweren Türen - Es gibt ja neben der Montageanleitung auch die Zulassung da steht auch noch Mindestanforderungen drin damit der Schallwert erreicht wird - z.b. hier
evtl. kannst du damit den Kunden zusätzlich glücklich machen -

seh da kein großes Problem auf S.19 allerdings war mir nicht bewusst das es dafür eine so geringe Toleranz an der Gehrung gibt also 0.2 Versatz kann je nach Hersteller sportlich werden -
Da Türverzug drin steht - falls die Schallschutztüren an ungeheizten bzw. mäßig geheizten Treppenhaus angrenzen mal nachfragen ob Klimaschutzklasse in Türblatt verbaut ist -
 
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