Frage zum Schleifen

yinx

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Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem. Zurzeit baue ich eine Werkbank und habe dafür vier Füße die aus drei zusammengeleimeten Teilen bestehen. Größe ist etwa 10x12cm aus Buche. Nun wollte ich die Standfläche plan schleifen. Da ich gelesen habe das sich dafür ein harter Schleifteller eignet habe ich mir diesen zugelegt (habe einen Bosch GEX 125-150 Schleifer; Schleifkorn ist P80).

Wenn ich nun die Standfläche bzw. Hirnholzseite schleife wird diese aber nicht plan sondern mehr eine Halbkugel. Mache ich etwas falsch oder funktioniert das einfach nicht so wie ich gedacht habe. Alternativ kann ich natürlich versuchen das ganze von Hand zu machen was aber sicher wesentlich länger dauert.

Hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt. Bin offen für alle Vorschläge :emoji_slight_smile:.
 

threedots

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Stichworte: Kippeln des Schleifers an den Kanten und Anpreßdruck zu hoch.

Findest Du dich hier ggf. wieder?
 

SteffenH

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Mit einem Excenterschleifer ist das kaum zu machen, das wird immer ballig. Wieso willst du überhaupt schleifen, gerade absägen reicht doch?
Wenn schleifen, geht das am ehesten mit einem Handbandschleifer. Noch besser mit einem Kantenschleifer oder Tellerschleifer.
 

Dusi

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Hallo Yinx,

Hirnholz zu schleifen ist immer undankbar. Es gibt für Schleifer unterschiedliche Festigkeiten der Schleifteller. Für planes Hirnholz brauchst du unbedingt einen harten Schleifteller und dann auch nur mit ganz wenig Druck schleifen.

100%ig wirst du es aber so nicht hinbekommen, beste Lösung wäre ein Hobel und Stoßlade, aber einfach rechtwinklig abgesägt sollte doch reichen, oder?

Grüße
 

yinx

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Gerade absägen klingt super habe ich aber bei einer Stärke von 10cm noch nicht hinbekommen. Da mag mir sicher noch Übung und Erfahrung für fehlen.
Mit Hobeln habe ich es auch schon versucht. Mit mittlerem Erfolg.
Zu Erwähnen ist sicherlich noch, das ich zurzeit noch keine Werkbank habe und daher die Umstände etwas schwieriger sind :emoji_slight_smile:.
 

erftrunner

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Gerade absägen klingt super habe ich aber bei einer Stärke von 10cm noch nicht hinbekommen. Da mag mir sicher noch Übung und Erfahrung für fehlen.

Sägst Du von Hand? Dann hilft tatsächlich nur Übung und evtl. ein - schon rechtwinklinges Stück - als Führung mit Zwinge befestigen. Anständig anzeichnen/anreißen, evtl. sogar mit Messer, danach die "Kerben" noch mit einem Beitel etwas tiefer/breiter machen, dann hat die Handsäge eine kleine Führung. Langsam sägen. Nicht zuviel Druck oder Zug, je nach europäischer oder japanischer Säge.
Hört sich vielleicht etwas aufwändig an, und für die Profis hier sogar lächerlich, aber als Anfänger braucht man erstmal viel Hilfestellung.

Mit Hobeln habe ich es auch schon versucht. Mit mittlerem Erfolg.
Zu Erwähnen ist sicherlich noch, das ich zurzeit noch keine Werkbank habe und daher die Umstände etwas schwieriger sind :emoji_slight_smile:.

Für Hirnholz muß der Hobel bzw. das Eisen sehr scharf sein. Du mußt das Werkstück fest! einspannen können und am besten "in Hobelrichtung" per Zwinge o.ä. etwas Opferholz anbringen, sonst reißt es unter Umständen aus.

Und für die erste Werkbank wäre es bestimmt auch nicht verwerflich sich bestimmte Teile, die "stimmen müssen", zuschneiden zu lassen.:emoji_wink:

Gruß Peter
 

yinx

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Ich habe nichts womit ich 10cm maschinell sägen kann. Habe Handsägen und HKS, die aber mit Führungsschiene nur 51mm schafft.

Die Teile sind alle vorgeschnitten worden. Ich habe mir eine Platte beim Händler zurechtschneiden lassen. Beim Verleimen der drei Teile zu einem Fuß ist es aber zu einem kleinen Versatz gekommen.

Da es sich um mein erstes Projekt handelt und dieses später nicht im Wohnzimmer steht sind kleinere Fehler und Mißgeschicke sicher zu erwarten und auch eingeplant. Habe schon einiges gelernt im Verlauf des bisherigen Zusammenbaus.
 

erftrunner

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Du könntest auch mit der HKS von zwei Seiten sägen, das wären dann 102mm, das reicht ja für die 100mm.

Ohne jetzt viel Erfahrungen mit HKS zu habe, würde ich die Teile noch "flach" zusammen zwingen und auf einmal sägen.
Zum einen hat die Säge/Schiene dann eine wesentliche größere Auflagefläche und zum anderen muß man nur zweimal (pro Seite) anzeichnen/ansetzen.

Jedes Bein einzeln sägen dürfte (zumal bei einem Anfänger) zu vergleichbaren Problemen führen.

Gruß Peter
 

threedots

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@yinx,

bedenke aber auch, dass der von dir geplante Aufstellort ggf. unter leichten Bodenunebenheiten leidet. Da nutzen dir 100%ig winklig abgelängte Werkbankbeine auch nix, mal abgesehen von dem evtl. sichbaren Verleimfehler.

Dein Ziel sollte eine stabil stehende, waagerecht ausgerichtete Werkbank . Mit jedem Bearbeitungsfehler, der dir nun unterläuft, werden die Werkbankbeine immer kürzer.

Nimm zum Probieren besser erst mal ein paar Opferhölzer, die du zuvor verleimst. Und dann steht deinem Tatendrang, den Hinweisen von Micha und Peter folgend, nix mehr im Weg. Nach erfolgeichem Versuchsabschluss kannst du dich dann an die Stempel der Werkbank ranmachen.
 

gleiter

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Ich habe nichts womit ich 10cm maschinell sägen kann. Habe Handsägen und HKS, die aber mit Führungsschiene nur 51mm schafft.

Passt doch!

Alle Beine zu einem flachen Paket zusammen zwingen. Meine Führungsschiene hat eine Auflagenbreite von 160 mm, also zeichne ich einen umlaufenden Strich an das Paket, Schnittkante + 160 mm (Führungsschienenbreite). An diese Linie zwinge ich ein Stück Sperrplatte 4 mm, das ist (wieder bei meiner Führungsschiene) ausreichend um die Kreissäge nicht zu behindern, das verwende ich als Anschlag für die Schiene.

Genau gezeichnet, Sperrplatte exakt fixiert, ergibt von zwei Seiten geschnitten eine Genauigkeit von +/- einen Viertel mm.

Gruß, André.
 

yinx

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Da ich die Beine auch noch auf eine Länge bringen mußte habe ich das Verfahren von beiden Seiten mit der HKS zu sägen schon am Wochenende ausprobiert. Was soll ich sagen....

Trotz meiner selbst gebauten "Schablone" um zwei Beine gleichzeitig abzusägen habe ich einen kleinen Versatz von ca 1-2mm. Offenbar war meine Messung nicht genau genug oder die Führungsschiene zu lang (1,40m) um stabil genug aufzuliegen für die nötige Präzision.

Das ist aber kein Beinbruch, da ich den Rest mit der Hand und etwas Zeit korrigiert bekomme. Zu kurz sind die Beine auch nicht, da ich bei der Bestellung damals vorausschauend etwas länger bestellt habe.

Ich möchte mich trotzdem für die vielen Ratschläge bedanken. Bis jetzt war ich mehr ein passiver Leser habe aber schon diverse nützliche Dinge hier gelesen.
 

lunateide

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Hallo Yinx,

ich schreibe das sehr ungern und bitte Dich, Dich nicht zu ärgern.
Aber da die Bohlen ja schon zu Tischbeinen verleimt sind würde ich zu einem Schreiner gehen. Das ist eine Sache con Minuten und präzise.

Daß gleichgroße Teile beim Leimen nicht verrutschen, kann man mit Holzdübel (bei 3 Brettern sogat unsichtbar) verhindern, indem Du mittleres Brett auf Brett 1 legst, durch das mittlere hindurch in Brett 1 bohrst.
Gleiches mit dem mittleren Brett und Brett 3 machen, Dübel einsetzen, zusammenstecken, zwingen.
Gruß
Roland
 

erftrunner

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Offenbar war meine Messung nicht genau genug [...]

Naja, wenns da schon nicht stimmt. :emoji_wink:

Hatte mal als ich anfing mich hobbymäßig mit Holz zu beschäftigen ein Buch (aus der Bücherei?).

Auf einem Brett ein Raster 10x10mm einzeichnen. Da wurden dann (legoartige, eckige) Tiere reingezeichnet und per Hand ausgesägt und gestemmt. Klingt erstmal einfach, bis man merkt wo man mal einen Milimeter zu weit, tief oder nicht rechtwinklig angezeichnet, gesägt oder gestemmt hat.

Bin letztens im anglo-amerikanische Raum mal über ein Buch gestolpert. Measure Twice, Cut Once. Denke mal ein guter Rat, gerade wenn man nicht professionell arbeitet und zig Jahre Erfahrung hat.

Gruß Peter
 

elgarlopin

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Bei diesem thread fällt mir mal wieder ein, was schon lange in meinem Kopf rumgeht.
Wir alle (Fragesteller und bemühte (!) Ratgeber) verwenden häufig viel Zeit und Mühe dabei, uns gegenseitig zu verstehen. In der Praxis geht das oft sehr viel einfacher, wenn man macht , jemand einem über die Schulter schauen kann, Fragen stellt und Erklärungen gibt, bzw. einfach zeigen kann.
Im englischsprachigen Raum gibt es die sog. "guilds", organisierte Zusammenschlüsse von Profis mit Erfahrungen, die sie gerne weitergeben und untereinander austauschen, und ratsuchenden "Hobbyisten". Diese Guilds haben z.T. eigene Räume angemietet, die durch Mitgliedsbeiträge und Verkaufsausstellungen finanziert werden. Z.T. mit der Möglichkeit, Fachliteratur auszuleihen oder zu kopieren, z.T. Werkzeuge sich gegenseitig zur Verfügung zu stellen und sich einfach am woodworker-Tresen zu treffen.
Und es funktioniert.
Sicher ist bei uns in D der Markt und das Interesse dafür kleiner. Aber dieses Forum zeigt auf der anderen Seite, dass doch ein großer Bedarf nach Hilfe einerseits, und auch große Bereitschaft besteht, diese zu geben.
Fazit meiner langen Vorrede:
Wäre es nicht möglich, auch hier bei uns so etwas auf die Beine zu stellen?
Ich bin kein Organisator... Deshalb bitte ich euch, auch die Modis, um eure Meinung und eure Ideen.
:emoji_slight_smile: Franz
 

yinx

ww-fichte
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Hallo Yinx,
ich schreibe das sehr ungern und bitte Dich, Dich nicht zu ärgern.
Aber da die Bohlen ja schon zu Tischbeinen verleimt sind würde ich zu einem Schreiner gehen. Das ist eine Sache con Minuten und präzise.

Wo bleibt da der Spass :emoji_wink:? Wenn ich bei kleineren Hindernissen gleich aufgeben würde hätte ich nicht mit dem Möbelbau anfangen sollen. Ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Der Werkbankbau bietet eine gute Möglichkeit verschiedene Techniken auszuprobieren und etwas Erfahrung zu sammeln. Bin mir auch sicher das es ein stabiles Ergebnis werden wird :emoji_wink:.
 

blankscheit

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Hallo yinx,

an deiner Stelle würde ich mich jetzt nicht lange mit dem genauen Winkel und der Planheit der unteren Flächen der Tischbeine aufhalten. Da der Fußboden deiner Werkstatt evtl. uneben ist, kommst du mit einem Tisch, der vier schöne, gleichlange Beine hat auch nur bedingt weiter.

Bau den Tisch mit den suboptimalen Beinen fertig, und stell ihn erst mal hin. Wenn er wackelt, legst du was passendes unter das schwebende Bein. Dann hast du in deiner Werkstatt zumindest erst mal einen Arbeitstisch.

... und dann kannst du das genaue rechtwinkelige Sägen in aller Ruhe üben.

Um an meinen Vorredner anzuschließen: Vielleicht gibt es ja in deiner Nähe jemanden, dem du über die Schulter schauen kannst. Dabei lernt man am meisten ... meistens ...
 

yinx

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So habe mal meine Ergebnisse fotografiert und angehängt.
Auf dem ersten Bild ist der leichte Versatz zu erkennen.
Auf dem zweiten der abgeschliffene Versatz und auf dem dritten das Bein in Gänze.

Also ich finde das sieht gar nicht schlecht aus :emoji_wink:
 

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blankscheit

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Das sieht doch schon mal sehr vielversprechend aus.

Da bin ich jetzt gespannt auf die Werkbank in ihrer ganzen Pracht und Schönheit.

Viel Erfolg.
 

Mishar

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Fazit meiner langen Vorrede:
Wäre es nicht möglich, auch hier bei uns so etwas auf die Beine zu stellen?
Ich bin kein Organisator... Deshalb bitte ich euch, auch die Modis, um eure Meinung und eure Ideen.
:emoji_slight_smile: Franz

Franz,

ich halte die Idee fuer sehr gut.

Aber sollte man dafuer nicht einen eigenen Thread eroeffenen ?

Kann sein, dass dein Vorschlag hier beim Schleif-Thema untergeht.

Gruss, Mishar
 
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