Frage zum Aufdoppeln einer Arbeitsplatte - verschiedene Hölzer?

Toran

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Hallo zusammen,

habe schon im Forum gesucht, aber zu der konkreten Frage noch nix gefunden:

Möchte mir auch endlich eine Werkbank gönnen (wie originell, ich weiß..), und es soll ca. 160x80cm werden.
Im Baumarkt gibt es eine Buchenleimholzplatte in wahlweise 25 oder 27mm, was ja allgemein als etwas dünn angesehen wird. Mir geht es (auch) darum, mit 19mm-Löchern Befestigungsmöglichkeiten verwirklichen zu können.

Das Untergestell wird aus zu hobelndem KVH massiv genug für eine Fixierung werden, aber nun überlege ich wg. der Arbeitsplattendicke - einfach die Buchenplatte zweimal zu nehmen wäre sicherlich möglich, aber halt ~60EUR zusätzlich...

a) Was ist die Mindestdicke zur Nutzung von Spannelementen für 19mm - gehe ich da recht in der Annahme, dass 25/27mm Dicke etwas knapp sind?

b) "Passiert" irgendwas Unvorhergesehenes, wenn ich statt einer Buchenleimholzplatte einfach auf Kiefernleimholz aufdoppele? Die gesparten 50€ würden mir jetzt nicht direkt weh tun. Aber sind da Probleme mit Befestigungselementen zu erwarten, wenn die halt durch eine "harte" und eine "weniger harte" Holzschicht führen?

Vielen Dank schon mal,
Toran
 

Guido_CH

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Hallo Toran,

hängt davon ab, welche Spannelemente genau Du verwenden willst.
Ich verwende als Platte 20mm Buchen-MPX. Für die Spannelemente von Veritas (feinewerkzeuge Nr 307967), den Veritas Planing Stop (feinewerkzeuge Nr 308907) und für Bankhaken (selber gebaut aus Buchen-Rundstäben) reicht das vollkommen aus.
Wenn Du die Festool-Schraubzwingen durch die Löcher fädeln willst, ist 20 mm Plattenstärke (für 19mm Löcher) sogar das Maximum.
Für Werkstück-Niederhalter / Holdfasts brauchst Du tatsächlich eine dickere Platte, so in der Größenordnung von 50 mm.

Gruss
Guido
 

Toran

ww-kastanie
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Hallo Guido_CH,

ja, bzgl. der Dicke und mit Niederhaltern dachte ich mir das schon. Gibt es irgendwas mit der Holz-Materialwahl zu beachten (Buche+Kiefer)?
 

Lytharos

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Ich dachte immer für 20mm Löcher ist 19mm maximale plattenstärke und für 19mm Löcher mehr als 19mm Stärke platte
 

Guido_CH

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Hallo Toran,

die Holdfasts klemmen sich ja im Loch fest, da entstehen schon ziemliche Seitenkräfte. Logisch, dass Hartholz mehr Widerstand entgegensetzt als Nadelholz. Für den Hobbybereich würde mir der Mix von oben Buche / unten Fichte prinzipiell aber schon ausreichen. Probleme mit den Befestigungselementen sind jedenfalls nicht zu erwarten.
Voraussetzung sind die üblichen: gute Holzauswahl, Holz muss getrocknet sein, Unterkonstruktion sollte Schüsseln verhindern. Stehende Jahresringe wären auch gut, aber Du willst das Holz im Baumarkt besorgen, da kannst Du solche Ideen im Auto lassen.
Machen würde ich es trotzdem nicht - mir wäre es zuviel Stress, das ordentlich verleimt zu bekommen, und Schrauben will ich dazu nicht verwenden. Ich habe bei meiner Werkbank einige Verleimungen mit Schrauben unterstützt, die ich hinterher wieder entfernt habe. Mir sind prompt zwei Schrauben abgerissen, ich sehe schon den Tag vor mir, wo mir diese Metallreste durch irgendeinen blöden Zufall schwer die Stimmung versauen werden...

Deine Kostenangaben habe ich übrigens nicht verstanden: einfach die Buchenplatte zweimal wären 60 EUR mehr, schreibst Du. Wenn Du stattdessen Kiefer nehmen würdest, würdest Du 50 EUR sparen. Also Kieferlage für 10 EUR ? Das wäre Brennholz...
 

Toran

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Ich sage nicht, dass alles eine smarte Idee ist, deshalb frage ich hier ja auch - Kiefer wären zwei Leimholzbretter 200x80 mit 18mm Stärke, keine Kieferarbeitsplatte.
Der Gedanke (korrigiert mich ruhig) war eine dickere Platte, die Stabilität würde durch das Untergestell bzw. die Buche hergestellt.

Geht mir nicht darum, extra knausrig zu sein, sondern nur "Unnötiges" zu vermeiden - am Ende wird diese Wekbank eh nie mit mir umziehen, weil das Untergestell auf den Kellerraum angepasst sein wird (mit umlaufendem Betonsockel an der Wand, daher kürzeren Hinterbeinen).

Aber "vernünftig" soll es halt schon werden, nur nix zum Vererben. Wenn mir also jemand sagt "Da Kiefer drunter zu leimen, ist eine doofe Idee, weil...", dann nehme ich sowas auch an :emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Ich würd sowas nicht machen. So unterschiedliche Hölzer können ganz anders arbeiten, dann wird dir die Platte krumm. Und Kiefer ist auch relativ weich, da drückt es dir das Holz in den Löchern evtl. weg.
 

ChrisOL

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Über welche Größe reden wir überhaupt?

Eine dickere Platte soll vor allem mehr Masse bringen. Damit du die nicht einfach durch die Gegend schiebst. Und damit es beim Stemmen nicht schwingt.

Mit einer guten Unterkonstruktion ist auch eine 27mm Platte fast unzerstörbar.

Also entweder zwei gleiche Platen oder nur eine mit gutem Zargengestell.
 

Guido_CH

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Du willst "Unnötiges vermeiden" und was "Vernünftiges", das andererseits wieder "nicht zum Vererben" sein muss. Dagegen ist gar nichts zu sagen, aber was das dann genau bedeutet, kannst nur Du allein wissen. Denn das ist wirklich Ermessenssache und persönliches Empfinden.
Ich würde diesen Mix nicht machen., das wäre mein "vernünftig". Aber wenn ich eine Platte mit 50mm (oder 60mm oder was auch immer) will, dann mache ich mir die aus Massivholz und verwende keine Leimplatten aus dem Baumarkt. Aber das gilt für mich und kann für Dich ganz anders aussehen.
Ich hatte übrigens versucht, Dich dazu anzuregen, mal ein bißchen mehr zu verraten, was du mit der Werkbank vorhast. Kam da absichtlich nichts, oder hast Du das überlesen? Egal, ich probier's nochmal: welche Spannelemente willst Du verwenden? Was willst Du mit der Werkbank machen? Dicke allein ist kein Vorteil, sondern ist Mittel zum Zweck. Aber was ist Dein angedachter Zweck? Wenn man das wüßte, könnte man zielgerichteten Rat geben.
Bleibt noch die angesprochene Frage, wie Du das Aufdoppeln hinbekommen willst.
 

Macchia

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und wenn es nur um die Spannelemente geht kann man von unten einen 10cm Streifen aufdoppeln.
Für welche Arbeiten ist die Werkbank denn gedacht [...] und wie lange soll sie den halten?
Kiefer kann sehr lange durchstehen als Werkbank.

Evt. ist eine starke MDF- oder Kiefer- Platte plus einer dünneren Verschleißplatte (MDF) die richtige Wahl?
Die alte Platte wird die Lochschablone für die Neue....
 

Toran

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Guten Morgen zusammen,

die angestrebte Größe liegt bei rund 160x80cm. Vorne kommt eine Zange dran, bündiger Abschluss Platte zum Untergestell
Die Dicke der Platte läge entweder bei besagten 27mm oder eben >45mm durch Zulage von noch zu definierendem Material. Oben drauf hätte ich schon gerne Buche, wenn mal was daneben, geht bricht das bei mir nicht so weit aus wie bei Kiefer oder MDF.

Anwendungen wäre zwar (noch?) kein Hobeln, aber alles von der Montage/Verleimen über Sägen (an einer Zange) bis zum Schleifen und Ausstemmen. Exzenterschleifer, E-Hobel, Bohren wäre was elektrisch an die Bank kommt. Halt meine einzige Arbeitsfläche in meinem Kellerloch... Dass sich die Bank keinen Deut bewegen soll/wird, ist klar, dazu habe ich an zu guten Bänken bei anderen gestanden, aber Wandbefestigung des Gestells ist kein Problem.
Ich möchte gerne Niederhalter in 19mm-Löchern zum Fixieren einsetzen, daher meine Frage wegen Dicke und Stabilität, wenn unten drunter ein anderes Material wäre. Meine Motivation zum Doppeln liegt primär in der Stabilität von Einsätzen in die 19mm-Löcher, von denen ich zu Beginn aber noch nicht überall weiß, wo sie hinkommen. Von der Schwingungs-/Dämpfungsstabilität her bringt eine Lage Kiefer unter einer Buchenplatte sicherlich nicht soo viel mehr, das wird dann eher vom (KVH-)Gestell, Wandbfestigung des Gestells und der Buchenplatte getragen.

Das Aufdoppeln ist auf einem planen Esstisch gedacht (170x90cm), zusammen mit einer Menge Latten, Schraubzwingen sowie 4x40mm-Schrauben+Akkuschrauber.

Wie gesagt, ich traue mir auch zu, zweimal die Buchenplatte zu verleimen (dann nähme ich 2x25mm) und käme auf 2x59EUR. Die Platte nähme ich sicherlich mit, wenn das Gestell irgendwann mal weggkommt - aber wenn man sinnvoll 40-50EUR sparen würde, bekäme ich dafür schon stattdessen etwas Holz zum Basteln...

Gruß,
Toran
 
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