Frage zu sicherem Umgang mit TKS

Soulreaver2904

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Hallo, als Neuling (vorallem an der TKS) habe ich eine Frage.

Ein Bekannter hat mich, wegen mangel an Maschinen, gebeten ihm zwei Kanthölzer aufzutrennen. Sind ca 70cm lang und ca. 9x9 cm stark. Diese müssen der Länge nach halbiert werden, quasi 9x4,5cm.

Meine TKS schafft ca. 7,5cm Schnitthöhe.

Die Frage ist, spricht etwas dagegen (Vorallem Sicherheitsaspekte) den Anschlag auf halbe Holzstärke einzustellen, das Blatt auf 5cm höhe einzustellen und Schnitt Nr. 1 verdeckt zu machen, den Balken zu wenden und Schnitt Nr. 2 durchzuführen? Spaltkeil ist an der Säge montiert. Oder ist das generell ein absolutes NoGo?

Ich habe halt noch nicht viel mit einer TKS gearbeitet, also wenn da was dagegen spricht würde ich es mit der Tauchsäge machen, dort halt auch mit der Wendemethode, aber da ist das genaue Treffen der Schnitte natürlich nicht so komfortabel wie an der TKS.

Danke und Gruß Thomas
 

Holz-Fritze

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uli2003

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Bitte Fritz und Franz verwenden und den Parallelanschlag hinter das Sägeblatt zurück ziehen.

Fritz und Franz sind generell eine gute Idee. Beim Umschlagsverfahren benötigt es dennoch Druck von oben.
Den Anschlag nicht hinter das Sägeblatt zurückziehen, sondern einer gedachten 45 Grad-Linie vom vorderen Eintauchpunkt nach hinten folgend einstellen.
Das heißt, bei 20 mm Schnittbreite etwa 20 mm Sägeblatt überlappend, bei 100 mm Schnittbreite etwa 100 mm überlappend usw.
Dann verlierst du zum Schluss nicht die Führung.

Grüße
Uli
 

v8yunkie

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Sägeblatt

Ich würde noch empfehlen darauf zu achten, dass Du das richtige Sägeblatt verwendest, d.h. aus meiner Sicht wäre ein Auftrennblatt (mit wenig Zähnen) zu empfehlen. Da das Sägeblatt auf voller Höhe greift, hast Du bei einem Feinsägeblatt (mit vielen Zähnen) einen erhöhten Kraftaufwand für die Säge bzw. man tendiert dazu, das Werkstück zu fest zu schieben - sicherer ist es immer, wenn das mit "normalem" Kraftaufwand vonstatten geht.

Gruss,
Thomas
 

Daniboy

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Wenn Fritz und Franz nicht möglich ist, verwende ich immer 2 Schiebestöcke gleichzeitig, so wie es Matthias Wandel sich angeeignet hat:
https://youtu.be/gdIQY_7T26k?t=208
(allerdings 45cm lange)

Unter Umständen kann man ja den 5cm tiefen Schnitt mit einem 2cm tiefen Zwischenschnitt machen, zB bei härterem Holz, oder nicht optimalem Sägeblatt.
 

Soulreaver2904

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Danke für die Tipps.
Das man den Anschlag zurückzieht wusste ich zum Beispiel noch nicht, also danke für die Wertvollen (wahrscheinlich) Basics.

Wer ist denn Fritz und Franz?

Edit: Lustig, deine Antwort kam genau während ich die Frage formulierte
 

uli2003

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so wie es Matthias Wandel sich angeeignet hat:

Ich würde diesen selbsternannten Tischler-Video-Koryphäen so lange das Filmen verbieten, bis sie ihre Sägen ordentlich ausgerüstet haben.
Schade, dass diese schlechten Vorbilder hier immer verlinkt werden.

Ein 9x9 Kantholz mit Schiebestöcken aufzutrennen halte ich für leichtsinnig.

Grüße
Uli
 

Daniboy

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...Schade, dass diese schlechten Vorbilder hier immer verlinkt werden.

Ein 9x9 Kantholz mit Schiebestöcken aufzutrennen halte ich für leichtsinnig.

Er wurde von mir nicht als Sicherheitsvorbild verlinkt (kein Spaltkeil, keine Spanhaube...), sondern, weil ich den von ihm demonstrierten paarweisen Einsatz von Schiebestöcken generell gut finde.

Bitte bedenke auch, dass nicht jeder eine Formatkreissäge mit Schiebeschlitten hat, wo man zB mit Fritz und Franz arbeiten kann.

Schiebestöcke in beiden Händen, halten mir die Gefahr zumindest auf Distanz.

Da ich Hobbywerker und du Tischlermeister bist, bitte ich dich mir zu erklären warum du das auftrennen eines 9x9cm Kantholzes mit 2 Schiebestöcken als leichtsinnig ansiehst.
 

uli2003

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Das kann ich dir sagen - der Beginn eines jeden Rückschlags ist ein Verkanten, oder eine unsaubere Führung des Werkstücks, das dann das Flattern anfängt.

Bei genannten größeren Dimensionen hast du mit 2 Schiebestöcken keine ausreichende Kontrolle mehr über das Werkstück, es fängt an zu flattern und dann geht das Drama los.
Stell dir vor, ein Schnitt ist beim Wendeschnitt nicht tief genug, weil das Kantholz leicht abgehoben hat. Wenn jetzt eine leichte Rückwärtsbewegung eintritt, greift die Säge von unten ins Material - ein Rückschlag ist die Folge.

Bei kleinen Sachen kann man mit 2 Schiebestöcken arbeiten, keine Frage.

Schiebestöcke in beiden Händen, halten mir die Gefahr zumindest auf Distanz.

Ja, aber die Gefahr sollte minimiert werden, dazu gehört Respekt vor der Maschine, aber keine Angst.
Wer Angst hat, sollte die Finger davon lassen.

Grüße
Uli
 

Mathis

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Und bevor ihr alle Fritze, Franzel, Matthias Wandel und den ollen Pumuckel dazugeholt habt, habe ich solch ein Kantholz längst schon drei mal aufgetrennt.

Ich mach solche Umschlagschnitte fast täglich, und das Ganze ist überhaupt kein Problem oder besonders gefährlich, und ja, ich nehme natürlich zwei Schiebestöcke dazu.

Wozu nur der ganze Aufriss?
 

Wrchto

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Also ohne Fritz und Franz (habe keinen Schiebeschlitten) den Anschlag auch nicht bis zur Vorderkante Sägeblatt (oder ein wenig überlappend) ziehen sondern bis zum Spaltkeil damit die Führung gewährleistet ist. Wichtiger Punkt

Nein, nicht generell bis zum Spaltkeil! Wo Du den Anschlag hin stellst, ist abhängig von der Schnittbreite. Stell Dich vor die Säge, und schau, wo die Zähne in den Tisch eintauchen. Von dort denkst Du Dir eine 45° Linie nach rechts hinten. Wo diese Linie die Breite Deines Werkstücks schneidet, sollte das Ende des Parallelanschlags sein.
 

Soulreaver2904

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Hatte das schon verstanden wie das gemeint ist, aber in dem verlinkten Dokument der BG steht drin dass man bei "Handgeführtem" Schnitt ohne Hilfe wie Fritz und co eben den Anschlag mindestens bis Spaltkeil ragen soll.
 

Daniboy

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Hatte das schon verstanden wie das gemeint ist, aber in dem verlinkten Dokument der BG steht drin dass man bei "Handgeführtem" Schnitt ohne Hilfe wie Fritz und co eben den Anschlag mindestens bis Spaltkeil ragen soll.

Das mit den 45° gilt ganz allgemein, auch ohne Fritz und Franz.
Beschrieben ist es auf Seite 20 in dem von Uli verlinktem Dokument.

...Wer Angst hat, sollte die Finger davon lassen...

Und wahrscheinlich auch umgekehrt - wer keine Angst hat, lässt Finger...:emoji_grin:

Uli und Mathis danke für eure Meinung als Fachleute, auch wenn sich diese gar nicht decken, habe ich als Hobbywerker wieder was gelernt :emoji_slight_smile:
 

uli2003

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Uli und Mathis danke für eure Meinung als Fachleute, auch wenn sich diese gar nicht decken,

Die decken sich recht sicher. Ich glaube nicht, dass Mathis 10x10 Kanthölzer mit 2 Schiebestöcken auftrennt. :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Daniboy

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Die decken sich recht sicher. Ich glaube nicht, dass Mathis 10x10 Kanthölzer mit 2 Schiebestöcken auftrennt...
Und wie machst du es dann, mit den Mitteln des TE?
(Die verlinkte Unterlage von dir zeigt zwar gut wie es geht, aber das ist mit Schiebschlitten bzw zumindest mit absenkbarer und anliegender Spanhaube).

Es bleiben dann ja nur lose Hilfsmittel wie, Schiebestöcke, Schiebeklötze usw.
Da gibt es längere (weniger Kontrolle, dafür weiter weg von Gefahr) und kürzere.

Zusätzliche Andruckrollen, anmontierbare Führungen, Besäumhilfen usw sind üblicherweise nicht immer vorhanden im Heimwerkerbereich.
 

raziausdud

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Hallo,

ein Anfänger kann in einem Video leicht am Wichtigen vorbeisehen. Deshalb hier noch einmal ausformuliert: Ein Andruckholz in der einen Hand, welches das Schnittgut gegen den Parallelanschlag drückt. Ein Schiebestock zum Vorschub in der anderen Hand.

Idealerweise sollte mindestens einer der beiden so gestaltet sein, das er das Werkstück auch nach unten drückt, also quasi mit "Nase".

Mal nach "Andruckkamm" suchen. Ist auch für Anfänger leicht herzustellen und macht die Sache noch sicherer - und genauer, man muss nur noch/kann gleichmäßig ohne abzusetzen schieben.

"Andruckfeder" ist etwas mehr Aufwand. Gerade fällt mit ein: eine hölzerne Grillzange wäre geeignet ...:emoji_slight_smile:

Herzliche Grüße
Rainer
 
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