Fräser verspringt leicht beim Eintauchen in Hartholz, Ursache?

Daniel K

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Hallo zusammen,

ich habe regelmäßig ein kleines Problem mit meiner Oberfräse und bin unsicher, was die Ursache ist.

Ich bin gerade dabei, in massive Esche-Kanteln (80 x 80 mm) Zapfenlöcher einzufräsen. Mit meiner leider nicht sehr ambitionierten Bosch POF 1400 ACE habe ich das altbekannte Problem einer allzu geringen maximalen Frästiefe (was sich hier durch Verwendung von Schablone und Kopierring noch verschärft), daher habe ich einen möglichst langen Spiralnutfräser (Sistemi Klein, VHM, 80 mm lang, Durchmesser 8 mm) gekauft, der mir immerhin ein ca. 35 mm tiefes Zapfenloch ermöglicht. Der Fräser ist bis zur Markierung fest in der Spannzange (8 mm) eingespannt.

Bevor ich lange zu beschreiben versuche, was passiert, habe ich ein kurzes Video gemacht:
https://www.dropbox.com/s/6heey13yk0x7nca/fraesen.mov?dl=0

Bei 0:19 senke ich erstmals den Fräser etwas mehr ab, bleibe aber beim äußerst vorsichtigen Vorschub. Trotzdem hört man schon ab hier am Klang, dass da was nicht rund läuft. Das beschriebene "Verspringen" passiert dann beim tieferen Eintauchen ohne jeden Vorschub bei 0:38.

Das Fräsergebnis sieht insgesamt unrund aus, was ich auf das schiebe, das man ab 0:19 hört. Das "Verspringen" sieht man an der Stelle, die im Bild mit einem kleinen Bleistiftkreuz markiert ist: Die Fräsung, die durch die Frässchablone eigentlich absolut fixiert ist, ist an dieser Stelle ca. 1 mm seitlich ausgebrochen.

foto.jpg

Was passiert hier, was ist die Ursache des Problems und wie kann ich solche Fräsungen in Hartholz schadensfrei hinkriegen?
 
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michaelhild

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8mm und so lang, der Fräser fängt an zu vibrieren und schlägt daher. Daher die Wellen.
Bei 0:38 ähnlich, der wird kurz seitlich Kontakt zum Werkstück bekommen haben, was zum taumeln geführt hat.
 

IngoS

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Hallo,

bei dem harten Holz und dem dünnen, langen Fräser kaum zu vermeiden. Mit noch weniger Zustellung arbeiten.
Grundsätzlich nicht tragisch. Der Zapfen wird der Schlitzbreite angepasst. Bei meiner Langlochbohrmaschine werden die Schlitze auch immer breiter, als es dem Langlochfräser entspricht.

Gruß

Ingo
 

Daniel K

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Danke euch beiden!

Bei meiner nächsten Fräse werde ich also nicht nur auf eine gescheite Frästiefe, sondern auch auf eine 12-mm-Spannzange achten. Bis dahin muss ich dann wohl einfach aufpassen.
 

Daniel K

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Hm, davon habe ich noch nie gehört - aber kann ich beizeiten ja mal ausprobieren, danke. Es sieht auf den ersten Blick allerdings so aus, als wäre das eine irreparable Aktion.
 

michaelhild

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POF 800 ist doch eine ganz anderes Modell. :emoji_rolling_eyes:

Da fängt es auch schon an, die Grundplatte bei der 1200/1400 ist nicht geschraubt. Die Säulen sind eingepresst und mit Stiften gesichert..
 
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Hondo6566

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Wusste ich nicht. Bei der 800er war das eine einfache Sache.
Ob die Entfernung des Faltenbalges was bringt kann man eigentlich selbst einfach prüfen indem man auf max. Hub fährt, und schaut ob der Faltenbalk "aufsitzt" oder ob er noch lose ist.
Gruß Andreas
 

zehlaus

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Versuche es mal mit weniger Zustellung (0,5 x Fräserdurchmesser), mehreren Durchgängen mit nicht zu zaghaftem Vorschub. Ein Problem dürfte es sein, das sich die Spanräume zusetzen, speziell bei dem tiefen Eintauchen der letzten Durchgänge. Also lieber etwas hereinfahren als auf der Stelle bleiben. Beim Nutfräsen kannst Du auch hin- und herfräsen, es gibt ja leider keinen Unterschied zwisch Gleich- und Gegenlauf, hauptsche die Späne werden gut abgeführt.
 

Harzkiller

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Ich geh bei solchen Fräsungen meist so vor.

1. Einmal komplett eintauchen
2. Alle 2 bis 3 mm komplett eintauchen.
(hierbei hat der Fräser nicht viel weg zu nehmen)
3. Noch einmal eingetaucht von vorne bis hinten fräsen.

Bei nicht allzulange Fräsungen geht das recht schnell und man bekommt eine recht saubere Fräsung.

Gruß Jürgen.
 

Dominic

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Ich hatte auch mal eine POF 1400. Bei einem sehr langen 10er Fräser mit 8er Schaft hat man bei meiner den unrunden Lauf schon mit bloßem Auge gesehen. Ich habe mir dann eine andere OF gekauft.

Gruß

Dominic
 

Daniel K

ww-ahorn
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Versuche es mal mit weniger Zustellung (0,5 x Fräserdurchmesser), mehreren Durchgängen mit nicht zu zaghaftem Vorschub. Ein Problem dürfte es sein, das sich die Spanräume zusetzen, speziell bei dem tiefen Eintauchen der letzten Durchgänge. Also lieber etwas hereinfahren als auf der Stelle bleiben. Beim Nutfräsen kannst Du auch hin- und herfräsen, es gibt ja leider keinen Unterschied zwisch Gleich- und Gegenlauf, hauptsche die Späne werden gut abgeführt.

Danke. So hatte ich im Prinzip auch irgendwann die nächsten Zapfenlöcher gemacht, da es mit der von @Harzkiller genannten Methode nicht klappte.

Ich geh bei solchen Fräsungen meist so vor.
1. Einmal komplett eintauchen
2. Alle 2 bis 3 mm komplett eintauchen.
(hierbei hat der Fräser nicht viel weg zu nehmen)
3. Noch einmal eingetaucht von vorne bis hinten fräsen.

Danke, aber klappt wie gesagt nicht, denn schon bei Punkt 1 passiert dieses Wegschlagen des Fräsers, nur beim Eintauchen, ohne jeden Vorschub.

Ich hatte auch mal eine POF 1400. Bei einem sehr langen 10er Fräser mit 8er Schaft hat man bei meiner den unrunden Lauf schon mit bloßem Auge gesehen. Ich habe mir dann eine andere OF gekauft.

Genau das habe ich mich im Vorfeld auch gefragt - ist das ganze nur ein Problem des langen Fräsers oder auch ein Zeichen für eine etwas unrund laufende Maschine? Wer weiß.
 
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