Fräsen mit einem Geradeschleifer?

lunateide

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Guten Abend liebe Woodworker,

mir ist ein Protool Geradeschleifer zugelaufen.
Da ich mit Metall und Verputzen von Schweißnähten nichts am Hut habe, denke ich über eine sinnvolle Verwendung oder Entsorgung nach.

Der Schleifer dreht 31000 rpm.

Wäre es möglich,mit diesem Gerät mit kleinen Fräsern (6 MM) in einem Bohr- und Fräsständer eingespannt, an kleinen Werkstücken aus Holz zu fräsen??
Ggf. mit einem Kreuzschlitten.

Bei meiner Frage geht es mir nur um die enorme Drehzahl (nicht regelbar).
Das Gerät läuft im Fräsständer wunderbar ruhig.

Fräser mit 6 mm Schaft habe ich nicht, sonst hätte ich das schon getestet.

Möchte halt kein Geld für Fräser aus dem Fenster werfen, wenn es bei dieser Drehzahl nur brutzeln sollte.

Ein Gruß zu später Stunde

Roland
 

WinfriedM

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Kleiner Fräser, z.B. 6mm, mit 31000 UPM sollte gut funktionieren. Die Fräser sollten für diese Drehzahl freigegeben sein.
 

schreiner02

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Hallo,

Oberfräsne drehen ca. 20.000 touren, viel mehr verkraftet aber ein handelsüblicher Fräser auch nicht; Du mußt bei Deinen Arbeiten auch mit relativ hohem Vorschub arbeiten, sonst verbrennt die Schneid-Fläche im Bereich des Fräserzentrums; ich glaube nicht, daß das Vorhaben gut gelingen wird.

Das Teil läuft doch auf 230V, oder? Kannst Du es nicht mit einem einfachen Dimmer beruhigen?

mfg,

Stefan
 

t.ost

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Hallo Roland

Das geht ohne Probleme,nur darauf achten
dass die zulässige Drehzahl nicht überschritten wird.

Es gibt auch Oberfräsen die drehen bis 32000 U.

Gruß Thomas
 

lallalla

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Eine Bosch POF 500 oder POF 52 ist nichts anderes als ein Geradeschleifer in einem Fräskorb. Die haben ca. 27000 Umdrehungen/Minute. Nur mal so als Vergleich...
 

lunateide

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Hallo,
zunächst vielen Dank.
Ich werde es ausprobieren. Kann mir jemand eine Bezugsquelle für Fräser nennen, die diese Geschwindigkeit aushalten?

Famag u. Dieter Schmid haben sie nicht im Sortiment

Danke auch für den Tipp mit dem Dimmer, werde das mit einem Elektriker besprechen.

Gruß
Roland
 

lunateide

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Hallo und Guten Abend,

ich habe den bisher diskutierten Geradeschleifer gegen einen Kress Fräsmotor eingetauscht, den ich in meinem WABEKO Bohr- und Fräsständer einsetzen möchte.

Heute habe ich den ersten Fräsversuch unternommen mit einem 4 mm Nutfräser.
Ich war begeistert, die Kress hat eine Nut gefräst, sauber und weich wie durch Butter, obwohl es Buche war.

Das dicke Ende kommt aber jetzt.
Ich wollte meine Nut von 4 auf 6 mm erweitern, habe also meinen Anschlag verstellt und wollte das Holz durch den Fräser schieben.

Kurzum - es hat mir fast das Holz aus der Hand gerissen, der Fräser ist nach allen Richtungen ausgerissen - also, es ging nicht.

Was habe ich falsch gemacht?

Wie fräst man eine Nut in mehreren Schritten (in der Breite; tiefer in mehreren Durchgängen war kein Problem)?

Gruß
Roland
 

Frankenholzwurm

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Hallo Roland

Kurzum - es hat mir fast das Holz aus der Hand gerissen, der Fräser ist nach allen Richtungen ausgerissen - also, es ging nicht.

Was habe ich falsch gemacht?

Meine vermutung, du hast im Gleichlauf gefräst.

Dabei drecht der Fräser in die gleiche Richtung wie der Vorschub ist und das Werkstück beschleunigt auf ungeahnte Geschwindigkeiten.

Normalerweise wird immer im Gegenlauf gefräst, vorallem bei Handvorschub!
 

lunateide

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Hallo,

also Fräsmotor ist eingespannt wie eine Bohrmaschine, Fräser kommt senkrecht vo oben, dreht sich im Uhrzeigersinn.

Ich habe mei Holz von links nach rechts geschoben, beide Male.

Bei einem Frästisch mit dem Motor unter der Tischplatte schiebt man doch von rechts nach links.

Also muß es in meinem Fall doch umgekehrt sein??

Bin ziemlich ratlos.

MfG
Roland
 

Frankenholzwurm

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Du schreibst, dass du eine Nut gefräst hast.

Eine Nut ist also somit in einer Fläche, nicht an einer Kante.

Wenn du dann deine Nut verbreiterst, sollte man für Gegenlauffräsen den Anschlag weiter richtung Bohrständer verschieben und die Nut in Richtung Vorderseite des Bohrständers vergrößern.

Wenn du das so gemacht hast, wars richtig, wenn du die Nut nach hinten verbreiterst, fräst du im Gleichlauf und dein Werkstück wird gewaltig eingezogen.

Wie rum hast du gefräst?
 

lunateide

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Hallo Dominik,

ich war bis eben in meiner Werkstatt und habe versucht, den Fehler zu finden.

Du hattest absolut recht mit Deiner Vermutung, ich wari m Gleichlauf.

Ich habe dann den Test für Schwachsinnige gemacht, indem ich ein Sägeblatt vom Lamello auf die Nut gelegt und im Uhrzeigersinn gedreht habe.

Da habe ich dann erkannt, wie der Fräser schneidet, warum er das Werkstück mitreißt und warum vom Anschlag wegdrückt.

Manchmal braucht man halt den Holzhammer zum kapieren.

Ich danke Dir .

Noch eine letzte Frage:

Spielt das Thema Gleichlauf auch noch eine Rolle, wenn das Werkstück z.B. auf einen Kreuztisch gespannt ist und mit diesem bewegt wird?



Viele Grüße
Roland
 

seesternfish

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fräsrichtung

hallo Lunateide

Bin zwar kein profi im bezug auf fräsen, aber habe mir auch eine 2 Achsefräseinrichtung gebastelt, und selbst bei sehr stabilem Rahmen musst du auf die Fräsrichtung achten, ausnahme mdf.
Vielleicht hilft dir das Bild
gruss seesternfish
 

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Frankenholzwurm

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Hallo Roland

Freut mich, dass es jetzt klappt:emoji_slight_smile:

Bezüglich Kreuztisch.....

Kann ich mangels erfahrung nicht hundertprozentig sagen.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass das durchaus funktionieren könnte, dabei würde ich aber die Zustellung nicht zu groß wählen.

Bitte darauf achten, dass das Werkstück wirklich fest gespannt ist, nicht dass dir nachher ein UFO entgegenfliegt.

Größter Vorteil beim Gleichlauffräsen ist die normalerweise absolut ausrissfreie Oberfläche.

Wegen der großen Unfallgefahr ist Gleichlauffräsen bei Handvorschub nicht erlaubt, bei Tischfräsen in der Schreinerei ist das auch unter Verwendung eines Vorschubapparates nicht erlaubt, dieser gilt ebenfalls als Handvorschub.

Gleichlauffräsen nur mit mechanischem Vorschub, eine Vierseitenhobelmaschine oder eine CNC wären dazu geeignet.

Ob nun ein Kreuztisch unter einen mechanischen Vorschub fällt, kann ich nicht genau sagen, würde aber vermutlich eher in Richtung ja tendieren, hat ja eine Zwangsführung.

Viel Erfolg:emoji_slight_smile:
 

Sebas

ww-birnbaum
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Hallo,

ich kann aus dem Metallbereich sagen, dass da bei konventionellen Fräsmaschinen (im Prinzip auch nichts anderes als ein großer Kreuzschlitten), im Gegelauf gefräst wird. Der Fräser würde sonst Werkstück samt Schlitten um das Spiel das in den Spindeln ist nach vorne ziehen und es wäre keine saubere und sichere Führung mehr gegeben. Moderne Fräsen und insbesondere CNC-Fräsen haben spielfreie kugelgeführte Spindeln, da spielt das dann keine Rolle mehr.

Viele Grüsse,

Sebastian
 

fritz-rs

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Ich fräse mit dem Kreuztisch normalerweise im Gegenlauf,
zuletzt noch einmal eine recht dünne Schicht im Gleichlauf, um kleine, entstandene Ausrisse wegzubekommen.
Als Fräser benutze ich Einzahnfräser für ALU, die eine bessere Schneidengeometrie, als die üblichen Holzfräser haben.
Es gibt natürlich Tricks, um auch im Gleichlauf fräsen zu können.
Wenn ich den Kreuztisch etwas feststelle und ihn gegen einen gewissen klemmungsbedingten Widerstand bewege, kann ich auch im Gleichlauf mehr zustellen.
Manche Hölzer reißen bei Gegenlauffräsen zu stark aus.

Gruß Fritz
 
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