Fräsbohren Feuergefahr

berlinaki

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Hallo Forum,
für mich stellt sich die Frage was lief da falsch?

Ich habe ein 8mm starkes und 38mm langes Loch durch Eiche "gefrästbohrt". Mit einem scharfen Spiralnutfräser (HW 8*22*70 Z2RP (E) n.max.30.000 MAN106).
Das ganze am Frästisch mit 'ner Festo. Habe den Fräser langsam hochgedreht bis er durch die 38 mm durch war.....voll dicke fette Rauchentwicklung, Holz hat gekokelt....(bin richtig erschrocken, Werkstatt riecht noch nach einer halben Stunde verbrannt...)
Was hatte ich falsch gemacht?
Falsche Fräser?
Falsche Vorschubgeschwindigkeit (was heißt die 106?), zu langsam?
Oder haat der Fräser die falsche Spiralrichtung, wenn ich von oben auf die Fräserspitze drauf schaue dreht sich die Spirale im Uhrzeigersinn zum Schaft hin...?

FÜr sichherheitsrelevante Hilfe - vielen Dank im voraus
Joachim
 

Komihaxu

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Habe den Fräser langsam hochgedreht bis er durch die 38 mm durch war.
Als Anfänger fräst man meistens viel zu langsam. 38mm dürften in unter 10 Sekunden durch sein. Also Drehzahl auf Vollgas und durch!

Auf die Späneabfuhr achten! Ggf. mehrfach austauchen.

Wichtiger Hinweis:
Wenn du mal sowas hast, dass dein Holz anfängt zu kokeln: leere hinterher sofort deinen Staubsauger aus! Wenn du Glut mit einsaugst, kann es noch Stunden später zum Brand im Sauger kommen und dir fackelt die ganze Werkstatt ab.
 

berlinaki

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Vielen Dank für den Hinweis mit dem Sauger.....daß hier lange Zeit später noch Feuer entstehen kann, das habe ich noch nicht bedacht, lediglich den Geruchstest am Sauger gemacht....

P.S. habe mit einem "normalen Nutfräser" (nicht Spiral) das gleiche Procedere betrieben...ging ohne Probleme!
(mit dem Spiralnutfräser traue ich mich erst mal nicht mehr)....

Gruß Joachim
 

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Hallo
38 mm bei D8 ist schon was
Wie lang ist denn die Spannut des Fräsers?
Hast du zwischendurch mal ausgespant?
Gruß jjthiel
 

berlinaki

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Hallo jjthiel,

in der Längsachse gemessen 25 mm.... ja ich muß gestehen, ich habe unterwegs nicht ausgespant....

(mit dem "normalfräser bin ich ich auch in eins durch, wobei ich hier 30mm Schneidenlänge hatte...)... aber ich verstehe schon, ausspanen schadet bestimmt nichts...

Gruß Joachim
 

fahe

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...gibt ja keine dummen Fragen. Daher mal diese: Es gibt Spiralnutfräser mit Linksdrall, die mit ziehendem Schnitt arbeiten, aber die Späne eben auch nicht aus dem Loch befördern. Das hast Du aber schon beachtet...?
 

blueball

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Der Spiralnutfräser war zu kurz und konnte die Späne nur zu Beginn der Bohrung nach oben entsorgen. Zum Ende hin konnten die Späne nicht mehr den Fräser verlassen, es kamen aber noch mehr hinzu und es kam wie es kommen musste...es begann zu kokeln. Schliesslich müssen die Späne ja irgendwo hin. Wenn Fräser zu kurz, musste auf paar mal ins Loch fahren.
 

michaelhild

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Genauso ists.

8x22x70 bedeutet 8mm Durchmesser, 22mm Nutzlänge, 70mm Gesamtlänge.
Z2RP, denke ich zweischneidig rechtsdrall.

22mm eintauchen geht problemlos, danach verdeckt der gleich dicke Schaft die Fräsöffnung und es kommt zur Verstopfung.
Da kann der Fräser nichts für.

Was mich aber etwas wundert, wie bekommst Du mit einer 22mm Nutzlänge ein 38mm tiefes Loch? Da musst Du den Fräser aber schon sehr weit hinter der Einspannmarkierung gespannt haben. Sollte man auch nicht machen.
 

elchimore

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Genauso ists.

Was mich aber etwas wundert, wie bekommst Du mit einer 22mm Nutzlänge ein 38mm tiefes Loch? Da musst Du den Fräser aber schon sehr weit hinter der Einspannmarkierung gespannt haben. Sollte man auch nicht machen.

Bei 70mm Gesamtlänge bleiben noch 32mm zum einspannen...... Ich hab mich grad mal durch meine Fräserkiste gewühlt, die meisten meiner 8mm Fräser (auch relativ große Wendeplattenfräser) haben die Markierung bei 25mm. Abgesehen von der nicht möglichen Späneabfuhr sollte es reichen, sodenn der Fräser des TO keine längere Einspanntiefe als 30mm hat :emoji_slight_smile:
Grüssle Micha
 

berlinaki

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Vielen Dank für eure lehr-, hilfreichen Antworten !!

Ja, verstehe - die Nutzlänge war zu kurz, bzw. hätten die Späne öfters entsorgt werden müssen.....keine Entsorgung der Späne, Fräser dreht wie er soll kräftig seine Runden, Temperatur geht hoch,...und als der Fräser dann oben austritt, nach dem er die 38 mm trotz allem locker geschafft hatte....kommt sofort der vor sich hin kokelnde Spänebrei mit einer qualmenden stinkenden "Puffwolke" ins Freie.....

(...Fräser-Einspannung war 30 mm, Sicherheitsmarkierung ist nicht mehr erkennbar, schätze aber daß die bei 32 mm lag...i.d.R. oberhalb der Fräserdaten, die noch sichtbar sind..)

Auf alle Fälle wurde mir klar wie schnell unbedachtes Arbeiten zum Brand führen kann...
Nochmals vielen Dank für eure aufklärenden Hinweise !!

gruß Joachim
 
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