Folgeschäden durch abgedichteten Kellerboden zu befürchten?

felixcurly

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Hallo zusammen,

Es geht um unser Haus bzw Keller. Baujahr 1939, Wände aus ca 50cm Beton, Boden ca 10cm („Stampf“)Beton.
Ich würde in meinem Keller/Werkstatt gerne den Boden neu machen: zum einen weil er sehr uneben ist, Maschinen rollen ist so nicht gut möglich, eine größere Fläche mit Böcken etc schaffen ist auch sehr aufwendig.
Außerdem will ich die Luftfeuchte etwas runter bekommen. Dazu habe ich schon eine Wand abgegraben und mit Dichtschlämme und Noppenbahn „abgedichtet“. Die zweite kommt wenn ich motiviert bin :emoji_wink:. Neue Fenster und Taupunkt-gesteuerte Lüfter habe ich auch eingebaut. Aber: der Boden. Wir haben so ca 8-10cm Stampfbeton, Fundament nur unter den Mauern. Da ist irgendeine Farbe drauf (teilweise). Ich habe mal eine Folie aufgeklebt und darunter wird es spürbar feucht. Außerdem lkann man die Farbe dann mit dem Klebeband abziehen. Es kommt also wohl definitiv (auch) Feuchte von unten.

Mein Plan: etwas anschleifen, dann 3-5mm wasserdichte Ausgleichsmasse (PCI Zemtec Outdoor). Dadurch erhoffe ich mir einen relativ ebenen und „wasserdichten“ Kellerboden, sodass ich auch mal besser einen Karton auf den Boden stellen kann.

Meine Frage: ist das Quatsch? Wie ist das Risiko dass ich damit irgendwie was verschlimmere?

Ich habe mich auch schon an Architekten vor Ort gewandt aber wirklich hilfreich war da niemand…
Danke für eure Einschätzungen/Meinungen. Mir ist schon klar, dass das immer ein wenig „Glaskugel“ ist wenn man das nicht gesehen hat. Wenn noch irgendwelche Infos hilfreich wären sagt Bescheid!

Viele Grüße und Frohe Weihnachten!
Felix
 

carsten

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Hallo

nee denke nicht, dass das langfristig funktioniert.
Finde bei PCI auch nix zu Angaben für diesen Zweck.
Hatte auch aufsteigende Feuchtigkeit Ziegel als Bodenbelag. Waren auch noch mehrfsch gestrichen.
Wurde abgefräst / geschliffen. Dann kam eine glaube 2K Beschichtung, Schlüter Ditra Entkopplungsmatte und Fliesen. Seit über 20 Jahre keine Probleme.
 

felixcurly

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Die Decke ist recht tief, deswegen will ich ungerne Höhe verlieren als nötig.
Ich habe gerade selbst nochmal nachgeschaut - stimmt. Ich hatte die Aussage von der technischen Beratung von denen. Ist ansonsten wohl eher für den Außenbereich und sehr abriebsfest, von daher wurde es mir empfohlen. Von Remmers habe ich noch WP Flow gefunden, das sollte ähnlich sein. Bin da aber offen für Empfehlungen!
 

WinfriedM

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PCI Zemtec kann zum Nivellieren gut sein, aber da wird dir das Wasser durchdiffundieren. Der wird wohl auch eher nicht auf Farbschichten halten, bräuchte einen mineralischen Untergrund.

Wenn du wirklich abdichten willst, würde ich mal in Richtung Epoxy schauen. Zumindest wäre das ein System, was sehr gut abdichtet. Hier mal ein paar Infos:
https://www.de.weber/baustoffe-fuer...echtes-aufbringen-einer-epoxidharzdampfbremse
 

felixcurly

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Danke! Ja bei Weber sollte ich auch mal schauen. Bei Epixidharz muss ich halt nochmal mit was drüber, da das soweit ich weiß nicht abriebfest ist.
PCI hat behauptet, dass Zemtec Outoor diffusionsdicht sein sollte. Und ja die Farbe muss ich wegschleifen, drunter ist Beton.
 

Martin45

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Bei nur 10cm Altem Beton könnte man auch über rausreißen nachdenken wenn die Wände eh eigene Fundamente haben. Evtl. kann man dann auch einige cm tiefer, ne Schweißbahn rein, Isolierung etc.
Denke in jedem Fall daran, dass die Feuchte auch durch die Wände hoch kommt, also die am besten auch direkt horizontal abdichten, nicht nur außen vertikal.
 

brubu

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Hallo
Ich würde auch den alten Boden herausreissen. Auf die Schnelle habe ich diesen Bodenaufbau gefunden.
Den Boden einmal richtig machen lohnt sich und ist nicht so teuer.
Gruss brubu
 

Heener

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Gibt es einen Abfluss im Keller?
Wie tief ist der Keller im Gelände?

Empfehlung:
- Umlaufend die Außwenwände freigraben und mit Abdichtung auch Drainage mit Abführmöglichkeit (Kanal oder Sickerschacht) OBERHALB der Fundamentunterkante verlegen
- Eine Ecke des Bodens aufstemmen und schauen, wie tief die Wandfundamente gehen.
Dann neuen Boden mit Schotter 0-32mm Korn >10cm einbringe und verdichten. Darüber Baufolie und >12cm neue Betonbodenplatte (0-16mm) aufbauen, eventuell mit 1 Lage Bewehrungsmatte. Wandkontakt mit Randdämmstreifen vermeiden, damit von der Wand der kapillare Transport unterbrochen ist.
Vielleicht kann man da etwas Raumhöhe rausschlitzen?
- Falls beim beim Probe-ausschachten Wasser ausstritt, könnte eine Flächendrainage mit Ablauf nach Außen helfen.

Meine Werkstatt hat diesen neuen Boden: Schotter+10cm Unterbeton aufgerauht und am nächsten Tag 5cm Estrichbeton im Verbund aufgebracht und verrieben. Ist trocken, nicht so glatt und jede Maschine steht gut darauf.
Ist zwar mehr Aufwand, jedoch oft billiger und erfolgversprechender als Beschichtungen, mit denen die Ursache ich verschwunden ist...

Frohes Fest und Gelingen.
 

felixcurly

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Danke für eure Antworten und ein Frohes Neues!
Die „große Lösung“ mit Boden raus ist sicher am Besten, kommt aber die nächsten Jahre nicht in Frage. Es ist mir aber bewusst dass jede andere Lösung nur ein Kompromiss ist. Aber damit kann ich leben.

Ich frage nochmal nach bei PCI. Danke für den Hinweis. Ansonsten wäre sie ja auch nicht besser als die Baumit „Ausgleichsmasse Extrem“ im Hornbach, da steht auch was von wasserbeständig - und die ist deutlich günstiger…
Gibt es so etwas wie eine „Gummifarbe“ die ich für eine wasserdichte und abriebsfeste Schicht auf der Ausgleichsmasse nutzen könnte?

Felix
 

Manuel_

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Gibt es so etwas wie eine „Gummifarbe“ die ich für eine wasserdichte und abriebsfeste Schicht auf der Ausgleichsmasse nutzen könnte?
Schau mal nach der Farbe mit der die Keller in denen die Öltanks untergebracht sind gestrichen werden mussten.
Das war in einigen Schichten aufzutragen, dann aber wohl dicht, wie Abriebsfest es ist kann ich aber nicht abschätzen.

Oder halt epoxi.
 

Mitglied 132096

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Schau mal nach der Farbe mit der die Keller in denen die Öltanks untergebracht sind gestrichen werden mussten.
Das war in einigen Schichten aufzutragen, dann aber wohl dicht, wie Abriebsfest es ist kann ich aber nicht abschätzen.

Oder halt epoxi.
Die Mehrschichtfarbe für die Ölwanne ist nicht abriebfest, sondern nur dicht.

Besser ist Epoxi. Das ist zum einen abriebfest und zum anderen auch dicht. Allerdings ist es auch entsprechend teuer.
Voraussetzung ist auch ein ebener Boden, da sonst das Epoxy ähnlich wie bei Nivellierspachtel sich in den Senken und an den tiefsten Punkten konzentriert.
 

felixcurly

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Danke - so wie sich das liest müsste ich darüber nochmal eine abriebfeste Schicht aufbringen? Ich bin gerade am überlegen ob nicht bspw. eine Dichtschlämme der bessere Kompromiss wäre, die müsste ja evtl sogar abriebfest sein.

Remmers WP Flow wird allerdings schon als wasserdichte Ausgleichsmasse beworben - hat dann aber seinen Preis. Eventuell wäre es da auch denkbar nur den Werkstattraum damit auszugießen und den Rest des Kellers mit Dichtschlämme zu behandeln.
Auf jeden Fall informiere ich mich mal noch in Richtung Dichtschlämme.

Felix
 

XXL-DD

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Dichtschlämme ist das was du vermutlich brauchst, allerdings halten darauf dann KEINE mineralischen Produkte mehr - sprich Putz oder Kalkfarbe.

Wenn das Wandfundament merkbar Feuchte abgibt, platzt das mit der Zeit aber eventuell auch wieder ab und die Farbe müsste vorher auch runter - das hält selbst nur direkt auf mineralischem Grund.

Die Quelle abstellen wäre die beste Lösung, ich konnte sie bei mir auch nur reduzieren.

Habe die Wandbereiche verkieselt/ imprägniert.

Viele viele Löcher gebohrt und gut und gerne 150L sehr teure Wandsperre versickern lassen.

Das hat bei mir zu 95% geholfen, habe nur noch kleine Stellen mit Problemen. Da ist es vor allem im Sommer einfach zu kalt und es kondensiert Wasser an der Oberfläche.

Trotz Taupunktlüftung - hat halt auch ihre Grenzen.

Edith sagt: Ungeheizter und unisolierter Kellerboden wird jeden Karton anfeuchten, der Taupunkt ist einfach zu nah und die Pappe und auch Holz ziehen das Wasser aus der Luft. Auch wenn der Boden selbst knochen trocken bleibt.
 
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brubu

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Hallo
Klar bei den tiefen Oberflächentemperaturen, bei uns hat der Fels im Sommer nur 13°C.
Gruss brubu
 

felixcurly

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Bei Dichtschlämme bin ich aktuell auch hängen geblieben (wahrscheinlich PcI Barraseal oder von Weber). Ausgleichsmasse müsste dann aber auch drunter? Gestrichen werden kann danach nicht, muss ja aber auch nicht da die Schlämme abriebfest sein sollte?

Ja das mit dem kalten Boden stimmt natürlich, aber unter Plastikkisten wurds dann auch feucht und die Farbe löst sich.

Felix
 

Heener

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Man könnte den Boden auch von losen Teilen und Staub befreien und eine Imprägnierung streichen.
Der Boden ist zwar nicht einfarbig, lässt sich aber gut reinigen. Der Dampfdruck kann noch etwas entweichen. Auch vom Preis eher günstig.....
 

Martin45

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Ich meine ich hätte mal Barraseal als Sperrschicht in einer Mauer verwendet. Das Zeug war grob/schon fast feinsandig-bröselig. Jedenfalls nicht so schön fein wie Fliesenkleber oder Ausgleichsmasse. Ich denke nach Anleitung dürfte zumindest 2-facher Anstrich gefordert sein, damit es sperrt?
Tolle nutzbare Oberfläche war das jedenfalls so rau nicht. Und als Abriebfest halte ich es auf Dauer eher nicht.
 

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Man müsste Dichtschlämme auch aufspachteln können, allerdings die gesamte Fläche in einem Zug, damit sollte die Oberfläche dann eben sein.

Bereits angezogene Dichtschlämme wirkt wie eine Trennschicht, auch für Dichtschlämme. Es muss immer nass in nass aufgebracht werden.

Eventuell kann man dann mit einem Haftvermittler/ Grundierung wieder eine Ausgleichsmasse darauf aufbringen. Das müsste in den Hinweisen des Produktes zu finden sein.

Unterhalb einer Dichtschlämme im potentiell feuchten Bereich gebe ich einer Ausgleichsmasse keine lange Überlebenschance - sobald da Gips mit drin ist quillt es früher oder später auf. Im Aussenbereich trocknet es ja auch mal wieder ab, in deinem Fall potentiell niemals.
 

felixcurly

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Ich meine ich hätte mal Barraseal als Sperrschicht in einer Mauer verwendet. Das Zeug war grob/schon fast feinsandig-bröselig. Jedenfalls nicht so schön fein wie Fliesenkleber oder Ausgleichsmasse. Ich denke nach Anleitung dürfte zumindest 2-facher Anstrich gefordert sein, damit es sperrt?
Tolle nutzbare Oberfläche war das jedenfalls so rau nicht. Und als Abriebfest halte ich es auf Dauer eher nicht.
Es gibt verschiedene Barraseal-Dichtschlämmen, für Innenabdichtung und Außenabdichtung. Ich hatte jetzt ein Telefonat mit einem PCI Techniker - nein, er empfiehlt es auch nicht als nutzbare Oberfläche. Darauf müsste dann beispielsweise Zemtec Outdoor als Ausgleichsmasse. Bzgl der Verbindung der beiden Schichten sieht er keinerlei Probleme, das sei so gedacht.
 

ako400

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Ich würde bei so etwas immer Rücksprache mit einem Bauphysiker halten. Wenn bei einem Keller der Boden und die Wände Feuchtigkeit aufnehmen, dann ist weniger Problematisch wenn sie diese Feuchtigkeit auch wieder abgeben können. Taupunktlüftung ist hierbei schon mal sehr gut. Wenn jetzt der Boden versiegelt wird, kann in den Wänden Staudruck entstehen, da diese die Feuchtigkeit aus dem Boden jetzt mit ableiten müssen.
 

felixcurly

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Es gibt verschiedene Barraseal-Dichtschlämmen, für Innenabdichtung und Außenabdichtung. Ich hatte jetzt ein Telefonat mit einem PCI Techniker - nein, er empfiehlt es auch nicht als nutzbare Oberfläche. Darauf müsste dann beispielsweise Zemtec Outdoor als Ausgleichsmasse. Bzgl der Verbindung der beiden Schichten sieht er keinerlei Probleme, das sei so gedacht.
Es wäre schön wenn ich noch was anderes als die Ausgleichsmasse als „abriebfeste Schutzschicht“ für auf die Dichtschlämme finde - in der Waschküche bspw will ich den Boden nicht unbedingt auch ausgleichen…
 

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2k Epoxy Garagenbodenfarbe, das dürfte das Maximum an Abriebfestigkeit sein, das ohne Fliesen erreichbar ist. Mit passender Grundierung. Halt absolut Diffusionsdicht, würde das Staudruckthema weiter in den Fokus rücken.

Mit Sand angereichert wird es beim letzten Anstrich auch recht rau - sonst gibt es eine Rutschpartie bei nassen Füßen oder Schuhen.
 
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