FKS-Vorritzer: ja oder nein?

SNNAT

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Hallo an die Kollegen.

Ich habe mal wieder eine Frage, da ich darüber heute eine etwas hitzigere Diskussion beim Schärfdienst über das Thema erleben durfte.

Braucht man einen Vorritzer an der FKS? Oder anders gefragt: ist ein Vorritzer noch der Stand der Technik?

Argumente waren folgende:
1. "Der Schnitt mit DHZ-Spezialblatt wird nur zu Beginn besser. Vorritzer immer überlegen, wenn das Blatt nicht perfekt ist."
2. "Einstellung und Fuge durch Vorritzer nicht schön, wird der Vorritzer stumpf, zusätzliche Kosten beim Schärfen."

Ich selbst habe privat einen verbaut, nutze ihn aber wirklich sehr selten. Wenn dann stelle ich ihn auch wirklich knapp ein. Meisten füge ich mein beschichtetes Plattenmaterial, das ich eh selten verwende, an der Fräse.

Beste Grüße!

@wasmachen Danke für die Ergänzung!
 
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Christian81

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Na ja ich würde mir auf jeden Fall einen Vorritzer an der FKS wünschen. Die nächste Säge bekommt einen. Da ich keine CNC zum formatieren besitze und eine keine KAM mit Fügeaggregat habe, bleibt doch nur noch diese Option.
Das mit dem Fügen auf der Fräse kenne ich auch, ist aber auch eine Mehrarbeit und die Fräser werden auch dort schnell stumpf. Würde auch sagen das ein Vorritzer Vorteile beim Wiederverkauf hat.
 

Maho68

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Hi,
Ich hatte früher ne F45 ohne Vorritzer .wenn man nur gelegentlich schränke aus Plattenmaterial fertigt, reicht ein scharfes HM wechselspitzahn-Säegeblatt für ein Auftrag
Gegebenfalls bei mehr Aufträgen solcher Art ein spezial Fräser (Peeling DKD) von Leuco oder Leitz kaufen, wenn du keine neue FKS anschaffen willst.
Sind die Plattenmaterialen (vielfältige Aufträge solcher Art) hochwertig und kratzempfindlich ,sind weniger Arbeitsschritte natürlich besser-da macht Sägen mit Vorritzer oder ne hochprofessionelle Kantenanleimmaschine Sinn .
LIGNA 2011: Nicht geschnitten, sondern geschält (LEUC:emoji_open_mouth: - YouTube
 

brubu

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Hallo
Wir wussten damals auch nicht ob wir zwingend einen Vorritzer brauchen, der Maschinenhändler hat eher abgeraten. Meine Ueberlegung war,
was macht man später wenn er fehlt? Dazu auf wie viele Jahre sich die Amortisation wohl verteilt, so waren die Kosten pro Jahr plötzlich sehr klein und
keine Diskussion mehr wert. Also zur Sicherheit mit Vorritzer, ob er jemals gebraucht wird oder nicht.
Gruss brubu
 

teluke

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Ich hatte meine FKS ohne Vorritzer bestellt weil ich sicher war den nie zu brauchen.
Habe ich auch noch nie gebraucht.
Vom Hersteller wurde mir aber dringend abgeraten das zu machen und zwar wegen einem ev. Wiederverkauf.
Da wäre dann ein fehlender Vorritzer sehr negativ.
Daher habe ich nun einen.
Preislich spielt das bei einer neuen FKS eh eine untergeordnete Rolle.
 

Besserwisser

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Kann man doch nur individuell beantworten, oder? Wer nur Massivholztische fertigt, wird den kaum vermissen.
Auf der anderen Seite: Als Feld-Wald-.Wiesentischer, der ich bin, brauche ich den doch immer mal wieder, trotz CNC und KAM mit Fügefräser. Bei Änderungen, Reparaturen etc.
Auch wenn ich mal ne 8mm Platte bekanten muss, die Fügefräser der KAM haben in dem Bereich der oberen Plattenkante immer Ausbrüche von Verunreinigungen in den 19er Spanplatten (meist Egger), die ein sauberes Fügen einer 8er Platte unmöglich machen.
 

Maho68

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Ich hatte meine FKS ohne Vorritzer bestellt weil ich sicher war den nie zu brauchen.
Habe ich auch noch nie gebraucht.
Vom Hersteller wurde mir aber dringend abgeraten das zu machen und zwar wegen einem ev. Wiederverkauf.
Da wäre dann ein fehlender Vorritzer sehr negativ.
Daher habe ich nun einen.
Preislich spielt das bei einer neuen FKS eh eine untergeordnete Rolle.
Klar, die hersteller wollen richtig Kohle machen -deshalb halten Sie den vorritzer für unbedingt notwendig :emoji_thinking:
wenn ich eine neue FKS kaufe-kann ich doch nach eigenem wunsch meine Säge zusammenstellen.
Kauft man Vorritzer mit ,sind schnell 2500 € und mehr auszugegeben :emoji_rage:.
es gibt einfache Vorritzer und teure Luxus Vorritzer-was wählt man da? weiss doch keiner ,was in 10-30 jahren gang und gebe ist. vielleicht gibts dann andere Neuentwicklungen. Fazit: man kann es keinem recht machen bei Wiederverkauf :emoji_wink:
 

teluke

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Mag schon sein.
Der Vorritzer meiner FKS ist kein Luxusmodell.
Er muss händisch eingestellt werden.
Der Minderpreis war es einfach nicht wert ihn wegzulassen.
Sollte ich die Säge mal verkaufen wollen wird die ja vermutlich kein Schreiner kaufen der da täglich Plattenware damit schneiden will. Dafür gibt es ja viel bessere Maschinen.
Aber der kleine Schreiner oder auch Hobbyschreiner legt da möglicherweise viel Wert darauf.
Ist aber auch egal. Mich hält die Maschine aus.
Betrifft also eh nur meine Erben.
 

wasmachen

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Kann man auch nach dem Motto 'haben ist besser als brauchen' abhandeln :emoji_ghost:

Zum Verkauf: generell lassen sich gepflegte und gut ausgestattete Maschinen immer besser verkaufen....
 

predatorklein

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Moin

Braucht man einen Vorritzer an der FKS? Oder anders gefragt: ist ein Vorritzer noch der Stand der Technik?

Das hängt einfach von der Menge der beschichteten Plattten ab , die man verarbeitet .

Um ab und an mal beschichteten Span zu schneiden , reicht eine gute FKS und ein hochwertiges und scharfes Sägeblatt .

Schneidet man oft beschichteten Span , ist man mit einer stehenden PS und einer KAM mit Fügetechnik deutlich besser aufgestellt .

Das ist auch noch bezahlbar ( gute aber einfache PS um die 5000 € , gebrauchte KAM mit Fügetechnik ab 8000 € ) .
Mit der stehenden PS spart man einiges an Zeit gegenüber der FKS .
Und deutlich leichter tut man sich auch .

Allerdings braucht man den Platz und das nötige Kleingeld .

Ist aber nich anders als es auch beim Hobbyschreiner läuft , wer den Platz und die Kohle hat , kauft sich garantiert keine Metabo 1685 .
Und auch keine Flott TKS .
Und auch keine Rapid oder Frommia .

Gruß
 

Michel1984

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Wir haben bei uns zwei relativ neue Formatkreissägen von Martin (Bj 2015 und 2019) beide ohne Vorritzer. Mit entsprechendem Blatt ist es für normale Stoßkanten völlig in Ordnung!
An der KAM ist ein Fügeaggregat aber es werden ja nicht an alle Kanten am Korpus Kanten aufgefahren.

Beim Einkauf der Maschine auf den Wiederverkauf zu achten, ist generell schon nicht schlecht, aber Extras dazukaufen, obwohl klar ist, dass die nicht gebraucht werden, is quatsch!
Man weiß ja auch nicht was sich am Maschinen-, Werkteug- und Werkstoffmarkt die nächsten Jahre in Sachen Innovationen so tut.
Evtl wird das Vorritzaggregat in 20Jahren total überflüssig sein.
 

magmog

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Moin

[...]

Schneidet man oft beschichteten Span , ist man mit einer stehenden PS und einer KAM mit Fügetechnik deutlich besser aufgestellt .

Das ist auch noch bezahlbar ( gute aber einfache PS um die 5000 € , gebrauchte KAM mit Fügetechnik ab 8000 € ) .
Mit der stehenden PS spart man einiges an Zeit gegenüber der FKS .
Und deutlich leichter tut man sich auch .

[...]

Gruß

Guuden,

von der Wuchterei der Platten auf und der Abschnitte von einer stehenden PS halte ich gar nichts,
unnötige Knochenarbeit.
Vom LKW die Platten in ein Kragarmregal geschoben, von dort alleine auf die FKS, von dort die Abschnitte direkt auf einen Hubwagen, weiter liegend durch die KAM auf einen Hubwagen.

Einen Vorritzer zu haben ist fein, aber nicht notwendig.
Die wenigsten Platten sieht man beidseitig,
für die fängt man mit einem Toppblatt an zuzuschneiden.
Selbst bei einer Füge-KAM würde ich nur bei den notwendigen Kanten das Diaaggregat mitlaufen lassen.

Bei den meisten Maschinen ist das genaue Einrichten des V-Ritzers recht aufwendig.
 

wasmachen

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...liest sich so, als ob du in dem Bereich nicht viel Erfahrung hast....
Bei Betrieben, die ich mit Kragarmregalen für Platten kenne stehen ausnahmslos liegene PS.
Kenn das in der Verbindung auch nur so, dass vom LKW mittels Gabelstapler ins Regal gelagert wird und dannach mittels Stapler zur (Hinterseite) der PS.
Die Buden bekannten ausnahmslos alles rundum.
PS ausnahmslos mit DIA, incl Voritzer.

Erschließt sich mir auch ned wieso das einrichten des Vorritzers so problematisch sein soll? Gibt auch schon lange Systeme am Markt wo du ned mit Einlegeringen arbeitest.... und es gibt sogar welche, wo du auf Knopfdruck die Breite anpassen kannst....

Welches wären denn 'nicht notwendige Kanten', wo du bei der FügeKAM aufs fügen verzichten würdest?
 

magmog

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Guuden,

in meinem Betrieb werden die Platten liegend direkt vom LKW in das Kragarmregal,
dass längs hinter einem großen Tor steht, geschoben. Der LKW fährt rückwärts vor
die Stirnseite des Regals.
Von da auf die FKS, die direkt längs neben dem Regal steht. Das funzt beides mit einem Mann solo.
.
 

wasmachen

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Mein Kragarmregal ist z.b. 4,5m hoch.... (und steht nicht in der Werkstatt), hätte aber die erforderliche Tiefe (ich da aber keinen Platz).
Magst mal mit nem Bild zeigen wie das aussieht? Gern auch PN.
Mit dem Regal hätte ich für meinen Bedarf zuwenig Unterteilungen (Vorteil des stehenden Plattenlagers, bekommst ja jdde einzelne rausgezogen)
 

flo20xe

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So vielseitig wie unser Gewerk sind auch die Ansichten dazu wie was zu machen ist...

@Justus Wieviel Platten verarbeitet du denn im Jahr ungefähr?

Ich halt z. B. nix davon Plattenaufteilzuschnitte auf der FKS zu machen. Geht, ist aber nicht so geil. Haben wir lange so gemacht aber ich bin heilfroh dass wir seit ein paar Jahren eine stehende PS haben. Bin da voll bei @wasmachen.
Wir haben vor kurzem 23 St. 38er MDF 2.800x2.060 zu schneiden gehabt, das auf der F45 zu schneiden, nein Danke.
Komplett liegendes Handling und Lagerung kenn ich jetzt auch nur von größeren Betrieben aber da wird entweder genestet oder an der liegenden PS geschnitten.
Lagerung im Kragarmregal find ich im Prinzip schon gut aber da haben wir leider aktuell keinen Platz dafür.
 

wasmachen

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Bin halt auch der Meinung, dass ne FKS da ziemlich leidet.... ist halt die Frage, was für Sachen sonst noch mit der machst bzw welche Präzision gefordert ist.
Wobei die Martin mit dem riesen Ausleger am Schiebetisch da schon was hätte.... aber nie gearbeitet mit....
 

predatorklein

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So vielseitig wie unser Gewerk sind auch die Ansichten dazu wie was zu machen ist...

Gut gebrüllt , Löwe :emoji_wink:

Kragarmregal für Platten ist schon fein .

Wir haben aber ein stehendes Regal .
Platten kommmen bei Anlieferung aber mit dem Stapler runter und von dort sofort auf die stehende PS .
Sprich die Platten werden gar nicht erst ins Plattenregal gestellt sondern gleich zugeschnitten , egal ob jetzt 10 Minuten nach Anlieferung oder erst 3 Stunden später .

Die liegen dann entweder auf einem Wagen oder stehen an der Wand und sind
für die KAM bereit .

Ich halt z. B. nix davon Plattenaufteilzuschnitte auf der FKS zu machen. Geht, ist aber nicht so geil. Haben wir lange so gemacht aber ich bin heilfroh dass wir seit ein paar Jahren eine stehende PS haben.

Bei und das gleiche Spiel :emoji_slight_smile:

Selbst Platten , die im stehenden Plattenregal sind , krieg ich recht einfach alleine auf die PS .
Und zerschneide die dann alleine und heb die Teile auch runter .

Bei EBS gibt´s da wenige Probs .

Wie schneide ich denn alleine an einer F 45 Schrankteile aus einer ganzen Platte von 280 x 207 zu ?
Z. B. die Seiten von 260 x 60 cm ?

Komplett liegendes Handling und Lagerung kenn ich jetzt auch nur von größeren Betrieben aber da wird entweder genestet oder an der liegenden PS geschnitten.

In unserem Gewerbegebiet ist eine Schreinerei , die das so macht .

Da laufen im Jahr aber mehr Platten durch als bei uns im ganzen Leben .

Sortieranlage stapelt die Platten nachts um , wenn Platten im Stapel an der falschen Stelle liegen :emoji_open_mouth:
Wahnsinn , sowas mal in Aktion zu sehen .

Aber ehrlich , mit " schreinern " hat das alles nicht mehr so viel zu tun :emoji_disappointed:
Wäre nicht so mein Ding .

Gruß
 

Mitglied 30872

Gäste
In der Tischlerei, in der ich damals (1994) die Lehre angefangen hatte, wurden die gelieferten Platten per Kran ins Plattenlager gestellt. Die standen aber nicht lange drin. Per Kran dann an die stehende Plattensäge (ohne Vorritzer). Da hat also niemand schwere Platten nur mit Muskelkraft bewegt. Die geschnittenen Teile kamen dann auf einen Wagen und wurden an die liegende Plattensäge mit Vorritzer zum Formatieren gefahren resp. zur Furnierpresse. Die formatierten Platten dann zur KAM. Die FKS hatte ebenfalls keinen Vorritzer, wurde auch nur relativ wenig genutzt.
 

brubu

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Hallo
Im Striebigland kennen wir den Murks Platten auf einer FKS zuzuschneiden nicht. Höchstens Rentner in fortgeschrittenem Alter. Lagerung liegend nur
für ganze Stapel, sonst verstaubt alles und so viele Lagerebenen wie Plattenarten herumstehen sind kaum möglich. Es muss einzeln auf jede Platte
zugegriffen werden können. Schon sehr früh gab es passende Plattenwagen zu vertikalen Sägen, zum Teil komfortabel mit Hebeeinrichtung.
Nur das Herunterheben horizontaler Streifen von Grossformatplatten geht nicht alleine, aber dafür gibt es Kettenzüge und Plattengreifer.
Gruss brubu
 
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