Filigraner Stuhl mit gedübelten Verbindungen - welche Restwandstärke beim Dübeln?

[Albe]

Hallo zusammen,

ich möchte mir als nächstes Projekt einen filigranen Stuhl bauen, die Elemente bestehen aus 35x21. Als Material verwende ich ein dichtes Hartholz, hier bin ich noch etwas unentschlossen.
Kann ich bei den Stirnseitigen Verbindungen 8mm Dübel einsetzen? Dann wären bei 21mm Materialdicke nur noch 6,5mm auf jeder Seite Wandstärke, denkt ihr das reicht? Die Alternative wären statt 2x 8mm Dübel 2x6mm, aber gefühlt wäre mir die 8mm Variante sicherer...

 

[welaloba]

8 mm sollte passen, bei 10 mm kommts auf die Statik an.
bzw: wie stehts mit Zapfen?

 

[Gelöschte Mitglieder 110105]

Sitzfläche ? bei 6.5 mm Abstand könnte dir halt der Leim aus dem Holz platzen beim verpressen aus dem Bohrloch. Würde es verzapfen.

 

[Albe]

S&Z ist sicherlich die beste, handwerkliche Lösung, aber das traue ich mir nicht sauber zu. Egal ob per Hand oder mit Kreissäge / Oberfräse, mir fehlt dazu sowohl Erfahrung als auch Handwerkszeug! Vorallem bei sehr hartem Hartholz.

@Marcelo92: Würdest du 6mm Dübel vorziehen? Kommt mir zu schwach vor. Was kann man tun, dass das Holz nicht platzt?

Als Holz plane ich zertifiziertes Garapa Holz von Betterwood.de

 

[GertG]

Hängt das nicht von der Konstruktion ab?

Durch Dübellöcher wird ein Holzelement bei Zugbeanspruchung deutlich weniger geschwächt als wenn das auf Biegung passiert.
Bei Druckbeaufschlagung sogar gar nicht.

Metall hat eine deutlich höhere Festigkeit als Holz; kann also entsprechend kleiner dimensioniert werden.
Statt der 8er Dübel wäre eine M5er Schraube noch stabiler.

Aber ich denke mal, Metall in Form von Schrauben oder Nieten möchtest Du vermeiden.

 

[Albe]

Richtig, Metall wäre kleiner dimensionierbar, aber ich möchte auf sichtbare Verbindungen soweit es geht verzichten.

Ich denke, ich gehe das Wagnis mit 8mm Runddübeln ein!

 

[GertG]

Wenn Du ausreichend Material hast, kannst Du ja mal ein Probestück in den geplanten Abmessungen bauen und zerstören.
Dann siehst Du, wieviel Kraft die Verbindung aushält. Das machen wir im Modellflugzeugbau auch gelegentlich.

Besser, als wenn der ganze Stuhl schon fertig ist und dann kollabiert.

 

[IngoS]

Hallo,

Gegenüber Zapfen, wo man üblicherweise ein Drittel der Holzstärke nimmt, kannst du bei Dübeln die halbe Holzstärke nehmen. Also 20mm Holz, 10mm Dübel. Ist begründet durch die runde Form der Dübel.
So habe ich das auch schon oft vollkommen problemlos gemacht.

Gruß Ingo

 

[Albe]

Hallo,

Gegenüber Zapfen, wo man üblicherweise ein Drittel der Holzstärke nimmt, kannst du bei Dübeln die halbe Holzstärke nehmen. Also 20mm Holz, 10mm Dübel. Ist begründet durch die runde Form der Dübel.
So habe ich das auch schon oft vollkommen problemlos gemacht.

Gruß Ingo

Nur um das richtig zu verstehen: Also 20mm Holz, 10mm Dübel => 5mm Holzwandstärke, 10mm Dübel, 5mm Holz?

Falls ja, dann würde ich tatsächlich mal 8 und 10mm testen, da ich eh für die Verdübelung Lehren bauen möchte, kann ich es dann auch direkt mir anschauen.

 

[Gelöschte Mitglieder 110105]

Hallo,

Gegenüber Zapfen, wo man üblicherweise ein Drittel der Holzstärke nimmt, kannst du bei Dübeln die halbe Holzstärke nehmen. Also 20mm Holz, 10mm Dübel. Ist begründet durch die runde Form der Dübel.
So habe ich das auch schon oft vollkommen problemlos gemacht.

Gruß Ingo

Sorry Ingo ich möchte ja nicht deine erfahrene Kompetenz in Frage Stellen.

Aber ich persönlich habe immer bei einem " Kantholz " mehr als einen Dübel verwendet, sonst könntest du ja dein Holz verdrehen mit Kraft, weil wie bekannt ist auf deinem Hirnholz der Leim nicht wirklich hebt.

 

[derdad]

Gio Ponti hat bei seinem Superleggera die Dimensionen bis zum Letzten minimiert. Da wurde alles gezapft.
Als evtl Hobbylösung könnte ich mir vorstellen die 8mm Holzdübel durch Rundeisen oder Gewindestangen zu ersetzen und mit Epoxy verleimen.
LG Gerhard

 

[Johannes]

Hallo,
wenn so eine Verbindung bricht, dann reist meistens das Holz in dem der Dübel im Hirnholz steckt. Vor ca. 35 Jahren gab es in der Zeitschrift BM einen Bericht, an das Hirnende Zapfen zu schneiden und in das Gegenstück rund Löcher zu bohren. Und zwar so, das Die Zapfen mit Spannung in die Löcher gehen und gleichzeitig Luft für den Leim lassen. Ich habe das dann bei einem ziemlich filigranen Teewagen ausprobiert und es hat sehr gut funktioniert. ( Leider keine Bilder)

Es grüßt Johannes

 

[GertG]

Es wäre sinnvoll, wenn der Threadersteller mal eine Skizze von den Verbindungen reinstellt, damit man den späteren Kraftfluß erkennen kann.
Ist doch schon ein Riesenunterschied, ob ich einen Dübel auf Zug oder auf Scherung beanspruche.

 

[IngoS]

Sorry Ingo ich möchte ja nicht deine erfahrene Kompetenz in Frage Stellen.

Aber ich persönlich habe immer bei einem " Kantholz " mehr als einen Dübel verwendet, sonst könntest du ja dein Holz verdrehen mit Kraft, weil wie bekannt ist auf deinem Hirnholz der Leim nicht wirklich hebt.

Hallo,

bei einem quadratischen Querschnitt nur einen Dübel in die Mitte zu setzen ist ungünstig, da bin ich ganz bei dir. Da wäre ein Zapfen deutlich besser.
Ich habe ja in meinem obigen Beitrag den grundsätzlich möglichen Dübeldurchmesser mit üblicher Zapfendicke verglichen.

Gruß Ingo

 

[IngoS]

Nur um das richtig zu verstehen: Also 20mm Holz, 10mm Dübel => 5mm Holzwandstärke, 10mm Dübel, 5mm Holz?

Falls ja, dann würde ich tatsächlich mal 8 und 10mm testen, da ich eh für die Verdübelung Lehren bauen möchte, kann ich es dann auch direkt mir anschauen.

Hallo,

ja so meine ich das und nicht nur ich, sondern den Zusammenhang habe ich auch aus Fachbüchern gezogen.
Die dünne Wandstärke ist ja nur an einem Punkt vorhanden. Durch die Rundung des Dübels nimmt ja die Wandstärke schnell zu.
Welche Verbindung aber für eine bestimmte Konstruktion die optimale ist, kann nur an der konkreten Situation beurteilt werden.

Hier ein Beispiel beim Bau einer Fußbank

Gruß Ingo

 

[Gelöschte Mitglieder 110105]

Ich glaub wir sind uns einig , wenn eine Dübel Verbindung unter den Umständen dann Eine mit zwei 6er Riffeldübel.

 

[Lopus]

Um ein Verdrehen zu vermeiden, könntest du auch Dominos von Festool verbauen. Diese lassen sich laut Heiko Rechs Beitrag auch mit der Oberfräse verbauen (natürlich braucht man eine Schablone, um stirnseitig in Kanthölzer zu fräsen). Falls die Tiefe im Kantholz ein Problem sein sollte, könntest du den Domino ggf. kürzen.