In meiner Werkstatt sind die runden Bankhaken der Schlüssel zum Glück. Ich habe 4 Stück davon, die etwas Längeren und die etwas Kürzeren.
Auf die Nutsteine in den seitlichen Schienen verlasse ich mich nicht. Die Führungsschiene richte ich immer anhand der runden Bankhaken aus. Das heißt ich stecke 2 Bankhaken in die beiden äußeren Löcher und schiebe die Führungsschiene an diese Bankhaken ran. Dort fixiere ich die beiden Halterungen der Führungsschiene. Natürlich benutze ich als Anschlag die Rückseite. Die Vorderseite mit Gummilippe möchte ich dafür nicht benutzen.
Damit kann ich mich schon mal darauf verlassen, dass die Führungsschiene parallel zum Lochmuster steht.
Das Werkstück richte ich ebenfalls mit Bankhaken aus, bei kürzeren Dingen oder mehreren gleichen Schnitten nutze ich auch die mitgelieferte Anschlagsschiene, welche ich aber ebenfalls mit den Bankhaken parallel ausrichte. Ich verlasse mich bei rechtwinkligen Schnitten nicht auf den Winkelmesser der Anschlagsschiene.
Das ist ja sowieso ein Grundprinzip in der Holzbearbeitung: Messen ist immer fehlerbehaftet. Egal wie genau man das versucht. Viel besser ist es immer, wenn man ohne Messungen zurecht kommt, also mit Anschlägen, Streichmaßen, Schmiegen etc. arbeitet. Genau das gleiche gilt auch für den MFT. Stelle alle Anschläge und die Schiene streng anhand des Lochmusters ein. Auf dieses Lochmuster kannst Du dich absolut verlassen. Natürlich kannst du mit diesem Lochmuster auch ganz einfach 45 Grad Schnitte machen (und noch ein paar andere Winkel, je nachdem in welchem Muster Du die Bankhaken anbringst. Eine Spielwiese für Mathematiker...).
Achte darauf, dass das Werkstück schön fixiert ist. Nicht dass es beim Schnitt auf Wanderschaft geht. Große Platten bleiben durch den Gummibelag an der Unterseite der Führungsschiene eigentlich immer schön in Position. Aber kleinere Werkstücke bewegen sich während des Schnittes gerne mal, was natürlich fatal ist.
Achte am Schluss beim Schnitt noch darauf, dass die Schiene nicht abkippt. Diese Gefahr gibt es manchmal bei kleinen Werkstücken. Das würde unweigerlich zu einem unfreiwilligen Gehrungsschnitt führen. Pass auf, dass die Schiene immer gut unterfüttert ist und sich nicht verwinden kann. Dabei helfen Resthölzer in gleicher Stärke wie zu schneidende Platte (ich benutze dafür immer recht gerne die Abfallstücke der soeben gesägten Platte, damit kann man die FS herrlich unterfüttern und unterstützen; hat ja dann die selbe Stärke wie das zu schneidende Werkstück).
Selbstverständlich musst Du prüfen, dass das Sägeblatt tatsächlich im rechten Winkel zur Bodenplatte der Säge steht.
Wenn das alles sorgfältig gemacht wird, dann geht eigentlich wenig schief. Habe mit meiner MFT/FS/TS-Kombi schon wunderbar präzise Schnitte gemacht (und aber auch schon viel Lehrgeld bezahlt; mangelnde Präzision wird immer direkt bestraft).
Viel Erfolg wünscht
Jürgen