Fachwerkschuppen mit Pultdach selber bauen

Frauenpower11

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Hallo Forum,

in der Nachbarschaft wird ein altes Haus abgerissen. Hier erhalte ich eine Menge alter Vollziegelsteine. Auch die alten Dachbalken kann ich haben.
Seit langem träume ich von einem Fachwerkschuppen mit den Maßen 5,00m x 3,00m mit Pultdach. In erster Linie soll dort Brennholz/Gartengeräte gelagert werden.
Habe keine Ahnung, wie so eine Konstruktion (Fachwerk) aussehen soll. Was muss ich beim Fachwerk beachten.
Ich dachte an ein Streifenfundament. Nur, wie dichte ich zwischen Fundament und Balken ab?
Welches Material verwendet man beim Mauern mit Vollziegelsteine - normaler Mörtel? Die Vollziegelmauer soll nicht verputzt werden.
Wird nach dem Mauern nochmals extra verfugt? Muss man die alten Vollziegelsteine imprägnieren?
Es wäre toll, wenn mir hierzu jemand helfen könnte. Bilder hierzu wären super.

Danke im Voraus.
Frauenpower11
 

ARON

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Moin,

das ist aber starker Tobak, den Du Dir da vorgenommen hast. Hast Du ein paar praktische Erfahrungen?

Zu den Zimmererarbeiten werden Dir wahrscheinlich noch die Profis antworten.

Zum Mauerwerk:
- Wenn man noch niemals gemauert hat, ist Verblendmauerwerk eine echte Herausforderung (und das auch noch zweiseitig). Selbst wenn man eine rustikale Fläche wünscht.
- Ausfachungen mit alten Steinen werden üblicherweise 'frisch in frisch' gemauert. Das bedeutet, Du verfugst mit dem 'ausquellenden' Mörtel. (Fugenglattstrich dürfte für einen Laien einfacher sein.)
- Damit Dein Mauerwerk nicht aus dem Gefach fällt, haben wir immer umlaufend zwei Dreikantleisten (vorn und hinten) eingenagelt.
- Außerdem in der Sichtfläche umlaufend Kompriband einsetzen. Damit es keine Verbindung zwischen Mörtel und Holz gibt, die eh reißen würde.

Zum Sockel:
- Streifenfundament, gem. Statik
- Waagerechte Isolierung (ob das bei dem Schuppen Not tut, musst Du selbst entscheiden)
- Sockelmauerwerk, h = min. 30 cm (am einfachsten, wenn es bündig mit der Fundamentaußenkante ist)
- Gute Erfahrungen haben wir mit Bongossi-Klötzchen gemacht, die zwischen Sockel und Fußschwelle gelegt werden. h = 1,5 bis 2 cm

Du solltest Dir bewußt sein, dass das kein Heimwerkerprojekt ist. Das sind relativ viel Gewerke, die alle ihre Tücken haben. - Nix für'n Sonntagnachmittag.

Wünsche Dir viel Erfolg.
 

Frauenpower11

ww-pappel
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Moin Aron,

vielen Dank für deine Antwort. Deine guten Ratschläge helfen mir sehr weiter.
Für das Grundgerüst aus Holz werde ich natürlich einen Profi = Zimmerer beauftragen. In Bayern ist das halt mit Fachwerk aber nicht so einfach. Hier muss man dem Zimmerer sagen, wie man sich das mit dem Fachwerk so vorstellt.
Bin zwar Angestellte, stelle mich aber nicht an. Ich habe schon einiges im Garten gebaut (z.B. Grill aus Klinkern) und traue mir auch diese Maurerarbeit zu. Vor meinen Projekten informiere ich mich sehr ausführlich und bin bei der Ausführung sehr penibel.
Mir ist klar, dass dies keine Arbeit für einen Sonntagnachmittag ist. Wäre auch Schade, was sollte ich sonst den ganzen Sommer noch machen.

Pfüat di
Frauenpower11
 

Snekker

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Hallo Frauenpower!
Tolles Projekt was du dir da vorgenommen hast. Als Erstes muss ich dir als gebürtiger Norddeutscher widersprechen. Die Zimmerleute in deiner Gegend sind absolut in der Lage Fachwerk herzustellen. Auch wenn das heute nicht mehr so gebräuchlich ist. Ich beispielsweise habe in Bad Tölz meine ersten Erfahrungen mit Fachwerk gemacht.

Aber nun einmal zu deinem Projekt. Du möchtest die Fächer mit den Steinen aus dem alten Haus ausmauern lassen. Dazu musst du erst einmal feststellen, ob die Ziegel glasiert sind oder nicht. Nicht glasierte Ziegel musst du verputzen. Die saugen sonnst Wasser, und im Winter sprengt der Frost dir die Ziegel in stücke. Nimm dir am besten einen Ziegel und frage einen Maurer ob der für unverputzte Außenwände geeignet ist.

Mit dem Zimmermann wird es relativ einfach. Du machst eine grobe Skizze, wie du dir den Schuppen denkst, wo die Tür und eventuell das Fenster hin soll. Wie die Dachneigung sein soll. 15Grad mindestens. Fachwerk für einschaliges Mauerwerk. Den Rest macht der Zimmermann dann schon.
Herzlichst
Jens
 

Alterholzwurm

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Hallo Forum,

in der Nachbarschaft wird ein altes Haus abgerissen. Hier erhalte ich eine Menge alter Vollziegelsteine. Auch die alten Dachbalken kann ich haben.
Seit langem träume ich von einem Fachwerkschuppen mit den Maßen 5,00m x 3,00m mit Pultdach. In erster Linie soll dort Brennholz/Gartengeräte gelagert werden.
Habe keine Ahnung, wie so eine Konstruktion (Fachwerk) aussehen soll. Was muss ich beim Fachwerk beachten.
Ich dachte an ein Streifenfundament. Nur, wie dichte ich zwischen Fundament und Balken ab?
Welches Material verwendet man beim Mauern mit Vollziegelsteine - normaler Mörtel? Die Vollziegelmauer soll nicht verputzt werden.
Wird nach dem Mauern nochmals extra verfugt? Muss man die alten Vollziegelsteine imprägnieren?
Es wäre toll, wenn mir hierzu jemand helfen könnte. Bilder hierzu wären super.

Danke im Voraus.
Frauenpower11
Da es ja kein Wohnhaus werden soll, wuerde ich sagen:
Das Fundament etwas hoeher anlegen, und zwischen Fundament und Balken zB Dachpappe legen.
 

Snekker

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Hallo Alterholzwurm!
Dachpappe kommt immer zwischen Fundament und Wand einfach um die aufsteigende Feuchtigkeit abzublocken. Das macht jeder Maurer und jeder Zimmermann ganz automatisch. Ich glaube die meisten sind sich gar nicht Bewusst wie wichtig das ist.
 

Alterholzwurm

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Hallo Alterholzwurm!
Dachpappe kommt immer zwischen Fundament und Wand einfach um die aufsteigende Feuchtigkeit abzublocken. Das macht jeder Maurer und jeder Zimmermann ganz automatisch. Ich glaube die meisten sind sich gar nicht Bewusst wie wichtig das ist.
Ich wollte ja auch nur speziell auf die Fragestellerin eingehen.
Habe allerdings nicht darauf hinweisen, dass es nicht immer darauf ankommt alles Luft und wasserdicht zu machen. Damit bewirkt man manchmal das Gegenteil.
Sprich,
meiner Meinung nach genuegt in diesem Fall (Schuppen) Dachpappe zwischen Beton und Holz. Silikon, Acrylat, Bauschaum waeren eher contraproduktiv.
 

stummel78

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Wenn das Fachwerk von einem Zimmermann erbaut wird, ist das doch schon mal gut. Wichtig wäre hierbei, dass er wirklich die entsprechenden Zapfenverbindungen beherrscht - nicht, dass er da mit Metallwinkeln rumspielt. Lacht nicht - alles schon gesehen.

Der Sockel unter der Schwelle sollte so ausgeführt werden, dass dort kein Wasser stehen bleiben kann - Dachpappe ist hier kontraproduktiv...wenn die Pappe nur eine ungünstige Falte wirft, das Wasser eben stehen bleibt.
Auch sollte für den Stein ein Material gewählt werden, dessen Ausgleichsfeuchte gering ist - Beton ist da ungünstig. Früher gab es auch schon entsprechend geformte Ziegel, die man für eine Rollschicht verwendete.

Die Schwelle sollte oberhalb des Spritzwasserbereiches liegen, d.h. mind. 40cm über dem Gelände.

Die Ausmauerung der Gefache sollte mit frostbeständigen Ziegeln ausgeführt werden oder die Ausmauerung sollte verputzt werden. Dabei sind elastische Mörtel zu verwenden...Kalkputze bspw.

Die Gefache sollten seitlich mit Dreikantleisten versehen werden - die Ziegel sollten entsprechend ausgespart sein, damit die Leisten die Ziegel auch halten können. Ein Kompriband gehört dort nicht hin - die notwendige Winddichtung (für Wohngebäude) muß der Innenputz liefern - das kann hier vernachlässigt werden.
Kalkputz oder Kalkmörtel am Holz wird zwar reißen, ist aber für das Holz unkritisch, da der Mörtel dafür sorgt, dass das Holz dort trocken bleibt...die Ausgleichsfeuchte ist geringer als die des Holzes. ABER - je mehr Zement oder hochhydraulische Kalke im Putz sind, desto starrer wird der Putz, desto schlechter in der Regel auch die Ausgleichsfeuchte.
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Frauenpower!
Suche dir am besten einen der den 50ten Geburtstag schon überschritten hat und der auch sonst schwierig ist. Die Erfahrung zeigt das das die besten sind. Schwierig sin sie meist deswegen, weil ihnen die ganze Pfuscherei mit Winkeln nicht passt. Wenn man denen Gelegenheit gibt, zu zeigen was sie Können dann reißen die sich häufig vor glück glatt ein Bein aus.
 

stummel78

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Ich möchte nur noch mal betonen, dass unter eine Schwelle aus Holz KEINE Dachpappe gehört und die Schwelle nicht auf Beton liegen sollte. Früher waren die Sockel aus Natursteinen, die dem Holz nicht geschadet haben - später kamen dann Rollschichten zum Einsatz.
 

Alterholzwurm

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Ich möchte nur noch mal betonen, dass unter eine Schwelle aus Holz KEINE Dachpappe gehört und die Schwelle nicht auf Beton liegen sollte. Früher waren die Sockel aus Natursteinen, die dem Holz nicht geschadet haben - später kamen dann Rollschichten zum Einsatz.
Nunja..."Frueher" gabs ja auch noch keine Dachpappe :emoji_slight_smile:
 

stummel78

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Dachpappe als solches gibt es schon einige Jahre und auch schon zu Zeiten, in denen Fachwerkhäuser noch aktuell waren.

Aber diejenigen, die heute viel mit den Fachwerken und deren Schäden zu tun haben sind sich dabei relativ einig, dass Dachpappe dort nicht hingehört.
 

Alterholzwurm

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Dachpappe als solches gibt es schon einige Jahre und auch schon zu Zeiten, in denen Fachwerkhäuser noch aktuell waren.

Aber diejenigen, die heute viel mit den Fachwerken und deren Schäden zu tun haben sind sich dabei relativ einig, dass Dachpappe dort nicht hingehört.

Diese Schaeden entstanden doch erst als Zentralheizung und isolierte Fenster nachtraeglich eingebaut wurden. Aehnlich auch bei Massivholzboeden.
Es geht doch hier "nur" um einen Schuppen.
 

Besserwisser

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stummel78

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Die verfaulten Schwellen haben nicht wirklich mit Isolierfenstern und Zentralheizungen zu tun.

Die oft erhöhten Luftfeuchtigkeiten haben eher mit dem Unverständnis der Bewohner zu tun. Wir tragen heute mehr Feuchte ein, als es früher der Fall war - wenig Lüften, viele Blumen, ausgiebiges Duschen und Baden bspw..

Die damals nicht luft- und winddichten Fenster, sowie die offenen Feuerstellen haben sicherlich auch dazu beigetragen, die Luftfeuchte gering zu halten.

Die Bauteile des Fachwerks hatten früher die Möglichkeit des Abtrocknens...Fliesen, harte und dichte Putze, sowie sperrende Farben behindern die Rücktrocknung nach innen und auch außen...

Welche Schäden an Massivholzböden meinst Du denn?
 

Alterholzwurm

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Welche Schäden an Massivholzböden meinst Du denn?
Parkettboeden trocknen vollkommen aus, ergibt grosse Ritzen und die einzelnen Riemen fangen an zu wackeln.Das gefaellt nicht, also wird alles dichtgespachtelt.

Noch schlimmer...breite Holzdielen:
Die Fugen werden immer groesser, Dielen reissen.
Was wird gemacht? Fermacellschuettung und Platten drauf. Ringsrum alles schoen zuspachteln und Folie damit die Schuettung nicht runterrasselt. Dann noch Trittschallflies und Laminat.

Folge; keine Lueftung - Holz fault
 

Snekker

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Hallo stummel78!
Leider leben wir im Jetzt und heute. Und deswegen gehört Dachpappe unter die Schwellen, ob die nun gemauert sind oder aus Beton ist da ganz egal. Es geht hier darum zu verhindern, das Feuchtigkeit von unten in die Schwellen zieht. Wenn du so viele Schwellen ausgetauscht hättest wie ich dann wüstest du das.
 

stummel78

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...nochmal, was nützt es, wenn Du gegen die Feuchtigkeit von unten sperrst, aber bei jedem Regen sich das Wasser in den Spalt zwischen Holz und Pappe zieht und damit die Schwelle auch dauerfeucht gebettet ist. Beim Fachwerk ist dieser Spalt nun mal irgendwie immer offen. Wasser, welches die Fassade runterläuft, findet diesen Weg mit Sicherheit. Holz verhält sich an dieser Stelle anders als Mauerwerk. Ich habe so einige verfaulte Schwellen auf Dachpappe oder auch Bleibahnen gesehen...

Sollte dort eine gemauerte Schwelle sitzen und die Ziegel entsprechend geformt und mit kapillar sehr aktivem Kalkmörtel vermauert sein, wird das Holz immer trocken liegen, da der Mörtel die Feuchtigkeit wegtransportiert und abtrocknen läßt.

Eine Pappe muß auch bei anderen Mauerwerken nicht unbedingt immer sein - das kommt eben auf das Material des Sockels und der Steine darüber an. Ich habe selbst einen Sockel, gemauert aus Granitquadern, das Mauerwerk darüber aus hartgebrannten Klinkern...da war nie eine Sperre drin und 90% der Bauleute würden sofort die Hütte aufsägen und eine Sperre einziehen, obwohl das Sockelmauerwerk keine Feuchtigkeit transportieren kann - das hat das Haus die letzten 120 Jahre gezeigt!

@Alterholzwurm
"Diese Schaeden entstanden doch erst als Zentralheizung und isolierte Fenster nachtraeglich eingebaut wurden. Aehnlich auch bei Massivholzboeden."

Die Probleme, die Du beschreibst, resultieren aber aus der gegenteiligen Situation...Du schimpfst über die erhöhte Feuchte durch Zentralheizung und isolierte Fenster und die Probleme mit den Holzböden entstehen durch trockene Umgebung.

Gute "Fachwerker" findest Du über die IG Bauernhaus oder auch über die Suche bei Fachwerk.de
 

Snekker

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Hallo stummel78!
Ich weiß, nicht wo du deinen Abschluss gemacht hast. Solltest du einen im Baufach haben, dann solltest du ganz schnell dein Lehrgeld zurückverlangen. Was du da erklärst, das klingt ja alles ganz gut aus der Sicht eines Heimwerkers. Wenn ein Heimwerker das Fachwerk bauen würde, dann hättest du mit deiner Argumentation vielleicht sogar recht. Aber hier soll ja kein Heimwerker ans werk, sondern ein Fachmann. Der wird selbstverständlich die Regeln des konstruktiven Holzschutzes einhalten. Das heißt, er wird darauf achten, dass die Pappe nicht über das Fundament vorsteht. Dass die Schwelle 2 -2,5cm über die Fundamentkante ragt und das in die Schwelle von unten eine Tropfnase eingefräst wird. Es wird kein Schlagregen in den Spalt zwischen Fundament und Schwelle laufen. Diese Technik kannten schon die alten Römer. Die Wikinger übrigens auch. Die Wikinger haben die Schwellen übrigens von unten mit Birkenpech eingestrichen, weil sie keine Dachpappe kannten. Das ist das Problem mit euch Hochschulabsolventen. Ihr seid alle durch die Bank Theoretiker, von praktischer Handwerksarbeit habt ihr alle keine Ahnung. Sonst würdet ihr nicht versuchen Lösungen für Probleme zu finden, die seit 2000 Jahren keine mehr sind.
 

Besserwisser

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Ich glaube, es wäre and er Zeit eine vernünftigen Ton anzuschlagen und sich zu entschuldigen.
Der Anteil an Flachpfeiffen ist im handwerk nicht anders als akademischen Bereich.
 

stummel78

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@snekker
Mach Dir mal um meinen Abschluß keine Gedanken - auch wenn er nicht mit dem Bau zu tun hat. Man kann auch über andere Themen nachdenken oder auch allerlei Erfahrungen sammeln. Und ob ich 2 linke Hände und nur Daumen habe, wirst Du kaum wissen.

Und schau Dich hier um - viele der User fertigen Sachen, die so mancher Tischler nicht hinbekommt. Leider muß ich immer öfter feststellen, dass sich so manche Handwerker hinter teilweise unsinnigen Normen verstecken, anstatt sich ihrer Handwerksehre zu erinnern. Und gerade auf dem Bausektor versuchen die Handwerker den Planer zu ersetzen...

Das Thema der verrotteten Schwellen taucht immer wieder auf, weil Handwerker und auch Planer oft wiederkehrend diesen Fehler machen - vielleicht auch aus Angst vor der bösen aufsteigenden Feuchte. Und dann vergessen sie die hier schlimmere Gefahr der Feuchtigkeit, die von oben kommt und sich dann auf Pappe oder auch Bleiblech staut - mit der Folge, dass die Schwelle im Wasser im Wasser liegt.

Eine technisch saubere Lösung ist in meinen Augen die Rollschicht aus Klinkern, auf der die Schwelle direkt aufliegt - ausgekehlte Fugen zwischen den Klinkern bringen einen zusätzlichen Schutz. Auch diese Rollschicht sollte nicht über den Schwellbalken hinausstehen.

Eine Schwelle mit angefräster Tropfkante habe ich weder bei alten noch bei erneuerten Schwellen gesehen.
 

Mitglied 59145

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Hallo alle!

Vielleicht nicht gleich an die Decke gehen....:cool:

Ich habe schon einige Fachwerkhäuser abgebaut, Tropfnase hab ich auch noch nicht gesehen. Klingt aber auch nicht unlogisch...
Bei uns in der Region stehen die alten Häuser meist auf Sockeln aus "rotem Wesersandstein", ist auf jeden Fall ein sehr stark saugender Stein.
Trotz diesem Stein, der einfach im Erdreich liegt, ind die Schwellen nur vergammelt wenn Sie mit stehendem Wasser zu tun haben. Oft haben die Sockelsteine oben eine Fase, sofern es richtige Quader sind. Bei Bruchstein Sockeln schließen diese aussen Bündig ab.

Bin echt kein Fachmann für Bauwerksabdichtungen oder Streifenfundamente oder irgend son Kram. Denke aber ne "ordentliche Eichenholzschwelle" in einem Gartenschuppen sollte selbst bei unidealem Einbau 30 Jahre halten,gerade wenn es Altholz ist.

Ach ja, die Häuser mit den Natursteinsockeln werden meist wegen Neubauten oder Bauupfusch aus den 60er bis 80er Jahren abgebaut.
In den seltensten Fällen wegen fehlender "Dachpappe".....
Schaden wird es bei so einem Bau aber icher auch nicht, wenn Sie nicht ewigweit unter dem Balken vorlugt....

P.S. persönlich finde ich das manch einer hier doch Recht schnell an die Decke geht...
 

Snekker

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Hallo alle miteinander!
Ihr glaubt wohl nur, weil ihr laut schreit seit ihr im Recht. Ich habe in meinem Leben bisher 5 Fachwerkhäuser zerlegt und später an anderer Stelle wieder aufgebaut. Wer von euch kann, behaupten ein 500 Jahre altes Fachwerkhaus im Originalzustand gesehen zu haben. Das Problem ist doch das jede Generation, die dort wohnt etwas verschlimmbessert. Am Fundament wird sehr häufig gearbeitet. Dafür, dass keine Tropfnasen zu sehen sind, kann es zwei Erklärungen geben. Die Erste ist ganz einfach die, dass irgendeine der folgenden Generationen das Fundament verputzen ließ und der Schwellenüberstand einfach zugeschmiert wurde. Die Zweite ist die, dass man nach der alternativen Baumethode auf einem nach außen geneigtem Fundament gebaut hat. Da braucht man auch keine Tropfnasen. Die Unsinnigkeit von stummel78s Argumentation wird jedem, der ein wenig nachdenkt schnell klar. stummel78 geht davon aus, dass es einen Spalt gibt, in den Wasser eindringen könnte. Jeder weiß, dass Dachpappe sehr weich ist und unter Druck eine innige Verbindung mit dem Holz eingeht. Zwischen Holz und Dachpappe gibt es also keinen Spalt, in den Wasser eindringen könnte. Dementsprechend liegt die Schwelle auch nicht im Wasser. Wen man allerdings die Pappe weglassen würde, dann läge die Schwelle logischerweise im Wasser. Auf diese weise hätte man nach 20-30 Jahren einen neuen Auftrag. Im Deutschen Tischler und Zimmerer Handwerk gibt es ein Problem. Durch den II Weltkrieg sind viele Meister nur unzureichend ausgebildet worden, andere haben ihr Wissen nicht weitergeben können, weil sie einfach im Krieg gefallen sind. Deswegen ist vieles in Vergessenheit geraten. Die Wirtschaftswunderjahre haben ihr übriges getan, um die Lage zu verkomplizieren. Ich gebe stummel78 keine Schuld. Er weiß es einfach nicht besser. Irgendein Knallkopf hat da sicher ein Buch geschrieben und behauptet Dachpappe wäre schädlich für Schwellen.
 
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