Führung Ulmia 1610

Christian R.

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Liebe Forennutzer,


ich bin seit gestern stolzer Besitzer einer Tischreissäge von Ulmia - die 1610 von 1950.

Ich habe dazu folgende Frage: Der kleine Schiebeschlitten (mit dem man auch den Schnittwinkel einstellen kann) läuft in einer Art halben Schwalbenschwanzführung.
Er hat ein seitliches Spiel in der Führung. Gibt es dabei die Möglichkeit, das Spiel einzustellen bzw. zu verringern? Auffällig sind zwei Bohrungen (ohne Gewinde) an den beiden Enden der "Feder". Fehlt da vielleicht etwas?

Ich habe drei Fotos von dem Bauteil beigefügt.

Vielleicht kann mir ja jemand helfen?


Vielen Dank im Voraus,
Christian
 

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mutou89

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Hallo Christian,
Glückwunsch zu der Maschine.
Ich habe auch eine Ulmia 1610, meine ist von 1956, absolut solides Teil.
Bei mir ist der trapezförmige Teil mit zwei Schrauben von unten an dem Stellhebel befestigt, mit dem man den Schnittwinkel einstellt und noch einmal über das Gewinde des Stellrades, mit dem man bei mir die Länge der "schieben Schiene" einstellt, damit diese nicht in das Sägeblatt gerät.
Bei Dir ist das wohl anders, wahrscheinlich an der Stellschraube (sieht aus wie eine 17er Mutter). Abschrauben und zum Schmied/Schlosser/Maschinenbauer gehen und ein neues, nicht abgelutschtes Teil besorgen, evtl. auch in Alu.
Berichte mal, ob es geklappt hat.
 

Christian R.

ww-fichte
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Hallo "mutou89",

vielen Dank für die Antwort!

Bei meiner Maschine bzw. der Schiebevorrichtung ist das eigentlich auch so. Ich hatte die beiden Befestigungsschrauben nur vorübergehend abgeschraubt. Aber enthält die trapezförmige Schiene bei Deiner Maschine denn nicht einen Gewindebolzen, der durch die Winkeleinstellung geht. Dieser ist bei mir mit der Schiene verschweißt und oben nochmal mit dieser Mutter gekontert (die17er Mutter, die man in der Abbildung sieht). Vielleicht ist das auch mal nachträglich gemacht worden.

Aber gehe ich richtig in der Annahme, daß das Spiel zwischen der trapezförmigen Schiene und der Nut im Maschinentisch auch bei Deiner 1610 nicht veränderbar ist? Also daß das Spiel wohl nur von einem jahrelangen Verschleiß herrührt, das Spiel ursprünglich mal genau passend war?

Ich habe derweil die folgende Adresse ausfindig gemacht: http://www.ulmer-hws.de
Die Firma bietet noch Ersatzteile und Prospekte bzw. Betriebsanleitungen für Ulmia Maschinen an. Vielleicht ist das interessant für Dich? Ich habe bezüglich dieses Teils mal eine Anfrage gestartet.

Ansonsten versuche ich mir das selber zu bauen - ich habe diverse Werkzeugmaschinen zur Metallverarbeitung.

Viele Grüße,
Christian
 

mutou89

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Hallo Christian,
ja, bei mir ist da, wo bei Dir der Gewindebolzen mit der trapezförmigen Schiene verschweißt und mit Kontermutter versehen ist, ein Gewinde mit Handrad, also nicht verschweißt, kann man also rausdrehen.
Auch ja: das Spiel der Schiene ist nicht veränderbar, wozu auch, muss doch gerade in der Führung gleiten.

Danke für den Hinweis auf die Ulmerseite
Grüße
Klaus
 

Holzrad09

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Hallo
Gäbe es in der Gratführung ein Gewinde in den Löchern könnte man Madenschrauben aus Kunstoff eindrehen und somit die Gratleiste etwas nach oben heben und das Spiel etwas verringern.
mfg
 

Christian R.

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Hallo Klaus,

ich habe nun die "Ersatzteilliste" mit den Prospekten zu der Maschine von diesem Ulmer Anbieter erhalten. Leider ist darin kaum ein Detail zu sehen. Und auch Ersatzteile scheint dieser nicht wirklich liefern zu können. Die müßten erst angefertigt werden etc. Das hat mich dann doch ein wenig enttäuscht.

Ich werde mir nun eine Führung selber nachbauen und versuche es erst mit einer Schiene aus Lagerbronze, wie sie in Gleitlagern genutzt wird. Vielleicht ist das sinnvoll.

Ich habe eine kleine Bitte: könntest Du mir ein, zwei Detailfotos von Deinem Winkelanschlag mit dem Trapezstück schicken? Bei mir scheint ja rumgepfuscht worden zu sein und durch die abgeschliffene Schweißnaht sehe ich nicht, wie es original mal gedacht war.

Ist denn die Führungsschiene bei Dir beidseitig angefast (Trapez) oder nur einseitig (wie bei mir)?

Auch ein guter Vorschlag von "Holzrad09". Es vielleicht gibt noch eine weitere Möglichkeit mit Kunststoffrädchen: wenn man an dem Rand der Führungsschiene exzentrisch zwei kleine Kunststoffzylinder bzw. Rädchen anbringt, die man dann durch Drehen stärker oder weniger stark an den Rand presst. Dadurch würde die Schiene seitlich mehr oder weniger Stark in ihr Prisma gedrückt. So könnte man auch das Spiel justieren.


Viele Grüße,
Christian
 

Holz-Fritze

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Ich habe die selbe Maschine und da ich keine Schiebeführung dabei hatte, habe ich mir eine von einer anderen TKS umgebaut. Dazu habe ich mir eine Führungsschiene aus normalen Stahl fräsen lassen. Das reicht völlig. Lass dir direkt noch mehr machen um auch einen Schiebetisch für die Ulmia zu bauen.

PS. Eine tolle robuste und sehr präzise Maschine.
 

tomkaes

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Hallo Klaus,

Ich werde mir nun eine Führung selber nachbauen und versuche es erst mit einer Schiene aus Lagerbronze, wie sie in Gleitlagern genutzt wird. Vielleicht ist das sinnvoll.

Viele Grüße,
Christian

Ich habe schon einige Gleitsteine für ältere Maschinen aus Pertinax oder POM nachgefertigt; die Materialien lassen sich auch mit hartmetallbestückten Holzverarbeitungsmaschinen recht gut bearbeiten, das Bohren und Gewindeschneiden klappt problemlos.
Entsprechendes Plattenmaterial in benötigter Stärke lässt sich günstig übers
grosse Internetkaufhaus beschaffen.
 

mutou89

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Ulmia 1610

Lieber Christian,

hier nun die Bilder. Ich hoffe, du kannst damit was anfangen.
 

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Christian R.

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Lieber Klaus,

ganz herzlichen Dank für die Bilder!
Ich versuche mal was in Messing nachzubauen und werde es - wenn ich es fertig habe, hier posten.


Hallo Thomas,

Auch gut der Tip mit den Materialien POM bzw. Pertinax. Vielleicht kann ich das ja für eine Exzenter-Verstellung mit einsetzen.

Sommerliche Grüße,
Christian
 
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